Zimmerei-Fragen zu Baumhaus-Plattform

Daniel K

ww-ahorn
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Liebe Gemeinde,

ich möchte im Frühjahr eine Art Baumhaus bauen, das im Wesentlichen aus einer ca. 3 m hohen Plattform mit Geländer bestehen soll. Der Rest ist erstmal wurscht bzw. unkritisch für die Stabilität. Die Skizze zeigt die bisher geplante Unterkonstruktion (ohne die am Ende aufgelegten Terrassenbohlen, ohne Geländer, ohne Leiter). Das ganze soll problemlos auch mehrere Erwachsene halten können, ohne dass man sich Sorgen machen muss.

01.png

02.png

Material: Ich plane BSH Lärche für die Pfosten und die großen Querträger. Das Material soll möglichst riss- und verzugsfrei sein, unbehandelt trotz Witterung lange halten und halbwegs hübsch aussehen, daher habe ich in diesem Fall sowohl von KVH als auch von Fichte Abstand genommen.

Maße: Als Pfosten plane ich 12 x 12, einbetoniert mit H-Pfostenträgern. Die beiden Querträger sollen 8 x 16 haben und die "Sparren" (kann man das so nennen?) 6 x 8 cm. Die Skizze zeigt diese Maße. Auf die "Sparren" drauf sollen die üblichen Terrassenbohlen verschraubt werden.

1. Wie weit rücke ich die beiden Querträger ein (siehe Bild 2), was ist hier die beste Verbindung? Gibt es noch eine ganze andere Möglichkeit? Ich finde Holzverbindungen generell so hübsch, dass möchte ich (bis auf die Schrauben natürlich) hier eigentlich auf Metallverbinder verzichten möchte.

2. Sind die o. g. Holz-Dimensionen so ausreichend?

3. Ich vermute, dass die eine oder andere Dreieck-Verstrebung sinnvoll wäre, um die Steifigkeit der Konstruktion zu gewährleisten. Wo und wie könnte ich das am gescheitesten machen? Kopfbänder gehen ja bei der Konstruktion schlecht (es sei denn, man schraubt sie teilweise seitlich an die Querträger).

Ich habe leider keinen Zimmerer in der Bekanntschaft und würde mich daher freuen über Ratschläge.

Guten Rutsch allerseits!
 

falco

ww-robinie
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Auch BSH in Lärche ist für die angedachte Nutzungsklasse 3 ohne weitere Maßnahmen erstmal nicht geeignet. Besser wäre hier Volholz, auch wenn es weniger maßhaltig ist.

Wo ist eigentlich der Baum? Steifes Bauwerk gegen bewegenden Baum verliert immer, das muss berücksichtigt werden.
 

Daniel K

ww-ahorn
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Auch BSH in Lärche ist für die angedachte Nutzungsklasse 3 ohne weitere Maßnahmen erstmal nicht geeignet. Besser wäre hier Volholz, auch wenn es weniger maßhaltig ist.

Du meinst hier also KVH Lärche oder Douglasie, oder gibt es da noch weitere Optionen im Holzhandel? War mir jedenfalls nicht klar, dass BSH hier ungeeignet ist. Ich dachte, bei höherwertigen Pergola- oder Carport-Konstruktionen würde es oft verwendet.

Wo ist eigentlich der Baum?

Das hätte ich tatsächlich erwähnen sollen. :emoji_slight_smile: Das ist eine alte, vollkommen krumme Trauerweide, deren einer Seitenstamm mehr oder weniger durch die Mitte der Plattform gehen soll. Ich hatte geplant, etwas Spiel zu lassen, so dass auch bei Sturm kein Kontakt zwischen Bauwerk und Baum stattfindet. Tragen soll der Baum jedenfalls nix.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Bei BSH frei bewittert besteht die Gefahr, dass die leimfugen aufgehen, bei kvh, dass der Stoß aufgeht. Du könntest kvh nehmen und die Stöße raus sägen.
Das ist bei Carports im Grunde das gleiche bloß ist da meist ein Dach drüber, das verhindert i.d.r. schlimmeres. Ganz korrekt ist es auch bei Carports nicht aber was soll der arme Zimmerman denn dann nehmen? Bei Bauholz mosern die Kunden dann über die Qualität.

Die schönen klassischen Holzverbindungen sind leider gänzlich ungeeignet. Das ist ganz tolle Handwerkskunst und wenn alles überdacht ist auch völlig in Ordnung. In Zeiten von ingenieursmäßigen Holzverbindungen muss man aber einfach eingestehen, dass es Anwendungsfälle gibt, wo diese besser sind. Beispielweise dein Baumhaus. Gerade im zweiten Bild sollte klar sein, was passiert, wenn es regnet.
Besser wäre tatsächlich du stellst das Podest auf die Stiele und schweißt es ab. Dann noch einen schön hohen Abstand zum Boden und das hält sehr sehr lange.
Darauf musst du dann das Geländer befestigen und den Belag, der wird dann auf Dauer zum Pflegefall, lässt sich aber besser erneuern als alles.
Grundsätzlich gilt, dass der konstruktive Holzschutz so gut es geht ausgeführt sein sollte. Ideal ist natürlich immer ein Dach. Ansonsten möglichst keine waagerechten Flächen, wo das Wasser drauf stehen kann oder ggf Opferbretter
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Ist nur Vollholz in besonders hoher Qualität. Für ein Baumhaus eigentlich unnötig.
Kie, Lä, Dou wär alles geeignet. Fi deutlich weniger langlebig. Wäre wahrscheinlich aber auch langlebig genug.
Nicht ganz. Das ist in der Länge gestoßen per keilverzinkung. Und die darf meines Wissens nach nicht frei bewittert stehen.
In der Praxis wären mir keine größeren Probleme bekannt und man kann mit ein bisschen Glück die Stöße raus schneiden


https://www.kvh.eu/konstruktionsvollholz-kvhr
 

falco

ww-robinie
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Nochmal zur Verdeutlichung: mit Vollholz meine ich aus dem Stamm gesägt, nicht zusammengesetzt. Bei deinen Abmessungen ist das problemlos zu bekommen und die bessere Wahl! BSH und KVH ist dafür nicht geeignet, zumindest nicht wie von dir angedacht.
Für ein Carport kein Problem, das ist NKL 2.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Nochmal zur Verdeutlichung: mit Vollholz meine ich aus dem Stamm gesägt, nicht zusammengesetzt. Bei deinen Abmessungen ist das problemlos zu bekommen und die bessere Wahl! BSH und KVH ist dafür nicht geeignet, zumindest nicht wie von dir angedacht.
Für ein Carport kein Problem, das ist NKL 2.
Moin,
Scheinst dich da ja auszukennen. Ein Carport ist doch nicht in jedem Falle nkl II, oder? Bloß meistens.

Oder sehe ich das falsch?

Gruß
 

brubu

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Hallo
Es gibt schon Konstruktionen frei bewittert in verleimtem Lärchenholz, aber nur mit Verleimung in Resorcinharz. Da kenne ich 2 Beispiele die seit
rund 20 Jahren halten, davon eine frei bewitterte kleine Brücke. Das ist aber alles sehr speziell, sicher nicht günstig und nicht ab Lager erhältlich.
Gruss brubu
 

Setter

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Wäre mir neu, daß Leimholz, also Leimbinder, nicht die billigen Baumarktplatten, bei Nässe an der Leimfuge aufreißen. Das maschinell sortierte Holz wird wasserfest verleimt.
Lärche BSH ist problemlos für den Aussenbereich und deine Idee nutzbar. Hierbei muß jedoch zwingend darauf geachtet werden, daß stehendes Wasser unbedingt vermieden werden muß. Das gilt aber auch für andere Holzarten, egal ob massiv, KVH etc.
Im Außenbereich bietet der Fachhandel gute Dickschicht Lasuren an, die bewittert werden können.
Im Idealfall wäre jedoch ein geschlossenes Dach zur Entwässerung und Vermeidung von stehendem Wasser.
Dein Problem mit den Kopfbändern ist leicht lösbar. Die Kopfbänder werden vollflächig an den Pfosten angebracht und oben um die selbe Stärke eingelassen, in der Du auch die Balken in die Pfosten einläßt. Gesichert oben mit z.B. Schloßschrauben, unten am Pfosten mit ausreichend dimensionierten Spax.
Die "Sparren" wie Du sie nennst würde ich eher 6x10 besser 6x12 cm wählen. Da Du die Länge nicht vermaßt hast, ist eine Beurteilung hier nicht möglich
 

U.Tho

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Vielleicht mal Bilder von meinem Baumhaus Baujahr 2007 - alles KVH 6 x 10 , Sichtschalungsbretter, OSB und Bauwinkel. Für die Pfosten habe ich 2 Hölzer zusammengeschraubt - gibt 10 x 12. Innen 2,10 lang, (habe damals mit Sohn schon drin genächtigt) und im Giebel auch ca. 2,10 innen hoch, dass man drin stehen kann - zumindest in der Mitte. Bedingung für die Bezeichnung als Baumhaus war für mich, dass es wenigstens an einem Punkt mit einem Baum verbunden ist. Ganz in den Baum ging nicht, da ist der zu klein. Ursprünglich mit Dachpappt eingedeckt, die hält nicht lange, habe ich später durch Ziegelblech ersetzt und eine Rinne angebaut. Gestrichen mit Dickschichtlasur (ohne Grundierung - bin faul) - ich sag mal Holz im Aussenbereich ist halt so `n Zeug.
In der Bauphase:
Bild99 033.jpg
Heute sieht es so aus:
IMG_20201231_094338.jpg IMG_20201231_094415.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Daniel K

ww-ahorn
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Danke für alle Rückmeldungen und die verschiedenen Meinungen. Ich lese weiter mit großem Interesse mit und lerne. :emoji_wink:

Um zwischendurch diese Frage zu beantworten:
Hallo,
und was passiert dann mit den parallel liegenden Balken der Plattform? Die müssten ja dann für den Stamm unterbrochen werden... verstehe ich nicht.

Das betreffende Stämmchen hat einen Durchmesser von ca. 30 - 40 cm und damit deutlich unterhalb dessen, was ich für den Abstand der "Sparren" angedacht hatte. Daher dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn, das würde dazwischen durchpassen.
 

U.Tho

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Eine Zeichnung gibt es nicht dafür - ich mach viel frei Schnauze. Außer bei meiner Außentreppe, da habe ich schon was rumgezeichnet, zumal ich 4 verschiedene Höhen hatte, Rundungen etc. das geht natürlich nicht frei Schnauze. Das Baumhaus hat noch ne Bodenluke, wo eine Strickleiter runterhängen kann, welche am Firstbalken fest ist.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Für diejenigen, die meinen BSH darf nicht bewittert werden oder die Leimfuge wäre nicht wsserefest...
https://www.google.com/search?q=brücken+aus+BSH&tbm=isch
wie ich bei so arrogant formulierten Schlaumeier Kommentaren immer innerlich das würgen kriege..

Sicherlich gibt es BSH, das dafür zugelassen ist aber erachtest du das hier für sinnvoll?

Das stinknormale BSH ist ohne zusätzlichen chemischen Holzschutz nicht zugelassen. Kann man natürlich auf ein Kinderspielzeug jauchen, muss man aber nicht.
Punkt. Für alle, die das nicht glauben: googel...

http://www.holzfragen.de/seiten/kvh.html#1
Es ist mir echt ein Rätsel warum Leute hier mit so einer Überheblichkeit immer wieder Sachen vortragen, die sie nicht sicher wissen.
Man kann ja vermuten aber das dann bitte auch so kenntlich machen
 

Frieder CW

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Moin,
Scheinst dich da ja auszukennen. Ein Carport ist doch nicht in jedem Falle nkl II, oder? Bloß meistens.

Oder sehe ich das falsch?

Gruß

Hallo,
für die Zuordnung in Nutzungsklassen bezieht man sich auf einzelne Bauteile und nicht auf das Bauwerk als gesamtes, die einzelnen Bauteile können unterschiedlich zugeordnet werden. Insofern würden bspw. Carportstützen je nach Konstruktion durchaus auch in NKL 3.1 fallen.
Grüße, Frieder
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Hallo,


Hallo,
für die Zuordnung in Nutzungsklassen bezieht man sich auf einzelne Bauteile und nicht auf das Bauwerk als gesamtes, die einzelnen Bauteile können unterschiedlich zugeordnet werden. Insofern würden bspw. Carportstützen je nach Konstruktion durchaus auch in NKL 3.1 fallen.
Grüße, Frieder
Ja, so in etwa hätte ich mir das auch gedacht, danke
 

Setter

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@JannikOS

Bitte achte auf deine Wortwahl.

Ich bin gelernter Zimmermann seit bald 26 Jahren, arbeite in einem Industtriewerk welches BSH produziert und kenne mich, das kannst du mir glauben, recht gut damit aus. Wenn du meinen Post gelesen hast, dabe ich auf expliziet auf a) konstruktiven Holzschutz (Vermeidung stehenden Wassers) als auch Verwendung von chemischen Produkten (Dickschichtlasur) hingewiesen.
https://www.huettemann.de/lagerkatalog/Einsatz-BSH-im-Freien.pdf
Ich denke mal, daß die Produzenten von BSH schon wissen was sie schreiben, da sie für Ihre Produkte (bei fachgerechter Anwendung) auch haften.
 

Fichtenelch

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Ich habe da jetzt mal eine ganz blöde Idee...
Mal angenommen es muss unbedingt BSH sein,dann muss ich ja wie wir alle richtig erkannt haben die Leimfuge schützen.
Wie wäre es den wenn man entlang der Fuge eine 5mm breite und 5mm Tiefe Nut sägt und dort mit D4 Leim eine Leiste aus Lärche oder Sogar Eiche einleimt?
Das wäre für mich vom konstruktiven Holzschutz aus gesehen eine Möglichkeit.
Was haltet ihr davon?
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Wäre mir neu, daß Leimholz, also Leimbinder, nicht die billigen Baumarktplatten, bei Nässe an der Leimfuge aufreißen. Das maschinell sortierte Holz wird wasserfest verleimt.
Lärche BSH ist problemlos für den Aussenbereich und deine Idee nutzbar.
Aha, ist klar.
Sorry, aber alles in deinem Beitrag will vermitteln, dass BSH problemlos im Außenbereich frei bewittert verwendet werden kann.
Im Anschluss an den zitierten Beitrag weist du zwar auf Dickschichtlasur hin aber da steht keinesfalls, dass es zwingend erforderlich ist. Dann erwähnst du konstruktiven Holzschutz, hast du dir die Zeichnung Mal angesehen? Abgesehen von ein paar schrägen die man ansägen kann kannst du da nicht viel konstruktiv schützen, ohne alles übern Haufen zu werfen und neu zu planen.
Und um das ganze dann noch zu untermauern postest du n Link von Holzbrücken bei Google.

Ich weiß, dass du Zimmermann bist und genau deshalb fiel meine Antwort so scharf aus. Du hast hier m.e.n etwas völlig falsches vermittelt.
Über die Problematik BSH/kvh frei bewittert weiß mittlerweile eigentlich jeder Zimmermann bescheid. Bei uns haben die Holzhändler extra angerufen und darauf hingewiesen.
Ich will gar nicht abstreiten, dass du in Teilen Recht hast aber so formuliert wie von dir nimmt ein Laie mit: Aha, der Zimmermann sagt das geht.

Und nochmal die eigentliche Frage: erachtest du es für sinnvoll hier BSH zu verwenden?
 

U.Tho

ww-robinie
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Wenn ich die Kommentare lese, stellt sich mir die Frage: Soll es ein Baumhaus werden oder doch ein Wohnzimmerschrank? Ich persönlich finde die Holzart nicht so wichtig - eher der konstruktive Holzschutz / Dachüberstand, Metallfüße. Eine trockene Fichte hält länger als ne nasse Eiche sag ich mal.
 
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