Womit wurden alte Maschinen lackiert

[Rani]

Hallo,
ich hab mir mal Gedanken darüber gemacht mit was die alten Maschinen lackiert wurden.
Nitrolacke wurden ja erst in den 20er Jahren verwendet.
Hintergrund ist der, dass ich eine Bandsäge habe, die schonmal schlecht mit dem Pinsel lackiert wurde und ich wieder die originale Optik haben will; möglichst historisch korrekt

Einige von meinen anderen Maschinen haben noch alte Farbe drauf. Die Oberflächenhaptik ist anders wie bei frischen Lösemittel (NC)-Lacken. Da die Farbe wie auskreidet und nicht abblättert könnte ich mir vorstellen, dass man Leinölfarbe verarbeitet hat.

Wer weis was genaueres darüber?

mfg
Ramon

 

[beppob]

grüß dich Ramon,

die ganz alten Maschinen, bevor der grüne lack (ral 6011, resedagrün) einzug hielt, waren ja meist schwarz.
ich meine der anstrich war irgendwie aus Graphit, die haben damit auch Ungenauigkeiten im guß ausgeglichen. weis aber auch nicht mehr darüber.

ich habe meine Maschinen, die ich hergerichtet habe, meist mit "büchner hammerschlaglack grün" gestrichen, da sieht man Ungenauigkeiten auch nicht so gut

 

[Rani]

RAL 6011 hat man auch viel genommen bei den neueren Maschinen. Mit Hammerschlageffekt garnicht mal so einfach zu bekommen, meist passt der Farbton nicht richtig. Als Tipp: von Mipa gibts RAL 6011 als Hammerschlaglack.

Aber: auf Vorkriegsmaschinen muss einfach schwarze Farbe drauf

Hier habe ich etwas zum Thema gefunden. Früher scheint es viele Mischungen gegeben zu haben. Irgendwie muss sich da auch was für den Hausgebrauch finden lassen!

 

[beppob]

grüß dich Ramon,

ja, der Hammerschlag von büchner weicht von dem resedagrün erheblich ab
und wurde von denen auch schon mal geändert, jetzt kann ich bei den alten Maschinen nichts mehr ausbessern. etwas Restbestand habe ich ja noch
auch war der alte Farbton etwas gefälliger, der neue ist so leuchtend

aber super, daß es den 6011 auch in Hammerschlag gibt, danke für die info

 

[Neige]

Ich les hier mal aufmerksam mit, da meine Tischverlängerung unbedingt aufgearbeitet gehört:

 

[Sägenbremser]

Ist ja wirklich eine nette Aufgabenstellung

Finde so eine alte Aldinger im benützten Zustand
ja am schönsten, aber evtl. kann es an dieser Stelle
auch stumpfmatte Ofenfarbe/schwarz richten. Nach
dem Trocknen noch einmal mit Balistrol drüber gehen.

Für absoluten Orginallook würde ich einmal ins Angebot
von Militärfarben.de schauen, soviele Varianten von dem
Natogrün habe ich noch niemals unterscheiden können.
Die haben auch im Schwarzbereich einiges zu bieten.

Gruss Harald

 

[zehlaus]

Hallo Harald,

Du meinst sicherlich Militärlacke GmbH, den Laden von Jay_Dee.

Gruß
Claus

 

[GertG]

Büchner Erbedol ist da schon mal was Gutes.

Ich habe jetzt das Chassis eines Traktors von 1947 mit Eisenglimmerfarbe von denen gestrichen.
Das wird so Anthrazitfarben mit etwas Glimmer darin und ziemlich rauher Oberfläche.
Die Dampfmaschinen früher waren auch mit so was lackiert.

Das Zeug ist sogar noch billiger als popeliger Baumarktlack und ziemlich schlagfest.

 

[Rani]

Den Büchner Lack kenne ich, haben damit unseren Hanomag lackiert. Aber da kostet der Liter auch 15-20€.
Also nochmal: ich suche Alternativen zu Alkydharz, PU, NC, u.a. "modernen Lacken", weitere Vorschläge von Farbanbietern solcher Lacke nutzen mir nichts.

Ich werde mal versuchen Leinölfarbe mit Graphit (Diamantfarbe) anzurühren, das ist billig und scheint sich bei den BBQ-Freunden bewährt zu haben.
Gussteile hat man übrigens mit Fensterkitt bzw. sowas ähnlichem gespachtelt. Siehe auch hier

 

[Rani]

Heute habe ich mal Leinöl mit Graphitpulver gemischt um zu sehen, ob das überhaupt was wird.

Die Farbe lies sich gut verstreichen und hat gut gedeckt, der Farbton war aber eher anthrazit. Ein weiterer Versuch mit zusammengekratztem Ofenruß ergab eine kaum streichfähige, krümmelige Masse, aber der Farbton war schon eher Richtung schwarz. Da lohnt es sich sicher mal bei Kremer-Pigmente zu stöbern.

Paar Stunden später die Enttäuschung, die Farbpartikel sind mit dem Leinöl nach unten weggelaufen. Ich vermute ich habe zu dick gestrichen oder zu wenig Pigmente im Öl aufgelöst.

 

[tract]

vielleicht passt das ja:

Japan Black - Technik und die Farbe Schwarz

Leinöl als Basis für Industrielacke - Vom Handwerk zur Farbenindustrie

 

[Sägenbremser]

Hallo Ramon

deine Versuche in allen Ehren, aber etwas mehr
Vorabinformationen sind da oft schon hilfreicher.

Durch meinen Opa und Onkel bin ich quasi in einem
Reparaturbetrieb für Landmaschinen aufgewachsen.
Für ganz alte Maschinen stand dort noch ein Fass mit
einer schwarzen Brühe, die recht heftig nach Strassen-
bau gerochen hatte. Da es in der unmittelbaren Nähe
von Braunschweig gewesen ist, denke ich mal das es
sich um den so genannten Lack gehandelt hat.

Die ganz alten T-Fords hatten das Zeugs auch als recht
strapazierfähige Kombi aus Rostschutz, Grundierung und
Deckschicht aufgetragen. Das wurde schnell stumpfmatt,
konnte aber mit Öl aufgefrischt werden. Such doch einmal
in der Richtung weiter.

Gruss Harald

 

[WinfriedM]

Leinölfirnis mit Pigmenten mischen geht schon, nur musst du in der Regel wirklich richtig viel Pigmente reinmischen. Und es gibt Pigmente, die setzen sich auch schnell ab. Bei Öllacken gilt, den Pinsel quälen, nicht die Farbe. Also wirklich dünn auftragen.

Bei Kremer-Pigmente bekommst du einiges in schwarz, recht intensiv schwarz wird es mit Spinellschwarz, was allerdings ein modernes Pigment ist.

 

[Rani]

deine Versuche in allen Ehren, aber etwas mehr
Vorabinformationen sind da oft schon hilfreicher.

Jaja das erinnert etwas an Jugend forscht, aber Graphit und Leinöl ist eine Mischung wie man sie auch früher verwendet haben soll. Und ich hatte noch Reste...
Mit dem Mischungsverhältnis muss ich wohl noch experimentieren.

Das mit Japan Black ist schonmal eine guter Tip!

 

[WoodyNL]

Hallo Rani,

Off-topic

Leider ist mein Deutsch nicht so gut, entschuldigung.

Februar 2014 hat forummer "macschwichte" dich ein PDF von die betriebsanleitung von die Frommia 645 geschickt.

Könntest du die BA nach mir schicken?

Ich weiss nicht wie ich ein privé mail schicken sol.


Herzlichen dank.

Bart
WoodyNL

 

[Rani]

Hallo,
leider kann ich die Bedienungsanleitung nicht mehr finden. Eventuell schreibst du macschwichte mal an. Private Nachricht geht ab 10 Beiträgen oder so.

Grüße

 

[WoodyNL]

Oké, danke fur dein reaction.

Leider ist er nicht mehr hier auf diese site gewesen seit februar 2015.
Und ich habe kein mogligkeit ihn zu contactieren.

Es ist sehr swar ein BA zu finden fur die Frommia 635.