Welches Wachs zur Vermeidung von Trockenrissen

Felix49 (RIP)

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Hallo,
ich habe schon mehrere Baumstämme, Nußbaum, Kirsche u. Birne, im Sägewerk aufsägen lassen u. hinterher sin die Bretter teilweise beim trocknen eingerissen.
Da ich wieder 3 Stämme bekomme, möchte ich diese vor dem Aufsägen behandeln.
Frage: mit welchem "Wachs" sollte ich die Stirnseiten einstreichen u. wo bekomme ich das Produkt her?
Danke im Voraus
 

magmog

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guude,

ist eigentlich egal. Du kannst heißes kerzenwachs, alte farbreste, lack, talg, wasserfesten leim und und und verwenden. wichtig ist, daß das mittel wasserbeständig und weitgehend wasserdicht ist und gut anhaftet.

gut holz, justus.
 

carsten

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Hallo

ganze Baumstämme bzw Bretter werden in der Regel nicht gegen Reißen mit Wachs behandelt. Diese Trocknungsrisse sind nicht zu vermeiden, ich würde sogar so weit gehen das sie für die Weiterverarbeitung notwendig ist. Das Holz hat so vor der Verarbeitung die Mgl. dort zu reißen wo es wuchstechnisch reißen wird. Würde es das beim fertigen Möbel tun wäre das wohl noch schlechter.
Gerade Obsthölzer sind da recht kritisch.
 

derdad

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Hallöchen!
Ich schließ mich Carsten an. Zum Teil werden ganze Stämme am Hirnende mit Wachs etc behandelt. Bei einem ganzen Stamm passiert es sonst leicht, dass nicht nur 1 Riss entsteht, sondern viele kleine Risse das Stammende stark Wertmindern. Ein einzelnes Brett oder Pfosten bekommt aber normalerweise nur einen Riss und den (wenn vorhanden) am Kern. Diese Rissbildungen sind Trocknungsspannungen die sowieso früher oder später auftreten und zeigen einem erfahrenen "Holzzerschneider" wo er den Trennschnitt ansetzen muss.
Ich würde das Holz nach dem Sägewerk an einem trockenen, zugigen, aber nicht von der Sonne beschienen Platz aufstapeln und das Holz arbeiten lassen.

gerhard
 

edelres

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Trockenrisse

Hallo Felix,

zu den Vorschlaegen meiner Vorredner/schreiber, moecht ich anfuegen, eine Latte in das Hirnholzende Einnageln, das verhindert nicht das Reissen, verringert jedoch Nebeneinrisse. Fuer die gleichmaessige Holztrocknung kein Wachs an Brettern verwenden.


Hier in den USA werden fuer Drechsler alle moeglichen Holzarten in Stuecken verschiedenrer Groessen angeboten, diese sind vollkommen in Wachs getaucht.

Ich besass ein solches Stueck einige Jahre und habe davon mir kuerzlich eine Kugel drechseln lassen. Im Laufe von einigen Tagen riss die Kugel kreuz und quer ein, es dauerte ca 4 Wochen mit Heizlampe stundenweise bestrahlt, bis die Risse sich fuellen liesen.

Bei ganzen Staemmen hilft das Versiegeln der Holzenden mit einer professionellen Wachsmischung*), Kerzenwachs (meist Stearin) ist bei niedrigen Temperaturen kein Schutz. Ich kenne hier einige Drechsler welche die Holzenden sich mit Glycol vollsaugen lassen soll besser sein als Wachs.

*) Hier wird dafuer eine Wachsmischung verkauft, welche aehnlich Baumwachs, welches in D zum Veredlen benutzt wird aussieht. Das Wachs trocknet nicht hart aus.

mfg

Ottmar
 

peter24

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Hallo Felix,
ich verwende Unterbodenschutzwachs. Läßt sich gut aufbringen und bleibt dauerelastisch. Die Trockungsrisse werden deutlich weniger und reichen nicht soweit ins Holz. Die meisten wertvollen Hölzer werden so behandelt und die Holzindustrie wird schon auch ihre Gründe haben, warum sie dafür Geld ausgibt.

Gruß, Peter
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
im Alpenraum wird auch die letzte Stapelleiste ans Hirnende gelegt.
Das verhindert auch ein Reissen.
Ich hab das mal an meinen Bretterstapeln beobachtet.
Die meisten Bretter sind genau bis zur ersten Stapelleiste gerissen.
Ich hab das ganze mal bei den letzten Stämmen die gekommen sind ausprobiert.
Mal sehen wie die in ein paar Jahren aussehen.
 

Felix49 (RIP)

ww-esche
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Hallo,
in meiner Jugendzeit haben wir auch auf einem Sägewerksgelände unser Unwesen getrieben. Aus dieser Zeit, ca. 45 Jahre zurück, kann ich mich noch erinnern, daß die Arbeiter vom Sägewerk in die Stirnseiten der Bretter gewellte Bleche eingeschlagen haben. Ich nehme an das war auch um ein reißen zu verhindern.
 
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