wie ökologisch ist Multiplex

pius

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Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,

bei uns in der Werkstatt wird öfter diskutiert, wie wir unsere Sachen ökologischer fertigen können.

eine grosse unklarheit ist immer wieder, wie ökologisch denn Multiplex ist. Ob es also (aus Umweltschutzsicht) zB sinnvoll wäre, Schubkastenböden und Rückwände aus Multiplex statt weisser 10er Spanplatte zu machen.

Hat da jemand eine Idee oder noch besser eine Adresse, wo man den "ökologischen Fußabdruck" der verschiedenen Werkstoffe erfragen kann?

danke schon mal und besten Gruß
Pius
 

Friederich

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Hallo Pius,
Spanplatte wird aus minderwertigerem Ausgangsmaterial hergestellt. Ob sie deswegen aber mehr oder weniger ökologisch ist...?
Bietet sich denn nicht Sperrholz für Rückwände an? Da wär der Holzverbrauch geringer. Was ja auf jeden Fall vorteilhaft wäre.
Ihr macht euch da wohl zu viele Gedanken. Wirklich entscheidend ist die Lebensdauer eines Möbels. Und als nächstes kommt wohl die Oberfläche.
 

WinfriedM

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So einfach ist das mit einer Antwort gar nicht. Beispiel: Würdest du einen Baumstamm zerspanen, um daraus Spanplatte herzustellen, ist das recht energieintensiv. Da würde Vollholz oder auch Multiplex besser abschneiden, vom rein energetischen Aspekt. Verwertest du hingegen Restholz, was ansonsten nur verbrannt werden könnte, kann die ökologische Betrachtung wieder ganz anders aussehen.

Trotzdem würde ich sagen, dass Multiplex in vielerlei Hinsicht recht ökologisch ist. Besteht ja aus geschältem oder gemessertem Vollholz, was recht wenig Energieeinsatz braucht. Enthält auch nur relativ wenig Leim, den man als ökologisch nicht so günstig bewerten kann. Vorteil auch, dass man relativ minderwertiges Holz noch verarbeiten kann und damit das Holz besser nutzen kann, was anfällt. Nur die Decklagen müssen ja halbwegs ordentlich aussehen. (Betrachtung gegenüber Vollholz, bei Spanplatte kann man ja auch alle Reste verwerten)

Ob Multiplex später gut recyclebar ist, hängt von der Oberflächenbeschichtung ab. Ölst oder wachst du da z.B. nur oder lässt es ganz roh, ist das wesentlich schadstoffärmer zu verbrennen, als Spanplatte.

Die Beschichtungen von Spanplatten sind ökokologisch eher schlecht.
 

thilde

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Hallo,
eine grosse unklarheit ist immer wieder, wie ökologisch denn Multiplex ist. Ob es also (aus Umweltschutzsicht) zB sinnvoll wäre, Schubkastenböden und Rückwände aus Multiplex statt weisser 10er Spanplatte zu machen.

Hat da jemand eine Idee oder noch besser eine Adresse, wo man den "ökologischen Fußabdruck" der verschiedenen Werkstoffe erfragen kann?

Das von-Thünen-Institut (Bundesforschungsinstitut, u.a. für Wald) hat 2012 umfangreiche Ergebnisse zur Ökobilanz herausgegeben. S. 189/191 im PDF für MPX, S. 216/218 im PDF für Melamin-Spanplatte. Dort sind die Ressourceneinsätze aufgeschlüsselt (von der Gewinnung, Herstellung, Transport bis hin zur Entsorgung). Das Problem ist die Gewichtung der einzelnen Faktoren.

Für die Umweltbilanz gibt dort kein einfaches Ergebnis, sondern Angaben zu sieben ausgewählten Aspekten, zusätzlich kommen Angaben zum Energieeinsatz, etwa der Einsatz von nicht erneuerbarer Energie (8330MJ MPX, 6047MJ beschichtete Spanplatte)

Für 1m3 Multiplex benötigst du 2,2m3 Rundholz (der Rest ergibt Nebenprodukte), während für die Spanplatte nur Industrieholz, Späne, Altholz, … eingesetzt werden.

Übersichtlicher sind vereinfachte Darstellungen wie diese, die die Faktoren gewichten und zusammenfassen.

Da bekommt das kg(!) beschichtete Spanplatte 967 "Umweltbelastungspunkte", Multiplex 1860 und z.B. luftgetrocknete, sägeraue Buche 311. Weniger ist hier besser.


Nebenbei: Für jeden m3 Multiplex werden 22 Gramm Reifen abgefahren und 275 Gramm Schleifmittel verbraucht :emoji_slight_smile:
 

Woodmaster117

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Was die Verbrennung betrifft schneidet Multiplex schlechter ab als Spanplatte! Die vergleichsweise "dicke" Leimfuge und die vielen dichten Lagen erschweren eine gute Verbrennung erheblich. Demgegenüber steht eine vergleichsweise "schwache" Beleimung der Einzelspäne in der Spanplatte.Hinzukommt, dass die Spanplatte durch einen erhöhten Dampfdruck auseinenderstrebt beim Erhitzen.

Mfg Thomas
 

WinfriedM

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Interessante Ergebnisse, dass die Spanplatte doch besser als Multiplex abschneidet. Hätte ich nicht gedacht.
 

Orgelbauer

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Moin,
für solche Fälle haben wir doch die Lobby-Arbeit - oder ?
Wer die Statistik bezahlt - weiß auch die ergebnisse ... oder,
glaube keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast :emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

thilde

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Einfach ausgedrückt: Bei gleicher Materialstärke (Multiplex und beschichtete Spanplatte sind (Achtung: Laie im Profibereich!) nach meinen Informationen ungefähr gleich schwer) sollte das Multiplexmöbel eine doppelt so lange Lebensdauer haben.

Wobei die Oberflächenbehandlung bei letzterem noch nicht mitgerechnet ist.
 

Besserwisser

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SChöne Studie!
Unterstütz wieder mein Plädoyer für die Spanplatte!
Wobei ich mal mit einem oben erwähntem Vorurteil aufräumen möchte- in Spanplatten ist kein Altholz drin! Das wird immer wieder erzählt, aber as ist Mumpitz. Der Spanbrei muss recht exakt eingestellt werden, und die Gefahr vom Einbringen von Schadstoffen ist viel zu groß.
btw, Oberfläche macht noch mal nen dicken Fußabdruck, Immerhin ist der Anteil der Punkte in der Melaplatte mehr als doppelt so groß wie der der rohen Spanplatte. Und die handwerkliche Oberflächenbeschichtung ist ganz sicher viel ineffizienter als die industrielle.
btw: Industrieholz hört sich so "schmutzig" an, das ist einfach Holz gernger Qualität, extrem astreich, verfärbt, insektenbefallen, Zopstücke, abholzig, zu dünn, etc. Aber Holz halt, ausm Wald, und zwar meist dem heimischen. Birke kommt ja wohl eher aus Skandinavien, und wieweit die ökologischen Abbaumethoden in Russland mit denen im Sauerland vergleichbar sind, kann jeder für sich überlegen.
 

yoghurt

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Hallo,
zur Ausgangsfrage kann ich nichts beitragen, aber die Antworten finde ich sehr interessant. Mein Gedanke ist immer, dass wir Tischler, je hochwertiger wir bauen eine höhere Nutzungsdauer der Möbel bzw. Holzwerkstoffe erreichen können. Anders ausgedrückt, ein Spanplattenschrank von mir ist so viel teurer (und stabiler) als einer vom Möbeldiscounter (die meine Nachbarn täglich an den Mülltonnen in unserem Hof abwerfen), dass "mein" Schrank viel länger in Gebrauch bleiben wird. Eine z.B. dreifach Gebrauchsdauer spart natürlich alle zu betrachtenden Ressourcen. Eventuell kann ich durch die Verwendung von Multiplex die Wertigkeit noch mehr betonen und die Lebensdauer weiter erhöhen.
 

Friederich

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Da bekommt das kg(!) beschichtete Spanplatte 967 "Umweltbelastungspunkte", Multiplex 1860
Hallo hilde,
da muss man noch das geringere spez. Gewicht. von MPX berücksichtigen (MPX-Weichholz z.B. 55okg, Spanplatte unbeschichtet 700kg). Lt. Schreinerwissen.de
Und dass man wegen der höheren Stabilität mit geringerer Stärke auskommt. Sagen wir mal 6mm statt 12.
Und schon sieht die Rechnung vollkomen anders aus.
Sperrholz hat noch geringeres spez. Gewicht: 450 kg.
Ich geb nichts auf diese Ökobilanzberechnung. Auch wenn sie sicherlich sehr viel Arbeit gemacht hat. Zu viele Parameter die man nur ganz grob angeben kann. Und sicherlich viele wichtige Parameter die überhaupt nicht berücksichtigt wurden.

Und hinzugezogene Experten aus der Holzindustrie, die sicherlich versuchten, dass Endergebnis in die von ihnen gewünschte Richtung zu lenken.
 

uli2003

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MPX und Spanplatte gibt es in den unterschiedlichsten Gewichtsklassen.
Ganz viel wird sich ökologisch nicht unterscheiden.

Recyclingholz wird bis zu 30% bei der Spanplatte eingesetzt, das ist natürlich
vorteilhaft.

Grüße
Uli
 

thilde

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Hallo Friedrich,
vielen Dank für deine Einordnung der Ergebnisse.

Ich geb nichts auf diese Ökobilanzberechnung. Auch wenn sie sicherlich sehr viel Arbeit gemacht hat. Zu viele Parameter die man nur ganz grob angeben kann. Und sicherlich viele wichtige Parameter die überhaupt nicht berücksichtigt wurden.

Das ist sicherlich ein Grund, warum die ausführliche Publikation auf ein plakatives Gesamtergebnis verzichtet.

Aussagekräftig für mich als Laien, aber das ist weder Ökobilanz noch eine große Überraschung, sind die Angaben, welche Rohstoffe überhaupt in die Produktion verschiedenen Plattentypen eingehen (Rundholz, das auch für Schnittholz verwendet werden könnte, Industrierundholz oder gar nur Nebenprodukte wie Hackschnitzel) und der grobe Energiebedarf.

Letzteren hätte ich z.B. bei MDF um ein vielfaches höher als bei Multiplexplatten eingeschätzt (offenbar eine völlige Fehleinschätzung).
 

predatorklein

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Moin

bei uns in der Werkstatt wird öfter diskutiert, wie wir unsere Sachen ökologischer fertigen können.

Das ehrt euch :emoji_slight_smile:

Meiner Meinung nach zäumt ihr aber das Pferd von der falschen Seite auf .

Die HWK und die BG informieren und beraten Betriebe auch zum Thema " Energiebilanz " und " Umweltverträglichkeit " .
Und zwar von A - Z .
Da wird wirklich ( fast ) alles beleuchtet was machbar ist .

Die verwendeten Materialien kommen erst so ziemlich am Ende der Geschichte .
Und warum ?

Weil sich so gut wie jeder Betrieb schon im Vorfeld extreme Fehler erlaubt , die beim Thema Endergieverschwendung oder Umweltverträglichkeit deutlich schwerer ins Gewicht fallen .

Sei es bei der Beheizung der Räume , der Entsorgung von Abfall , der Beleuchtung der Werkstatt , den verwendeten Materialien , den " Verkehrswegen " innerhalb der Werkstatt , der Materialbestellung usw usw usw ................

Und da werden in vielen Betrieben Fehler gemacht , die einem die Haare zu Berge stehen lassen .
Eben weil die Informationen fehlen , oder weil man " das doch schon immer so gemacht hat " .

Da gilt es imo anzusetzen :emoji_wink:

Ob die MPX Platte mit Birkeninnenlage aus Russland ökologisch wirklich " besser " ist als ihr Gegenstück aus Spanplatte stelle ich auch einfach mal so in den Raum .

Wer schon mal Berichte über den Holzeinschlag in Sibirien gesehen hat dürfte mir zustimmen .
Daß diese Birke dann im blauen Möbelhaus gekauft wird von Leuten , die meinen , sie täten damit der Natur einen Gefallen , finde ich schon recht lustig :emoji_stuck_out_tongue:

Eine große Schlosserei für die ich ab und an repariere wirbt für ihre Edelstahlgeländer mit dem Slogan , wie haltbar Edelstahl doch ist und daß man eine deutlich höhere Lebenszeit des Produkts garantieren könne .

Und daß man damit eben der Natur einen gefallen tut , weil das Produkt länger hält .

Daß ihre Teile als " Halbfertigprodukt " aus Tschechien kommen erfährt keiner .
Daß die Arbeiter dort mit ihren nackten Händen mit Laugen oder Säuren arbeiten , erzählt man auch nicht .
Und daß dort Industrieabfälle oft noch einfach in Flüße oder Seen gekippt werden ist auch weniger von Interesse :eek:

Sehr beliebt sind auch große Tanker , die den flüssigen Abfall einfach irgendwo ins Meer kippen .

Die Geländer sind aber von hoher Qualität gepaart mit einem sehr günstigen Einkaufspreis .
Was will der deutsche Unternehmer mehr ?

Gruß
 

LuckyDanni

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Moin

Daß ihre Teile als " Halbfertigprodukt " aus Tschechien kommen erfährt keiner .
Daß die Arbeiter dort mit ihren nackten Händen mit Laugen oder Säuren arbeiten , erzählt man auch nicht .
Und daß dort Industrieabfälle oft noch einfach in Flüße oder Seen gekippt werden ist auch weniger von Interesse :eek:

Gruß

Diese Einstufung wird die Tschechen aber gar nicht freuen. Die Vorschriften dort sind denen in Deutschland sehr ähnlich.

Aber vielleicht sollte das ja Tschetschenien heißen.
 

ChrisOL

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bei uns in der Werkstatt wird öfter diskutiert, wie wir unsere Sachen ökologischer fertigen können.

besten Gruß
Pius

Hallo Pius,

Als Laie möchte ich kurz die Konsumenten / Verbrauchersicht hochhalten.

In der Kundensicht dürfte die gefühlte Erwartungshaltung Minuspunkte für die Spanplatte und Pluspunkte für das MPX geben. Egal was Studien sagen. Das Meinungsbild bekommt man schwer geändert.
 

predatorklein

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Hallo

Diese Einstufung wird die Tschechen aber gar nicht freuen. Die Vorschriften dort sind denen in Deutschland sehr ähnlich.
Aber vielleicht sollte das ja Tschetschenien heißen.

Ist schon richtig mit Tschechien :emoji_wink:
Ich war dort und konnte es mit eigenen Augen sehen :eek:

Papier ist nicht nur bei uns geduldig .

Gruß
 

Schreinersein

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Grundsätzlich kann man schon sagen, das der Energieeinsatz steigt, je weiter das Holz verarbeitet wird. Bei Spanplatten musst Du halt hacken, bei MDF bis auf die Fasern runter und für Mplex Messern und alles wieder Verpressen und verleimen.

Ich war mal auf nem Strohballenhausbau Seminar, der Architekt schwor auf massive Holzbalkendecken, alles mit weiterer Verarbeitung frisst halt Energie....

Gruß
Jan

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Merry

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Wie schnell sich ein komplexer Begriff wie "Ökobilanz" doch durch zu häufige Inanspruchnahme abnutzt.

Ich beobachte das Thema insgesamt sehr interessiert und behaupte mal: Wir Menschen im 21. Jh. betreiben einen Ressourcenraubbau, der nicht aufzuhalten ist. Wörter wie "Ökobilanz" sind zwar kritische Werkzeuglein aber letzten Endes bleiben Sie Gutmenschenrhetorik. Solange die Industrienationen Konsum und Wachstum mit maximaler Energie vorantreiben, bleiben die Anstrengungen Einzelner nur Tropfen auf den heißen Planeten.

Leider. :emoji_frowning2:
 

Woodmaster117

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Wie man an den vielen guten Beiträgen sieht, ist so ein Thema derartig komplex, dass man eigentlich keine schnellen und einfachen Antworten darauf geben kann.
Das macht die Vermittlung der Fakten auch so schwer. Je tiefer man sich mit diesen Themen befasst, desto mehr scheinen die Randthemen mehr Einfluss auf eine Bewertung zu haben... Also die nicht ausschließlich auf die chemischen Eigenschaften des Materials zurückzuführenden Eigenschaften. Und da kommt dem Einzelnen deutlich mehr Verantwortungsbewusstsein zu.
Und nun wird es kompliziert....

Grüße, Thomas
 

WinfriedM

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Wörter wie "Ökobilanz" sind zwar kritische Werkzeuglein aber letzten Endes bleiben Sie Gutmenschenrhetorik.

Nicht die Wörter sind es, sondern es hängt von den Menschen ab, mit welcher Intention sie Wörter nutzen.

Sich Gedanken darüber zu machen, wie man ökologisch Produkte auslegt, finde ich total wertvoll. Im Kleinen wie im Großen. Zu sagen, das lohnt sich nicht, nur weil überall in der Welt schlimme Umweltsünden gemacht werden, halte ich für falsch. Jeder kleine Schritt hin zu mehr Ökologie macht Sinn. Vor allem, weil es ein Bewusstseinswandel ist. Das Bewusstsein muss Stück für Stück wachsen und dann verändert sich auch im Großen was.

Es hat sich in den letzten 40 Jahren ja auch schon extrem viel verändert. Gerade auf der Ebene des Verbraucher-Bewusstseins. Heute wird vieles nicht mehr akzeptiert, was ökologisch zweifelhaft ist.
 

schorsch

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Es hat sich in den letzten 40 Jahren ja auch schon extrem viel verändert. Gerade auf der Ebene des Verbraucher-Bewusstseins. Heute wird vieles nicht mehr akzeptiert, was ökologisch zweifelhaft ist.

Hallo,
Ich würde sagen das Umwelt-Verbraucherbewusstsein hat sich in den letzen 40 Jahren nicht gerade zum besseren gewandelt.
Was zu Beginn meiner Lehrzeit vor fast 40 Jahren vom Verbraucher nicht mehr akzeptiert wurde wie z.B. der Einsatz von Tropenhölzer für den Fensterbau ist heute wieder wieder im Außenbereich absolut im Trend und die wenigsten stören sich sich daran. Auch der Einsatz von Spanplatten nimmt immer mehr zu, bei gleichzeitig immer kürzeren Lebensdauer der Produkte.
Meiner Ansicht nach ist für die meisten Verbraucher die Optik und das Prestige sowie der Preis eines Produkts viel wichtiger als ökologische Gesichtspunkte. Es soll halt so Aussehen wie man es jetzt so hat. Ob die Oberfläche nun geölt ist oder sich nur so anfühlt ist eigentlich egal. Das gleiche gilt auch für den Rest der Konstruktion.
Gruß Georg
 

Besserwisser

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Ich bin gerne Gutmensch, ärgere mich über miregalMenschen und verachte Schlechtmenschen.
Solche Studien können nur Richtungen anzeigen, aber sind immerhin ein Wegweiser.
Ähnlich wie beim Auto macht einen Großteil des Umweltverbrauchs die Nutzungsdauer aus und muß unbedingt mit eingerechnet werden.
Tendenziell ist es den Leuten eher egal, was sie so an Umweltverbrauch an den Tag legen, solange die Nespressokapseln im gelben Sack landen, der SUV nen Partikelfilter hat und die Küchenarbeitsplatte geölt ist. Weil DAS ist Umweltbewußtsein, nicht den Golf2 immer noch und selten zu fahren.
 

Merry

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Das Wort "Gutmensch" habe ich nicht verächtlich benutzt, das hätte ich betonen sollen. Sorry, ich wollte damit niemanden kränken.

Aber wir sind ne Wegwerfgesellschaft und produzieren mehr Müll denn je. Obs ums Plastik in den Ozeanen geht oder was aus indischen Pharmafabriken in die Botanik läuft - jeder ist Teil davon auf mehr oder weniger direktem Weg.
 
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