Verbesserung der Precisio 70 von Festool

[Kai87]

Hallo liebe Gemeinde!

Ich habe nun seit etwa zwei Monaten meine "kleine" Tischzugsäge und bin insgesamt sehr zufrieden mit dieser Maschine. Nach Einstellen mit der fünf Schnitt Methode, was wirklich lange gedauert hat, sägt die Säge exakt rechtwinklig mit einer schönen Schnittfläche (bei richtiger Sägeblattwahl natürlich).
Eine Sache stört mich bzw. wusste ich im Vorfeld schon, dass es hierbei Probleme geben könnte. Wenn ich sehr lange Werkstücke (bis ca. 1000mm), die nun doch relativ häufig im Möbelbau vorkommen, wiederholgenau ablängen will, muss ich im Moment nach Anriss arbeiten. Der Queranschlag samt Reiter ist hierfür nicht lang genug. Bei dieser Methode das Sägeblatt mit dem Anriss in eine Flucht zu bringen ist zwar möglich, jedoch sehr zeitraubend und eine weitere Fehlerquelle.
Meine Idee ist nun, diesen Queranschlag des Schiebetisches zu verlängen, indem ich z.B. mit Buche-Multiplex diesen durch aufdoppeln verlängere (evt. mit eingefräster T-Nut-Schiene für einen Schiebereiter).
Hat das oder ähnliches schon einmal jemand versucht bzw. ähnlich gemacht und kann mir von seiner Erfahrung berichten? Wird das ganze dann zu schwer für den Schiebetisch etc.?
Auch andere Verbesserungen für Montagekreissägen würden mich brennend interressieren. Mir ist dabei absolut klar, dass sich auch damit keine Formatkreissäge ersetzten lässt, aber dafür fehlt mir einfach der Platz. Wirklich wichtig sind mir nur wiederholgenaue Schnitte in den gängigen Längen.
Schon jetzt vielen Dank für eure Mithilfe.
Grüße aus Hessen
Kai

 

[manni_b]

Hallo Kai,

kenne mich mit der Festool CS 70 zwar nicht aus, aber "gockel" 'mal nach:

Festool Kappanschlag CS 70 KA Nr. 488063

VG, Manni.

 

[Georg L.]

Der Kappanschlagkann aber nur in der Unterflurzugfunktion der Säge benutzt werden. Kai möchte den Anschlag aber auf dem Schiebetisch verwenden und dabei stört die Abstützung. Früher gab es von Festool mal eine Anschlagverlängerung auf 2m. Warum die aus dem Programm gestrichen wurde, wissen die Götter.
Bei relativ breiten Werkstücken habe ich mir auch schon damit beholfen, daß ich den serienmäßigen Anschlag bis zum Rand des Sägetisches zurückgezogen habe. So sind immerhin Werkstücklängen von ca. 1,25m möglich.
Und noch was Anderes: Der bei Festool lieferbare Anschlagreiter ist ein absoluter Witz. Bau dir da am Besten etwas Stabiles, mit dem man wirklich wiederholgenau arbeiten kann.

 

[michaelhild]

Bestell Dir das Anschlaglineal des langen Schiebeschlittens als Ersatzteil. Das ist deutlich länger als das normale.
Damit ist 1m kein Problem.

 

[bello]

Hallo Kai,

früher hat Festool diesen Kappanschlag auch ohne den Ständer angeboten. Grundsätzlich lässt sich diese Version auch ohne Ständer verwenden.
Ich hatte diesen Anschlag ohne Ständer gekauft und musste feststellen, daß dieser auf dem Schiebetisch nach links absackte. Dieses führte zu einer Schnittungenauigkeit.
Nutzen lässt sich das Teil nur vernünftig, wenn Du ganz links aussen eine Konstruktion errichtest, auf welcher der Kappanschlag aufliegt und mitläuft.

Gruß

 

[hengo]

(...)Ich hatte diesen Anschlag ohne Ständer gekauft und musste feststellen, daß dieser auf dem Schiebetisch nach links absackte. Dieses führte zu einer Schnittungenauigkeit.
Nutzen lässt sich das Teil nur vernünftig, wenn Du ganz links aussen eine Konstruktion errichtest, auf welcher der Kappanschlag aufliegt und mitläuft.(...)

Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
Hier Bilder von meiner Lösung.

 

[bello]

Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
Hier Bilder von meiner Lösung.

Schöne Lösung, die Du entwickelt hast.

Gruß

 

[Kai87]

Hallo zusammen!

Zu Michael: danke für den Tipp; ich glaube bei der Länge gibt es auch noch kein Problem mit der Stabilität des ganzen. Wenn es noch länger werden soll werde ich wohl kaum um eine zusätliche Auflage drumherumkommen, bei der sich der Abstand auch mitbewegt. Diese Lösung werde ich bestimmt irgendwann in Angriff nehmen, zumal ich (wenn ich mal mehr Platz habe) die Kreissäge in meinen Montagetisch integrieren möchte.
Aber vorest ist die Idee mit dem längeren Anschlag wohl die beste im Bezug auf die Stabilität des ganzen, da ich ja wiederholgenaue Schnitte haben möchte...und dieses Ziel geht bei mir vor der absolut zu sägenden Länge des Werkstückes.
Danke schon einmal für eure Ideen.
Grüße Kai

 

[Heimwerker_1957]

Hallo Kai, oder hier auch eine interessante Ergänzung. INCRA Base Assembly
Gruß Hardy

 

[Kai87]

Guten morgen zusammen!

@hengo: ist das auf deinem Bild der Kappanschlag von Festool oder ein anderes Aluprofil?
Ich bin nämlich noch am überlegen wie ich den Queranschlag steifer machen kann. Ich habe mir mittlerweile den längeren Anschlag des größeren Schiebetisches gekauft, damit geht es schon besser was die Länge der Werkstücke angeht. Auch wenn ich weiß, dass man nur über dem Schiebetisch Druck auf den Anschlag ausüben sollte, passiert es mir hin und wieder, dass ich das Aluprofil etwas verbiege und so der Schnitt leider doch von meinen 90° abweicht.
Kann man hierfür einfach ein weiteres Aluprofil anbringen oder auch nur einen Streifen Multiplex in entsprechender Stärke?

Grüße Kai

 

[Fichtenelch]

Ich würde da Alu nehmen!
Schau mal nach Aluschienen für Photvoltaik,die habe ich schon oft verbaut,die sind sehr stabil.
Jedenfalls stabiler als ein Holzstreifen.

 

[dea1109]

Hallo Zusammen,

bin eigentlich auch ein echter Festoolfan. Jedoch isind die Festooltischsägevarianten (egal ob CS 50, 70 oder CMS) leider nicht völlig ausgereift. Die Konstruktionen sind insgesamt zu weich und um winkelgenaue Schnitte zu erhalten ist ein Unmenge an Justierarbeit von nöten. Einmal gegen den Schiebetisch gerannt - passiert in meiner kleinen Werkstatt leider immer mal wieder - und schon geht das Neujustieren wieder von vorne los. Auf Dauer war das wirklich nervig und zeitraubend. Insoweit habe ich mir eine eigene lLösung aus einem umgebauten und vergrösserten MFT VL / CMS und den INCRA Komponeten überlegt. Die ganze Konstruktion ist sehr stabil und das Anschlagsystem mit seiner exakten Schnittwiederholgenauigkeit und Präzision genau das, was ich mir immer an einer TKS gewünscht habe. Die eingesetzte Nutplatte dient als Aufnahme für einen ausziehbaren Winkelanschlag. Mit diesem lassen sich beliebige Winkel sofort, exakt und ohne zig Probeschnite einstellen. Das war mit dem Winkelanschlag von Festool nicht immer so leicht. Nimmt man den LS Positioner ab können damt auch lange Bretter abgelängt werden.

Gruss A.

 

[g_u_m]

Guten Morgen zusammen,


@kai87: habe mal irgendwann diese Bilder eines modifizierten Queranschlags aufgesammelt weil ich die Idee als kostengünstige Lösung interessant fand

@dea1109: Versuche mich derzeit ebenfalls in der Kombination von MFT-VL-CMS Modulen und finde deinen Umbau sehr interessant. Dürfte ich Dich um eine weitere Beschreibung bzw. Bilder zum Umbau der Festool Elemente bitten.

Grüße G.

 

[Dietrich]

Hallo,

grundlegende Sicherheitseinrichtungen sollten bei keiner Tischkreissäge außer Funktion sein.
Die Maschine zeigt fast "US-Ausstattung": Kein Spaltkeil, kein Sägeblattschutz und no Limits.

Gruß Dietrich

 

[UweDausE]

Ich hab es so gemacht

Mit Incra ausziehbar mit Anschlag

 

[dea1109]

Verbesserungen TKS Festool

Hallo Zusammen,

@Dietrich - selbstverständlich hast Du recht- Sicherheit geht vor - Spaltkeil und Haube sind normalerweise auch montiert!!! Hatte kurz vor dem Foto die Sägeblattstellung auf 90 Grad kontrolliert.

@ g - Werde mich heute Abend mal an eine etwas ausführlichere Beschreibung mit einigen erklärenden Fotos ranmachen.

Gruss Achim

 

[TomToelpel]

Hallo Achim,
Bilder und Beschrieb wäre klasse.

Danke und Gruß Thomas

 

[dea1109]

Verbesserungen Festool TKS

Hallo Zusammen,

hier jetzt der etwas ausführlichere Bericht:
Wie viele andere auch hier im Forum hatte ich mir Anfangs eine Grundausstattung zum Thema "Sägen" von Festool zugelegt. Kernkomponeten waren eine TS 55 REBQ, Tischsägemodul CMS TS 55, MFT 3, MFT 3 VL, Schiebtisch und der Längsanschlag LA CS 70.
Da ich ansonsten von den Festool-Produkten recht angetan bin, konnte ich es anfangs nicht recht glauben wieviel Verschnitt der Festoolsägetisch bzw. "ich damit" produzierte.
Es folgten viele, viele Stunden endlosen Justierens und Probierens. Schlussendlich gabs dann zwar brauchbare Ergebnisse aber das Einstellungstheater musste mehr oder weniger umfangreich jedesmal wiederholt werden wenn ich die TS mal an der Schiene verwendet habe oder mal mit schweren Werkstücken gegen den Sägetisch gerumst bin.
Wohl oder Übel setzte sich dann die Erkenntnis durch, dass das Festoolsägesystem doch keine Formatkreisäge ersetzen konnte.
Im Internet bin ich dann auf das INCRA System gestossen und obwohl der deutsche Vertreiber die Kombination mit Festoolsägen nicht empfiehlt (zu leicht für die schweren Führungsschienen) habe ich mir die folgende Konfiguration ausgedacht:

Ursprünglich wollte ich mir schon mal einen zweiten MFT VL anschaffen um auch die Festtool Fräse quasi stationär betreiben zu können ohne ständig die Säge gegen die Fräse tauschen zu müssen. Daraus ergab sich dann die Idee zum Umbau des MFT 3 VL. Alle Teile dazu sind im Festoolersatzteilkatalog in den Bereichen MFT und MFT VL zu finden - natürlich zu den bekannten günstigen Preisen -. Teileliste kann ich auch gerne als zu Verfügung stellen.
Kurzbeschreibung:
Ausgangsbasis war mein MFT 3 VL - Austausch der kurzen Frontprofile gegen die langen vom MFT/3 - durch Austausch des Kopplungsprofil (das mit dem der VL normalerweise an den MfT/3 geklemmt wird ) und dem Einbau dreier weiterer Aufnahmeprofile habe ich eine Aufnahme für das Fräsmodul und eine für das Sägemodul erhalten - zwei Winkelfüsse und ein weiteres Klappbein montiert und schon stand der neue Aufnahmetisch von alleine. Der Zwischenraum zwischen den beiden Aufnahmen war für eine selbstgefertigte Aufnahmeplatte für den INCRA Winkelanschlag vorgesehen. Ich habe hierfür 19mm starke beschichtete Spanplatte mit 2mm ABS Kante verwendet, passende Nut eingefräst und die INCRA-Nutschiene eingebaut.
Die Verbindungselemente für die Festoolführungsschienen lassen sich prima dazu verwenden den neuen Aufnahmetisch und dem MFT3 über die seitliche Nut miteinander (und jederzeit wieder schnell lösbar) zu verbinden. Das wird dadurch schon sehr stabil.
Da die Aluprofile des Aufnahmetisches sehr schön im rechten Winkel zur Oberfläche des Sägetisches stehen lassen sich die INCRA Elemente gemäß Installationsanleitung recht problemlos an den Aufnahmetisch montieren. Ich habe hier lediglich die mitgelieferten Zollschrauben für die Aufnahmewinkel der Railführungen gegen metrische ausgetauscht. Der Rest war in 2 Stunden erledigt.

Ich habe noch ein paar Bilder angehängt, auf denen man u.a. auch sehen kann, dass sich die Brücke mit wenigen Handgriffen entfernen lässt um den MFT auch alleine voll ausnutzen oder lange Bretter mit dem Incraanschlag sägen zu können.

Mein Fazit: Der Umbau hat sich echt gelohnt - sehr stabil, unglaublich präzise, absolut Wiederholgenau, doppelte Nutzungsmöglichkeit des hochpräzisen LS Positioners an der Säge und am Frästisch, sehr hohe Flexibilität - ist vielleicht nicht für jeden was aber mir gefällts.

Detailfragen beantworte ich gerne

Gruss Achim

P.S. irgendwie kann ich nur ein Bild anhängen?

Tisch mit abgenommener Brücke:

 

[dea1109]

Hier ein Bild des ausgezogenen Anschlags

 

[dea1109]

Hier ein noch ein Bild

 

[dea1109]

Hier ein Bild auf dem man erkennen kann wie leicht sich die Brück abnehmen lässt

 

[dea1109]

und noch eins

 

[dea1109]

Und ein letztes Bild

 

[bello]

Hallo,

Deine Lösung gefällt mir. Allerdings habe ich als langjähriger Benutzer einer CS 70 immer sehr sorgfältig mit dem Schiebetisch arbeiten müssen, da die Anschläge des Tischs mir immer sehr "weich" erschienen.
Ich bezweifle, daß sich eine Platte mit der Lösung einer sehr schwach wirkenden Winkelrasterung in einer Nutführung zu perfekten Ergebnissen teilen lässt. Diesen Zweifel äußere ich allein aus der Erfahrung heraus des relativ massiven Festool-Schiebtischs mit dessen Anschlägen.
Diese Zweifel betreffen nicht den von Dir eingesetzten Parallelanschlag.

Gruß

 

[schmimax]

@ dea 1109

Das sieht mal richtig gut aus!
Aber mal Hand aufs Herz. Für das Geld, was Du da reingesteckt hast, wäre doch locker eine gebrauchte Formatkreissäge drin gewesen, oder?
Das Incrazeug ist ja auch massiv teuer!


Mich ärgert auch, dass man einiges an Geld in die Hand nimmt um sich eine gute Grundaustattung bei Festool zu holen und dann muss man, wenn man die Säge in den CMS baut, jedesmal rumvriemeln bis man einen einigermaßen sauberen Schnitt hinbekommt.
Noch dazu habe ich z.B. das Problem, dass die Befestigung der Schutzhaube an der TS derart schecht duchdacht ist und das Gewinde an der Schutzhaube so schwach ist, dass eine Vernünftige Befestigung kaum möglich ist. Ich hab das Teil nun schon 2 mal von Festool ersetzt bekommen. Aber es scheint nunmal Stand der Technik zu sein.
Im Nachhinein, und wenn es meine Platzverhältnisse zulassen würden, wäre es auf jeden Fall eine gebrauchte Formatsäge geworden.
Schönen Tag allerseits.

Gruß
Max