Wie isolieren Heizkörper vor Aussenwänden nachträglich ohne Styroporkleber ?

teluke

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Wie viel die Reflexion bringt ist auch abhängig davon was für ein Heizkörper davor sitzt.
Bei einem Heizkörper der fast nur Warmluftkonvektion erzeugt wird das wenig bringen, bei einem Heizkörper im höherem Strahlungsanteil entsprechend mehr.
 

Mr.Ditschy

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Was willst du damit ausdrücken? Weil physikalisch ist es genau anders herum. Da gibt es nur Wärme und Wärme geht immer vom wärmeren Gegenstand zum kälteren Gegenstand über.
Ja, Objektwärme wandert immer zur kälteren Außenseite. Es ging mir also um den Effekt der reflektierende Rettungsdecke und das die Kalte Luft nun mal über die Wärme nach oben steigt, würde daher eher etwas für eine bessere Konvektion über den alten Heizköper sorgen, damit die Raumluft schneller und besser umgewälzt wird (ist m.E. effektiver als die Heizkörperrückwand zu isolieren).

Heizkörpernischen sind auf jeden Fall schimmeltechnisch kritisch, wenn man dort innen isoliert. Hier ist die Wand dünner und man hat Wärmeverluste durch Fenster mit schlechtem U-Wert. Wenn man dann isoliert, sinkt die Oberflächentemperatur an der Wand weiter ab und damit ist man schnell am Taupunkt und Feuchtigkeit schlägt sich nieder.
Das hast aber genau dann, wenn die Temperatur/Thermostat/Heizung abgesenkt wird (bsp machen den Fehler auch viele nach neuen Fenstern und wundern sich dann über Schimmel) .... oder warum sollte sonst die Oberflächentemperatur absinken, wenn an Heizung/Thermostat nichts verstellt wurde, also wenn zuvor die Oberflächentemperatur 20° hat, sollte die danach auch 20° haben (selbst wenn ich Fliesen oder Teppich anbringe, hat die Oberfläche 20°).
 

teluke

ww-robinie
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Naja, das wieder andersherum.

Wenn Du innen dämmst dann steigt die Oberflächentemperatur (und damit die Behaglichkeit) weil nicht so viel Wärme den Weg nach draußen findet.
Die "Kältestrahlung" (die es aber wie schon verher erklärt habe gar nicht gibt) ist dann weniger spürbar.

Das was Du dann spürst ist tasächlich der geringere Wärmeabfluss über die Oberfläche der Wand.
In Wandnähe ist es dann einfach wärmer als vorher.

Auch steigt die kältere Luft nie nach oben. Sie ist schwerer (dichter) als warme Luft und bleibt daher schön unten.
Die Konvektion entsteht dadurch dass nach oben strömende Heizungsluft (warme Luft) dort etwas abkühlt (schwerer wird) und von nachdrängender Heizungsluft, welche wärmer ist dann von oben verdrängt wird.
Das geht bis sie am Boden angelangt ist.
Dann wird sie wieder aufgeheizt und das Spiel beginnt von vorne.
Konvektion ist also das Ergebnis der Dichteänderung (Gewichtsänderung) der Luft.

Daher ist es auch, bei Konvektorbeheizung, am Boden wesentlich kälter als an der Decke.
Bie Fußbodenheizung ist das nicht so weil ja die Wärmeerzeugung im Fußboden stattfindet.
 

K2H

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Das ist auch der Grund warum Styrodur für den Zweck besser ist als Styropor.
@teluke Das verstehe ich nicht. Beides sind geschlossenzellige Dämmstoffe, beide sind sehr diffusionsdicht und gar nicht kapillar leitfähig. Wieso ist "darum" Styrodur besser geeignet?
Kannst du das bitte genauer begründen?
Danke.

Gruß,
KH
 

K2H

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EPS ist nicht difussionsdicht.
XPS ist es.

Ohne jetzt das Thema in die Länge ziehen zu wollen, die Frage ist halt ab wann ein Baustoff als diffusionsdicht gilt.
Eine genaue Definition habe ich zumindest bisher noch nicht gefunden.
Wenn man aber z. B. Beton in der Baupraxis als relativ "dicht" ansieht, wären es EPS und XPS auch.
Beton hat, je nach Verdichtung und Feuchtegehalt eine Dampfdiffusionswiderstandszahl (µ) von ca. 60 -130, EPS ca. 60, XPS ca. 150.
Wobei man das natürlich nicht mit echten Diffusionssperren, wie Glas, Metall oder entsprechenden Folien vergleichen kann.
Wie unterschiedlich die Angaben sind, kann man gut an den Angaben aus @andama 's Link: https://www.talu.de/styropor-styrodur/ und https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserdampfdiffusionswiderstand sehen.

In der Realität ist aber weniger der spez. µ-Wert eines Baustoffes interessant/wichtig, als viel mehr der tatsächliche Widerstand eines Bauteils, sprich der sd-Wert. Der hängt auch von der Bauteildicke ab. Schön beschrieben hier: https://www.ingenieure.immo/wiki/baustoffe/diffusionswiderstand/

Um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Letztendlich geht es nur darum mit entsprechendem Dämmmaterial dafür zu sorgen, dass, sofern Tauwasser hinter der geplanten Dämmplatte entsteht, dieses so schnell als möglich wieder raus verdunsten kann. Dazu sollte die Platte möglichst diffusionsoffen sein. Da sind halt HWF-Platten mit einem µ von 5 - 10 jedem EPS und XPS um Längen voraus.

Gruß,
KH
 
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