Woody G.

ww-pappel
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Hallo ihr Profis!
Ich habe sechs Stühle bekommen, die leider in einem unansehnlichen Zustand sind.

jb-online_stuhl_09.JPG


Da ich so etwas schon immer machen wollte (alte Sachen restaurieren) wage ich mich nun an diese Stühle.
Unter dem vermeintlichen Sitzbezug war Stroh und einige Gurte. Darunter kommt dann eine Fläche zum Vorschein, die früher sicherlich geflochten bespannt war. Da die Rückenteile immer noch mit "Wiener Geflecht" beflochten sind, nehme ich an, die Sitzflächen waren dies früher ebenso. Da dort keine umlaufende Nut zu finden ist, war es bestimmt keine Einlage sondern eine originale Flechtung.

jb-online_stuhl_12.JPG


Es dauerte nicht lange, da kamen die ersten Fragen:
1. Wie alt sind diese Stühle etwa?
2. Wie bekomme ich die Oberfläche des Stuhls wieder sauber?
3. Wie gehe ich mit den Nagellöchern des Bezuges um?
4. Wie geht der Rücken auseinander zu nehmen?
5. Macht es Sinn, in Rücken und Sitzfläche eine Nut einzufräsen, um später dort mit fertigen Wiener Geflecht zu arbeiten?

Hier noch ein paar Details:

jb-online_stuhl_07.JPG


jb-online_stuhl_08.JPG


jb-online_stuhl_17.JPG


jb-online_stuhl_18.JPG


Auf den letzten beiden Bildern seht ihr die Rückenlehne von vorn und von hinten. Irgendwie ist der Flechtrahmen unsichbar von hinten eingesetzt. Ich komme so von vorn nicht zum Neuflechten ran, habe aber Angst, etwas zu beschädigen. Wenn Ihr einen Tip hättet, wäre ich sehr dankbar!

Noch ein letztes Bild: Sitzfläche von unten:

jb-online_stuhl_23.JPG
 

Napfkuchen

ww-ahorn
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Irgendwo habe ich noch eine (kopierte) Anleitung zum Flechten von Peddigrohr-Sitzflächen. Wenn gewünscht, kann ich noch mal suchen. Ansonsten ist meine Erfahrung, dass so ein Geflecht bei regelmäßiger Benutzung als Sitzfläche nicht sehr haltbar ist.

Zu ein paar der Fragen kann ich was aus meiner jüngsten Zerlegeaktion beitragen:

Ich habe gerade selbst zwei Stühle mir diesem Geflecht, allerdings ist bereits der Bereich der Bohrungen am Rand ausgebrochen. Aus diesem Grund habe ich jetzt einen Stuhl zerlegt. Ottmar hatte mal geschrieben, dass er an den Verbindungsstellen zuerst ein bis zwei Millimeter einschneidet und dann einen Beitel eintreibt. Das habe ich so gemacht, und große Teile der Verbindungen ließen sich so trennen. (Sitzfläche zuerst abnehmen, die ist bei mir nur aufgeleimt gewesen)
Nur die Verbindungen an den vorderen Beinen wollten nicht - eine davon ist so fest gewesen, dass das Bein im Bereich der Zapfenlöcher zerbrochen ist. Grund: Hier wurde einmal - vermutlich mit PU-Leim - nachgeleimt. Die Verbindungen der Rückenlehne musste ich dagegen nur etwas schärfer ansehen.
 

Wolfgang26

ww-ulme
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Also - google bringt da Unmengen von links - auch zu diversen Anleitungen. Und im grossen Auktionshaus kannst du das Geflecht schon fertig kaufen.
Wolfgang
 

Woody G.

ww-pappel
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Danke für die ersten Tips!

Falls Du die Anleitung zum Flechten noch findest, nehme ich sie gern. Würde mich sehr freuen...
Also wenn Du von Peddigrohr sprichst, heißt das eine neue Nut einfräsen, oder? Dann müßte ich die Stühle kaum zerlegen.

Also, Wolfgang, wenn ich bei Google alles erfahren hätte, würde ich hier nicht fragen. Wo's das Geflecht zu kaufen gibt, habe ich hier in etlichen anderen Beiträgen bereits erfahren. Das Forum ist sehr gut und so frage ich deshalb auch hier.

Falls noch jemand Antworten auf meine Fragen beitragen kann, würde ich mich freuen.
 

FRoth5505

ww-nussbaum
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Hi,

hier eine Anleitung die ich auch benutzt habe.

Flechten von Stuhlsitzen - Restaurierung, Sitzgeflecht, Peddigrohr, Rohrgeflecht

Flechten

Die Frage war auch schon öfters im Forum, dort findet man auch Infos.

Die Löcher der Stühle sehen soweit gut aus, man kann also in diese flechten.

Flechtmaterial (Blauband!!) gibts online oder im Fachhandel, Fertiggeflecht funktioniert bei diesen Stühlen nicht (oder nicht gut).

Die Arbeit wird kein Meisterwerk werden, aber mit handwerklichem Geschick und viel Zeit kann man darauf sitzen und es wird halten. Gefährlich sind Besucher die sich nicht ordnungsgemäß auf die Stühle setzen oder gar aufknien (alles schon erlebt) .

Ich persönlich habe das Flechtmaterial vorher (entgegen der Empfehlungen) in Wasser mit Glycerin eingeweicht, das macht es geschmeidig. Allerdings dabei nicht zu fest spannen.

Grüße
 

Napfkuchen

ww-ahorn
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Wenn die Anleitung noch gewünscht ist - bitte PN mit E-Mail Adresse.
Ist eine Pdf mit etwa 0,5 MB
 

Funker

ww-fichte
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Hallo,

einen solchen Problemfall habe ich hier auch noch stehen. Selbst durchgesessen, weil ich mich immer nur halb in die Ecke auf den Stuhl gequetscht habe. Anleitungen und Material hatte ich schon entdeckt.
Das Geflecht ist bei meinem Stuhl aber wohl mit Stiften in Sacklöcher geleimt. Nun rätsel ich, wie ich die Löcher frei bekomme und wie ich das Flechtmaterial gescheit spannen kann. Im Verlauf des Flechtens müssen ja in jedes Loch mehrere Enden. Dass heißt eine temporäre Befestigung muss mehrfach wieder raus und rein, ohne dass die schon fertigen Fasern ihre Spannung verlieren. Mit Duchgangslöchern, wie ich sie hier zu erkennen glaube, wäre das vielleicht einfacher.
So schiebe ich das schon seit drei Jahren auf den jeweils nächsten Winter und frühstücke seither im Stehen.

Viele Grüße

Thorsten


Edit: Link geflickt
 

Keilzink

ww-robinie
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... also erstmal geht es doch um Lehnen mit Geflecht, die Sitzflächen sind doch gepolstert- oder? Bei Lehnen geht das sehr gut, da kniet ja auch keiner drauf im Normalfall. Sitzflächen halten auch recht lange, allerdings darf man dann keine totalen Grobmotoriker einladen.

Ich hab das schon gemacht, mit durchgehenden Löchern in Sitzen und mit Sacklöchern in Lehnen - einmal sogar konkav gewölbt. Geht schon, Geduld muss man halt haben.
Die Rohrstreifen werden bei beiden Verfahren mit konischen Stopfen aus Holz gehalten, die man reindrückt und wieder Rauszieht, wenn ein neuer Streifen dazukommt. Am Schluss werden die Zapfen einer nach dem anderen herausgenommen und durch kleine Dübel ersetzt, die mit etwas Leim in die Löcher gepresst werden und nach dem Trocknen mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden. Ich hatte dazu Schaschlik-Spiesse genommen.
Wenn man geschickt genug ist, kann man noch einen Streifen über die Löcher legen, der dann mit "Krampen" aus demselben Material gehalten wird. Aber das ist bei Sacklöchern eine ziemliche Fummelei. Muss auch nicht sein, meiner Meinung nach. Man muss dann halt sauber arbeiten mit den Dübeln.
Wichtig ist auch, die Streifen vorher zu beizen (wenn nötig) und zu wachsen. hinterher geht das nicht mehr. Sie spleissen dann auch weniger und halten länger - durch das Wachsen.

Andreas
 

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Hallo Woody.G
Bin kein Profi ,mag Stühle mit Geflecht aber nur Bugholz
vor einigen Jahren hab ich einem No-Name S 32 vom Sperrmüll eine neu Sitzfläche spendiert, ging gut und ist genau so belastbar wie die bei den Originalen S32/64 von meiner Schwester. Handgeflochtene Stühle gefallen mir aber besser wegen der Umrandung mit dem gleichen Material. Flechten kann ich nicht ,dass lass ich machen.
Mein letzter hat 2x100 Löcher (Sitz und Rücken)und hat 120€ gekostet, Sacklöcher kosten noch mehr. Also selbst machen lohnt dann schon. Zum verschließen der Polsternagellöcher nehm ich Zahnstocher.
Gruß Joachim
 

Funker

ww-fichte
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Habe hier Deinen Materiallink repariert. (und schon dort etwas gekauft :emoji_slight_smile:

Wenn ich meine sechs Stühle fertig habe, mache ich Dir vielleicht ein Angebot :emoji_grin:

Oh, sorry! Ich habe den Link oben auch berichtigt.
Sei vorsichtig, ich könnte Dein Angebot evtl. annehmen!

Berichte mal von Deinen Erfahrungen und dem Fortschritt. Außer uns beiden scheint das hier im Forum schon jeder mal gemacht zu haben. Vielleicht raffe ich mich auf, das im Sommer auf der Terasse auch mal anzugehen. Außer ein paar Euro für Material habe ich nichts zu verlieren. Wenn's nichts wird, kann ich den Stuhl immer noch weggeben.

Gutes Gelingen

Thorsten
 
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