Welche Massivholzstärke bevorzugt Ihr bei Schnittware?

Domi

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Hallo,

ich hab ein kleines Blockbandsägewerk und hab demnächst einige Stämme zu Sägen.

Eine Frage die immer wieder bei meinen Kunden und mir aufkommt ist, welche Bohlenstärke soll man bevorzugt einschneiden?
Könnt Ihr mir die Dicken nennen mit denen sich am besten arbeiten lässt(nach dem Trocknen)?

Macht Ihr einen Unterschied zwischen breiter und schmaler Ware?
Wir haben jetzt z.B. Hier Stämme mit 1-1,2m liegen aus denen Tischplatten werden sollen.
Manche würden 100mm einschneiden. Es gibt aber auch die Meinung 80/70 und 65.
Die meisten Stämme liegen aber im normalen Bereich.

Wäre für eure Erfahrungen und Meinungen sehr dankbar.

Grüße
Dominic
 

Mitglied 59145

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Holzart ist ja das erste was.man wissen muss.

Möbelbau für den Innenbereich reicht bis max.65mm, mehr trocknet eh nicht richtig.
Ich würde, bei Wertholz eher dick schneiden. Von 52 bis 65. Das reicht meist für Tischplatten. Natürlich doof wenn du Schränke bauen willst....

Guck dir Mal die Listen von Holzhändlern an. Da stehen dann die gängigen Maße.

Gruss
Ben
 

IngoS

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Hallo,

kommt doch sehr auf die gewünschte Tischkonstruktion an. Ein großer Tisch mit Zarge braucht nur 30mm dicke Platten. Da muss mit etwa 40mm eingeschnitten werden. Willst du 40mm Platten haben, z.B. auch Küchenarbeitsplatten musst du gut 50mm dick einschneiden. Soll es ein sogenannter Baumtisch, also aus einer unverleimten Bohle, sein, der auch ohne Zargen genug Stabilität hat, muss die fertige Platte schon 60mm dick sein. Weil durch das Werfen beim Trocknen recht viel runtergehobelt werden muss, brauchst du da schon 80mm oder mehr beim Einschnitt.
Gewünscht sind ja oft auch Tischbeine aus unverleimtem Holz. Je nach Beinstärke brauchst du da 70 bis 100mm Bohlendicke.

Gruß

Ingo
 

VolkerDK

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Ich mach 50, 62, 75 und 85mm.
Dazu quartiergesägtes, und dicke Quadrate (110, 130, 150er Querschnitt)
Mit 45 Grad Jahresringen für Beine.
 

Sven1988

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Guuden,

zu 85% kaufe ich 52-er Schnittholz.
68-er gerne als Kernbohle.
Je nach Auftrag auch mal 30 und 35mm.
20 und 27mm ganz selten.
So ungefähr werde ich das künftig wohl auch machen. Denke das ist vom pot. Ausschuss in vielen Fällen am geschicktesten und ermöglicht wahrscheinlich bessere Anordnungem von Jahresringen in Leimholzflächen.
 

chris_maa

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Bei uns vorwiegend 26 - 35 - 52 - 65 mm (Holzarten: Eiche, Esche, ein bisschen Buche und ein paar Exoten)
Damit decken wir Treppen- und Möbelbau ab. Sonderschnittstärken über 65 mm eher selten.
 

teluke

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Ich schneide 25 - 40 -60 mm ein.
Herzbohle natürlich immer 60, das dünne Material außen das beugt zu hohen Verlusten durch Splint vor.
Der Rest jeweils dazwischen.
Damit spare ich mir das auftrennen an der Bandsäge und habe trotzdem keine zu großen Hobelverluste.
 

Sven1988

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Bei uns vorwiegend 26 - 35 - 52 - 65 mm (Holzarten: Eiche, Esche, ein bisschen Buche und ein paar Exoten)
Damit decken wir Treppen- und Möbelbau ab. Sonderschnittstärken über 65 mm eher selten.
Vielen lieben Dank für die Tipps da kann ich als Laie sehr gut dazulernen. Bohlen mit 65mm Stärke hatte ich mal verarbeitet aber denke das ich bei Nutzung meiner Tischkreissäge bei 52mm Materialstärke handlicher und sicherer unterwegs bin. Werde morgen auch 52mm Kieferbohlen besorgen um wieder mal ein wenig basteln zu können. Meine Lieblingshölzer sind bisher Sapelli, Amerikanischer Nussbaum, Weymouth-Kiefer und die heimische Kiefer.

Bin am überlegen weitere Holzarten auszuprobieren, aber da muss ich mich erstmal umfassender informieren, welche Verarbeitungsrigenschaften und Preise diese aufweisen. Hier hatte mir das Buch von Spannnagel bisher eine gute erste Orientierung für konkretere Nachfragen gegeben.
 

Manohara

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eines meiner "einschneidenden" Erlebnisse war eine Eibe.
Ich hatte den Baum (um die 30 cm im Durchmesser) bekommen und selber noch nie Holz aufsägen lassen.
Ein Sägewerks-Neuling (das Werk hatte er frisch übernommen) war erfreut, einen Auftrag zu bekommen. (das war aber wohl eine Gattersäge)
Ich bat um "möglichst viele, dünne Bretter" und bekam einen ziemlich zerstörten - auch in der Länge zersägten - Bretterhaufen zurück.
Eibe ist stark und klemmt wohl schnell die Sägeblätter ein.
Der arme Mann musste meinen schönen Baum mehrfach quer aus dem Gatter heraus-sägen und war hinterher voll abgenervt.

ich weiß nicht, was das für die Praxis bedeutet, aber dass man als "Säger" "in dieser Richtung" aufmerksam sein muss.

Viel Glück und gutes Holz wünsche ich ...
 
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kberg10

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Bei solchen Experimenten hätte der Säger gut daran getan sich vorher eine Schmierlösung herzurichten. Waxilit gibts auch flüssig. Mit Sprühflasche einfach auf die Sägeblätter geben. Bei Lärche gibt unser Säger immer Wasser zu. Und dann noch viele Blätter einspannen?!
Im Allgemeinen tendiere ich eher dicker einzuschneiden, ausser Seitenware. Man ist halt viel flexibler was dann die Endnutzung betrifft.
Weich oder Hartholz gleichermaßen. Seit ein paar Jahren steht bei mir eine Bandsäge, da ist dann auftrennen eine gemähte Wiese.
Die KS hat bei mir nur 3 KW, die ist dann für sowas eher zu schwach auf der Brust.
 
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Holzjäger

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Oberschwaben
Schneide meistens 52 und 32 mm. Starke Dimensionen, vor allem Eiche schneide ich dann Kernbohlen 80 mm, dann 2x 62 mm und dann 52 mm und die Seitenbretter 32 mm.
 

pirato1

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Bitte bedenken eine nasse 80mm Eichenbohle bei einem Durchmesser von einem Meter Bedarf mindestens dreier starker Männer um sie abzuheben.
 

teluke

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Für was soll eine 80mm Eichenbohle gut sein außer für dicke Tischbeine?
So eine Bohle braucht ewig bis sie trocken ist und das auch im Trockner.

So ein Format schneide ich, bei einer neuen Holzlieferung, 2-3 Bohlen, mehr nicht.
 

teluke

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Unser Esstisch (110x280cm) hat eine Platte mit 8cm Dicke.
Das ist aber ein Sonderfall.
Dafür hatte ich einen Vorrat ca. 20 Jahre abgelagerte Kirsche mit 100mm Dicke.
Das war soviel dass ich davon noch eine ganze große Küche und verschiedene Schränke sowie einen Couchtisch gemacht habe.
Jetzt liegen da noch 3-4 Bohlen unterm Dach.
IRGENDWANN WIRD MIR IRGENDWAS DAFÜR EINFALLEN:
 

Mitglied 59145

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Technisch braucht man 80mm Recht selten.

Es gibt aber vieles wo das einfach besser aussieht, gerade als eyecatcher an einem schlichten und langem Küchentresen. Da macht 9oder 10cm einfach mehr her als 6.

Wir haben Fertigmaß plus 1cm, ab 280cm Länge auch mal plus 2cm.
 

Thom_S

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Das stimmt prinzipiell, solche Kantel kenne ich aber nur in Fichte und Lärche, für Eichenfenster schneiden wir sie aus den Pfosten heraus.
Könnte mich täuschen, aber die Eichenfenster von Josko sind glaube ich auch aus 1 Stück.
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
52 mm ist für mich die universellste Einschnittdicke, dünner einsägen geht immer, dicke nimmer.
Wenn der Stamm es hergibt auch eine 65er, damit deckt man 95% der Anwendungen ab.
 
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