Wieder mal eine Zinnfrage

eischilebt

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Hallo Leute,

da ich zur Zeit ein kleineres Projekt verfolge, bei dem ich mit Altholz arbeite, ist mir die Idee gekommen, kleine Risse und Löcher mit Zinn zu verfüllen. (Habe ich schon so oft gesehen und finde es einfach nur Klasse!)
Nun lese ich auch ziemlich viel, und stellte sehr schnell fest, dass andere, die sich dabei versuchten kleinere Fugen zu füllen, schnell an ihre Grenzen stießen. Da ich besonders viele kleinere Risse habe, denke ich über Alternativen nach.

Nun zu meiner Frage (vielleicht auch brauchbare Alternative).
Ist es möglich feines Zinnpulver (gibt es ja zu kaufen) mit beispielsweise Epoxydharz zu mischen, dieses dann in die Risse zu drücken und nachträglich zu schleifen.
Für mich wäre es halt wichtig, die Optik von Zinn zu bewahren. Ich weiß nämlich nicht, ob Epoxy das Aussehen beeinflusst, da ich damit noch nicht gearbeitet habe.

Wäre sehr schön, wenn es hier jemanden gibt, der seine Erfahrung mit mir teilen könnte.

Gruß Maik
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Zu Zinn selber kann ich nichts sagen, habe allerdings früher sehr viel mit "Flüssigmetall" gearbeitet, unter anderem bei "bauen" von Tiefziehformen und deren Reparatur. Nach Aushärtung lässt sich diese Epoxyharz/Metallpulvermischung wie Metall bearbeiten, also schleifen, bohren, fräsen ist allerdings nicht stromleitend.
Auch die Farbe (nach Bearbeitung) ist metallisch ........
Flüssigmetall gibt es als Fertigprodukt zum Beispiel von Loctite, giesfähig wäre z.B. Loctite 3472.
 

eischilebt

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danke für die schnelle Antwort!!!!!!!

Das hört sich sehr gut an. Ich hatte ein wenig Angst, dass es nach dem schleifen, nicht mehr wie Metall wirkt.
 

WinfriedM

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Ich denke, das sollte funktionieren. Du musst nur so viel Zinnpulver eimischen, wie eben geht. Ich würd eher ein recht dünnflüssiges Epoxy nehmen. Die meisten Laminier-Epoxidharze sind dünnflüssig.

Wenn du Tests machst, gib mal Feedback, ob es funktoniert hat. Zinnpulver gibts bei kremer-pigmente.de
 

eischilebt

ww-pappel
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Hallo Winfried,

ja werde sehr großzügig mit dem Zinnpulver sein. Die Ergebnisse werde ich dann hier posten. Bin schon sehr gespannt.

Gruß Maik
 

WinfriedM

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Hab mal einen Test gemacht. Hab Zinnpulver mit Schleifpapier Korn 320 hergestellt. So Zinnpulver glänzt leider nicht, sondern wirkt grau. Wenn man es mit Epoxy mischt, ist die Masse dann dunkelgrau. Erst später, wenn man die Epoxyoberfläche fein schleift und poliert, erhält man einen gewissen Glanz. Schaut man sich unter dem Mikroskop die Oberfläche an, ist es eine Mischung aus glänzenden Partikeln und grauen Partikeln, die etwas unter der Oberfäche liegen und so nicht mit poliert sind. Ich denke, die Korngröße war bei mir auch etwas zu groß. Und vielleicht hätte ich noch mehr füllen müssen, damit Epoxy weniger beim Polieren stört.

Schmieren tut es ein wenig auf dem Holz, aber ich denke, das bekommt man in den Griff.

Das Bilder zeigt ein 8mm Loch, was ausgespachtelt und geschliffen wurde. Links vorne noch ein Rest Spachtelmasse.
 

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eischilebt

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Danke sehr Winfried!!!!!!!!

Das ist sehr interessant. Für meine Zwecke ausreichend, da ich Risse mit maximal 3mm ausfüllen möchte. Du schreibst, deine Körnung war etwas grob, hast du sie so gekauft oder wäre das Pulver dann feiner.

Gruß Maik
 

eischilebt

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sorry, habe jetzt erst gelesen, dass du sie mit 320 Korn hergestellt hast. Dadurch erübrigt sich ja meine Frage. Meinst du, dass das gekaufte Pulver vielleicht noch feiner ist?

Gruß Maik
 

Mr.P

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Hallo,

also ich habe da ein wenig bedenken, dass du die feinen Ritze ausreichend tief füllen kannst. Mit niedrigviskosem Epoxi ist das kein Problem, aber sobald es zäher als dünnflüssiger Honig wird, wirst du Schwierigkeiten bekommen.

Ich habe vor kurzem einen Versuch unternommen gerissenes Olivenholz mit 2k-Kleber von Pattex zu füllen und bin einigermaßen gescheitert. Das Zeug hatte etwa die Konsistenz von Honig (musste es dafür sogar anwärmen) und damit bin ich bei breiteren Ritzen (~2-3mm) gerade einmal 2mm tief gekommen. Feine Risse mit <0,5mm waren nur ein paar Zentel gefüllt und waren nach dem Schleifen schon wieder offen. :eek:

Also ich kann dir nur raten, die Masse so dünn wie möglich zu lassen und beten, dass es weit genug reinkommt.

Gruß
Andreas
 

derstraubi

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Sowas gibt es schon fertig, guckst Du:
MIDAS Surfaces: Start

Ich mache solche Metallfüllstoffe mit Perlglanzpigmenten von Kremer. Meist goldfarbig. Mische diese Pigmente mit Epoxy (auch das aus der Doppelspritze vom Baumarkt). Besonders Laminierharz beginnt erst nach 20 - 30 Minuten zu gelieren und rinnt daher ausreichend in Spalten. Wenn es noch dünner sein muss geht auch Epoxi zum Betonfugenverharzen aus dem Baustoffhandel. Das ist noch dünner und noch langsamer. Aber muss Epoxy sein. Das gibts nämlich auch als Polyester und das schrumpft beim trocken und klebt auch nicht so gut auf dem Holz.
Mein Ex-Meister hat einmal sowas mit Karrosserie-Zinn gemacht. Das ist auch gegangen. Mit Eiche. Weichere Hölzer können Brandflecken bekommen und in wirklich feine Ritzen läuft es auch nicht. Eher noch die Ritzen vergrössern.
 

WinfriedM

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Perlglanzpimgente - hört sich interessant an, werd ich demnächst auch mal mitbestellen.

Ob das Zinnpulver von Kremer feiner ist, als meins war, weiß ich nicht. Ich vermute es aber mal.

Was die Ritzenfüllung angeht: Man könnte ja zuerst mit normalem Epoxy auffüllen und nach Härtung die obersten 2mm nochmal rausschleifen (oder füllt den Riss gar nicht vollständig) und dann mit zinngefülltem Material auffüllen.

Midas wird vermutlich recht teuer sein und für private Verarbeiter in Kleinstmengen nicht zu bekommen.
 

pasch

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Hallo zusammen,
so ähnlich wie Winfried, habe ich es schon diverse Male gemacht. Unterschied:Ich bringe erst das dünnflüssige Harz ein, lasse das Holz saugen und fülle nach. Nach ca. 30 min schließe ich den oberen Teil des Risses mit angedicktem Harz. Abschließend decke ich die Oberfläche mit glattem Klebeband ab und lege ggf. noch ein Brettchen drüber, das ich mit einer Zwinge befestige. Wer Geduld hat und mühsames Nacharbeiten hasst, deckt die Rissumgebung mit dünnem Klebeband ab. Das überschüssige Harz kann dann mit der Folie abgezogen werden. Um das Schmieren zu vermeiden ziehe ich mit der Ziehklinge vom Riss weg ab.
viel Erfolg
günther
 

eischilebt

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Hallo,

Ich danke Euch allen, für die zahlreichen Tipps, die ihr gegeben habt. Dadurch werden mir wohl viele Fehler erspart bleiben.
Was ich aus den Antworten gewonnen habe, Epoxy so dünn wie möglich lassen und mit möglichst viel Pigmenten auffüllen. Habe gerade auch mal bei Kr. Pigmente nach Perlglanzpigmenten geschaut und ein schönes silberweißes Pigment entdeckt, dass ich mir für meine Arbeit bestellen werde. Kennt vielleicht jemand das Pigment mit der Nummer 50000.
Wenn das auch gemischt mit Epoxy so aussieht, wäre ich sehr zufrieden.

Hallo Pasch,

das mit dem Klebeband und der Ziehklinge ist ne super Idee.
Tolles Forum!


Gruß Maik
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Hallo,

also ich habe da ein wenig bedenken, dass du die feinen Ritze ausreichend tief füllen kannst. Mit niedrigviskosem Epoxi ist das kein Problem, aber sobald es zäher als dünnflüssiger Honig wird, wirst du Schwierigkeiten bekommen.

Ich habe vor kurzem einen Versuch unternommen gerissenes Olivenholz mit 2k-Kleber von Pattex zu füllen und bin einigermaßen gescheitert. Das Zeug hatte etwa die Konsistenz von Honig (musste es dafür sogar anwärmen) und damit bin ich bei breiteren Ritzen (~2-3mm) gerade einmal 2mm tief gekommen. Feine Risse mit <0,5mm waren nur ein paar Zentel gefüllt und waren nach dem Schleifen schon wieder offen. :eek:

Also ich kann dir nur raten, die Masse so dünn wie möglich zu lassen und beten, dass es weit genug reinkommt.

Gruß
Andreas
Erwärmen von 2k-Produkten verschnellt die Reaktion, das heisst dass Du genau das Gegenteil erreichst von dem was Du erreichen willst. Die Abbindung geschieht noch bevor das Epoxy tief genug eindringen konnte.

Darüberhinaus muss die Luft ja auch noch aus der Ritze entweichen, entweder die Ritzen mit Hilfe von Einwegspritzen füllen oder halt unter Vakuum .......
 

WinfriedM

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Ich erwärme auch, damit es gut fließt und hab keine Probleme damit. Ist aber auch ein Harz, der etwa 45-60 Minuten braucht, bis er anzieht. Der fließt mir sogar durch Erwärmung öfters noch zu lange. Erwärmt wird der so dünn wie Wasser und ist innerhalb kürzester Zeit dort, wo er hin soll.

Leider manchmal auch dort, wo er nicht hin soll... :emoji_wink: Kriecht durch jede kleinste Ritze oder unterläuft mal das Klebeband.
 

Mr.P

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Hallo Harald und Winfried,

ich hatte da auch 60min Epoxy, da würde sich die Abbindezeit bei Erwärmung auf ~50°C auf rund 15 Minuten verkürzen. Das war für meine paar Spalte immer noch lange genug. Leider ist es aber nicht wirklich flüssig genug geworden.

Mit einem 3-min Schnellkleber wäre das natürlich nicht möglich.

Gruß
Andreas
 
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