welche Körnung beim Abschleifen eines Holzhauses?

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Schönen guten Tag,
wir haben ein Holz-Ferienhaus in Holland, Bj. 1995, küstennah.
Wir haben schon ein paar Jahre nicht mehr gestrichen und haben uns daher dazu entschieden, das Haus jetzt noch mal komplett abzuschleifen. Bei Bedarf auch bis aufs Holz.
Habe mir sogar dafür eine schöne Maschine von Festool gegönnt. So einen Kombi-Excenterschleifer für Grob-, Fein- und Deltaschleifen.
Die passende Lasur habe ich auch schon ausgewählt.

Ich möchte natürlich beim Abschleifen so zügig wie möglich voran kommen, aber auch das Holz optimal vorbereiten, daher lautet meine Frage:
Mit welchen Körnungen soll ich in welchen Schritten vorgehen?
Gibt es noch irgendwelche Geheimtipps?

Danke und Gruß!
 

steigerwälder

ww-robinie
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ich nehm mal an du hast den ro90 (danke heiko :emoji_slight_smile:) gekauft. dazu erstmal herzlichen glückwunsch, gute entscheidung.
allerdings wirst du mit dem schleifteller nicht zwischen die bretter kommen (ich nehm mal an das die einzelnen holzlagen sich überlappen).

für die kleinen geschichten kann ich den multimaster von fein sehr empfehlen, da recht universell einsetzbar und gute abtragleistung.

die körnung hängt wohl davon ab, wie dein bestehender lack sich schleifen lässt bzw. wie der zustand ist.
pauschal würd ich mal richtung 80er körnung tendieren.

und viel spass bei der arbeit, ist wirklich ein sch...dreck so was in der fläche tun zu müssen.
 

heiko-rech

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Hallo,

du hast vermutlich den RO90, dann hat sich das mit dem Multimaster erledigt, da du ja einen Deltaschleifer hast. Je nach Form der Bretter nutzt der dir aber auch nicht viel, wenn die Fugen zu klein sind.

Beim Schleifpapier würde ich dir das Granat von Festool empfehlen, das setzt sich kaum zu Körnung 60 für den Vorschliff und nochmal mit Korn 120 hinterher. Wenn du ganz grob schleifen musst, nimm halt Korn 40. Dei Spuren des 40er Papiers sind aber schon schwer wieder herauszubekommen. Wenn du nicht so viel schleifen musst, fang mit Korn 80 an.

Gruß

Heiko
 

michaelhild

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Als Zubehör für den Multimaster, gibt es extra ein Set mit versch. Gummiprofilen um auch in den Fugen schleifen zu können.
 

pedder

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Schönen guten Tag,
wir haben ein Holz-Ferienhaus in Holland, Bj. 1995, küstennah.
Wir haben schon ein paar Jahre nicht mehr gestrichen und haben uns daher dazu entschieden, das Haus jetzt noch mal komplett abzuschleifen. Bei Bedarf auch bis aufs Holz.
Habe mir sogar dafür eine schöne Maschine von Festool gegönnt. So einen Kombi-Excenterschleifer für Grob-, Fein- und Deltaschleifen.
Die passende Lasur habe ich auch schon ausgewählt.


Wieso willst Du runter bis aufs Holz? Ist der alte Ansrich lose? Wenn er fest sitzt, reicht anschleifen völlig aus. Du willst ja nicht zwei Urlaube mit dem Streichen verbingen, oder?

Liebe Grüße
Pedder, der auch jeden zweiten Urlaub ein Haus streicht - mit äkta Falu Rödfärg :emoji_slight_smile:
 

Fatso Katz

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weil hier schon mal kurz der Fein Multimaster genannt wurde, ich hab ne kurze Frage dazu. Ich habe besagten Multimaster zuhause und habe das Problem, dass mir beim Schleifen das Schleifmittel vom Klett schwimmt. Liegt das an der Qualität des Schleifmittels? Oder muss ich einfach die Geschwindigkeit drosseln (wobei mir dann der Abtrag nicht mehr wirklich toll erscheint)?

Vielen Dank

Fatso
 

Fatso Katz

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Klett ist nicht verschlissen, das passierte gleich von anfang an. Und es ist auch ziemlich körnungsunabhängig. Dachte anfangs, es liegt am billigen Baumarktschleifpapier, aber mit dem mitgelieferten ist es auch schon passiert.

Haben auch den Schleifteller schonmal reklamiert, aber beim neuen fings gleich wieder an. Es löst sich dabei übrigens nicht der Klett vom Vlies (Rückseite vom Schleifmittel), sondern das Vlies vom Schleifpapier.

Gruß
Fatso
 

steigerwälder

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dann könnte wohl drehzahl wirklich etwas hoch gewählt worden sein.
ich schleif mit meinem multimaster und dem delta-teller meist auf stufe 3-4, beim runden teller 4-5 und hatte noch nie probleme damit.
 

Fatso Katz

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Dann werd ich jetzt einfach drauf achten die Drehzahl so gering wie möglich zu halten. Jetzt in den Semesterferien wird er ja wieder etwas öfter benutzt, hoffentlich klappts so.

Vielen Dank für die Hilfe.
 

Triathlist

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Kommen wir doch mal wieder auf das eigentliche Problem:
Mein Blockbohlen-Holzhaus habe ich in den letzten 15 Jahren wahrscheinlich 2 x insgesamt komplett abgeschliffen (zunächst weil ich die falsche Lasur verwendete; dann, weil ich zu spät renoviert habe und das Holz hinter der Lasur grau wurde. Das nur am Rande):
- den Multimaster habe ich auch, prima Gerät: wie lange möchtest Du mit dem Schleifen beschäftigt sein? Die Arbeitsfläche des Fein ist so klein und der Abtrag selbst bei grobem Papier (ich habe es sogar mit 38er-Korn Originalpapier von Fein versucht) so gering, dass Du für das Abschleifen (und darum ging es Dir) Wochen brauchst
- Der Bandschleifer (ich habe einen Festo) geht, wird aber sauschwer, selbst beim Arbeiten auf dem Gerüst, ist relativ unhandlich und kommt nicht wirklich in die Ecken
- irgendwelche Schwingschleifer :emoji_frowning2:( (siehe Multimaster)
- im Endeffekt habe ich zum "brutalen" Gerät gegriffen: Einhandwinkelschleifer. Erst eine Gummiplatte, darüber 80er oder 100er harte Schleifscheibe und gib ihm. Die Farbe (in meinem Fall mehr oder weniger verwitterte Lasur, angegrautes Holz) geht zügig runter, und Du kommst relativ schnell ins gesunde, weiße Holz. Weil: sollte das Holz angegraut sein, muss Du ins weiße Holz, sonst hält da nix drauf.
Das Ergebnis ist natürlich nicht mit einer feingeschliffenen Tischplatte zu vergleichen, ab und an gibt es auch ein paar ordentliche Riefen im Holz, wenn Du nicht sehr aufpasst. Aber wir haben es hier nicht mit Möbelbau zu tun. Mit dem Multimaster macht Du diese Arbeit mal an einem Werkstück, aber ein ganzes Haus? Da gibt es für mich nur drei Dinge: Abtrag, Abtrag und noch mal Abtrag!
Mit dem Ro90 habe ich noch nicht gearbeitet. Wenn der auch fett abträgt, :emoji_slight_smile:))
Ich muss allerdings sagen, ich habe horizontal liegende Blockbohlen, 140mm hoch mit Nut, die lassen sich auf meine beschriebene Art und Weise recht gut bearbeiten. Anders sähe das bei Boden-Deckelschalung aus! Da musst Du vielleicht tatsächlich mit der Nagelschere Rasen mähen....
Schreib doch mal, wofür Du Dich entschieden hast. Würde mich interessieren
P.S.: Ich streiche die verschiedenen Seiten meines Hauses jetzt turnusmäßig nach: Wetterseiten alle 2 Jahre, Westen/Osten alle 3 Jahre, Norden wenns nicht mehr schön aussieht....
Liebe Grüße
Triathlist
 

Triathlist

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Hallo

äh bescheidene Frage wer hat dir das erzählt ???

Der Ingenieur der Firma Bondex, mit dem ich lange Telefonate führte, wie weit ich schleifen müsste, wenn hinter die rissig gewordene Lasur (Bondex Holzschutzlasur außen) Feuchtigkeit gekommen ist, und dadurch das Holz angewittert/angegraut ist. Obwohl "noch" Lasur auf der Holzoberfläche war.
Du fragst so komisch - weißt Du mehr?
 

WinfriedM

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Holz kann auch unter einer Lasur grau werden, obwohl der Verbund Lasur-Holz noch erstklassig ist. Klar ist es immer sicherer, bis aufs Holz runterzuschleifen, aber auch ein extremer Aufwand, der nicht unbedingt nötig ist.
 

Triathlist

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Das interessiert mich natürlich brennend, da der Aufwand, vor allem bei der Fassadenrenovierung in der Tat enorm ist, mir z. Zt. noch das Angrauen unter der Lasur das erlebte Hororrorszenario darstellt:
- was kann ich tun, wenn das Holz teilweise davon befallen ist (ist ja nie komplett)?
- meine Erfahrung: wenn ich teilweise nur anschleife, andernorts auf der gleichen Wand abschleife(n muss), mit Bondex Holzschutzlasur überstreiche, bekomme ich unterschiedliche Farbtöne, sprich Fleckenbildung auf der Wand, was ich sehr hässlich finde.
- Überstreichen von ergrauten Stellen lässt diese extrem abdunkeln, wo wir wieder bei der Fleckenbildung wären, bzw. meiner Erfahrung, dass dort keine Lasur dauerhaft hält (Abblätttern/Risse mit allen Folgeerscheinungen nach spätestens einem Jahr)
Wie geht das zu vermeiden? Habt ihr Wissen/Erfahrung?
Würde vielleicht dem Threaderöffner auch helfen. Danke!
LG
Triathlist
 

carsten

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Hallo

der Techniker will vermutlich beratender weise auf Nummer sicher gehen das ist verständlich.
Die Farbunterschiede /Fleckenbildung beim teilweise überstreichen ist sicher nicht zu vermeiden. Aus dieser Sicht und deiner persönlichen Erfahrung ist ein Abschleifen bis aufs helle Holz sicher angebracht.
Das eine Lasur auf NUR vergrautem Holz nicht hält habe ich noch nicht erlebt.
Ich hebe das "nur" hervor, weil häufig mit dem vergrauen auch eine Zerstörung der Holzstruktur einhergeht ( entsprechender Grat bzw Dauer der Bewitterung vorausgesetzt).
Absplitternde alte Lasuren oder gar Holz sollten sicher vor einem Neuanstrich entfernt werden. Nur vergrautes Holz sollte die Lasur ebenso aufnehmen und aneinadner haften wie bei gänzlich saubergeschliffenem.
Je stärker eine Lasur pigmentiert ist desto besser der Schutz vor vergrauen, da hier hauptsächlich die Sonne ( UV) für verantwortlich ist.
Wer mit Holz baut solte sich eben auch darüber im Klaren sein das es mit der Zeit dunkler wird.
Unseren Balkon haben wir in den letzten 10 Jahren 1,5 mal gestrichen ( die Wetterseite das erste mal nach 5 Jahren, und diese Jahr erstmals wieder komplett ( zumindest außen)).
Klar sind die hellen Teile dunkler als die fast nicht bewitterten Innenseiten. Aber es ist immer noch ansehnlich und nicht fleckig da der Übergang zwischen stark bewitterten, und weniger stark bewitterten Teilen sehr fließend stattfindet und so nicht wirklich stört.
Häufig werden Holzbauten irgendwann eh mal dunkler oder gar deckend lasiert um wieder ein gleichmäßigeres Bild zu bekommen.
Holz hat sicher viele Vorteile als Werkstoff. als natürlicher Baustoff unterliegt Holz nun mal auch stärker der Reaktion auf Umwelteinflüsse, damit muss man sich eben arrangieren oder eben immer wieder für "frische" Voraussetzungen sorgen.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Bei einem dunklen Farbton und stärkerer Pigmentierung fällt das auch weniger auf mit den Farbunterschieden wg. vergrautem Untergrund.

Ist auch meine Erfahrung: Vergrautes Holz hat keine Haftungsprobleme. Ordentlich sauber sollte es aber sein.
 

Kröte

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Abschleifen Holzhaus

Also, liebe Leute, habe mich jetzt erstmal registriert, damit ich auch antworten kann.

Ich muss mich ganz heftig bedanken für die große Resonanz. Finde ich richtig klasse, wieviele Informationen ich jetzt schon habe sammeln können.
Ich bin gerne weiter mit dabei und sauge alles auf.

Bei einem Beitrag wurde ich gebeten, meine Entscheidung kundzutun. Nun, die Rotex RO 90 hatte ich schon bestellt, ist gestern auch geliefert worden. Schleifmittel habe ich Granat bestellt. Denke, kommt heute.
Wir werden wohl komplett runter bis aufs Holz schleifen müssen.
Ich weiß, dass die 90mm Abtragfläche von der Maschine weniger effektiv sind als die größeren, aber ich wollte das Kombigerät.
Wir haben an unserem Ferienhaus genau die Situation auf der direkten Wetterseite. Alte Lasur rissig, teilweise ab und darunter teilweise graues Holz.
Da wir die letzten Jahre mit der Außenhautpflege geschlunzt haben, werden wir jetzt in einem Rundumschlag die alte Lasur komplett abtragen, wieder bis aufs Holz, um auf Nummer sicher zu gehen und um überall die gleiche Grundfarbbasis zu haben. Und in Zukunft machen wir es vielleicht so wie der eine Forist (alle 2 Jahre die Wetterseite, alle 3 Jahre die Halbwetterseite, ... ). Mal gucken, wie es so nach 2, 3, 5 Jahren aussieht.
Bei der Lasur haben wir uns für eine Dünnschichtlasur von Tenco (Produkt aus den Niederlanden aus dem Fachhandel, nicht Baumarkt) entschieden. Ich denke, das wird auch in Ordnung sein. Schau mer mal.

Wir haben viel Arbeit vor uns. Wenn noch jemand weitere Tipps hat: gerne, gerne, gerne!

Nochmals Danke!
 

pedder

ww-robinie
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Ich würde was Deckendes nehmen, dann muss man nicht immer bis aufs Holz runter.

Liebe Grüße
Pedder
 

WinfriedM

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