Hallo,
Hans: Dir erst einmal alles Gute für das, was vor Dir liegt, hoffen wir auf einen guten Ausgang.
An alle anderen: Erst einmal werden hier zwei verschiedene Dinge vermischt: Asthma und Krebs durch Holzstaub. Asthma ist eine allergische Erkrankung, da ist das Auftreten von der Dosis ziemlich unabhängig. Wenn man gegen einen Stoff allergisch ist, genügen winzige Mengen, um einen Anfall auszulösen. Manchmal ist das ein spezifischer Stoff, manchmal ist aber das Bronchialsystem so gereizt, dass schon kleine Reize (z.B. kalte Luft) ausreichen. Es hilft, sich, soweit es geht, vom Allergen fernzuhalten und, soweit das nicht reicht, entsprechende Medikamente zu nehmen.
Thema Krebs: Für Buchen- und Eichenstaub ist die krebserregende Wirkung nachgewiesen und auch von der BG anerkannt (die BG ist ja immer sehr kritisch, was die Anerkennung von Berufskrankheiten angeht, weil das Geld kostet) andere Holzstäube sind verdächtig. Bei der Krebs-auslösenden Wirkung kommt es tatsächlich auf Dauer und Menge der Einwirkung an: Je mehr Zigaretten jemand geraucht hat, desto höher das Risiko für Lungenkrebs. Hier ist das Risiko beim Hobby natürlich geringer, weil man nicht fünf Tage in der Woche Holzstaub einatmet, sondern vielleicht einige Stunden pro Woche, dafür ist der Schutz oft schlechter. Es gibt aber meist keinen Schwellwert unterhalb dessen die Einwirkung ungefährlich ist. Der eine hat dann ein Risiko von 1 zu 10000, der andere von 1 zu 1000 (Beispielwerte).
Während Holzstaub sicher krebserregend ist, ist das selbe z.B. für Handystrahlung oder WLAN nicht nachgewiesen. Wer will, kann z.B. die Listen der IARC anschauen, oder andere Quellen.
Man kann natürlich krebserregende Substanzen nie völlig vermeiden, oder will es nicht. Dazu gehören auch Sonnenstrahlung oder vermutlich sogar Wurst, auf beides will ich persönlich nicht völlig verzichten, ich vermeide aber Sonnenbrand und esse auch nicht jeden Tag Wurst. Trotzdem sollte man natürlich immer versuchen, es zu vermeiden, sich krebserregenden Substanzen auszusetzen. Anders als gute Wurst ist Holzstaub ja auch nicht lecker.
Sowohl bei Asthma als auch bezüglich Krebs gilt übrigens: Je kleiner die Partikel, desto gefährlicher, weil sie dann auch tiefer eingeatmet werden. Gerade kleine Partikel lassen sich aber gut im Luftstrom abtransportieren, deshalb lohnt sich eine Absaugung fast immer, auch wenn sie die großen Späne nicht mitnehmen kann. Kann man recht gut an einer Kreissäge mit Staubsauger sehen: Wenn der Staubsauger aus ist, ist nachher die Lust voller Staub und der Tisch voller Späne. Mit Staubsauger liegen zwar immer noch Späne auf dem Tisch, aber in der Luft ist sichtbar weniger Feinstaub.
Außerdem ist es hilfreich, die Dosisabhängigkeit zu berücksichtigen: Wer zu Asthma neigt, sollte besser immer eine Maske aufsetzen (Dosis-unabhängig). Bezüglich des Krebsrisikos kommt es aber auf die Menge an - da ist ein Riesenunterschied zwischen tagelangem Schleifen und mal eine Dachlatte durchsägen.
Insgesamt sollte man aber versuchen, Staub soweit es geht zu vermeiden oder abzusaugen. Dazu gibt es ja auch massig Tipps hier im Forum.