Da geht ja jetzt einiges Durcheinander - ich kann mal versuchen, etwas zu sortieren. Die Risiken von Holzstaub sind ja Krebs, Allergien und chronische Erkrankungen (ähnlich einer Staublunge)
Das Einatmen von Holzstäuben erhöht die Wahrscheinlichkeit, Krebs zu bekommen - das ist ziemlich klar, sonst würde die BG das auch nicht als Berufskrankheit anerkennen. Das Risiko steigt mit der Dosis (wieviel und wie oft). Das ist etwa wie Lotto - man kann gewinnen, wenn man einmal einen Schein abgibt, es ist aber unwahrscheinlich. Wenn man jeden Tag 10 Scheine abgibt, kann es trotzdem sein, dass man nie gewinnt (siehe Beispiel von Hondo oben), aber die Wahrscheinlichkeit steigt halt stark an.
Es ist also mehr ein Zufallsgeschehen als Veranlagung, aber die Wahrscheinlichkeit kann man beeinflussen - etwa so, wie russisches Roulett mit mehr oder weniger Kugeln in der Trommel und mehr oder weniger oft. Das ist immer noch Zufall, aber mit stark unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit.
Daher bringt hier jede Verringerung der eingeatmeten Staubmenge eine Verringerung des Risikos (und umgekehrt)
Dann gibt es Allergien - meist gegen bestimmte Hölzer: Da ist man allergisch oder nicht. Wenn man allergisch ist, tritt das Problem ziemlich unabhängig von der Dosis auf oder wie oft man es tut. Hier hilft nur vermeiden. Oft sind das auch flüchtige Bestandteile (Terpene in Nadelholz), die auch eine FFP2-Maske nicht aufhält, und die auch die üblichen Filter der Absaugungen durchdringen.
Und dann gibt es Lungenschäden durch Feinstaub - sowas wie eine Staublunge kann es auch durch Holzstäube geben (durch eine chronische exogen allergische Alveolitis) zum Beispiel. Das hängt aber meist auch mit der Menge zusammen.
Und dann gibt es noch giftige Hölzer - neben einigen Tropenhölzern auch zum Beispiel Goldregen. Wenn man davon Staub einatmet, nimmt man Gift auf, und das kann dann auch lästige Symptome machen.
Deshalb sollte man Feinstaub, so weit es sinnvoll geht, vermeiden. Allerdings muss man das auch in Relation zu anderen Gefahren sehen: Jemand, der einmal in der Woche mit der Japansäge ein Brett durchsägt, hat wahrscheinlich andere Risiken, deren Vermeidung ihm mehr bringt (z.B. Grillfleisch). Jemand, der beruflich 40 Stunden im Staub steht, ist da ganz anders gefährdet, allerdings greift da in Deutschland zum Glück auch die BG ein.
Bei Allergie hilft nur Vermeidung - da sollte man aber dann auch testen, was es ist - eventuell ist es nicht das Holz, sondern andere Stoffe in der Werkstatt. Isocyanate (PU-Leim) sind da z.B. Kandidaten.