Guten Abend,
nachdem ich
meine CNC aus Aluprofilen komplett selbst gebaut habe, kann ich hier vielleicht etwas beitragen. Auch habe gerade zuletzt gestern ein Regal aus - diesmal schwarzen - Aluprofilen gebaut.
Da kommt u.A. ein Aquarium rein, was neben dem Designaspekt für Aluprofile sprach.
Sowohl die Fräse als auch das Regal sind komplett mit Schnellverbindern und Nutsteinen gebaut. Das hält bombenfest! Im Falle des Regals schon fast überdimensioniert, hält doch ein Riegel mit je Seite zwei Schnellverbindern oben/unten in der Nut schon deutlich mehr als 100kg dynamisch (woher ich das weiß? Ich bin draufgestiegen und habe angefangen zu hüpfen...
). Beide Profile sind übrigens Item. Ich weiß nicht warum, aber ich bevorzuge sie gegenüber Bosch-Profilen. Es gibt gefühlt hier auch deutlich mehr Zubehör.
Ich möchte allerdings davor warnen, beim billigsten Anbieter zu kaufen. Es gibt bei Aluprofilen durchaus zulässige Toleranzen. Meine Erfahrung zeigt, dass bei den billigsten Anbietern die Toleranzen stark ausgereizt werden und teils sogar überschritten. So kann es durchaus in der Höhe/Dicke der Profile Unterschiede geben, die man vielleicht nicht erwarten würde. Ebenso ist teilweise die Rechtwinkligkeit ein Problem. Auch daher finde ich Schnellverbinder als beste Verbindungsmethode. Man kann flexibel ausgleichen und sie sind extrem stabil. Die Dinger reinzudrehen ist keine Kunst, der Akkuschrauber sollte aber eine gewisse Potenz haben, selbst in Leichtprofilen, die ich für einen Werktisch aber nicht empfehlen würde. Die Winkelverbinder empfinde ich im Vergleich als schwach, da wird doch mehr Bewegung erlaubt. Wenns keine Rolle spielt, wegen mir, aber wenns um ordentliche Verbindung geht, dann kommt man nicht an zwei Schnellverbindern pro Seite herum. Spätestens für die Füßchen müssen aber auch Gewinde geschnitten werden, wie schon richtig geschrieben. Unbedingt für alles, also auch Schnellverbinder, ein vernünftiges Schneidöl verwenden. Trocken macht das weder dem Akkuschrauber noch dem Material Freude. Bei den Nutsteinen unbedingt darauf achten, dass sie "einklinkbar" sind. Ansonsten kann man sie nämlich nur vom Ende aus einschieben, was gute Planung erfordert und unnötig Flexibilität kostet. Von der Dimensionierung ist 40x40 absolut ausreichend, 40x80 für einen Werktisch schon fast overkill.
Planungen für solche Systeme mache ich übrigens ausschließlich in Fusion360 CAD. Das ergibt eine wunderbare Stückliste, die man dann einfach nur beim Shop eintippt. Verbinder muss man halt zählen und rechnen. Zur Sicherheit 5% mehr Verbinder kaufen, ein Schnellverbinder platzt halt immer und will dann ausgeflext werden... Achtung, es gibt links- und rechts-eindrehbare Verbinder. Wenn der Schraubi nicht packt, Einschraubrichtung ändern
1.Gang und Vollgas, nicht absetzen beim Eindrehen. Falls doch abgebrochen, nur vorsichtig wieder anfahren, sonst zerreissts die Verbinder gerne. Auf einen hochwertigen Sechskant beim Einschrauben achten, sonst ist der Billig-Sechskant-Bit nach 10 Verbindern durch (kein Witz...). Zum Verbinden der Schnellverbinder in Nutsteine brauchts einen langen Sechskant mit Kugelkopf, damit schräg angesetzt werden kann. Auch hier gilt: Hochwertig kaufen, bspw. Wera.
Soweit erstmal... Wenn gerade hinsichtlich Verarbeitung Fragen bestehen, gerne