Wie bohre ich in die dünne Seite eines Brettes?

Mazze

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Hallo zusammen,

Ich habe immer wieder die Problematik, eine rechtwinklige Bohrung in die dünne Seite eines Brettes ausführen zu müssen. Und keine rechte Lösung dafür.

Mein Equipment besteht aus Bohrern (klar), Bohrmaschine, Akkubohrmaschine und einem handelsüblichen Bohrständer. Dieser Bohrständer erlaubt nur eine Höhe von ca. 20cm, und oft sind die Bretter, in die ich bohren muß, breiter/länger als 20cm.

Gibt es irgendein Hilfsmittel oder einen Trick, mit dem ich solche Bohrungen in Zukunft besser (=parallel zum Brett) ausführen kann? Pi mal Auge reicht halt nicht immer ...

Cheers,
Martin
 

vollholz

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Martin, Dir kann geholfen werden :emoji_slight_smile:
Was Du brauchst, ist eine Bohrschablone. Dazu am besten Reste aus dickem Bucheleimholz oder festem Sperrholz verwenden, evtl. must Du Dir erstmal was zusammenleimen. Dann bohrst Du im Bohrständer mit einem Holzbohrer (mit Zentrierspitze) exakt durch (winklig) und fertig ist die Bohrschablone. Die setzt Du jetzt am Werkstück mit zwei Zwingen an und plötzlich sitzen die Bohrungen, wie sie sollen. In meiner Werkstatt gibt es mindestens 40 solcher Schablonen, kleinere für Beschläge, größere für Lochreihen, besondere für den Regalbau, dicke, dünne.....
nur sind die zusätzlich mit Hartmetallbuchsen, sog. Bohrbuchsen versehen und verschleißen deshalb nicht.
Frohes Bohren,
Jens
 

Mazze

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Hi Jens!

Danke für die schnelle Antwort!

vollholz schrieb:
Was Du brauchst, ist eine Bohrschablone. Dazu am besten Reste aus dickem Bucheleimholz oder festem Sperrholz verwenden, evtl. must Du Dir erstmal was zusammenleimen. Dann bohrst Du im Bohrständer mit einem Holzbohrer (mit Zentrierspitze) exakt durch (winklig) und fertig ist die Bohrschablone. Die setzt Du jetzt am Werkstück mit zwei Zwingen an und plötzlich sitzen die Bohrungen, wie sie sollen. In meiner Werkstatt gibt es mindestens 40 solcher Schablonen, kleinere für Beschläge, größere für Lochreihen, besondere für den Regalbau, dicke, dünne.....
nur sind die zusätzlich mit Hartmetallbuchsen, sog. Bohrbuchsen versehen und verschleißen deshalb nicht.

Hm, ja, das ist bestimmt eine gute Abhilfe. Der einzige Nachteil ist, daß man die Bohrschablone dann für jeden Einzelfall extra anfertigen muß. Vielleicht erstell ich mir dann eine variable Schablone für 3mm-Bohrungen -- Aufbohren mit Bohrern ohne Zentrierspitze ist ja kein Problem, wenn die 3mm-Bohrung sauber sitzt.

Genial wäre dann eigentlich eine justierbare Schablone mit austauschbaren Hartmetallbuchsen (unterschiedliche Durchmesser). Aber das wird's, wenn überhaupt, nicht für ein Geld geben, das sich ein Hobbyschreiner leisten kann. Oder doch?

Cheers,
Martin
 

derdad

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Schönen Abend!
Du hast recht. So etwas wie du es willst gibt es für Profis kaum, denn die nehmen dafür die Langlochbohrmaschine.

gerhard
 

Mazze

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derdad schrieb:
Schönen Abend!
Du hast recht. So etwas wie du es willst gibt es für Profis kaum, denn die nehmen dafür die Langlochbohrmaschine.

Tja, und die werd ich mir erst Recht nicht leisten können ...

Also, vielen Dank nochmal für Euren Einsatz!!

Cheers,
Martin
 

edelres

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Bohrhilfe

Hallo Martin,

dir kann geholfen werden, die Kosten sind erschwinglich. Eine Bohrmaschine mit Staender besitzt du bereits, da brauchst du nur eine moeglichst winklige Latte, Groesse bleibt dir bzw diener Handgroesse ueberlassen. In der Mitte der Latte ziehst du einen Strich, mit einem Zirkel maqchst du drei Einstiche, beginnen links, mitte und dan den Zirkel nach rechs. Nun bohrst due die beiden Aeusseren Loecher der Duebelstaerke entsprechend. Das mittlere Loch dem gewuenschten Durchmesser entsprechend. Nach dem Einschlagen von 2 Duebeln in die aeusseren Loecher ist die Bohrvorrichtung einsatzbereit.

Die Lehre mit den Duebeln nach unten auf die Brettkante setzen und nach der Seite druecken dass die beiden Duebel an die Kanten druecken, in der Stellung festhalten und Loch bohren. Wenn die Abstaende der drei Bohrungen genau sind ist auchg das Loch in der Mitte.

Meine zeichnerischen Begabungen (schweigen wir darueber) . Zur Erklaerung habe ich mein bestes Stueck Holz aus der Abfallkiste geopfert und eine solche Bohrhilfe gestrickt. Die Bilder haenge ich an.

Wuensche viel Spass und genau mittige Loecher!

mfg

Ottmar

PS: Bei der Anfertigung aus Buche kannst du damit einige Loecher Bohren bevor die Genauigkeit verloren geht.
 

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Mazze

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Hallo Ottmar,

edelres schrieb:
Meine zeichnerischen Begabungen (schweigen wir darueber) . Zur Erklaerung habe ich mein bestes Stueck Holz aus der Abfallkiste geopfert und eine solche Bohrhilfe gestrickt. Die Bilder haenge ich an.

Das ist *geil*. So einfach, so wirkungsvoll! Vielen Dank für den Tip!

Cheers,
Martin
 

derdad

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Einen schönen guten Morgen Ottmar! (oder bei dir vielleicht good afternoon)

Also diese Methode seh ich zum ersten mal. Ich bin immer wieder sprachlos über deine Ideen und Hilfsmittel.

gerhard
 

mkalt

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@vollholz

Hatte dieser Tage einen ähnlichen Fall wo ich 32 16mm Löcher mit Schablone aus Buche bohren musste. Bei dieser Dimension ist der Verschleiß selbst in Buchenholz so stark, dass die Schablone nach ca. 12 Löchern nicht mehr zu verwenden ist. Daher interessiert mich der Tipp mit den Metallbuchsen.
Wie sehen diese aus, wo bekommt man sie, gibts vielleicht einen Link?

ein anderer Martin
 

China Marco

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Das Wolfcraftgerät ist sicher interessant, hat aber mit dem genial einfachen Prinzip das edelres hier anführt nicht so viel zu tun. Allerdings hat dieses Gerät im Gegensatz zu der einfachen Lösung ein größeres Anwendungsspektrum, da die Löcher damit nicht immer zwangläufig genau mittig im Holz ein müssen.
 

edelres

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Bohrbuchsen

Hallo Forumsfreunde,

@mkalt den anderen Martin,

Die Bohrbuchsen werden im Werkzeughandel fuer die Metallbearbeitenden Berufe verkauft. Fuer Holzarbeiten brauchst du keine hohe Praezision, was den Preis vermindert. Falls irgend ein Feinmechaniker/Werkzeugmacher in deiner Naehe ist, frag diesen er kann dir bestimmt weiterhelfen.

@gerhard,

die Idee ist sehr alt, habe ich irgendwann, irgendwo mit den Augen gestohlen! Am Anfang traute ich der ganzen Sache nicht so recht, es wa zu einfach. Ich verwende eine solche Vorrichtung aus Metall, mit einem Koerner in der Mitte, wenn immer ich ein mittiges Loch bohren muss ist das ruck zuck genau angekoernt.
Einen schoenen guten Morgen nach Wien(*) hier ist es 0:45, nicht dass ich in den Verdacht eines Nachtschwaermers komme, der Grund meines spaeten? fruehen? zu Bett gehens ist der, ein Onkel von mir wird heute in D 93 Jahre alt und auf Grund der Zeitverschiebung kann ich ihn nur sehr frueh erreichen.

mfg

Ottmar

(*) Zwischen 1966 und 1980 war ich geschaeftlich jeden Monat in Wien. Mein bestes "Wiener Schnitzel" ass ich im Piaristenkeller. Ein anderes einmaliges Essen bekam ich im "Weissen Rauchfangkehrer serviert. Ich wohnte damals bei meinen Aufenthalten in einem Hotel am Ring, (Name?) da wurde ich regelrecht verwoehnt!
Ich besuchte sowohl die Staatsoper als auch das Theater an der Wien unvergessliche Erinnerungen. Besonders schaetzte ich Besuche im Kabaret "Simpl?" damals war die treibende Kraft Farkas oder so aehnlich, das war satyre pur, ich war mit den Schauspielern bekannt, so dass sie Pointen erklaerten, welche einem Fremden unverstaendlich waren.

PS: Ich finde es einfach herrlich, mit meiner Maus kann ich von meinem bequemen Sessel hier in California, Deutschland Oesterreich und den rest der Welt erreichen mit einem Klick!
 

derdad

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Lieber Ottmar!

Ja Wien ist eine schöne Stadt. Ich bin jetzt 2 jahre hier und fühl mich sehr wohl. Einstweilen zumindest.
Aber irgendwann wird es mich wieder in die Welt hinausziehen. Dann komm ich auch zu dir. Von dir kann ich noch eine Menge lernen.

Grüße ins sonnige Kalifornien.

gerhard
 

vollholz

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Hallo nochmal,
Bohrbuchsen gibt es eigentlich überall da, wo es auch Normteile für den Maschinenbaugibt. Ich kauf sie vor Ort, es gibt aber auch Internet-Händler, einfach mal googlen. Bohrbuchsen gibt es mit und ohne Bund, der Außendurchmesser ist übermaßig, sodaß sie sich in eine Holzschablone einpressen lassen. Innendurchmesser von Stecknadelgröße bis sonstwohin..
Eine Buchse Durchmesser zb. 8mm kostet ca. 3 Euro (Hält aber ewig, weil gehärtet)
Ich bohre immer häufiger mit ausgebuchsten Schablonen, zb. Regale. Eine T-förmige verschiebliche Schablone für die Stollen, mit mehreren Bohrungen für unterschiedliche Regaltiefen und eine weitere für die Böden, ebenfalls variabel, beide mit entsprechenden Anschlägen. Ein Regal mit zb. 40 Böden (=320 Bohrungen, wenn man pro Boden 4 Träger rechnet, die an Boden und Stollen befestigt werden) bohre ich damit in 2 Stunden, bei hoher Präzision. Wichtig ist, zu überlegen, welche Schablonen dauerhaft echten Zeitgewinn bieten und welche zu unflexibel sind.
Grüße,
Jens
 

ism

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Hallo,
ich habe irgendwie nie wirklich präzise Löcher in's dünne Ende des Brettes bohren können, auch nicht mit Schablone (wohl zu wenig geübt:emoji_grin: )
Ich habe mir deshalb eine Abhilfe ausgedacht. Es ist nichts anderes, als eine Oberfräse 90 Grad montiert und einen Anschlag. So - denke ich mir - können auch Dübellächer in Kleinserie passgenau und reproduzierbar gebohrt werden.
Das rötliche Teil ist der verschiebbare Anschlag, das Gründe die OF, das Orange ist drehbar gelagert. Die Gewindestange soll dazu dienen, die Höhe der OF genau einzustellen. Aus MDF wird das auch nicht die Welt kosten...
Gruss, Matthias
 

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Nairolf

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Die Kunst des Dünnbrettbohrens ....

Ich verwende eine andere Methode ohne Bohrschablone:
- Das Brett mit der dünnen Seite nach oben in die Vorderzange der Hobelbank einspannen und weiter rechts noch mit einer Zwinge befestigen
- Die Säule des Bohrständers um 180° drehen und die Grundplatte so auf der Hobelbank festspannen, dass der Bohrer an der gewünschten Stelle über der dünnen Brettseite ist (also dann natürlich auf der anderen Seite der Grundplatte)
- Und bohren ....

(Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt)

Florian
 

Nairolf

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Dünnbrettbohrer

... bei 2 Meter wird's natürlich an den Stirnseiten (aber auch nur da!) schwierig.

Aber der Mann von Welt, der zu faul zum Schablonenbauen ist, zieht halt in solchen Situationen ganz cool seinen Duodübler aus dem Zylinder.

Florian
 

ism

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Tolles Teil, so ein Duodübler... aber ich scheine von einer anderen Welt zu sein, da ich zwar nicht zu faul bin, um Schablonen zu bauen, sondern weil ich irgenwie die Präzision nicht hinkriege damit - aber auch keinen Duodübler habe (nur 'nen Lamellofräser:emoji_wink: )

Seriös: kriegt ihr so ein Loch mit Schablone wirklich schön grad rein? (mit Handbohrmaschine?) Bereits ein paar Grad Abweichung macht das Ganze zu einem Murks...
Gruss, Matthias
 

Nairolf

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Hallo Matthias,

Serös:

Bei der Erstellung einer Bohrschablone würde ich folgendes beachten:
- natürlich rechte Winkel bei der Herstellung
- eine ausreichend lange Bohrbuchse
- Der Bohrer muss auf die Bohrbuchse abgestimmt sein und darf kein Spiel darin
haben.

Eine schöne (allerdings nicht billige) Dübel-Bohrschablone, die ich bei der Messe in Nürnberg ausprobiert habe ist "Dübelo".
http://www.duebelo.com
(Die Bohrer gleich mitkaufen, weil sie an den Seiten so zugeschliffen sind, dass sie exakt in die Buchsen passen)
Man kann sich aber sicher eine mindestens ebenso gute selbst bauen.

Das Wolfcraft-Teil hatte ich auch 'mal, fand es aber viel zu ungenau.

Grüße und viel Erfolg!

Florian
 

ism

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Hallo Florian,
habe mir das Dübelo gekauft. Ich habe zur Zeit nur das Problem, dass meine Akku-Bohrmaschine nicht mehr so rund läuft... Beim Einbohren wackelt die Schablone ein wenig und die Löcher werden nicht ganz rund und sind auch nicht genau an dem
Ort, wo sie sein sollten. Wenn ich die Schablone festklemme, sind auch 4 Dübel in kurzem Abstand in Buche kein Problem. Werde es mal
mit einem guten Akkubohrer versuchen!
Jedenfalls danke für den Tipp!
Gruss, Matthias
 

FooFan

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Dann bohr nicht mehr so viel mit der alten Maschine in der guten Schablone, sonst ist die auch demnächst kapput! Das wäre zu schade. :emoji_frowning2:
 

Anlu

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Hallo Matthias,

darf ich mal ganu direkt fragen, was das Teile gekostet hat. Habe auf dem Link keine Preisangabe gefunden.

Gruss Andrè
 

Pumukel007

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Hallo,
exakte Bohrungen sind nur zu fertigen wenn alle Faktoren passen, heißt im klartext eine tolle Schablone nützt nichts wenn der Bohrer nicht richtig angeschliffen ist der im einzelfall keine Zentrierspitze hat. Zobobohrer von Protool vertrieben sind eine gute Wahl, sie lassen sich verlängern und die Spitze ist auswechselbar. Das hängt natürlich auch von der Menge der Löcher ab denn für 5 Löcher kaufe ich keinen Zobobohrer. Bohrbuchsen haben viele erwähnt, nun auch hier hängt es von der Menge der Löcher ab. Ich selbst hab eine Schablone für 10mm Löcher aus kunstharzgetränktem Funiersperrholz in Stärke 10mm gebaut über 100 Löcher gebohrt und die Schablone ist maßhaltig wie am ersten Tag.
Es bleibt also immer abzuwägen wieviel Löcher man bohren muß und welche Qualität diese haben müssen.
MfG Ralf
 
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