Welcher Lack war vor 40 Jahren üblich?

checkalot

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Hallo!

Habe den "Auftrag" bekommen, einen rd. 40 Jahre alten Tisch aus Buche (deckend lackiert in schwarz) neu zu lackieren. Wisst ihr, welcher Lacktyp damals bei industriell gefertigten Möbeln üblich war? Gabs damals schon DD-Lacke? Oder wurden damals eher noch Nitrolacke verwendet?

Ich frage deswegen, weil ich mich etwas herantasten möchte, wie ich den überlackieren kann und nicht allzu viele Fehlversuche machen möchte... mein Plan wäre nämlich, den alten Lack runterzuleifen so gut es geht, dann Füllern mit 1K Hydrofüllern, dann 2K Möbellack PUR drauf.

Gruß
Georg
 

rotex150

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Hallo Georg !

DD-Lacke gab es damals schon, hab ich damals auf meine Jolle gepinselt (und gelernt was Topfzeit ist :emoji_frowning2:...).

Bye, Hardy
 

glenwood25

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Hallo,
vor 40 Jahren....das war gerade so meine Lehrzeit.
Ja, DD-Lack war damals durchaus gebräuchlich. Blödsinnigerweise wurde er auch im Aussenbereich verwendet. Bis man draufkam, dass der harte Lack die Massänderungen des Holzes nicht mitmachte. Ist aber ein anderes Thema.
Was damals auch gerne verwendet wurde, war Polyesterlack. Falls dein Tisch verdächtig glänzen sollte, käme das in Betracht.

Gruß
Gerhard
 

checkalot

ww-robinie
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Hallo,
vor 40 Jahren....das war gerade so meine Lehrzeit.
Ja, DD-Lack war damals durchaus gebräuchlich. Blödsinnigerweise wurde er auch im Aussenbereich verwendet. Bis man draufkam, dass der harte Lack die Massänderungen des Holzes nicht mitmachte. Ist aber ein anderes Thema.
Was damals auch gerne verwendet wurde, war Polyesterlack. Falls dein Tisch verdächtig glänzen sollte, käme das in Betracht.

Gruß
Gerhard

Danke - sehr interessant!

Was waren denn damals die Vorzüge von Polyesterlack?

Ich bin jetzt die harte - aber vermutlich sichere - Tour gegangen und hab' den alten Lack so ziemlich runtergeschliffen - puh, das war richtig übel... der Lack hatte so einen leichten - ich würde sagen in etwa - Seidenglanz, auf jeden Fall glänzender als seidenmatt :emoji_slight_smile: und er klebte das Schleifpapier fürchterlich zu, d.h. war vermutlich recht weich. Beim Abreiben mit Nitroverdünnung war der ganze Lappen schwarz, d.h. er ließ sich offenbar sehr leicht mit Nitroverdünnung anlösen.

Daher würde ich DD-Lack ausschließen wollen. Spricht das für Nitrolack?

Gruß Georg
 

Mathis

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Polyesterlacke waren eigentlich nur industriell anwendbar, der Auftrag (wurde meist gegossen) war aufwendig. Die Härtung wurde durch einen Peroxid-Katalysator eingeleitet.

Vorteil war eine extreme Wiederstandsfähigkeit gegen Kratzer und Lösungsmittel. Nachteilig war die nicht dauerhafte Haltbarkeit, der Lackfilm platzte gern ab. Polyester erkennst du schnell am Aspik-Aussehen: wenns Holz wie unter einem millimeterdicken Aspikfilm wirkt, ist es meist P.

DD-Lacke waren damals noch nicht sehr verbreitet, deshalb eher unwahrscheinlich, auch deine Beschreibung der Lösbarkeit passt nicht zu DD.

Zu der Zeit gab es auch noch KH-Lacke, aber nach deinen Schilderungen vermute ich eher Nitro-Lack, der war um 1970 weitestens verbreitet und preiswert.
 

Ernst Werner

ww-buche
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Säurehärtender Lack wurde noch oft verarbeitet. Hat bei und nach der Trocknung stark nach Formaldehyd gerochen.
Gruß
EW
 

glenwood25

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Polyesterlacke waren eigentlich nur industriell anwendbar, der Auftrag (wurde meist gegossen) war aufwendig. Die Härtung wurde durch einen Peroxid-Katalysator eingeleitet.

Vorteil war eine extreme Wiederstandsfähigkeit gegen Kratzer und Lösungsmittel. Nachteilig war die nicht dauerhafte Haltbarkeit, der Lackfilm platzte gern ab. Polyester erkennst du schnell am Aspik-Aussehen: wenns Holz wie unter einem millimeterdicken Aspikfilm wirkt, ist es meist P.

Gut erklärt
Wir haben damals im Oberflächenkurs ein "Handmuster" angefertigt. Lack gegossen, mit nem Kamm verteilt und anschließend geschwabbelt.
Meine Eltern hatten aus der Zeit einen Couchtisch (Nussbaum poliert). Ist mit der Zeit etwas vergilbt.
 

checkalot

ww-robinie
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Danke für diese tollen sachkundigen Erläuterungen! Daher liebe ich dieses Forum! Schon wieder was gelernt - die dicken "Aspikschichten" sind mir nämlich auch schon bei alten Möbeln aufgefallen, jetzt weiß ich was das war!
 

anobium60

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...

....ich denke auch an SH-Lacke....waren damals weit verbreitet- hatten ja auch Vorteile (wenn man von der ewigen Luftbelastung absieht)...
 

EditionSDesign

ww-fichte
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Ja ich schreib das heute abend mal habe jetzte gerade bissel viel zutun :emoji_slight_smile: wenn ich morgen wieder in meiner werkstatt bin vllt hab ich noch ein glas von dem lack da kann ich mal ein bild rein stellen :emoji_slight_smile:
 

carsten

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Ja hallo sonst gehts euch noch gut ?????

Also ich lösch dann mal den für das Thema unerhebliche eher persönlichen " Geplänkel".
Info's bzw korrekter Name zu dem Lack würden mich auch interessieren.
Wenn du also diesbezüglich noch was findest...
 

EditionSDesign

ww-fichte
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So hatte mein Vater am Tel und der fing an Michelcartlack gabs in der DDR zeit wurde aber dann verboten weil er zu giftig wahr usw ich suche nächste woche die unterlagen mal raus die hat mein vater noch da kann ich bilder hochladen und es gab auch noch den 2 sicht Lack früher fing er an :emoji_slight_smile:
 

Mathis

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So hatte mein Vater am Tel und der fing an Michelcartlack gabs in der DDR zeit wurde aber dann verboten weil er zu giftig wahr usw
Sind ja echte Schauergeschichten ausm Osten mit giftigen Lacken..

ich suche nächste woche die unterlagen mal raus die hat mein vater noch da kann ich bilder hochladen und es gab auch noch den 2 sicht Lack früher fing er an...
Ich warte noch auf deine angekündigten Infos zu den geheimnisvollen Lack, Marke Honneckers Geheimwaffe.
 
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