Zelt undicht

yoghurt

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Hallo,
ich war am Wochenende zelten mit unserem 14 Jahre alten Familienzelt. Das Ding ist relativ wenig benutzt worden und soweit ok. Gestern hat es ein wenig geregnet und das Zelt ist undicht. War nicht dramatisch, aber ich frage mich, ob man etwas machen kann? Es wirkt auf mich so, als sei des Gewebe des Außenzeltes undicht - jedenfalls undichter als damals, als es neu war. Was tun?
 

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Ich denke imprägnieren kann helfen, Produkte kann ich dir nicht nennen.

Was auch zu Undichtigkeit führt ist Kontakt zwischen innen und Aussenzelt. Das bringt ordentliche Montage :emoji_wink:
 

Guido_CH

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Kann es sein, dass es sich in Wirklichkeit nur um Kondenswasser handelt? Zumindest bei uns hatte es tagsüber um die 30°; ab und zu hat es mal ein bisschen geregnet, das ist aber fast sofort wieder verdunstet und hat nur die Luftfeuchtigkeit nach oben getrieben (momentan haben wir immer noch 80%). Damit kommt kaum ein Zelt noch vernünftig klar.
Oder anders gesagt: dass ein Zelt innen nass ist, hat meist nichts mit der Dichtigkeit zu tun, sondern mit unzureichender Lüftung.
 

RüdigerS

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Konnntest Du beobachten, ob wirklich Wasser durch die Fläche der Außenhaut durchgekommen ist - dann könnte imprägnieren helfen.
Es könnte aber auch sein, dass einfach die Nähte nicht mehr in Ordnung sind, dafür gibt es Nahtdichtmittel.
(ich nehme mal an, Du hast ein Nylonzelt, kein Baumwollzelt?)
 

Martin45

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Wenn ordentlich augebaut (siehe benben), dann mal neu imprägnieren versuchen. Das Zeug soll nicht so gesund sein und gibts im Outdoorladen. Wäre zumindest ein Versuch wert.
Für die Nähte müsste es auch so ne Art Klebeband geben, was man von innen drauf machen kann.
 

WoodyAlan

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Imprägierspray kann man da jedes nehmen. Einfach im schuhladen holen. Nach meinen Erfahrungen is die Verbesserung aber überschaubar bzw. nicht lange so.

Der Aufwand sollte sich nach dem Wert des Zeltes bemessen. Wenn die aussenhülle schon Schäden hat, is es halt ne Frage der leidensfähigkeit. Panzertape geht immer.

Hab mir vor Jahren mal ein quedo quickoak 3 geholt. Des is wirklich top und in Minuten aufgebaut. Aussenhülle auch bei Starkregen bisher dicht und bereits inkl Innenwelt mit dem Gestänge verbunden. Auslegen, hochziehen, Haken rein. Steht perfekt.
 

yoghurt

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Hallo,
danke für die Antworten. Mein Eindruck war, dass das Zelt eher flächig als an den Nähten Wasser durchlässt. Ich kann mich aber auch komplett täuschen! Richtig suppig war es im Außenzelt, das kann auch Kondenswasser gewesen sein, immerhin haben wir zu fünft darin geschlafen. Im Innenzelt war soweit noch alles ok. Wahrscheinlich sollte ich das Ganze erst einmal auf sich beruhen lassen und beim nächsten Zelten im Regen darauf besser achten. Gepäck eher im Auto lassen.... Mal sehen, ich vermute, für dieses Jahr ist das Thema durch.....
 

Guido_CH

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Mal sehen, ich vermute, für dieses Jahr ist das Thema durch.....
gutgemeinter Rat: bau bei Gelegenheit das Zelt mal auf und mach es für eine Weile nass. Wenn das Wasser vom Stoff abperlt und das Außenzelt auf der Innenseite trocken bleibt, ist alles gut. Wenn nicht, kannst Du Dir überlegen, ob Du mit Imprägniermitteln einen Versuch unternimmst (ich hab das bei verschiedenen Kleidungsstücken probiert, das Ergebnis war bestenfalls kurzfristig, manchmal war's auch gar nix - kann aber an mir liegen!), oder ob Du Dich nach einem neuen Zelt umschaust. Dann kannst Du das aber ruhig angehen lassen und vielleicht auch ein Sonderangebot mitnehmen. Zelte sind seit Covid massiv teurer geworden...
Andernfalls heißt es am Ende "jetzt brauche ich gaaanz dringend Ersatz" :emoji_wink:
 

yoghurt

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Hallo,
danke! Auf die naheliegensten Sachen komme ich manchmal nicht.... Klar, ein Test bringt Klarheit...

Wenn ihr wüsstet, mit welchem organisatorischen Aufwand das verbunden ist. Na als erstes werde ich mal den Vermieter höflich darum bitte unseren Hof wieder begehbar zu machen - da liegt nämlich noch der komplette kürzlich abgestürzte Efeu. Dann muss ich den Nachbarn um seinen Schlauch bitten... alles machbar!
 

Mitglied 59145

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Stadtmenschen :emoji_grin:

Gießkanne geht auch.
Könnte Fragen aufwerfen, aber im Stadtpark könnte genug Platz sein:emoji_sunglasses:
 

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Hallo Yoghurt,

ein Zelt mit 14 Jahren, auch wenn es die meiste Zeit im Keller lag, hat es eigentlich fast schon hinter sich.
Auch Reißverschlüsse, Nähte, evt. vorhandene elastische Bänder sind quasi hinüber oder
sind die nächsten Baustellen.
Von daher gehe ich auch sehr davon aus, dass die Imprägnierung sich flächig verabschiedet hat.

Ein nachimprägnieren hält 2-3 kräftige Regennächte, bildet sich unter dem Zeltboden zu viel Nässe,
kommt dort noch früher das Wasser durch.
Es sei denn du hast eine neue separate Zeltunterlage (empfehlenswert wenn nicht zu Fuss unterwegs (Gewicht))

Wenn du es nochmal versuchen möchtest, dann empfehle ich Nikwax Tent und Gear, wird auch von VauDe empfohlen.
Das funktioniert wenigstens halbwegs gut und bietet UV Schutz und wird mit Zerstäuber aufgetragen.
Hatte u.a. 12 VauDe Zelte und habe sie damit gepflegt, allerdings alle 2 Jahre regelmäßig, waren ja einige Wochen pro Jahr draußen.
(Übrigens eine Marke mit der ich 40 Jahre sehr gute Erfahrung gemacht habe und schon immer eine hervorragende Firmenpolitik hat.
Preis/Leistung, Nachhaltig, Umwelt)
In der Fertigung werden etwa 3 Schichten (PU,Elastomere) aufgetragen wobei hier auch UV-Schutzmittel verwendet werden.

Die Beschichtungen sind übrigens der große Preistreiber bei den Zelten.
Deswegen u.a. kosten z.B. Hilleberg-Zelte 4-stellige Summen weil 3-fach Silikonbeschichtet mit einer Wassersäule von 10000 mm.
Eine deutlich höhere Lebenserwartung kommt hinzu und es muss nicht nachimprägniert werden.
(günstige Kaufhauszelte 1500- 2000 mm Wassersäule, empfehlenswert wären 3000mm und für den Boden 5000mm)


Hier 2 Links zu Vaude:
Vor allem das ausleihen für rund 17,- / Tag ist interessant wenn man selten Campen geht.

https://rent.vaude.com/zelt
https://www.vaude.com/de/de/blog/post/wie-reinige-und-lagere-ich-mein-zelt.html

viel Spass euch noch.

PS:
war als Kind mit Eltern fast jedes Wochenende wandern und zelten mit einem Baumwollzelt (Bj.: ≈ 1960) von Klepper (Faltboote) mit Gummibodenwanne (22 kg).
Das Außenzelt hatte einen sehr großen Abstand zum Innenzelt und ließ sich faltenfrei abspannen, dicht war das immer.
Doch 22kg für ein 4 Personen Zelt ohne Vorraum sind glaub ich nicht mehr zeitgemäß :emoji_thinking: , hatte ich auch noch auf meinen ersten
Radtouren dabei. Peugeot Halbrennrad mit Simplex 10- Gang Kettenschaltung und Mavic Mittelzug Bremsen.
Nix Lastenrad und Akkumotor...:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: Karrimor Packtaschen, da ging alles rein.
 

yoghurt

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Hallo,
vielen Dank Martin @Macchia !

Na ja.... Der Test steht noch aus. Neukaufen wäre wahrscheinlich einerseits sinnvoll, andererseits... Bevorzugtes Ziel zum campen ist zur Zeit ein Campingplatz unweit von Berlin. Da fahren wir mit den Kindern hin, denn man kann baden, die Kinder können sich relativ unbeschwert alleine bewegen und treffen andere Kinder - wie wir Erwachsene andere Eltern kennenlernen können. Diese Aktionen finden natürlich bevorzug bei gutem Wetter statt. Wenn es dann doch mal regnen sollte, sollten wir in Zukunft das Gepäck besser im Auto lassen. Im Innenzelt (halb so groß wie das Außenzelt) ist es ja trocken geblieben. Wenn es ernsthaft und länger regnet werden wir ohnehin einfach abbrechen und den ganzen Plunder ins Auto werfen und nach Hause fahren.
 

Holzfummler

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Moin Yoghurt,
aufwändig aber preiswerter ist, du verreibst Kerzenwachs und machst es mit Haarfön weich, so dass es in den Stoff einzieht.
Da können deine Kids alle mitmachen.
Gruß
Thomas
 

Mitglied 67188

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aufwändig aber preiswerter ist, du verreibst Kerzenwachs und machst es mit Haarfön weich, so dass es in den Stoff einzieht.
das ist jetzt doch nicht dein Ernst?
Auf mehrere qm erstens nicht praktikabel, schaut aus wie.....,
und wenn die Sonne drauf knallt hast du eine riesen Sauerei....
Auf dem weichen bis flüßigen Wachs (in der Sonne) haftet jeder Staub, jeder Dreck.
Der Effekt ist dann auch an jeder Stelle anders was die Imprägnierung angeht.
Dann packst du das Zelt in den engen Zeltbeutel und im nächsten Sommer klebt alles zusammen...
Bei den alten Baumwollzelten ging das vielleicht noch weil die Faser selbst das Wachs aufnimmt.

Kerzenwachs kann vielleicht punktuell auf eine Naht aufgetragen werden oder man kann damit einen
Reisverschluss pflegen, aber da gibt es wirklich bessere Methoden.

Das Stoffwachs z.B. für das G1000 Gewebe von Fjallräven hat eine ganz andere Konsistenz und Schmelztemperatur
als Kerzenwachs, da geht das, ist aber auch nicht das Wahre obwohl 40% Baumwolle.
 

schrauber-at-work

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Also mein Falti (ist denke ich Baumwolle) hat letzte und Vorletzte Woche, trotz massivem Niederschlag, dicht gehalten. Der gute ist BJ 1994 --> Annähernd 30 Jahre alt.
IMG_20230820_205047.jpg

IMG_20230821_200953.jpg
Mag ja am Stoff liegen. Ich habe bisher gar nichts dran gemacht, außer zu benutzen.

Der wird mir noch etliche schöne Urlaube ermöglichen.

Gruß SAW
 

marcus_n

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Ich habe früher mal in einem Trekking Laden gearbeitet. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Zeltplane aus Nylon oder Polyester ist. Nach vierzehn Jahren muss eigentlich jedes Zelt neu imprägniert werden. Das ist ein normaler Alterungsprozess.
Es gibt drei Methoden: Tauchimprägnierung oder Flüssigauftrag, Sprühimprägnierung, und Nahtversiegelung.
Ich würde eine Tauchimprägnierung nehmen. Dazu legt man die Zelthülle in die Badewanne oder eine größere Plastikwanne, füllt vorher Wasser ein und gibt die Tauchimprägnierung dazu, mischt das ganze und lässt es eine Stunde oder so einwirken. Danach herausnehmen und zum Trocknen aufhängen.
Ist das Zelt getrocknet, nimmt man eine Tube Nahtversiegelung und reibt von aussen die Nähte zu.
Sprühimprägnierung würde ich nicht nehmen, weil das zu ungenau ist und unterschiedlich dick aufträgt.
Gruß
Marcus
 

Mitglied 67188

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Mag ja am Stoff liegen. Ich habe bisher gar nichts dran gemacht, außer zu benutzen.
die haben das wahrscheinlich so extrem dick beschichtet, dass es vielmehr UV abkann.
Wegen dem Gewicht aber nicht für den Rucksack tauglich.

Bei Kunstoffen wunder ich mich sowieso was da für ein Murks unterwegs ist.
Bei meinem Traktor sind Kunststoffteile verbaut die sind jetzt über 50 Jahre alt und funktioniern
immer noch obwohl er die meiste Zeit draußen stand.
Dagegen Teile die für draußen gemacht sind wie Isolatoren für Weidezäune gehen nach 3 Jahren flöten.
 

Mitglied 67188

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man verkauft halt nix mehr wenn der Markt gesättigt is und die Teile ewig halten
die müssen auch keine 50 Jahre halten aber dann wenigstens dafür sorgen, dass der Recycling-Kreislauf gewährleistet ist.
Die Preise müßten dann auch angepasst werden denn das Zeig kostet ja soviel als ob es 50 Jahre halten müßte...
:emoji_confounded:
Den nächsten Schrank den ich baue hält jetzt auch nur noch 3 Jahre, dafür nehme ich auch 3 mal soviel, dass suggeriert
Qualität.
Jetzt muss ich nur noch Schrauben suchen die sich so auflösen wie Chirurgische Fäden....
oder einen Holzleim der sich in Luft auflöst...
:emoji_relaxed:
 

WoodyAlan

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Ich hatte mal mehrere TFTs von Hans.G
Die gaben alle in den ersten Wochen nach Ablauf der Gewährleistung den Geist auf.
Zufall? Bei einem, ok. Bei zwei, hmm, aber alle 5 (unterschiedliche Modelle)?

Hatte man früher nen guten alten Blaupunkt Fernseher 20 Jahre und mehr, hast heute in der gleichen Zeitspanne mindestens zwei eher drei. Heute wird nur noch selten auf langlebigkeit produziert, warum auch. Der Verbraucher braucht ja regelmäßig was neues, dem Zeitgeist entsprechendes.
 

marcus_n

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die haben das wahrscheinlich so extrem dick beschichtet, dass es vielmehr UV abkann.
Bei diesen Großzelten, Vorzelten für Wohnwägen, Firstdachzelten, Giebelzelten und was auch immer, war das Prinzip ein anderes. Das Trägermaterial bestand aus Baumwolle, manchmal Leinen (die Tschechen waren da ganz groß, was Tipis, Zelte für Katastrophenschutz, Rotes Kreuz und auch Bierzelte und sowas anbelange, Koten und Jurten und und und). Dieses Material wurde immer entweder Tauchbehandelt oder gummiert. Das Gummieren war in etwa so wie eine Tauchlackierung bei Werkzeuggriffen. Sehr robust, lange haltbar, aber wenn mal kaputt, dann ging nix mehr. Und diese Naturfasern waren natürlich auch UV empfindlich und nicht alterungsbeständig. Grosses Problem bei Baumwolle: Schimmel. Und: Niemand schleppt sowas im Rucksack oder der Fahrradtasche herum.
Ich kenne diese Zelte noch sehr gut aus den 60er und 70ern. Diese Pfadfinderzelte mit Giebeldach. Wenn die einmal nass waren, dann brauchtest du deine Tour nicht mehr weiterlaufen, weil dir das im Rucksack verschimmelt ist. Ausserdem neigen Baumwollzelte dazu, sich bei Nässe auszudehnen, und dann hängen sie durch.
Ich war in Lappland und ganz Europa immer mit Hilleberg und Tatonka unterwegs. Aber auch diese Zelte haben sich dann irgendwann überlebt.
 
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