Hallo Holzsinn,
die Kollegen haben ja schon einiges geschrieben, Du bist auch tätig geworden.
Anmerken möchte ich noch, daß "KDI" ganz allgemein für "Kesseldruckimprägnierung" steht. Im Gegensatz zu Tauch- oder Streichimprägnierung, wo das Mittel nur oberflächlich am Holz vorhanden ist.
KDS ist eine Markenbezeichnung der Firma impra.
KDI-Holz wird verwendet, um Holz, das in sehr feuchten Bereichen (natürlich nur außen!) haltbarer gegen v.a. Pilze zu machen.
Feuchtes Holz (Holzfeuchte größer ~20%) ermöglicht ja Pilzwachstum.
Pilze leben entweder von Lignin oder Zellulose oder beidem und bauen das Holz ab.
Man muß bzw. möchte also das Holz langfristig so giftig machen, daß die Pilze es möglichst langfristig nicht - besser gesagt: verzögert - zersetzen können.
Bei der Einordnung in die jeweilige Gebrauchsklasse des behandelten Holzes hängt es im wesentlichen davon ab, wieviel des jeweiligen Holzschutzmittels nach der Behandlung im Holz ist.
Je mehr HSM pro m3 Holz, desto höher die Widerstandskraft des Holzes (= in dem Fall der Grad der "Vergiftung"). Das steht bei den jeweiligen Mitteln in den technischen Merkblättern.
brubu hat im Beitrag Nr. 7 bereits angesprochen, was ich sehr interessant finde.
Unterschiedliche Holzarten lassen sich unterschiedlich gut druckimprägnieren, d.h. nehmen HSM unterschiedlich gut auf.
Kiefernsplint z.B. sehr gut, Fichtenholz extrem schlecht.
So schlecht, daß Holzmasten aus Fichtenholz, in dem Bereich, wo die Belastung am größten ist (da, wo diese Masten eingegraben sind bzw. im Übergangsbereich) mit vielen kleinen Löchern angebört werden müssen, damit das HSM besser eindringen kann.
In der Fertigung schaut das aus, wie ein Bohrbalken an einer Reihenlochbohrmaschine.
Dieser vorgang kann auch über Stachelwalzen passieren.
Buchenholz (wie brubu schon erwähnt hat) läßt sich auch sehr gut imprägnieren.
So gut, daß man aus dem normal überhaupt nicht pilzbeständigem Buchenholz mittels Druckimprägnierung maximal beständige Eisenbahnschwellen herstellt.
Behandelte Buchenholzschwellen sind beständiger als behandelte oder auch unbehandelte Eichenholzschwellen (Eichenholz läßt sich ebenfalls schlecht imprägnieren, nimmt also nur wenig HSM auf).
Die Probleme mit der Entsorgung und die Giftigkeit sind ja schon angesprochen.
Früher war das anders gewesen, da hat man sich weniger darum gesorgt. Kenne Leute aus einer ehemaligen Eisenbahnersiedlung, die haben alte Schwellen in ihren Kohleöfen verheizt und sich nichts dabei gedacht...
Bei mir kann man solche Hölzer am Wertstoffhof abgeben, die werden dann in entsprechend großen Anlagen verbrannt.
Gruß, Andreas