Wortuhr mit Beleuchtung, Löcher in 3mm Platte mit Harz füllen

WinfriedM

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Außer Baumwollflocken gibts auch noch eine ganze Reihe anderer Füllstoffe für die unterschiedlichsten Zwecke. Die ändern aber nichts an dem Fließverhalten des Epoxy. Da kannst du andicken so viel du willst.

Da hab ich andere Erfahrungen. Mit zahlreichen Füllstoffen hab ich das schon angedickt, so dass nichts mehr wegfließt. Bei Holz nehme ich natürlich auch gerne Holz-Schleifstaub. Soviel, bis die Masse standfest ist. Da fließt nichts mehr. Ähnlich geht es mit Baumwollflocken, wenn man das will.
 

Lico

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Da hab ich andere Erfahrungen. Mit zahlreichen Füllstoffen hab ich das schon angedickt, so dass nichts mehr wegfließt. Bei Holz nehme ich natürlich auch gerne Holz-Schleifstaub. Soviel, bis die Masse standfest ist. Da fließt nichts mehr. Ähnlich geht es mit Baumwollflocken, wenn man das will.
Vielleicht hängt das davon ab, ob das Epoxy vorthixtropiert ist. Ich hab das Problem bei meinen Restaurierungsarbeiten an einer alten Jolle gehabt. Da bin ich das erste Mal mit Epoxy in Berührung gekommen (SP-Systems). Das war völlig egal, wie viel Microballs ich da rein gerührt hatte - zum Schluss war das wie eine dicke Spachtelmasse- von schrägen Flächen lief das einfach runter. Erst das Hinzufügen von Silica sorgte dafür, dass das aufhört. Bei Verklebungen läuft das aus den Klebefugen einfach raus.

Lico
 

WinfriedM

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@Lico Ich sehe da 2 Effekte: Der eine ist, das Harz wirklich in sich dicker zu bekommen, damit es nicht wegläuft. Das geht nur mit Thixodropiermittel. Der andere Effekt ist, dass durch genügend Füllstoffe das Harz am Fließen gehindert wird, weil es sich überall um die Füllstoffe legt und von denen gehalten wird. In etwa so, wie Wasser nicht aus einem Schwamm heraustropft. Da gehts vermutlich um Oberflächenspannung.

Die Laminierharze, die ich verwenden, sind nicht vorthixodropiert. Man braucht aber wirklich recht viel Füllstoffe, bis es nicht mehr fließt. Insofern mische ich gerne auch Thixodropiermittel mit rein.
 

oensen

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Danke für eure Antworten!! Ich werde dann eine Kombination aus beidem Testen.
Füllstoffe wie z.B. Baumwollflocken verändern aber die Farbe/Transparenz des Harzes, oder?
Wie ist das mit dem Thixotropiermittel? (z.B. https://shop1.r-g.de/art/210120), bleibt das Harz nach dem Beimischen transparent?
 

WinfriedM

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Füllstoffe wie z.B. Baumwollflocken verändern aber die Farbe/Transparenz des Harzes, oder?
Wie ist das mit dem Thixotropiermittel? (z.B. https://shop1.r-g.de/art/210120), bleibt das Harz nach dem Beimischen transparent?

Es bleibt nicht klar durchsichtig, aber das willst du ja nicht. Du willst es ja weiß durchscheinend und da ist Thixo und Baumwollflocken passend, genauso wie eine gewisse Menge weißes Pigment oder eine weiße Farbpaste, wie sie auch bei r-g angeboten wird.
 

oensen

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Habe inzwischen die erste Schicht Harz auf die Vorderseite aufgetragen und dabei auch die Stirnflächen der Buchstaben gut bedeckt.
Siehe Foto (auf dem Foto ist das Harz noch nicht 100% getrocknet)
Das Holz hat das Harz zwar trotz etwa 1-2% Thixotropiertmitteln noch etwas aufgesaugt, ich habe aber schon das Gefühlt, dass die Oberfläche gesättigt/gesperrt ist. Es ist aber keine durchgängige Harzschicht auf der Oberfläche.
Wie würdet ihr vor dem Füllen der Buchstaben weiter vorgehen? Mein Pan wäre folgender:
-Vorderseite nochmal mit Harz zu lackieren, so dass ich wirklich eine vollständige Harzschicht bekomme
-Harzschicht auf der Vorderseite dann glatt schleifen und polieren
-Gefinishte Vorderseite abkleben (Klebeband sollte auf polierter Oberfläche gut abdichten) und von hinten nur noch die Buchstaben mit milchigem Harz füllen.

Was meint ihr?
 

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WinfriedM

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Ich würde da jetzt gar nicht mehr viel Aufwand betreiben mit zweiter Schicht und polieren. Einfach mit Schleifklotz etwas plan schleifen, vielleicht so mit Korn 180-240. Am Schluss nochmal mit Korn 320 drüber. Und dann sollte doch Klebeband gut halten und auch so dicht sein, dass da nichts durchläuft. Am Schluss musst du ja eh die ganze Front nochmal schleifen. Das geht dann auch besser, wenn die Buchstaben gefüllt sind. Dann würde ich aber nochmal einen matten Klarlack als Finish aufbringen.
 

oensen

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Ich habe nur Bedenken, dass bereits beim planschleifen wieder zu viel Harz entfernt wird und das blanke Holz wieder frei liegt. Deshalb wollte ich sicherheitshalber nochmal mit einer zweiten Schicht darüber gehen.
 

WinfriedM

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Das Harz sollte 1-2 Zehntel ins Holz eingezogen sein. Schleifen brauchst du hingegen nur das, was oberflächlich an Epoxy auf dem Holz liegt, also gar nicht ins Holz rein. Das sollte passen.

Ansonsten: Versuch macht kluch...
 

Flyer01

ww-esche
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Ich würde anders vorgehen:
Eine glatte Unterlage besorgen (Mylar, Glasscheibe, Rollglas aus dem Baumarkt) und je nach Material mit Trennwachs behandeln und polieren. Dann eine Schicht EP-Gelcoat aufbringen und angelieren lassen. Alternativ geht auch EP-Laminierharz, hier könnte man auch über eine Lage feines Glasfasergewebe (unbedingt "Aeroqualität" wegen dem Finish) nachdenken.
Auf die Schicht Gelcoat kommt eine weitere Schicht frisches Harz und darauf dann das Furnier. Über alles wird jetzt eine Folie gelegt und ringsum mit Acryl oder alternativ doppelseitigem Klebeband zum Tisch abgedichtet. Mittels einer Vakuumpumpe wird jetzt ein Unterdruck erzeugt. Nach 24h kann das Gebilde dann von der Folie bzw. Glasscheibe abgelöst werden (wenn gut gewachst wurde :emoji_wink: ) und zum Lohn erhält man eine spiegelglatte, glänzende Oberfläche mit sehr schöner Tiefenwirkung. Fast wie Holz hinter Glas. Die Ziffern würde ich dann im Anschluss mit angedicktem EP-Harz füllen. Und das Furnier würde ich vorher mit Porenfüller einstreichen, das verringert die Saugfähigkeit des Furniers.
Klingt kompliziert, ist es aber eigentlich nicht. Versuche sollten im Vorfeld dennoch stattfinden, insbesondere wenn man mit der Materie noch nicht vertraut ist. Als Vakuumpumpe reicht eine Schego (google) oder ein ausgedienter Kühlschrankkompressor. Ich nutze beides und bin zufrieden.

So in etwa werden auch Sichtkohlefaserbauteile erstellt, wie dieses hier: http://www.rc-network.de/forum/show...fc136c314188&p=3062790&viewfull=1#post3062790
 

oensen

ww-kastanie
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Tatsächlich habe ich vor 3-4 Jahren aufgrund eines Hobbys noch selbst CFK-Bauteile laminiert :emoji_grin:
Sowohl handlaminiert mit Trockengewebe und Vakuumpumpe als auch mit vorimprägnierten Fasern im Autoklaven. Hierfür haben wir auch entsprechende Formen benutzt. Leider habe ich inzwischen nicht mehr so einfach Zugang zu der Werkstatt und daheim auch keinen Platz für solche Arbeiten...
Aber das wäre natürlich mit Abstand die sauberste Lösung!
Ich habe inzwischen auch die Buchstaben gefüllt, was super geklappt hat, es fehlt nur noch das Finish der Vorderseite. Hierzu werde ich erstmal Klarlack nehmen und polieren.
Da wohl aber noch weitere Uhren folgen werden, wird es evtl. Zeit die Kontakte zu der Werkstatt zu reaktivieren und dort evtl. nochmal ordentlich zu laminieren :emoji_slight_smile: Wirklich kompliziert ist das in der Tat nicht und man spart sich vor allem das Finish, wenn sauber gearbeitet wurde. Für mehrere Uhren lohnt sich dann auch der erforderliche Aufbau aus Form, Pumpe, Vakkumsack, ...
 

conny_g

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Da ergeben sich ja ganz neue Möglichkeiten, Carbon-Wortuhr..... oder eigentlich jeden Stoff, den man nehmen möchte, Jeans!
 

oensen

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Das ist Nussbaum Sperrholz in 3mm (5-schicht)

Suche gerade nach solchem Material und stelle mich grad anscheinend zu doof an, finde da nicht so leicht was.
Wo hast das gekauft?
sorry, aber das muss sein :emoji_grin:
https://lmgtfy.com/?q=Nussbaum+Sperrholz+in+3mm+(5-schicht)

erstes Ergebnis :emoji_wink:
http://shop.sperrholzshop.de/cgi-bin/sv1/shops/s000778/index.pl?aktion=artikel&ps=6618&subid=6628

Ist leider sehr teuer, aber die Qualität ist top
 

conny_g

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oensen

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so sieht die Frontplatte jetzt aus. Es fehlt noch das Finish der Vorderseite mit Schleifen/Polieren und Klarlack.
Bis jetzt habe ich nur testweise mit Körnung 320 geschliffen, das Harz und lackierte Holz wird da matt und bekommt weiße Schlieren. Kann das daran liegen, dass das Harz noch nicht ganz ausgehärtet ist (sollte es sein laut Datenblatt) oder ist das ganz normal und es wird bei feineren Körnungen wieder durchsichtig glänzend?
Welche Körnungen bräuchte ich dann? Ich frage deshalb, weil ich das passende Schleifpapier erst noch kaufen muss.
 

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WinfriedM

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das Harz und lackierte Holz wird da matt und bekommt weiße Schlieren.

Würde erstmal checken, ob das Harz wirklich hart ist. Hart ist es, wenn ein Fingernagel nichts mehr bewirkt und auch bei Druck problemlos über das Harz gleitet. Für solche Tests behalte ich immer einen Rest Epoxy von der Mischung auf.

Nass-Schliff kannst du auch probieren, bei Holz hier nicht mit Wasser, sondern z.B. mit Terpentinersatz. Das verdunstet nicht so schnell, wie z.B. Waschbenzin.

Für solche Sachen habe ich Nasschleifpapier von Korn 600-2000 rumliegen.

Wenn du aber eh noch lackierst, spielt das jetzt eigentlich nicht so die Rolle. Die lichtbrechenden Schleifrillen werden ja eh wieder durch Lack gefüllt.
 

oensen

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anbei nochmal der aktuelle Stand der Uhr.
Es fehlt noch der Feinschliff der Frontplatte. Bisher habe ich bis 2500 geschliffen - leider mit Wasser - da ich deinen Post mit dem Hinweis dazu nicht mehr im Kopf hatte WinfiredM...
Das mit Harz lackierte Holz ist leider matt-weiß bzw. hat Schlieren bekommen, die das Licht brechen. Gibt es noch eine Möglichkeit die Schlieren rauszubekommen? Ein erneutes Lackieren würde ich mir eigentlich gerne sparen
 

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odul

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AZ MZ WO WI F
Es ist jetzt schon ein schönes Stück.

Aber mit zeitangaben wie "fünf vor halb zwei" werde ich mich in diesem Leben nicht mehr anfreunden...
 

WinfriedM

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Wenn du noch Schlieren hast, musst du dich mit immer feinerem Papier hocharbeiten und dann mit Polierpaste und Poliermaschine polieren.
 
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