Ziegenfell von Schaukelpferd abrasieren

[welaloba]

Hallo Leute,
ich stelle mal ein "Problem" vor - vielleicht hat jemand eine konstruktive Idee zum Thema.
Ich habe den Auftrag übernommen, das in den angefügten Bildern zu betrachtende Schaukelpferd "umzugestalten". Keine Rede von Restaurieren, sie (die Bekannte) hat es vom Müll gerettet und wünscht das Tier am Liebsten in schwarz glänzend. Und ja, es ist echtes Fell, das ist vielleicht das Zeug, mit dem der berühmte Tornister, auch "Affe" genannt, überzogen war.
Würde mich freuen, wenn jemand eine Idee hat.
Gruß Werner

 

[WinfriedM]

Moser Haarschneider und los gehts...
https://www.amazon.de/Moser-1400-0458-Haarschneider-1400-Netzbetrieb/dp/B002L60XD0

Zum Schluss wirst du vermutlich nochmal mit der Klinge drüber müssen.

 

[t.ost]

Da passt eher ein Hausschweinrasierer

https://www.amazon.de/Gloria-Unkrau...8&qid=1518124515&sr=8-3&keywords=abflammgerät

Gruß Thomas

 

[xv_treiber]

Haare/Fell entfernen mit Rasur dürfte für das gewünschte Endergebnis "glänzend-schwarz" auch nicht zielführend sein. Vielleicht lässt sich die Unterkonstruktion einfach freilegen, wenn auch das Leder/die Haut abgezogen wird? Aus der Distanz jetzt nicht zu bewerten, aber eventuell mit scharfem Messer (Stemmeisen) abtrennen? Oder Multimaster?

 

[WoodyAlan]

uiuiui...das schreit nach einem Projekt, an das man sich noch lang erinnert

aber ich bin da bei xv_treiber...ich würd das leder am Rücken mit nem Cutter auftrennen und dann eher "abschaben". Nach nem Stück vieleicht mitm Heißluftfön vorsichtig ran und ablösen? Das Fell wird ja vermutlich aufgeklebt sein.

Gruss Markus

Alternative: nen Stechbeitel so lang am Stein schleifen, bis man Haare abrasieren kann... (Sorry...den konnt ich mir ned verkneifen)

 

[Spyderco]

Wie sieht es denn mit einem, halbwegs günstigen, Haarscherer aus.
Die gibt's ab 25,- Euro.

Erst grob mit der Schere vorschneiden, dann der Rasierer....dann vielleicht und wenn möglich, abflämmen? Vorsichtig natürlich

Nur fraglich was unter dem Haar sitzt. Mit einer Art Harz stabilisiertes Gewebe?
Ist das die Machart wie man früher auch die großen Reisekoffer gemacht hat?

NG Zoltan

 

[dascello]

Lieber Werner,

ich bin gespannt!

Ich arbeite gerade mit Ziegenpergament, also ähnlichem Zeugs.

Trotzdem kann ich nix beitragen!
Grüß mir den Bahnhof!

Michael

 

[zündapp]

Hallo Werner,

ja, das sieht genau so aus, wie das Fell der "Affen"! Die kamen (früher bei den Pfadfindern) regelmäßig in die "Mauser" und flogen dann auf den Müll. Dann wäre es aber Kuhfell. Aber egal.

Zum Problem: elektrischer Haarschneider ohne Aufsatz, das geht ruck-zuck. Benutze ich auch für meine Haare, so groß sind die Unterschiede nicht.

Viel Erfolg,

Wolfgang

 

[ClintNorthwood]

Erst einmal nach draußen stellen und dann mit einem Abflammgerät rüber.
Zumindest sind dann die Haare weg.

Arbeitsschutz beachten!!

NICHT IN DIE DIREKTE FLAMME SCHAUEN!!


Gruß

 

[bello]

Hallo Werner,

nach dem Abrasieren der Haare könnte man das verbleibende Leder mit Lederfarbe lackieren.

 

[welaloba]

Hallo alle, danke für die zahlreichen Ideen!
Kuh könnte eher hinkommen als Ziege, stimmt, das Leder ist noch relativ kräftig. Was das Rasieren angeht: Natürlich habe ich alle Rasiermesser längst verkauft, also versuchte ich vorhin mal die japanische Klinge fürs Teppichmesser. Stellte sich als äusserst mühsam raus, ausserdem staubt das wie Sau. So wird das wohl auf den Haarschneider rauslaufen, habe ja einen gewissen Preis aufgerufen und die Faulheit siegt. Für den weiteren Weg dachte ich an eine Lage aufgeleimtes Papier oder vielleicht auch feines Leinen, das werde ich ausprobieren müssen. Und ich berichte, wie es weitergeht. Grüße ins Wochenende sendet
Werner
PS: Unter dem Leder findet sich wohl grobes (Sack-) Leinen, darunter das Prinzip Teddybär, also Holzwolle, zum Glück aber relativ fest gestopft.

 

[welaloba]

alles viel einfacher

Moin an alle Interessierten!
Irgendwann wird man ja mutig - es stellte sich also raus, dass das staubige Fell kunstvoll um das Pferdchen genäht und genagelt war: beim Versuch, am Bauch die Haare mit Leim zu fixieren, stellte sich raus, dass der ganze Bezug ziemlich lose und innerhalb von Minuten unten war. Da die Auftraggeberin eh keinerlei Haare an dem Objekt haben will, kann ich jetzt auf dem Sackleinen weitermachen mit schmalen Streifen feinem Stoff oder etwas dickerem Papier eine hoffentlich glatte Oberfläche herstellen.
Bis demnächst wieder
es grüßt Werner

 

[ChrisOL]

Hallo Werner,

Da hast du dem Pferd ab schön das Fall abgezogen.

Bin gespannt wie es weiter geht.

 

[Merry]

Bei dem nun freiliegenden Gewebe böte sich die Verwendung von Epoxidharz an.

 

[welaloba]

Bei dem nun freiliegenden Gewebe böte sich die Verwendung von Epoxidharz an.

Hallo Merry,
Frage 1: Kannst du eine Marke empfehlen?
Frage 2: Hast du so was schon mal verarbeitet? Würde ich eine glatte Oberfläche erzielen für anschließende Lackierung?
Gruß Werner

 

[Fiamingu]

Hallo Werner,
Epoxy, eingefärbt, als Finish ja.
Aber das Sackleinen würde ich wieder kompletieren
und mit Fiberglasmatten belegen, spachteln und verschleifen.
Wie gesagt, Epoxy als Finish.

 

[Merry]

Hallo welaloba,

ich habe schon paarmal mit Epoxidharz rumgeschmiert, allerdings noch keine so großen Objekte damit bearbeitet. Insgesamt aber finde ich das bei aller Chemie einen interessanten Werkstoff, mit dem sich was anstellen lässt.

Das Gewebe, das Du unter dem Fell freigelegt hast, würde bei einer Laminierung mit Epoxidharz die sogenannte Matrix darstellen, durch das Tränken und anschließende Aushärten des Harzes entstünde damit eine relativ harte und gut zu bearbeitende Oberfläche, die sich gut schleifen und anschließend auch lackieren lässt. Was die Verarbeitung von Epoxidharzen usw. angeht, würde ich Dir aber erstmal empfehlen, Dich etwas einzulesen. Im Vergleich zu Polyesterharzen bspw. gibt es große Unterschiede, was Ausdünstung, Giftigkeit und auch handwerklich relevante Dinge wie Verzug durch Trocknung usw. angeht. Epoxidharz ist weit weniger gesundheitsgefährdend wie Polyester.

Meine Produkte habe ich bei "fiberglas-Discount" Punkt de gekauft, Resinpal heißt das Produkt, ich war damit sehr zufrieden. Da gibt es aber unterschiedliche Varianten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Auch hier gilt: einlesen, recherchieren.

Ich würde versuchen, als erste Harzschicht eine Mischung mit kurzer Topfzeit aufzubringen. Je in kleinen Gebinden mischen und zügig auftragen, bis alles Gewebe getränkt ist. Ich schätze das ganze Pferd als sehr saugfähig ein, daher isses wichtig, dass das Harz nicht zu tief sickert - deswegen die kurze Topfzeit! Je weniger tief es sickert, desto weniger Schichten musst Du auftragen. Mit den Folgeschichten kannst du die Topfzeit länger einstellen, dann musst nicht so viele kleine Mengen anrühren. Wenn die notwendige Stabilität erreicht ist, kannst dann anfangen zu schleifen.

 

[welaloba]

Hallo an alle Interssierten.
Inzwischen ist das Pferd gespachtelt und die Lackierung begonnen. Ich zeige ein Bild.
Vorm Spachteln kamen Knochenleim, Leinen und weitere Sägespäne zum Einsatz. Einige Schichten Epoxy brachten finale Festigkeit. Zum glänzend lackieren war das alles aber noch viel zu uneben. Weiter also mit 2 - K Spachtel, danach weiter mit Feinspachtel, dieser zu schleifen mit K 240. Der Lack ist schwarzer Nitrolack.Das Werk ist noch nicht fertig, ich melde mich wieder!
Gruß Werner

 

[Neige]

Klasse, ist ja fast nicht wieder zu erkennen.

 

[dascello]

Ziemlich geil!

 

[welaloba]

@michael: das sagt die künftige Empfängerin auch schon...
Gruß Werner

 

[bello]

Das ist schon einmal super geworden!

 

[welaloba]

Wenn das noch mal jemanden interessiert:
Jetzt ists fertig: Eine letzte Schicht Klarlack ist noch draufgekommen, das ist aber nicht mehr zu fotografieren. Das Tupfenmuster war bestellt, macht aber auch irgendwie was her. Kann Geschmackssache sein. Gruß Werner

 

[Frank73]

Danke fürs zeigen. Ist schick geworden.

 

[Time_to_wonder]

Wow! Was für ne Metamorphose. Sen-saz-jo-nell!