Werkzeugwand anbringen

PStibbons

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Hallo zusammen,

schön dieses Forum gefunden zu haben - ich bin, was eine Werkstatt und Holzverarbeitung angeht, bisher blutiger Anfänger (mangels passender Räumlichkeiten) - jetzt sind wir umgezogen und ich kann mir endlich eine Werkstatt einrichten :emoji_slight_smile:

Einsatzzweck sollen ganz allgemein "Basteleien" sein - seien es RC-Modelle, Elektronik und (vorerst) einfache Holzarbeiten. Die Möglichkeit später größere Projekte in Angriff zu nehmen will ich mir natürlich offenhalten.

Ein Teil der geplanten Werkbankfläche wird aus bereits vorhandenen Küchenunterschränken mit normaler Küchenarbeitsplatte aufgebaut, über die Platte soll eine Werkzeugwand samt Strom und Licht angebracht werden.

Aktuell plane ich die Werkzeugwand aus OSB - nach längerem stöbern habe ich die Idee, Lochplatten zu verwenden wieder verworfen. Die im Standard-Baumarkt erhältlichen Lochplatten erscheinen mir alle recht wabbelig und die Industrievarianten sind zwar stabil, aber verhältnismässig teuer, ich kaufe mir vom vorhandenen Budget dann doch lieber tolles Werkzeug :emoji_slight_smile:


Meine Idee ist bisher folgende:

Ein Lattengerüst an der Wand anbringen - 2m hohe senkrechte Latten (dienen im unteren Bereich gleichzeitig als "Abstandhalter" für die Korpuselemente), darauf dann ab der Höhe der Arbeitsplatte Querlatten, darauf dann 22mm starke OSB-Platte.

Die Gesamtdicke der Konstruktion wären dann 70mm, das würde erlauben für die Stromversorgung Hohlraumdosen statt der Aufputz-Variante zu benutzen und die Verkabelung hinter der Platte entlang zu führen (bisher gibt es im ganzen Keller eine einzige Steckdose, ich würde für die Werkstattecke einen bis zwei eigene Stromkreise vorsehen und legen lassen).

Eine erste Sketchup-Skizze der Idee habe ich angehängt - jetzt hätte ich folgende Fragen:

- ist die Idee einigermassen plausibel?
- wie baut man so eine Lattenkonstruktion auf? Ich bin da wie gesagt totale blutiger Anfänger :emoji_slight_smile: Zuerst die senkrechten Latten mit Schlagdübeln befestigen, Unebenheiten in der Wand mit Holzkeilen oder Unterlegschheiben ausgleichen, dann die Querlatten mit längeren (und dickeren) Schlagdübeln durch die Kreuzungspunkte der Latten befestigen?
- die OSB-Platte dann mit 30mm-Holzschrauben an den Querlatten verschraubt?

Herzlichen Dank für Ideen, Anregungen und Antworten!

Viele Grüße,

Martin

EDIT:

Die Maße sind in der Zeichnung leider nicht ersichtliche - Höhe der Lattung sind 2m, die "lange" Seite der Werkzeugwand ist ~2,60m lang, die kurze Seite etwa 1,10m. Die Unterkante der Querlattung ist auf etwa 86cm Höhe.
 

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elmgi

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Hallo Martin,

ich hänge Dir als Anregung einfach einmal zwei Bilder mit OSB-Aufhängelösungen aus meiner Werkstatt an.




Die OSB-Platten (22 mm) sind direkt an der Wand befestigt, auf diese habe ich dann Träger eines Regalsystems geschraubt. Der Vorteil für mich liegt in der Flexibilität dieser Lösung, d.h. ich kann jederzeit die Werkzeugwand an veränderte Bedingungen anpassen (was ich schon ausgiebig gemacht habe).
Dieser Aufbau lässt z.B. auch die problemlose und unstörende Verlegung einer Durckluftleitung zu, wie auf einem der Bilder zu erkennen ist; dies geht analog natürlich auch mit einer Elektroleitung.

Bild "osb-wand2y2uwb.jpg" anzeigen.

Wie gesagt soll es nur als Anregung dienen.
 

Timbershorty

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Hi!
Grundsätzlich spricht meiner Meinung nichts dagegen.
Ob du aber mit einer Konterlattung (also zwei Latten im Kreuz übereinander) arbeiten musst, weis ich nicht. In meiner Werkstatt habe ich ähnliches aus weißen Spanplatten gemacht. Da waren die Wände zum glück nicht so krum, dass ich es mit einer Konterlattung hätte ausgleichen müssen.
Ich kenne es so, dass man zuerst die Lattung auf die Wand schraubt und den Ausgleich dann mit der zweiten Lattung macht.
Wenn du die Platten auf deine Arbeitsfläche setzt, verlierst du natürlich etwas Platz.
Ich habe meine Platten vom Boden bis in ca 2 Meter Höhe angebracht und die Korpusse meiner Schränke davor gestellt. Somit habe ich mir die Rückwände bei den Schränken gespart.
Es gibt übrigens zum Ausgleichen der Konterlattung spezielle Schrauben. Komm jetzt nicht auf den Namen (Stellschrauben oder so). Damit geht es einfacher.
Gruß,
Stefan
 

PStibbons

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Vielen Dank für die Antworten :emoji_slight_smile:

Meine Idee hinter der Konterlattung war, dass ich dann neben dem Ausgleich der krummen Wand leicht Steckdosen und den/die Lichtschalter in Hohlraumdosen in der OSB-Wand verankern kann und keine hässlichen Kabelkanäle und dicke Aufputzdosen vorn an die Platte schrauben muss :emoji_slight_smile:

Die Arbeitsplatte würde ich vor die OSB-Wand setzen - die Korpuselemente sind vom Möbelschweden und brauchen somit an sich 62,irgendwas Arbeitsplattentiefe, die günstigen Platten aus anderen Quellen haben aber nur 60cm Tiefe. Die Korpusteile gehen von der Höhe her bündig bis unter die erste Querlatte und haben nach hinten eine Lage Latten, die Arbeitsplatte hat dann nach hinten eine zusätzliche Ebene Latten und die OSB-Platte. Heute abend werkel ich nochmal mit Sketchup rum und stelle noch ein paar Bilder ein :emoji_slight_smile:

Wenn ich die erste Lage an Latten mit "kleinen" Steckdübeln festmache (alle 40cm einen?) und dann die Querlatten mit dickeren Steckdübeln (bei 48mm Gesamtdicke der zwei Latten sollten N8x100/60 reichen, oder?) müsste das ja eigentlich halten? Das wären für das große Element 15 8er Dübel (jetzt, wo ich das so schreibe ist das ganz schön viel ...).


Die Idee mit dem Regalsystem finde ich super!
 

Timbershorty

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Hi!
Meine Arbeitsplatte steht etwa 5-6 cm vorne über.
Das hat den Vorteil, dass man auch mal was festzwingen kann.
Nur mal so als Tipp.
Stefan
 

Dusi

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Ich würde die Arbeitsplatte vorne auch ein paar cm weiter überstehen lassen. Dann kannst du auch noch ein paar Bohrungen einbringen ähnlich dem Festool MFT. Damit hast du wirklich viele möglichkeiten zum Klemmen von Werkstücken.
 

PStibbons

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Für größere Arbeiten plane ich einen separaten Werktisch (diesen hier oder ähnlich: Werkbank / Sägetisch bauen - Kreative Tüftler - Basteln, Erfinden und Heimwerken mit Holz, Metall und Elektronik ) - zusätzlich ist die Werkbank mit der Küchenplatte L-förmig, auf einer Seite sind gar keine Unterschränke drunter, da ist eine Heizung und obendrüber ein Fenster :emoji_slight_smile: - da gäbe es dann Möglichkeiten längere Werkstücke zu klemmen.

Ich poste heute abend mal eine Gesamtskizze des Werkstatt-Kellerteils :emoji_slight_smile: - das 3D-Modell ist leider noch nicht ganz fertig.
 

HolyHell

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Es gibt übrigens zum Ausgleichen der Konterlattung spezielle Schrauben. Komm jetzt nicht auf den Namen (Stellschrauben oder so). Damit geht es einfacher.

Justierschrauben.
Hätte ich nach dem lesen des Anfangsposts auch vorgeschlagen.
Einfacher und schneller als mit Keilen und Plättchen zu hinterlegen.
Erste Latte press angedübelt und dann die Konterlatte mit den Schrauben ins Lot gestellt.
 

PStibbons

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Und die 15 Justierschrauben halten dann die OSB-Platte samt Werkzeug und Latten sicher an der Wand? Die Schrauben sind dann nur für die Holz-zu-Holz-Verbindung der beiden Lattenlagen zuständig?

Auf jeden Fall vielen Dank für den Tip, das klingt sehr brauchbar!

Anbei noch die 3D-Skizze der Werkbankfläche soweit bereits fertiggestellt, für Holz baue ich mir wie geschrieben auf jeden Fall noch einen separaten Tisch :emoji_slight_smile: Die Länge der linken Platte ist erstmal nur provisorisch, darüber ist wie gesagt noch ein (noch nicht modelliertes) Fenster, darunter eine Heizung.

Viele Grüße,

Martin
 

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HolyHell

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Ich häng´ an die Schrauben immer Decken dran :emoji_grin:
Solange wie Du die keine 10cm raus drehen mußt halten die auch.
 

PStibbons

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Dann kann ich da auch mein kleines Hämmerchen dranhängen, denke ich :emoji_slight_smile: - super, vielen Dank!

Für die erste Lattenebene hätte ich drei 25er Pakete Nageldübel N 5x50 da, die sind mit maximaler Materialstärke von 25mm angegeben - die Dachlatten haben 24mm, da sollten einer alle 25-30cm über die vollen 2m eigentlich langen, oder? Die klassische Variante mit normalen Dübeln und Schrauben geht natürlich auch.

Dann kaufe ich für die zweite Schicht Latten einen Satz Justierschrauben und hoffe, dass das Ding dann nicht von der Wand fällt :emoji_wink: - welche Schrauben nehme ich da? Auf die Schnelle habe ich nur welche mit minimaler Eindringtiefe von 30mm gefunden (6x60), was in 24mm dicke Latten recht schwierig werden dürfte :emoji_grin:

Edit:

Antwort überschnitten ... Donnerwetter, die French Cleats sind genauso simpel wie genial.
 

TomfromMuc

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Hallo Martin,

ich fürchte, deine Unterkonstruktion wird so nicht funktionieren.

1. Nageldübel halten oft nicht unbedingt besonders gut. Wenn Du 5x50 Dübel und 24er Latte verwendest, steckt der Dübel theoretisch 2,5 cm in der Wand. Bei unebener Wand weniger, ist die Wand geputzt, bleibt Dir noch weniger wirklicher Halt in der Wand. Das wird nix.
2. Was soll eine Justierschraube in einer 24er Latte? Grundprinzip der Justierschraube verstanden? (ausrichten erfolgt durch mehr oder weniger weit hinein schrauben) Bei 24 mm Holz? Vergiß es.
3. Was bringt Dir die Querlattung außer Arbeit und Mehrkosten? Und wenn Du über die justierst die Gefahr, daß es sich nach unten absenken kann?

Warum nimmst Du nicht gleich eine kräftigere 1. Lage Latten, Befestigung mit ordentlichen und ausreichend langen Spax (Da merkst Du wenigstens, wenn die Schraube ordentlich zieht/hält) und gleich ausrichten mit Unterlagen (Holzreste, Sperrholzstückchen, Plastikplättchen....). Dann beplanken und fertig. Ist die Latte dick genug, hast Du genügend Platz für Elektro und Hohlwanddose. Kabelverlauf gut aufmessen und Kabel an der Wand gut anliegend fixieren, damit Du später nicht mal rein schraubst.

Viel Erfolg, LG Tom
 

PStibbons

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Hallo Martin,

ich fürchte, deine Unterkonstruktion wird so nicht funktionieren.

Deswegen bin ich ja hier :emoji_slight_smile: - Konstruktionen wie ein Lattengerüst o.ä. habe ich noch nie befestigen müssen, daher tue ich mir mit der Auslegung etwas schwer.

1. Nageldübel halten oft nicht unbedingt besonders gut. Wenn Du 5x50 Dübel und 24er Latte verwendest, steckt der Dübel theoretisch 2,5 cm in der Wand. Bei unebener Wand weniger, ist die Wand geputzt, bleibt Dir noch weniger wirklicher Halt in der Wand. Das wird nix.

Ja, sowas in der Art hatte ich auch schon befürchtet - dann werde ich da auf normale Dübel zurückgreifen. Etwas kleinere (6x50 oder so) für die vertikalen Latten und größere für die Kreuzungspunkte der Latten (8x50?)

2. Was soll eine Justierschraube in einer 24er Latte? Grundprinzip der Justierschraube verstanden? (ausrichten erfolgt durch mehr oder weniger weit hinein schrauben) Bei 24 mm Holz? Vergiß es.

Ja, daher meine Frage oben, welche denn geeignet wären, wenn welche geeignet wären. Die gefundenen setzen alle mindestens 30mm Einschraubtiefe voraus. Und die Belastung geht zusätzlich noch in eine andere Richtung als bei einer abgehängten Decke. Das Prinzip habe ich schon verstanden.

3. Was bringt Dir die Querlattung außer Arbeit und Mehrkosten? Und wenn Du über die justierst die Gefahr, daß es sich nach unten absenken kann?

Mein Gedanken dahinter (möglicherweise falsch):

- ich kann ganz normale günstige Dachlatten nehmen, die leicht zu bekommen sind
- durch die Kreuzlattung kommt etwas mehr Stabilität in die Konstruktion (?)
- genug Platz für Elektroinstallation
- ich kann die OSB-Werkzeugplatte ohne größere Probleme hinter die Arbeitsplatte setzen, um keine Arbeitsfläche zu verlieren, gleichzeitig sind auch die Korpuselemente durch die bis zum Boden ragenden vertikalen Latten gut hinterlüftet

Wenn ich das Ziel auch mit 48x48-Latten erreichen kann, warum nicht :emoji_slight_smile: - das ginge natürlich auch mit zwei verbundenen normalen Latten, die ich einfach übereinander an die Wand schraube.

Warum nimmst Du nicht gleich eine kräftigere 1. Lage Latten, Befestigung mit ordentlichen und ausreichend langen Spax (Da merkst Du wenigstens, wenn die Schraube ordentlich zieht/hält) und gleich ausrichten mit Unterlagen (Holzreste, Sperrholzstückchen, Plastikplättchen....). Dann beplanken und fertig. Ist die Latte dick genug, hast Du genügend Platz für Elektro und Hohlwanddose. Kabelverlauf gut aufmessen und Kabel an der Wand gut anliegend fixieren, damit Du später nicht mal rein schraubst.

Spax in normale Dübel (Fischer SX, whatever)? Dickere Latten kriege ich bestimmt auch irgendwo, vermutlich aber nicht so simpel wie 24x48 ...

Viel Erfolg, LG Tom

Danke!

Viele Grüße,

Martin
 

TomfromMuc

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Hallo Martin,

nochmal der Tip: bleib bei einfacher Lattung senkrecht. Den Platz für Elektro erreichst Du trotzdem. Dickere Latten findest Du problemlos (z.Bsp. Hornbach Fröttmaning wäre mein Favorit, sonst Bauhaus Landsberger Str. ist aber etwas teurer). Wenn Du bei 24/48 bleiben möchtest, einfach Klötze / kurze Leistenstücke an den Schraubpunkten unterlegen und im Lot ausrichten. Das sollte für die Hohlwanddose an Tiefe doch reichen.

Die Kreuzlattung bringt meiner Meinung nach kein Plus an Stabilität, mit Justierschrauben eher Minus. Außerdem sind die Dinger relativ teuer.

Warum brauchst Du Hinterlüftung hinter den Unterschränken? Wenn Dein Keller so feucht ist, wirst Du das größere Problem hinter der Werkzeugwand bekommen. Arbeitsplatte stößt Du gegen die OSB-Platte. Wenn Du nach vorn kommen möchtest: Querlatte hinter wie ein Sockel.

Fischer SX wäre guter Ansatz bei Massivwänden (zur Wandqualität schreibst Du nichts) 50 besser 65 mm sollten die schon in der Wand stecken, damit es gut hält. Bedenke, daß an Deiner Werkzeugwand evtl. eines Tages ordentlich Gewicht hängen könnte.

Viel Erfolg.
 
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