Moin,
Mähen ist nicht nur Gras abmachen. Ausser auf Intensivgrünland natürlich.
Wer sich ernsthaft und intensiver mit den verschiedenen Mähtechniken und Geräten bzw. deren Auswirkungen auf Flora und Fauna beschäftigen möchte, dem empfehle ich hier
https://www.over-reeen.nl/Portals/0...duits/maehtechnik_artenvielfalt_merkblatt.pdf
und hier
https://www.kenniscentrum-reeen.nl/..._die_wirkung_auf_die_fauna_artbericht2010.pdf
mal n bischen zu lesen.
Übertrieben, wie ich hier schon gelesen habe, sind die Gründe, die fürs Sensen sprechen und lieber auf die schnelldrehenden Motorgeräte zu verzichten, nicht.
Die Beurteilung ob es mit diesem oder jenem Gerät gut oder schlecht ist zu mähen, hängt auch immer damit zusammen, was auf den Flächen vorkommt, was man sieht, kennt und wie ausgeprägt die Kenntnisse und das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge im Jahresverlauf, den Entwicklungsstadien der evtl. auf der Fläche vorkommenden Arten ist.
Auf alle Fälle liegt dem Sensen – ähnlich wie dem Hobeln von Hand, ein ganz eigener Zauber inne.
Auch beim Instandhalten, Einstellen und dem Schärfen gibt es Parallelen zum Handwerkzeug des Holzbearbeiters. Richtige Schärfe ist was tolles.
Und wie auch schon geschrieben: es ist leise! Ausser dem Dengeln! Und stinkt nicht!
Schlagdengelapparate sind gut für den Einstieg.
Mit der Flex oder diesen roten Holzdingern mit der bläulichen Beschichtung (ich glaub, die heißen Sensenstreicher) sollte man seine Sensen nicht „schärfen“. Das ist so ähnlich, wie mit dem Bandschleifer und 60er Papier seinen Putzhobel zu "schärfen". Viel zu abrasiv.
Durchs (richtige) Dengeln treibt man das Sensenblatt immer wieder etwas heraus, Wetzen mit diesen länglichen Wetzsteinen die es auch in verschiedenen Körnungen gibt. So kann eine Sense ewig halten.
Ich selbst habe bestimmt 4-5 Sensen im ständigen Gebrauch kurz und mit dickem Blatt für kurze Ecken, mal um einen Zaunpfahl rum, Brombeere, junger Schlehe.
50 cm lange mit dünnem Blatt, sehr scharf , für gut eingemähte Flächen, wenns gut aussehen soll und für weiches Gras.
Etwas längere mit unterschiedlichen Blattstärken für unterschiedliche Flächen je nach Grashärte.
Auf Flohmärkten kann man immer mal wieder gute finden. Holzbaum oder Metall? Mir egal.
Ist auch alles keine Raketentechnik. Ich empfehle, wenns noch alte Leute in der Nachbarschaft gibt, die das beherrschen, sich das von denen zeigen zu lassen! Handwerk! Macht Spaß einem alten Mann dabei zuzugucken, und ihm auch!
Und man kann, wenn man sich Artenkenntnisse draufschaft auch tatsächlich positives für die heimische Natur bewirken.
Man bekommt definitiv ein anderes Gefühl für seine Flächen, wenn man mit der Sense mäht.
Wolf