Welcher (Holz)-Kleber

HotteFred

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Hallo in die Runde,

bin neu hier und habe direkt mal eine Frage:

Mein aktuelles Projekt: Ein Esszimmerzisch.
Ich habe noch von unserem Eiche-Dielenboden (22mm stark) einige Dielen übrig. Daraus möchte ich gerne eine Tischplatte bauen.

Dazu meine Frage: Die einzelnen Dielen möchte ich gerne zuerst einmal verkleben (zwischen Nut und Feder) bevor ich sie von unten quer verstärke (auch geklebt).

Welcher Kleber ist dazu zu empfehlen. Reicht der Ponal Super 3 oder sollte es ein zwei Komponenten Kleber sein? Wenn ja, welcher?

Danke und Gruß
Christian
 

michaelhild

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Der Kleber reicht. Die Leimfuge von Weißleim, vorausgesetzt es ist richtig gemacht, ist stärker wie der Verbund der Holzfaser.

ABER, mach Dich vor dem Tischbau mal schlau, wie man aus Massivholz Möbel baut. Du kannst nicht einfach unten quer was drankleben, die Platte wird reißen, weil das Holz nicht arbeiten kann.
 

HotteFred

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ABER, mach Dich vor dem Tischbau mal schlau, wie man aus Massivholz Möbel baut. Du kannst nicht einfach unten quer was drankleben, die Platte wird reißen, weil das Holz nicht arbeiten kann.

Hallo michaelhild, danke.

Hast du einen Tip für mich, wie ich die Querverbindung durchführen soll? Oder evtl. auch nur einen Tip, nach welchem Schlagwort ich hier suchen soll?

Es geht mir bei der Querverbindung auch nicht nur darum, die einzelnen Dielen zusammenzuhalten, sondern auch darum, die Plattendicke zu verdoppeln.

Danke und Gruß
 

Sägenbremser

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Guten Tag Christian
das Problem wird doch eher sein, daß die Eichendielen auf der Unterseite
Schwundnuten haben. Die sind an der Tischplatte aber nicht so schön.

Wenn du aus dem Material einen Tisch fertigen möchtest, müsstest du die
Plattenstärke als Aufkantung mit einem Gehrungsschnitt erstellen und die
Tischplatte als Gehrungsrahmen ausführen. Das setzt aber schon ein etwas
umfangreicheres Maschinenarsenal voraus. Solche langen Gehrungen sauber
zu verbinden und zu verleimen ist auch nicht ganz einfach.

Also müssten wir etwas über deine Möglichkeiten erfahren.
Liebe Grüsse, Harald
 

HotteFred

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Hallo Harald,

wow, jetzt bin ich Baff. Zum Begriff "Schwundnuten" finde ich bei google nur eine Antwort. Das hatte ich schon lange nicht mehr...

Also die Dielen sind oben wie unten gleich. Was Schwundnuten sind, weiss ich leider nicht.

Ich möchte die Dielen (180mm x 22mm) nicht aufkanten, sondern aus den 22mm über "verdoppelung" 44mm machen. Also einfach eine Diele Quer befestigen (wie auch immer) und darüber die Stabilität bekommen.
Da das Holz arbeitet wird das evtl. so nicht möglich sein. Jetzt weiss ich aber nicht, wie ich das sonst machen soll. Metall wollte ich dafür nicht verwenden.

Gruß
Christian
 

michaelhild

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Stichwörter wären Zarge, Gratleiste, Hirnleiste......
Einfach Längs mit Querverkleben, das geht nicht.

Paneele.jpg


Die drei Nuten unten, das sind "Schwundnuten. Die sind dafür da, das die Bretter nicht krumm werden.
 

HotteFred

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Danke michaelhild,

das schmeisst jetzt leider alles über den haufen, was ich mir bis jetzt so überlegt habe.
Also eine Hirnleiste würde ich behaubten, bekomme ich hin. Aber ich wollte das Holz halt gerne am Rand dicker haben, da ich da eine ganz bestimmte rundung mit abflachung nach unten im Kopf habe.
Wie bekomme ich denn den Tisch zumindest am Rand verdoppelt, so das ich da nachträglich noch eine Abflachung reinbekomme?

Ich such mal ein Foto. Das erklärts besser.
 

Hans-Friedrich

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Du kannst ja auch zwei Lagen in der gleichen Richtung verleimen(*). Dann kommst du auf deine gewünschte Stärke. Du brauchst dann aber trotzdem noch irgendwas, um die Platte gerade zu halten. Stichwörter dazu hatte Micha bereits gegeben.

* Einer der Manfreds hier im Forum hatte mal ein Bild von so einer Tischplatte in seiner privaten Gallery. Leider weiß ich im Moment nicht mehr, welcher...
 

michaelhild

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Entweder so wie Hans-Friedrich schreibt doer die Hirnleiste als Rahmen komplett um den Tisch und die Leiste dann so in etwa:

DSCF5461_1.JPG


Die Hirnleiste wird aber nicht komplett verleimt, das ist Dir schon klar oder? Ich wollts nur nochmal erwähnen.
 

Sägenbremser

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Guten Abend Christian
da deine Bodendielen keine Schwundnuten haben, ist es für das Tischprojekt der
richtige Werkstoff. Längsverleimung der einzelnen Bretter ist nicht so der Hit, zu
wenig wird das Quell.-Schwundverhalten der Eiche dabei in den Griff zu bekommen
sein. So wie die Tischplatte auf deiner PDF zu sehen ist müsste es aber schon gehen
ein schönes Ergebnis zu realisieren.

Mein Vorschlag wäre, die Enden der Dielen zu kappen und auf jedes Brett das abge-
trennte Stück, gespiegelt mit Weissleim aufzuleimen. Wenn die abgeschnittenen Stücke alle die gleiche Länge haben,
hast du an einer Seite eine durchgehende Nut, an der Anderen eine Feder.
Nun an den langen Seiten zwei Bretter aufeinanderleimen,so hast du ringsum die von dir gewünschte Plattendicke.
In den Aufdoppelungen hast du nun auf der inneren Seite eine Nute in der du ein Querstück einpassen kannst.
So 3-5 mm Luft wären schon recht vorteilhaft, um der Platte etwas "Arbeitsraum" zu lassen.
In dieser Querzarge kannst du die Tischbeine verdübeln, verzapfen wie du es möchtest, nur nicht zu dicht an der Stossfuge,
sonst hast du später beim Abplatten der Unterseite zu wenig Platz für den Hobel.
Da du an einer Seite eine Feder, ander anderen eine Nute hast, bietet es sich an die Querstücke auch so zu drehen,
daß eine Nut/Federverbindung entstehen kann. Das ersetzt dir die Hirnholzleiste und lässt genügend Bewegungsraum für die Bretter zu.

Die endgültige Plattenverleimung würde ich mit einem PU-Kleber ausführen(Alcon PU).
Wenn du immer nur bei jedem Brett den mittleren Teil damit verleimst, kann das Holz
sich immer noch etwas bewegen.

Hoffe es wurde nicht etwas zu unverständlich in der Ausführung - ansonsten wohnst
du ja wohl auch in der Stadt mit dem grossen Bahnhof neben der kleinen Kirche und
es gibt bei zeitlicher Flexibilität bestimmt auch die Möglichkeit der Hilfestellung.

Liebe Grüsse, Harald
 

HotteFred

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Hallo Harald,

danke für deine Ausführung. Hört sich ganz gut an.


Mein Vorschlag wäre, die Enden der Dielen zu kappen und auf jedes Brett das abge-
trennte Stück, gespiegelt mit Weissleim aufzuleimen. Wenn die abgeschnittenen Stücke alle die gleiche Länge haben,
hast du an einer Seite eine durchgehende Nut, an der Anderen eine Feder.
Nun an den langen Seiten zwei Bretter aufeinanderleimen,so hast du ringsum die von dir gewünschte Plattendicke.
In den Aufdoppelungen hast du nun auf der inneren Seite eine Nute in der du ein Querstück einpassen kannst.

Bis hier ist alles klar.

So 3-5 mm Luft wären schon recht vorteilhaft, um der Platte etwas "Arbeitsraum" zu lassen.
In dieser Querzarge kannst du die Tischbeine verdübeln, verzapfen wie du es möchtest, nur nicht zu dicht an der Stossfuge,
sonst hast du später beim Abplatten der Unterseite zu wenig Platz für den Hobel.

Dieser Abschnitt ist mir leider nicht klar.
Was meinst du mit den 3-5mm Luft? Und warum soll ich mit dem Hobel da ran?


Da du an einer Seite eine Feder, ander anderen eine Nute hast, bietet es sich an die Querstücke auch so zu drehen,
daß eine Nut/Federverbindung entstehen kann. Das ersetzt dir die Hirnholzleiste und lässt genügend Bewegungsraum für die Bretter zu.

Wieso ersetzt das die Hirnholzleiste? Ich würde die Leiste doch dann von "unten / innen" ansetzen, oder?

Die endgültige Plattenverleimung würde ich mit einem PU-Kleber ausführen(Alcon PU).
Wenn du immer nur bei jedem Brett den mittleren Teil damit verleimst, kann das Holz
sich immer noch etwas bewegen.

Was meinst du mit endgültige Plattenverleimung? Hatte ich die Dielen nicht zu Anfangs schon miteinander verleimt? :confused:

Hoffe es wurde nicht etwas zu unverständlich in der Ausführung - ansonsten wohnst
du ja wohl auch in der Stadt mit dem grossen Bahnhof neben der kleinen Kirche und
es gibt bei zeitlicher Flexibilität bestimmt auch die Möglichkeit der Hilfestellung.

Liebe Grüsse, Harald

Eigentlich hatte ich gedacht, ich hätte den meisten Teil verstanden, aber jetzt beim Quotren fällt mir auf, das ich wohl den kleinsten Teil verstanden hab :emoji_grin:

Aber immerhin wohnen wir in der Schönsten Stadt am Rhein :emoji_slight_smile:

Viele Grüße
Christian
 

Sägenbremser

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Guten Abend Christian

ja das war für den Anfang auch etwas dröge Kost. Fangen wir mal an -

Die 2-3mm Luft braucht die Querzarge um beim Schwinden der Tischbretter
nicht eingespannt zu werden. Das zurücksetzen der Tischbeine ist deiner ge-
wünschten Abplattung/Schräge auf der Unterseite der Tischplatte geschuldet.
Gehe davon aus, daß du eine so grosse Fase mit dem Handhobel herstellen
wirst, auch eine grosse Oberfräse braucht etwas Spielraum für ihre Grundplatte.

Die Querzargen haben eine Feder und können so in die Nuten der aufgeleimten
Abschnitte greifen, das Holz wird nicht in der Bewegung gehindert.

Nein, so wie ich es versuche zu beschreiben, werden die einzelnen Bretter nicht
in der Längsspundung verleimt, nur beim Zusammensetzen auf den Querriegeln.

Wenn ich es so nicht richtig vermitteln konnte, schreib mir eine PN und wir
trinken mal ein Kölsch zusammen, sehen ob das überhaupt passt.

Liebe Grüsse, Harald
 

Mitglied 30872

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Mein Vorschlag wäre, die Enden der Dielen zu kappen und auf jedes Brett das abgetrennte Stück, gespiegelt mit Weissleim aufzuleimen.

Hallo Christian,
das könnte dann aussehen wie auf dem Bild (Küchentischplatte)
Die Tischplatte hat eine Stärke von 28 mm, durch die Aufdopplung am Rand 56 mm. Die Ausführung mittels einer solchen Dopplung hat einen gewichtigen Grund: das Gewicht.

Lasst Euch das Kölsch schmecken!
 

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HotteFred

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Hallo Harald,

danke für deine Infos.
Ich hin gerade noch mit einem Korpus füs Bad beschäftigt und lege danach mit dem Tisch los.
Bestimmt werde ich dann mit Fragen hier wieder auftauchen :emoji_open_mouth:

Das Kölsch sollte wir aber trotzdem noch zusammen trinken. Evtl. wenn es wieder etwas wärmer ist im Biergarten?

Gruß
Christian


Die 2-3mm Luft braucht die Querzarge um beim Schwinden der Tischbretter
nicht eingespannt zu werden. Das zurücksetzen der Tischbeine ist deiner ge-
wünschten Abplattung/Schräge auf der Unterseite der Tischplatte geschuldet.
Gehe davon aus, daß du eine so grosse Fase mit dem Handhobel herstellen
wirst, auch eine grosse Oberfräse braucht etwas Spielraum für ihre Grundplatte.

Die Querzargen haben eine Feder und können so in die Nuten der aufgeleimten
Abschnitte greifen, das Holz wird nicht in der Bewegung gehindert.

Liebe Grüsse, Harald
 
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