Welches Bohröl nutzen

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Holz-Fritze

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Das finde ich nicht. Es mag ja theoretisch richtig sein, immer zu schmieren, wenn es mich in der Praxis einen 50 ct Bohrer kostet, keine Flecken zu hinterlassen, weiß ich genau, wie ich mich entscheide. Das hier ist ein Holzwerkerforum, da kommen Montagen bei Kunden vor.

Sehe ich anders zur Not nimmst Du Wasser zum Bohren oder Spucke. Einen Bohrer sollte man sowieso immer leicht eingeölt lagern.
 

uli2003

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Mal Ehrlich das ist eine ziemlich dumme Antwort.

Ich bin kein Hobbyist der seine Bohrer in der Stahlkassette sortiert und jeden Abend einölt und in den Schrank stellt. Bei mir liegen die 10ner-Packs von Würth im Akkuschrauberkoffer, und auch eine Reihe loser Bohrer. Jahrelange Erfahrung benötigen keine Schmuckkassette oder einen Messschieber um einen 4,5er vom 5er Bohrer zu unterscheiden. Zwischenmaße hab ich nicht.

Wenn jetzt einer meiner Bohrer - sei es durch Unachtsamkeit oder beim Ausspannen auf dem teuren Polster der Kundschaft landet und da schwarze Streifen macht, ist das sehr unschön. Wenn so ein 50 Cent Artikel mal beim Bohren abstumpft, kann ich das durchaus verschmerzen. :emoji_slight_smile:

Natürlich ist der beschriebene Umgang mit Bohrern richtig, das bestreite ich ja nicht. Nur es geht prima ohne Flüssigkeiten bei wenigen Löchern, und ich bin auf der sicheren Seite.
Ich vermute meine Kollegen werden es ähnlich sehen oder machen.

Grüße
Uli
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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. Nur es geht prima ohne Flüssigkeiten bei wenigen Löchern, und ich bin auf der sicheren Seite.
Ich vermute meine Kollegen werden es ähnlich sehen oder machen.

Grüße
Uli

Du hast es jetzt selber geschrieben bei wenigen aber der Themenersteller wollte ne ganze Menge Löcher bohren und dann sollte man mit irgendwas schmieren.

Wenn ich ein Loch in einen Stahlkasten eines Rolladen bohre nehme ich auch kein Öl für das eine Loch. Wenn ich aber einen Stahlträger von 1cm Stärke durchbohren muss schon.

Ich habe mir dafür ein Bohröl in der Spraydose gekauft, dass verfliegt auch mit der Zeit hinterläßt also keine fettigen Rückstände.......
 

etaller71

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Wenn jetzt einer meiner Bohrer - sei es durch Unachtsamkeit oder beim Ausspannen auf dem teuren Polster der Kundschaft landet und da schwarze Streifen macht, ist das sehr unschön. Wenn so ein 50 Cent Artikel mal beim Bohren abstumpft, kann ich das durchaus verschmerzen. :emoji_slight_smile:

Also tut mir ja leid, aber Da kommt doch jetzt irgendwie der Trotz raus, oder was?
Im Grunde ist es mir ja latte, wie Du deine Bohrer schrottest, aber hier halte ich eine derartige Falschinformation für ein bisschen daneben.

1. Solltest Du mal bei mir auftauchen und in der Nähe meiner Böden oder Polsterstoffe Metallspäne erzeugen, dann ist Achterbahn.
2. Sollte dann noch beim Ausspannen oder aus Unachtsamkeit ein schneidendes Werkzeug meine Stoffe auch nur berühren (öl oder nicht ist egal), dann petze ichs meiner Frau, dann rollt gleich der Kopf bzw. dann ist Heimweg ohne Bezahlung angesagt.
3. Deckt ihr Kundenmöbel o.ä. nicht ab? Ich kanns fast nicht glauben.
4. Wieso hinterlassen Deine Bohrer schwarze Flecken? Meine tun das nämlich nicht. (könnte das an der unachtsamen Lagerung liegen?)
5. 50ct für nen Bohrer? Deine Bezugsquelle hätte ich gerne. In den Sätzen schrotte ich nämlich immer nur bestimmte Bohrer. und einzeln Nachgekauft liegen die einfachen hier so ab 2€ zzgl. Mwst.
6. Du schleifst 50ct-Bohrer nach??? Du musst ja Langeweile haben.
7. was sind zwischengrössen? 3,3 4,2 5,0und 6,8mm sind Standartbohrer und 4,3 5,3 6,3 und 8,3 ebenfalls. (Gewindekerndurchmesser und die Passenden Schraubenlöcher) Passungen brauchen noch andere.

8. Sollte man wirklich Angst haben, Stoffe zu beschmutzen, dann gibt es auch Silikonspray (das macht aber bei Lackierarbeiten Probleme, dafür geht da aber Petroleum oder Terpentinöl) und andere spezielle restlos verfliegende Schmierstoffe.
Kosten für die Dose 3-15€. Haltbarkeit: quasi ewig man braucht ja nichtmal nen Tropfen. Rentabilität: so nach dem 1.-10. Bohrer (je nach Übung) wird nachschleifen teurer.
Beim wegwerfen nach spätestens dem 2. Zehnerpack.
 

Mitglied 59145

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Bei mir wird auch nicht geölt, jedenfalls nicht beim bohren :emoji_wink:
Sollte es so viel sein das mir der Bohrerverschleiss zu viel wird, bringe ich das Zeug zum Schlosser. Alleine schon Flüssigkeit in jedweder Form an der Ständerbohrmaschine zu haben fänd ich nervig. Abgesehen von meinen zarten Holzhänden und dem Kontakt mit Metall überhaupt, dann auch noch zerspanen?!

Gruss
Ben
 

WinfriedM

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Ein bisschen Öl würde dem Thread hier auch gut tun. Dann wirds etwas geschmeidiger und freundlicher in der Diskussion. :emoji_wink:
 

Sägenbremser

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Finde die Kritik auch schon etwas derb und heftig:mad:

Bin jetzt auch nicht gerade der Handwerker der ohne
jeden Schutz in fremden Wohnungen herumhantiert,
aber ob ich immer bei jedem kleinen Blechlöchlein die
ganze Wohnung unter einem Leichentuch verhüllen
mag, wage ich ernsthaft zu bezweifeln.

Metallwerkstoffe ohne Schmierung zu bearbeiten finde
ich aber auch nicht zielführend, dafür gibt es heute schon
viele recht gut anwendbare "Dry Lubes" zumeist auf PTFE
Basis, die bei mir in jeder Kiste als kleine Spraydose hausen.
Die sind Fett+Ölfrei und sogar Lebensmitteltauglich, was soll
es noch mehr geben. Das Zeugs spritz ich in meine olle Duss,
es hilft bei grossen Schlüsselschrauben und auch am Bohrer
ist es eine wirkliche Verbesserung.

Aber selbst in meiner einfachen Altherrenwerkstatt habe ich jetzt
an den Metallzerspannern ein paar kleine Schneidölpumpe installiert.
Das funktioniert schon bedeutend problemloser und auch schneller.
Nur bei Aluminium kommt eine Druckflasche vom Aldi mit Spiritus
zum Einsatz, beim Sägen von Alu verwende ich Trockenschmierstoff
den es in Stiftform beim Eisenwarenhändler zu kaufen gibt.

Hier sind Anwenderlösungen nachgefragt worden, die sollten wir auch
so beantworten und dabei etwas sach.und-fachlicher bleiben wollen.

Gruss Harald
 

tract

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Hier müssen aber einige nochmal nen Auffrischungskurs haben.

Nein, Metall wird nur dann trocken gebohrt, wenn es gar nicht anders geht.

und ich dachte ja immer Gusseisen wäre ein Metall, aber so kann man sich irren :emoji_wink:
Auch Messing oder Bronze bohrt man zumeist trocken.

Wo stellt man denn bitteschön an einer Bohrmaschine den Vorschub ein? Das geht erst mit NC-Maschinen

hmm, - so wirklich viele stationäre Bohrmaschinen hast Du noch nicht gesehen, stimmt's ? :emoji_wink:

Vorschübe gibt es, z.B. bei Standbohrmaschinen, schon viele, viele Jahrzehnte.
Habe mal schnell das Bild einer alten Alzmetall herausgesucht - drei Vorschübe zur Auswahl:
https://www.maschinensucher.de/pic/large/Alzmetall-MK4-Bohrmaschine-Alzmetall-AB4-SJ-2/1922799-2.jpg
um den Vorschub einzulegen zieht man einen (der vier) beliebigen Knebel horizontal nach aussen.
Z.B. bei größeren Bohrern zieht man sich nämlich sonst 'einen Wolf'.

Bei neueren Maschinen gibt's dann auch Knöpfe - hier im Video bei einer Importmaschine zu sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=0kM3TlNMemI

aber auch sonst hat Holzgolf mit seiner Aussage bzgl. 'richtigem Vorschub' recht, selbst wenn manuell.
Denn der sollte auch dann weder zu gering, noch zu heftig ausfallen.
 

tomcam

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Wollen wir vielleicht noch ein Metall Unterforum eröffnen? Da können wir dann auch über tausendstel Toleranzen philosophieren :emoji_slight_smile:

Ich finde es schon sehr abdriftend von der Metallfraktion, hier über Gebaren im Holzhandwerk herzuziehen, ohne nur einen Funken Ahnung zu haben was eigentlich läuft.

Ich werde jetzt anhand der belehrenden Worte all meine Bohrungen in Stahl/Eisen/Nichteisenmetalle nur noch mit maximaler Schmierung ausführen, in der weisen Voraussicht, dass meine Werkstatt binnen kürzester Zeit aussieht wie eine Schmiede. Nur muss ich mir noch eine Ausrede für meine Kunden einfallen lassen, warum meine ganzen Holzprodukte so ölverschmiert sind und eher nach VoestAlpine riechen und nicht nach Felder....... :emoji_slight_smile: :emoji_slight_smile: :emoji_slight_smile:
 

etaller71

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und ich dachte ja immer Gusseisen wäre ein Metall, aber so kann man sich irren :emoji_wink:
Auch Messing oder Bronze bohrt man zumeist trocken.
Auch die bohrt man normalerweise mit Schmierung, auch wenn es aufgrund der Eigenschmierung da teilweise auch ohne geht. Spätestens beim Gewindeschneiden gibts aber auch mit diesen Werkstoffen trocken Probleme. Und optisch Besser wirds mit schmierung sowieso immer.

hmm, - so wirklich viele stationäre Bohrmaschinen hast Du noch nicht gesehen, stimmt's ? :emoji_wink:
...
aber auch sonst hat Holzgolf mit seiner Aussage bzgl. 'richtigem Vorschub' recht, selbst wenn manuell.
Denn der sollte auch dann weder zu gering, noch zu heftig ausfallen.

Doch, ich kenne diese Trümmer und Bohrwerke und einfache 1D-Fräsmaschinen. Aber in der Regel ist sowas doch wohl nicht dran. Oder hat hier die Majorität so ein Teil in der Werkstatt stehen? Selbst an NC-Maschinen wird oft Händisch gebohrt, weil es schlicht pragmatischer ist.
Und natürlich sollte der Vorschub auch halbwegs angemessen sein. Das regelt man normal über gefühlvollen Druck.
Aber genau kann er nicht sein, und genau ist sowieso unsinn, denn das ist ja nur eine empirische Empfehlung zur Verschleissminderung. Im Bedarfsfall geht auch viel mehr oder viel weniger Vorschub, die Werkzeuge werden dann nur schneller stumpf.
Zig Werkstätten fahren mit überhöhtem Vorschub. Die gesparte Zeit ist teurer als die Schneidplättchen inklusive Wechseln. Man muss sich nicht dran Halten, aber die Konsequenzen sollte man abschätzen können.

Ich werde jetzt anhand der belehrenden Worte all meine Bohrungen in Stahl/Eisen/Nichteisenmetalle nur noch mit maximaler Schmierung ausführen, in der weisen Voraussicht, dass meine Werkstatt binnen kürzester Zeit aussieht wie eine Schmiede. Nur muss ich mir noch eine Ausrede für meine Kunden einfallen lassen, warum meine ganzen Holzprodukte so ölverschmiert sind und eher nach VoestAlpine riechen und nicht nach Felder....... :emoji_slight_smile: :emoji_slight_smile: :emoji_slight_smile:
Mal abgesehen davon, dass Du in einer modernen Metallwerkstatt vom Fussboden Essen kannst und gerade bei der Metallbearbeitung Sauberkeit enorm wichtig ist, erinnere mich bitte daran, Dich nie zu bitten noch einen Tropfen scharfe Sosse ans Essen zu geben, oder nach dem Klobesuch die Hände zu waschen, oder beim Einweisen noch eine idee weiter vor zu fahren. In meinem Kopfkino laufen da nämlich grad Katastrophenfilme a la Atombombenexplosion, Möhnedammbruch oder Massenkarambolage :emoji_wink:

Ich frage mich echt, ob Ihr Eure Späne auch nicht wegputzt, so dass ein vierteltropfen Schmierstoff da ein echtes Problem darstellt. In der Praxis ist dass doch total albern. Mein Holz ist übrigens auch nicht verölt... Und Holzfräser werden doch eigentlich auch leicht eingeölt gelagert.

Nochmal: was Ihr in Eurer Bude Praktiziert ist total Wurst. Und wie Uneinsichtig Ihr da seid ist auch egal.
Es ist schlicht fachlich falsch Metall und insbesondere weichen Stahl ohne Schmierung zu Bohren. Und als Werkzeugmachermeister sehe ich mich auch als befugt an, Holzköpfe (sorry) darüber aufzuklären.
 

WinfriedM

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Es ist schlicht fachlich falsch Metall und insbesondere weichen Stahl ohne Schmierung zu Bohren. Und als Werkzeugmachermeister sehe ich mich auch als befugt an, Holzköpfe (sorry) darüber aufzuklären.

Das mag ja sein, aber der Bohrer selbst kennt keine Norm. Der tut unter bestimmten Bedingungen einfach nur, was physikalisch gegeben ist. Und wer trocken bohrt, hat mit anderen Effekten zu rechnen, als wenn er geschmiert bohrt.

Wer weiß, was er tut und mit was er zu rechnen hat, darf alles :emoji_wink:


Wenn ein Bohrer 50 Cent kostet und es einfach praktischer ist, nicht zu ölen, um Flecken in der Umgebung zu vermeiden, dann ist das doch völlig legitim. Selbst wenn der Bohrer nur halb so lange hält.

Ich halte es so: Wenn ich, wie hier der Fall war, in der Werkstatt zahlreiche Löcher bohre, würde ich auch auf jeden Fall ölen. Tut ja nicht weh. Wenn ich aber auf der Baustelle bin, würde ich mich hüten, sowas zu tun. Da hab ich auch keine Lust auf Fleckengefahr. Und da bohre ich auch nicht 100 Löcher.

Die eingesparte Zeit, nicht immer alles abdecken zu müssen, ist viel mehr wert, als diese 50 Cent Bohrer.
 

ranx

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moin,

ich habe zu Hause an der Standbohrmschine ein kleines Töpfchen mit irgend einem Altöl und einem Pinsel drin; zum schmieren.
Kühlen tuhe ich nicht, da muss ich die Machine wegen 20-30 Löchern nachher immer trocken legen und neu einölen damit sie nicht rostet. ( Kühlmschmiermittel-Emulsion)
Die Bohrer an der Maschine benutze ich aber nicht für Holz ... da habe ich eine extra Kiste gepackt.
Es ist eine eine ganze Ecke einfacher mal einen Tropfen Öl zuzuführen als den Bohrer auszuwäxeln oder nachzuschleifen, kostet weniger Zeit und Geld.

Eine gewisse Holz-Öl Allergie habe ich bei Holzfachleuten festgestellt :emoji_slight_smile:

lg uwe
 

etaller71

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Wer weiß, was er tut und mit was er zu rechnen hat, darf alles :emoji_wink:

Die eingesparte Zeit, nicht immer alles abdecken zu müssen, ist viel mehr wert, als diese 50 Cent Bohrer.

Schreibe ich ja auch dass jeder machen soll wie er will. Nur das jemandem der Fragt dann als richtig hinzustellen finde ich schwer daneben.

Aber muss man nicht eh immer abdecken wegen der Metallspäne, oder Popelt Ihr die lieber aus der Schlingenware, dem PVC-Belag oder dem Fischgrätparkett? Oder lasst Ihr das gar den Kunden erledigen?
 

tract

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Auch die bohrt man normalerweise mit Schmierung, auch wenn es aufgrund der Eigenschmierung da teilweise auch ohne geht. Spätestens beim Gewindeschneiden gibts aber auch mit diesen Werkstoffen trocken Probleme. Und optisch Besser wirds mit schmierung sowieso immer.

na ja, was soll man dazu noch viel schreiben.
Auch in der Industrie versucht man immer mehr trocken zu arbeiten, da die Nassbearbeitung viele Kosten verursacht - was schlußendlich auch auf zuhause zutrifft:
man muß das Mittel kaufen, man muß viel reinigen und warten, man hat mit Öl verunreinigte Späne
(die bisherigen Tipps - und der Fragesteller hat es erfolgreich ja auch so durchgeführt, sind aber ohne Frage gut: eine Tropfen irgendwelches Öl an die in den Stahl zu bohrende Stelle und alles ist o.k. - Altöl, Fett, ... geht auch - das ursprünglich genannte WD40 finde ich allerdings weniger gut geeignet)

Hier eine nette Übersicht.
forum.zerspanungsbude.net • Thema anzeigen - Trockenbearbeitung oder das Arbeiten ohne Überflutungskühlun
(siehe dort Grauguß und Messing)

Grauguß kann man absolut problemlos trocken bearbeiten, lediglich der Schutz/Staub kann lästig sein. Das hat aber nichts mit der eigenlichen Bearbeitung zu tun

Und bzgl. Gewindeschneiden:
hast Du eigentlich schon mal Gewinde in Graugruß geschnitten? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, bei dem was Du schreibst.
Das geht trocken nämlich wunderbar.
Ich weiß nicht ob der Link zur Buchseite funktioniert:
https://books.google.de/books?id=HA...Z#v=onepage&q=grauguß trocken gewinde&f=false


Doch, ich kenne diese Trümmer und Bohrwerke und einfache 1D-Fräsmaschinen. Aber in der Regel ist sowas doch wohl nicht dran.

Deine Aussage war, daß man dazu mindestens eine Maschine mit numerischer Steuerung benötigt - und das ist einfach falsch.
In den Betrieben in denen ich gearbeitet habe, bzw. lernte, standen entsprechend ausgestattete Alzmetall. Das sind auch keine exotischen, riesen Trümmer, sondern die 'normalen' größeren Standbohrmaschinen.
Mein altes Metall-Fachkundebuch rausgekramt, Schnittzeichnung der Säulenbohrmaschine angeschaut - was steht da, aha: Vorschub-Handkreuz :emoji_wink:
Wohl auch noch in neueren Büchern:
https://books.google.de/books?id=AB...0w8QfS#v=onepage&q=vorschub handkreuz&f=false

Der Begriff Vorschub ist nicht zwingend mit maschinell verbunden.
Da wir hier im Holzforum sind, ein entsprechendes Beispiel:
https://www.vbg.de/apl/arbhilf/unterw/91_hlz_5.htm
siehe "Fräswerkzeuge für Handvorschub"
 

Holz-Fritze

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Auch in der Industrie versucht man immer mehr trocken zu arbeiten, da die Nassbearbeitung viele Kosten verursacht - was schlußendlich auch auf zuhause zutrifft:"

Nöö in der Industrie heißt trocken ohne Überflutungsschmierung, sondern z.B. nur mit Sprühflasche quasi tröpfchenweise.
 

etaller71

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Hier ist ein Missverständnis. Nass heisst mit KSS-Flutung. Das will man aufgrund der angesprochenen Problematiken verhindern. Soweit Klar.

Daher geht man auf Trockenbearbeitung oder Minimalschmierung. Und würfelt dann beides munter durcheinander. So gesehen Hat Holz-Fritze Recht.

Natürlich heisst Trocken eigentlich Völlig Trocken, aber in diesem Problemumfeld wird diese Unterscheidung eben nicht getroffen weils eigentlich nur darum Geht, den KSS wegzulassen.

Hier insbesondere im Holzumfeld brauchen wir uns aber über KSS nicht unterhalten, das ist hier zuviel Sauerei. Die Problematik hier aus dem Hut zu Zaubern ist fernab der Thematik. Niemand wird in der Holzwerkstatt literweise Bohremulsion vergiessen oder gar mit auf Montage nehmen.
Hier unterscheiden wir zwischen Trocken und Schmierung (womit eigentlich eine Minimalschmierung gemeint ist Wer Unmengen Öl benutzt hat da was nicht verstanden. Hier ist ein Tropfenöler das Passende Dosierwerkzeug, nicht die Giesskanne.)

Deine Aussage war, daß man dazu mindestens eine Maschine mit numerischer Steuerung benötigt
Du reisst das aus dem Zusammenhang. Für einen "exakten" Vorschub braucht man auch eine solche Maschine.
Die 2-3 Vorschubstufen der grossen Bohrmaschinen, Handvorschub oder auch die vielleicht 14 Stufen bei einer einfachen Fräsmaschine sind nämlich nicht exakt, sondern maximal eine grobe Annäherung. Das trifft höchstens zufällig mal.

hast Du eigentlich schon mal Gewinde in Graugruß geschnitten? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, bei dem was Du schreibst
Tadaa: https://www.woodworker.de/forum/einfache-spannlade-preiswert-schnell-gebaut-t91480-3.html
Post 37 Bild 7+8

Das geht trocken nämlich wunderbar.
Ich weiß nicht ob der Link zur Buchseite funktioniert:
https://books.google.de/books?id=HAE...ewinde&f=false
Funktioniert. Auch dabei gehts darum KSS zu ersetzen. Und da steht: Grauguss ist trocken möglich mit speziellen Werkzeugen. Und es erzeugt Ähnliche Ergebnisse wie mit Kss. Und wenn Du dann noch bis ins Kapitel 4.5.3 weiterliest: Mit Schmierung wirds besser (als mit KSS und Trocken)
 

tract

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Du reisst das aus dem Zusammenhang.
Für einen "exakten" Vorschub braucht man auch eine solche Maschine.
Die 2-3 Vorschubstufen der grossen Bohrmaschinen, Handvorschub oder auch die vielleicht 14 Stufen bei einer einfachen Fräsmaschine sind nämlich nicht exakt, sondern maximal eine grobe Annäherung. Das trifft höchstens zufällig mal.

was für ein Zusammenhang?

================
Zitat: Richtiger Vorschub und Drehzahl spielen eine weitaus größere Rolle.

Darauf Deine Antwort:
Wo stellt man denn bitteschön an einer Bohrmaschine den Vorschub ein? Das geht erst mit NC-Maschinen. Schon die richtige Drehzahl ist an vielen Maschinen nicht vorhanden. Insbesondere an Handmaschinen.
================

- es war von 'richtig' und nicht von 'exakt' die Rede
- hast Du gefragt, wo man bitteschön bei einer Bohrmaschine den Vorschub einstellen würde und das dieses erst bei NC-Maschinen ginge.
Klare Fakten, nichts aus dem Zusammenhang gerissen.


Die Werte die man aus Tabellen entnimmt, sind immer nur Richt- oder Mittelwerte, das ist keine exakte Sache, war es noch nie (auch in einem sehr alten Tabellenbuch, was ich hier habe, steht unter 'Spiralbohrern aus Schnellstahl' sog. 'Mittelwerte' in Bezug auf den Vorschub)
Das hängt von vielen Faktoren ab (Maschine, Werkstück, ...)
Man kann nicht stumpf in ein Tabellenbuch schauen, die Werte herauslesen, 'exakt' an der Maschine einstellen und loslegen.
Deswegen war die Aussage 'richtiger Vorschub und Drehzahl' schon passend.

Funktioniert. Auch dabei gehts darum KSS zu ersetzen. Und da steht: Grauguss ist trocken möglich mit speziellen Werkzeugen....

Du kannst auch in sehr alten Tabellenwerken schauen - wo noch Werkzeuge aus Werkzeugstahl oder Schnellstahl (SS nicht einmal HSS) aufgeführt werden:
https://books.google.de/books?id=en...=gußeisen bohren schnellstahl trocken&f=false
was findest Du dort?
'trocken oder reichlich Seifenwasser' ebenso bei Messing 'trocken oder Seifenwasser' - und wenn da trocken steht, dann ist das auch so gemeint.
Ebenso Taschenbuch für den Maschinenbau 1943
https://books.google.de/books?id=Lm...=gußeisen bohren schnellstahl trocken&f=false
oder hier, 1938
https://books.google.de/books?id=ku...=gußeisen bohren schnellstahl trocken&f=false
bzgl. Reiben:
Stahl muß mit Bohröl gerieben werden; Gußeisen und Bronze trocken, Aluminium mit Petroleum mit Leinölzusatz.

Wenn man mit Kühlschmierstoffen und/oder beschichteten Werzeugen arbeitet, macht man das bei 'Gußeisen' eigentlich nur, wenn richtig Stückzahlen anliegen. Weil man dann versucht das Maximum rauszuholen, da müssen die Späne weg und unter der Belastung das Werkzeug möglichst lange halten (wobei man, wie erwähnt, wegen der verschiedenen Problematiken mit Schmierstoffen, auch dort versucht davon wegzukommen)
Aber das ist zuhause nebensächlich.
Ebenso bei Messing, Bronze, ...


Bei 8mm Bohrungen in 8mm Stahl hingegen, darum ging es hier ja mal, sind einige Tropfen Öl eine gute Wahl.
 

yoghurt

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Hallo,
öhmmm... wie soll ich sagen? Wollt ihr nicht die Kirche mal im Dorf lassen? Der interessierte Leser gewinnt hier doch mehr Information über Eitelkeiten und zu zählende Erbsen als konkretes Wissen über das Bohren von Metall. Stellt Euch doch nicht bloß!

Ich denke es ist jetzt mal gut - ohne, dass ich das Thema schließe - oder?
 

etaller71

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Ich finde auch, das verliert sich völlig in sinnlosen Spitzfindigkeiten.

Lieber Tract, in dem Ersten Abschnitt begreife ich nicht, was Du von mir willst, imo Widersprichst Du Dir selber.

Einen Richtigen Vorschub und Drehzahl kann man erstmal nicht benennen und dann sowieso nur an einer Stufenlosen Regelung richtig einstellen. So hab ich das Gemeint und anscheinend ist das auch so verstanden worden. Wenn das bei Dir nicht der Fall ist, dann hast Du es eben nicht richtig verstanden.
Aber ich bin Gerne Bereit mir den Richtigen Vorschub beim Bohren mit der Handbohrmaschine von Dir mal in der Praxis zeigen zu lassen.

Und auch auf die im Zweiten Teil Deines Posts aus der Mottenkiste geholten völlig Überholten Seifenwasserlaugen von vorm Krieg möchte ich nicht weiter eingehen. Die Träumten damals von unseren derzeitigen Möglichkeiten. Ich fand die in dem einen Buch vorgestellten Stoss-, Hobel-, Räum- und Kopierfräsmaschinen schon extrem Museumstauglich und völlig Fernab der heute üblichen Bearbeitungen.

Glaub mir einfach, Gewinde in Gussstahlwerkstoffe schneidet man auch besser mit Öl. Richtige Späne gibts da nicht, eher Krümel. Und ohne Öl kann es bei schlechtem Guss Passieren, dass je nach Gewindegrösse die Gewindegänge grossenteils auch Zerkrümeln. Und schaden tuts so oder so nicht.
 

tract

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Glaub mir einfach, Gewinde in Gussstahlwerkstoffe schneidet man auch besser mit Öl. Richtige Späne gibts da nicht, eher Krümel. Und ohne Öl kann es bei schlechtem Guss Passieren, dass je nach Gewindegrösse die Gewindegänge grossenteils auch Zerkrümeln. Und schaden tuts so oder so nicht.

nö, trotz Deiner Bohrungen in Hantelscheiben

Ich hatte die alten Dokumente verlinkt um zu zeigen, das man selbst mit sehr einfachen Werkzeugmaterialien (Schnellarbeitsstahl 'SS') schon vor vielen Jahrzehnten Grauguß trocken bearbeitet hat.

Man ist bei der alten Literatur näher an einer Praxis für zuhause, da heutige Tabellen und Informationen eher auf heutige industriellen Ansprüche/Erfordernisse ausgelegt sind.

Wenn ich mir hier z.B. für meine Drehmaschine eine Planscheibe aus einer alten Schwungscheibe gefertigt habe - und zum Halten von Werkstücken darin individuell Gewindebohrungen einbringe, dann mache ich das nicht mit Schneidöl oder Kühlschmiermittel. Gleiches z.B. bei der Reparatur eines Guß-Zahnrades.
Es ist schlicht und ergreifend unnötig.
Und wenn man, neben Ausbildung und ausgeübten Beruf, auch an der eigenen Maschine bereits so ein paar Metallspäne erzeugt hat, dann kennt man sich irgendwann zumindestens rudimentär mit sowas aus :emoji_wink:


Im Prinzip ist die Diskussion darum auch wirklich egal, aber wenn jemand mit
Hier müssen aber einige nochmal nen Auffrischungskurs haben.
und dann Thesen wie
Nein, Metall wird nur dann trocken gebohrt, wenn es gar nicht anders geht.
kommt, dann ist das schon ein wenig .... hmm

Es ist ja o.k., wenn Du überall Schmiermittel zufügst, wer sollte es Dir verbieten - aber das ist eben kein Muss und bei einigen Metallen macht man es eigentlich nicht; oder nur, wenn man sehr effizient zerspanen will (Industrie) oder aus Gründen die nicht direkt mit dem Zerspanen zu tun haben.

Kannst auch bei Sandvik (bekannter Schneidplattenhersteller) z.B. bzgl. Graugussbearbeitung lesen:
Zur Minimierung der Probleme mit Kammrissen vorzugsweise ohne Kühlschmierstoff arbeiten. ...... Muss Kühlschmierstoff zur Vermeidung von Staub oder ähnlichem verwendet werden, dann Sorten zum Nassfräsen wählen
Bei Komet, bzgl. Gewindeherstellung durch fräsen
Wie die Versuchsreihen und die Praxiseinsatzfälle gezeigt haben, können Gewinde ohne messbare Einbußen an Fertigungsqualität in Aluminiumlegierungen und Stahlwerkstoffen durch Zirkularfräsen eingebracht werden, wenn der Herstellungsprozess durch Mindermengenschmierung oder durch Druckluftkühlung unterstützt wird. Grauguss kann dagegen stets trocken bearbeitet werden.
Sicher, Schneidplatten - aber s.o., heute werden da ganz andere Maßstäbe als früher gesetzt - heute sieht das so aus:
https://youtu.be/hUW4sJbzZgg?t=20s






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Holz-Fritze

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Komisch es ist immer derselbe der in diesem Forum auf Dauer mit seiner Besserwisserei nervt.

Wie heißt es so schön: Ich bin raus.

PS : Etaller hat hier einfach mal Recht.
 
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