Zwiesel-Kästchen zum Nachbauen.

teluke

ww-robinie
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Heute morgen habe ich zwei Kästchen aus Eichen-Zwieseln gemacht.
Ich zeige Die weil ich denke dass das eine Anregung, gerade für Anfänger, sein könnte sowas nachzubauen.

Die meisten machen sowas viel zu umständlich.
Wenn Bedarf ist erkläre ich gerne die richtige Vorgehensweise um sowas schnell, rational und stimmig zu machen.

IMG_5555.jpg

IMG_5556.jpg

IMG_5557.jpg

Die Maserung ist umlaufend durchgehend.

Natürlich fehlt da bei beiden Kästchen noch die Trennfräsung für den Deckel.
Die kann ich erst morgen machen wenn das Öl ausreichend trocken ist.

Mit der richtigen Vorgehensweise kann man so ein Kästchen locker in einer Stunde machen.

Ich lege so schönes Holz beim Aufschneiden zur Seite um damit solche Schmuckstücke zu machen.

Notwendiges Werkzeug:
Hobel
Eine Säge mit der man saubere Gehrungen schneiden kann
Oberfäse/Frästisch/Tischfräse
Werkzeug zum Schleifen

Das ist schon alles.
Und schon bekommt die Liebste glänzende Augen :emoji_sunglasses:
 

teluke

ww-robinie
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Noch ein Nachtrag.

Kann natürlich mit jedem Holz gemacht werden.
Auch dann ist es aber sinnvoll dass das so ausgeführt wird dass die Maserung über alle vier Ecken durchgängig ist.
 

Zappodrom

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Die sehen wirklich super aus! Welche Maße haben die?
Die meisten machen sowas viel zu umständlich.
Wenn Bedarf ist erkläre ich gerne die richtige Vorgehensweise um sowas schnell, rational und stimmig zu machen.

Was meinst du mit "zu umständlich"?
Ist die Vorgehensweise nicht gleich denen wie beim Bau von Schubkästen?

Ganz grob zusammengefasst:
1. Material auf Länge/Gehrung schneiden
2. Nuten einsägen/fräsen
3. Boden passend zuschneiden
4. Montieren

Bis auf Schritt 4 könnten die Schritte natürlich in gewünschter Reihenfolge erledigt werden.
 

teluke

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Die sind beide 21x21cm, die Höhe ist unterschiedlich.

Wie machst Du es dann dass die Maserung umlaufend ist?
 

Zappodrom

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Die sind beide 21x21cm, die Höhe ist unterschiedlich.

Wie machst Du es dann dass die Maserung umlaufend ist?
Ich denke mal, das du entsprechend lange Bretter genommen hast und die einzelnen Teile dann quasi aus einem Stück geschnitten hast.
Oder habe ich da einen Denkfehler?
Lass' uns nicht dumm sterben! :emoji_grin:
 

Alceste

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Nein, das geht durchaus.
Ich furniere nichts.

aber ein Brett hat doch ein Anfang und ein Ende. Wenn du das auf Gehrung schneidest hast du doch zwei Enden, die sich am originalen Brett nicht getroffen haben und somit auch keine wirklich umlaufene Gehrung.
Wenn 3/4 okay ist, und ich kein Digitales Maßssystem hätte würde ich abwechselnd Parallelanschlag und Queranschlag als Anschlag nehmen oder mit stopklätzen arbeiten, damit ich die Teile in der erforderlichen Reihenfolge schneiden kann (kurz-lang-kurz-lang)
 

teluke

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Nein, so geht das nicht.

Du brauchst ein Brett solang wie eine Längs- und ein Querseite.
Das Brett muss doppelt so dick sein wie die gewünschte Enddicke + Hobelverlust und Auftrennverlust.

Du nimmst als z.B. eine Bohle mit 40mm Dicke.
Die hobelst Du einseitig auf und lässt Sie dann durch den Dickenhobel.
Dann fügst Du eine Kante und lässt das Brett wieder in der Höhe durch den Dickenhobel.

Dann trennst Du das Brett in der Mitte auf (Bandsäge).
Die aufgetrennten Seiten sind nun Deine Außenseiten.
Du lässt die beiden Seiten dann durch den Dickenhobel und schon hast Du zwei Teile die gespiegelt sind.

Dann fräst Du innen die zwei Nuten für Boden und Deckel.
Dann, auch innen, die Nut an der später der Deckel beginnt.

Jetzt längst Du die Teile auf Gehrung ab.
 

Dale_B_Cooper

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Sowas wollte ich schon immer mal basteln. Geht das Auftrennen auch mit ner Tischkreissäge einigermaßen oder braucht man zwingend eine Bandsäge wegen des möglichst dünnen Sägeschnitts?

Sehen toll aus!
 

teluke

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Klar geht das auch mit der Tischkreissäge.
Du musst halt schauen dass das Ausgangsmaterial dick genug ist.
 

isso

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Kreissäge geht auch, trifft sich dann in den Gehrungen nicht ganz so perfekt. Es fehlt halt etwas mehr Material.

Das sieht man aber höchstens selber.

Das heißt du hast unten und oben einen Boden und trennst anschließend auf?
 

teluke

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Die Gehrungen schneide ich erst nach dem Auftrennen und Aushobeln.

Ja, ich trenne erst nachträglich auf und das ist auch der Haupttrick.
Ich mache das so dass ich auch innen gleich eine Aufkantung habe.

Bilder folgen in ein paar Minuten.
 

teluke

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Ich habe noch ein wenig Zeit gefunden und die Kistchen ganz fertiggemacht.

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IMG_8481.jpg

IMG_8482.jpg

Der Trick nach dem Auftrennen gleich eine Aufkantung zu haben ist simpel.

Dazu macht man innen eine Nut, zusammen mit den Nuten Für Boden und Deckel.
Dann zum Schluss die Auftrennnut außen die, in der Tiefe, nur bis zur Innennut führt, aber um Nutbreite versetzt ist.

Dann hoble ich die Innennut ein paar Hobelstricheschmaler und mache mit dein paar weiteren Hobelstrichen die Außenkante der Aufkantung schräg so dass der Deckel gut auf das Kästchen rutscht.

Das ist alles.

Natürlich kann man auch innen ölen.
Dann ölt man natürlich erst nach dem Auftrennen.
 

teluke

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Hier noch die Prinzipzeichnung der Außenwände.
Die habe ich absichtlich nicht bemaßt.

Kann also in jeder beliebigen Dicke, Nutstärke und Tiefe sowie Deckelhöhe gemacht werden.

Weiter Fragen beantworte ich gerne.
 

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Jedi_neo2002

ww-nussbaum
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Echt klasse ! Toll, dass Du sowas zeigst und erklärst.
Ich hatte das Prinzip natürlich direkt bei ersten Bild verstanden, habe nur nichts gesagt, weil ich den anderen den Knobel-Spass ja nicht verderben wollte, ist ja klar :emoji_slight_smile:
 
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