Ich stand vor der gleichen Entscheidung, und die Erfahrungen waren ähnlich. Ich hatte auch den Eindruck, dass der Händler sehr wenig interessiert ist, die JET (260) überhaupt zu verkaufen.
Am Ende ist es eine EB HC 260 geworden. Als ich die in den Keller gebracht habe, wurde mir aber klar, wie einfach das ist, und wie viel Luft da noch ist (in jeder Beziehung). Mit Sicherheit wäre auch eine deutliche schwerere Maschine kein Problem gewesen - maximal hätte man einen oder beide Tische abnehmen müssen, aber nachdem ich bei der EB die Tische eingestellt habe, würde ich mir das auch bei anderen Maschinen zutrauen.
Allerdings habe ich auch überhaupt nicht das Bedürfnis, die EB auszutauschen - sie hobelt gut, und mit den Nachteilen komme ich zurecht.
Für eine gebrauchte EB habe ich mich entschieden, weil mir der Mehrpreis für die neue Metabo nicht eingeleuchtet hat. Stabiler ist die sicher nicht, eher weniger, und die Schwachpunkte der Konstruktion hat sie auch. Die meisten Teile sind ja sogar identisch.
Die Tische wirst Du sowieso justieren müssen - ich habe beim Verkäufer noch gemessen, da hat noch alles gepasst, aber trotz vorsichtiger Verladung und Transport war im Keller dann eine Neueinstellung angesagt. Das hat einen halben Tag gedauert (einschl. Messerwechsel), weil ich erstmal verstehen musste, in welcher Reihenfolge man da vorgeht, und deshalb auch wieder von vorne anfangen. Ich habe am Anfang auch mit ungeeignetem Werkzeug rumgemacht - erst die Anschaffung eines Stahllineals nach DIN 875 hat wirklich den Durchbruch gebracht
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Vorteile der EB/Metabo sind eine sehr einfache Konstruktion (ich bin wahrlich kein Maschinenbauer, aber das verstehe auch ich alles sofort), dass viele Ersatzteile noch verfügbar sind (ich brauchte die Einstellschrauben für den Messerträger, die Gummi-Andruckwalze und den Flachriemen für den Vorschub neu) und dass es im Internet massig Hilfe, Informationen, Explosionszeichnungen und so weiter gibt.
Nachteile sind: Man muss zum Dickenhobeln den Tisch abnehmen, und nach dem Wiedereinbau kurz ein Stahllineal auflegen, um die korrekte Parallelität zu prüfen und ggf. nachzustellen. So solide ist die nicht gebaut, dass das bis in alle Ewigkeit erhalten bleibt, außerdem kommt manchmal Dreck unter die Auflage. Ist aber in zwei Minuten gemacht. Die Tische sind relativ kurz, man muss also bei längeren Werkstücken unterstützen oder entsprechend vorsichtig arbeiten. Und man braucht ein bisschen Übung, wo man das Werkstück wie fest andrückt.
Dann hat aber bisher noch alles funktioniert, wobei mein längstes Stück bisher "nur" 1,50 war. Für meine Zwecke ist das auf jeden Fall ausreichend. Ich habe die K-Version mit Drehstrom (4,2 KW), da ist Kraft kein Thema. Beim Kauf alle Tische auf Ebenheit prüfen, auch den Dickentisch (gerade die Stahlplatte auf diesem hat wohl manchmal Dellen, lässt sich aber notfalls noch wechseln). Ein Abrichttisch, der nicht plan ist, dürfte praktisch ein Totalschaden sein. Die Gummiwalze ist oft fertig, der Flachriemen auch oft ausgeleiert, sind aber beide in 10 Minuten getauscht.
Das ist halt alle eine Frage des Anspruchs - "Predatorklein" hat, ja, glaube ich, sogar gewerblich mit so einer Maschine gearbeitet. Ich kann aber gut mit den Einschränkungen leben - nach der Montage des Tisches kurz die Spanabnahme auf Null drehen, ein Stahllineal auflegen, und wenn da kein Spalt ist, geht's lost.
Wenn Du das nicht kannst, geht aber sicher auch eine größere Maschine. Wie erwähnt, ich hatte da auch Bedenken, als ich aber gesehen habe, wie einfach die EB die Rampe runterrutscht (ich habe sie nicht angehoben, weil ich einfach wissen wollte, ob's ohne geht), hätte ich jetzt auch keine Bedenken mehr, eine JET in den Keller zu bringen. Habe aber auch kein Bedürfnis mehr.