Welches Sägeblatt?

Christoph1981

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Hallo Forum,
Ich brauche da mal eure Erfahrungen, um ein kleines Problem zu lösen.
Habe eine Platte zuzuschneiden, welche 25 mm stark ist und aus einem unbekannten Kunststoff besteht.
Die Platte sieht auf den ersten Blick wie eine glatte Siebdruckplatte aus. Sie riecht stark nach Teer und hat auf den qm ein geschätztes Gewicht von ca. 40-50 Kg.
Habe mit meiner Festool TS 55 REBQ + einen Schnitt versucht, aber die Säge kommt kaum durch. Sehr zähes Material.
Will jetzt mal ein anderes Sägeblatt versuchen, weiss aber nicht so recht, welches ich kaufen sollte...
Anbei Bilder von der Platte, die auf einem Türblatt liegt.

Danke schonmal für eure Fachkundigen Tips :emoji_slight_smile:
 

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carsten

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Hallo

hätte jetzt auf Kunstharzpressholz , Festholz bzw Panzersperrholz getippt. Kenne ich aber nicht mit Teergeruch.
Der Geruch macht mich Stutzig nicht das es etwas giftiges PCB, teerölgetränktes alá Bahnschwelle oder so ist.

Ersteres : Längsschnittsägeblatt mit wenig Zähnen
Bei zweiterem nicht Sägen, sondern fachgerecht entsorgen.
 

Christoph1981

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@carsten, das mit dem Sondermüll hatte ich auch schon im Kopf. Ich werde mal den Kollegen frage, der sie mir überlassen hat, wo er die herhat. Vielleicht bringt das etwas Licht ✨

@magmog, es handelt sich um eine Festool TS 55 REBQ+ (Tauchsäge) mit 160mm Sägeblatt. Habe bei Festool auch ein Blatt gesehen für Alu und Plastics. https://www.festool.de/zubehoer/205555---hw-160x1,8x20-tf52-a#Übersicht

@Holzwerker1984 hänge ich an, auch einen Abschnitt...

Wenn ich den Abschnitt auseinanderbreche, dann scheint es so, als wenn sehr dünne Furnierschichten und viel Kunststoff (Melamin?) drin ist.
Habe ich in meinem Leben noch nicht gehabt.

1000013326.jpg 1000013325.jpg
 

DZaech

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Bin da ganz bei @carsten
Ich hätte auch gesagt eine besonders zähe Sorte Kunstharzpressholz. Das wird ansich ähnlich wie eine Vollkernplatte hergestellt. Nur werden anstelle von Papierlagen hier Furnierschichten getränkt und verpresst.
 

Küstenharry

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Wie heißt denn diese alte Kunstharz Pressplatte aus Papierlagen.? Oft auch im Maschinenbau verwendet.
 

carsten

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Hallo

mehrere Furnierschichten spricht dann eindeutig für das Kunstharzpressholz. Völlig abgefahrener Werkstoff. Ab 30 mm als durchschusssicher. In der Richtung hab ich das mal für die Kasse einer Sparkasse verbaut. Die damals etwas schwache Plattensäge hat sich trotz Massivholzblatt mit wenigen Zähnen schwer getan. Die einbauenden Schreiner aber auch.

@Küstenharry du meinst pertinax ?
 

Christoph1981

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@Alle Hinweisgeber und helfenden Köpfe,
das werde ich mal versuchen, bei Delignit...

Zunächst mal allerherzlichsten Dank und für alle ein schönes Wochenende :emoji_slight_smile:

Chris
 

Christoph1981

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Hallo

mehrere Furnierschichten spricht dann eindeutig für das Kunstharzpressholz. Völlig abgefahrener Werkstoff. Ab 30 mm als durchschusssicher. In der Richtung hab ich das mal für die Kasse einer Sparkasse verbaut. Die damals etwas schwache Plattensäge hat sich trotz Massivholzblatt mit wenigen Zähnen schwer getan. Die einbauenden Schreiner aber auch.

@Küstenharry du meinst pertinax ?
Das passt zu diesem Zeug :emoji_wink:
 

Mitglied 92456

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Nee, Delignit ist ein Hersteller der spezielle Sperrhölzer herstellt. Unter anderem auch Siebdruckplatte.
 

Holzwerker1984

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Wenn es wirklich ganz dünne Holz-Furniere sind, dann kann es von der Firma Delignit/Blomberger das obo-Festholz sein. Aber warum das nach Teer riechen sollte?
Das Panzerholz(durchschusssicher ab 23mm) hat Furnierdicken etwas über normalen Multiplex-Platten, das würde man sehen, daher schließe ich das aus.
Ich kann am Montag mal Bilder von Mustern machen.

Mit der vermuteten Dichte von 40kg auf 1m² bei 25mm ist man ganz nah dran am obo-Festholz mit ca 1400kg/m³.

Wenn es Papierlagen sind, dann kann es Pertinax, HPL, Kunstharz-Platten, ... sein. (Wobei ich Pertinax eher in kleineren Stücken kenne, also zB Dichtungen oder dünne Bauteile oder Leiterplatten) Könnte aber vom Alter her eher noch stinken als modernes HPL.
Aufgrund des Schnittbildes vermute ich solch ein Produkt. Frisches Sägeblatt von würde ich zu raten. Wird aber wohl schnell stumpf.
Neuerdings gibts im Baumarkt auch HPL-Platten, frag doch mal mit was die das schneiden.

Schöne Grüße
 

wilhelm62

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Das Schnittbild in #5 sieht aus wie HPL.
Ich habe im Frühjahr eine ganze Platte davon filettiert.
Die Schnitte sahen den o.a. sehr ähnlich.
Die Säge hat ordentlich zu tun, und stinken tut das Zeug dann auch ..
 

seschmi

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Ich denke, das ist Phenolharz mit irgendeinem Träger bzw Zuschlagstoff. Pertinax wurde ja schon genannt, das ist Phenolharz mit Papier. Andere Bezeichnungen sind Bakelit (Phenolharz mit Holz- oder Gesteinsmehl) und andere. Bevor moderne Kunststoffe aufkamen, also nach dem zweiten Weltkrieg, waren Phenolharze praktisch der Standardkunststoff. Die Farbe würde auch passen.

Das riecht etwas streng, aber eher nach Phenol als nach Teer. Du kannst mal einen gelernten Ossi schnuppern lassen, die halbe DDR bestand aus Phenolharz, zum Beispiel die Karosserie des Trabants. Die kennen den Geruch.

Gesund ist das nicht. Ich würde mir überlegen, das Teil zu entsorgen. Nicht ohne Grund werden heute meist andere Kunststoffe eingesetzt.

Was es schon ist: Stabil. Merkst Du ja beim Sägen. Je nach Zusatzstoffen wird das auch das Sägeblatt schnell abstumpfen.
 

seschmi

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Allerdings war mein HPL nur 8mm ..
HPL ist Papier, was mit Melaminharz verpresst wird. Nimmt man statt Melamin das verwandte Phenolharz, heißt des Pertinax. Praktisch Cousins.

Phenolharz ist dunkelbraun bis rötlich und hat einen Geruch (durch das Phenol). Die Farbe kennt man von Siebdruckplatten, das ist meist auch Phenolharz.

Natürlich kann man HPL (also das Melamin) beliebig einfärben, aber warum ausgerechnet Phenolharz-farbig?

Das ist eigentlich nur ein sinnvolles Material, wenn man ziemlich spezielle Anforderungen hat - ich glaube, für Elektrozeug wird das noch verwendet, weil gut isolierend, ziemlich hitzefest und schwer entflammbar.
 

Christoph1981

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Hey ihr Fachkundigen, ich habe schon entschieden die Platte nicht im Haus zu verwenden. Den Geruch wollen wir nicht dauerhaft im Haus haben.
Vielleicht kann ich die noch für Baustellen im Außenbereich verwenden :emoji_slight_smile:
Grüße aus dem Ruhrgebiet

Chris
 

carsten

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Hallo

nach meiner Erfahrung nein. Wir haben es damals auf einer stehenden Plattensäge geschnitten. Die hatte sicher irgendwas zwischen 3 und 5 kW.
Das Sägeblatt hatte 300 mm Ø. Das Standardblatt zum Rohzuschnitt hatte sicher so um die 40 Zähne (eher mehr). Damit haben wir die Säge gequält, so dass wir auf das Längsschnittsägeblatt der Altendorf gewechselt haben. Damit ging es, wenn auch nicht zügig aber zumindest ohne Brandspuren und ohne das man sagen muss die Säge hat sich gequält.

Das von dir verlinkte Blatt hat 52 Zähne auf 160 mm Ø und auch noch negative Zahnung. Die Festool hat irgendwas etwas über 1000 Watt.
Mehr Zähne bei weniger Durchmesser und auch die negative Zahnung braucht mehr Power.
 
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