Zwingen für Leimholz einmal anders

v8yunkie

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Nachdem ich nun meine Abrichte habe, soll es ans Leimholzherstellen gehen. Dazu braucht man eine geeignete Methode, das Holz verzugfrei zu spannen. Da ich nicht unbedingt ein paar hundert Euro für Zwingen ausgeben wollte, habe ich mich nach einer anderen Alternative umgesehen, und ein interessantes Konzept auf Youtube gefunden... [ame="http://www.youtube.com/watch?v=vSwlM7cf6mo"]HIER[/ame].

Das Ganze habe ich etwas verbessert und durch eine andere Methode zum Vermeiden des Aufwölbens ergänzt...

Das Ganze kostet ca. 30 Euro für 6 Zwingen und einen halben Tag arbeit. Kann aber auch weniger kosten, da einfach aus Resten herzustellen. Wenn ich eine größere Zwinge brauche ist auch diese schnell herzustellen. Die Klemmkraft ist super, wenn auch vielleicht geringer als bei einer Rohrzwinge. Aber bei gut ausgehobeltem und gefügten Holz absolut ausreichend.

Die Klemmen sind rundum geölt, sodaß man sogar auf Zeitungspapier oder Folie zum Schutz vor Verkleben verzichten kann.

1) Zwingen - leichte (youtube) und meine "schwere" Ausführung
2) Zwingenunterteile zurechtlegen
3) Holz auflegen
4) Beleimen
5) Leicht anpressen
 

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v8yunkie

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Zwingen für Leimholz einmal anders - Teil 2

weiter geht's

6) und 7) Vertikale Zwingen zwischen Decke und oberem Zwingenteil einkeilen für vertikalen Druck - dies minimiert den Versatz zwischen den Lamellen
8) Durch Spreizen der Zwingenpaare vorne wird dann der horizontale Druck erzeugt
9) Leimaustritt

Die "Decken-Stützen" haben den riesen Vorteil, daß ich nahezu an jede Stelle des Werkstückes drücken kann.

Meine Zwingen können durch die Paarung von oberer und unterer Leiste mehr Druck aufbringen, als die leichte Version, die ich bei Youtube abgeschaut habe.

Nach der Klassischen Methode mit Rohrzwingen und Schraubzwingen benötigt man - je nach Qualität - ca. 200 Euro an Zwingen. Sicher, diese kann man natürlich auch noch für andere Verleimungen verwenden. Wobei man auch mit diesen Zwingen noch mehr machen kann. Vorallem kann man ich aus Restholz mal eben schnell ein paar Zwingen anfertigen.

Wenn alles eingestellt ist, brauche ich nach Leimauftrag 2 Minuten und alles ist gespannt. Das geht mit Zwingen nicht so schnell.

Und das Ergebnis ist einwandfrei: Minimaler Versatz zwischen den Lamellen, gerade Verleimung.

Gruß,
Thomas
 

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Marco2G

ww-buche
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Wenn man die Deckenklemmen vermeiden will, lässt sich das Trapezverfahren auch in der Vertikale einsetzen. Dann gäbe es für jede Zwinge nochmal zwei kleinere Zwingen, welche die Sache zusammen ziehen.

Ich glaube, das Prinzip gefällt mir... muss ich mal austesten.
 

gleiter

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Nette Idee, gefällt mir.

Kleiner Tip: Lege (oder zwinge) die zu beleimenden Lamellen zu einem Paket zusammen. Eine Leimraupe drüber, mit dem Zahnspachtel gleichmässig verteilen.

Geht schneller als der Einzelauftrag, richtig dosiert spart es Dir zudem eine Menge Leim.

Gruß, André.

P.S.: Meine Werkstatt hat eine Raumhöhe um die 3,5 Meter, da stelle ich mir so ein Verkeilen nach oben recht spannend vor... :emoji_wink:
 

Philipp

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Hallo Thomas,

sehe ich das richtig, daß die Zwingen einfach durch Verklemmen Druck aufbauen? Und falls ja, wie wird das erreicht (Hammer-/Klüpfelschläge?)?
Muß man regelmäßig den Druck kontrollieren und ggf. nachspannen?

Viele Grüße, Philipp
 

SteffenH

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Sehr gute Sache, das. Neulich hatten wir hier schon mal ein ähnliches Video. Da war statt dem einen Klotz ein Holzrad exzentrisch angeschraubt.
Man könnte das Ganze auch so abwandeln, dass man oben und unten einen Holm hat, zum bündig halten und besserer Druckverteilung auf die Dübel.
Da ließe sich glatt was kommerzielles draus entwickeln.
 

v8yunkie

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@Phillip

Man braucht keinen Hammer - einfach die Klemmen paarweise an einer Seite (auf dem Bild auf der zu mir gewandten Seite) spreizen, also eine nach rechts, die andere nach links drücken.

Der Winkel darf nicht zu steil werden, also nur ca. 10 Grad abweichend von der Senkrechten zu den Lamellen. Das erreicht man, indem man nach Auflegen der Lamellen noch etwas beilegt, sodaß der Spalt zwischen den kleinen, beweglichen Klötzen nur ca. 3 bis 5mm beträgt. Dann baut man durch Spreizen sowohl ordentlich Druck auf und es rutscht auch nicht zurück.

Probiert es einfach mal aus und baut mal nur Probehalber zwei leichte Zwingen nach. Das geht in 5 minuten. Ihr werdet überrascht sein, wie gut das geht.

@Andre: Das ist eine prima Idee mit dem Leimauftrag. Dann tropft auch weniger nach unten raus.

Gruß,
Thomas
 

gleiter

ww-robinie
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@Andre: Das ist eine prima Idee mit dem Leimauftrag. Dann tropft auch weniger nach unten raus.

Gern geschehen. Der Vollständigkeit halber, es soll schon ein sehr feiner Spachtel sein. Den Besten habe ich mal in einem Deckel einer 600-g Dose Pattex entdeckt, ist von Größe und Handlichkeit her genau richtig. Findet man ab und zu sogar im Baumarkt.

Gruß, André.
 

holzfruity

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Hallo v8yunkie,

ich finde Deine Idee auch Spitze, habe aber eine Verständnisfrage:

Wie ich das sehe, haben die zum Spannen genutzten Querstreben genau übereinanderliegende Löcher.

Könnte man nicht statt der "Deckenkonstruktion" mi Druck von oben einfach Gewindeschrauben durch die Löcher stecken und den Druck durch Festziehen einer Mutter erzeugen?

Schöne Grüße,
holzfruity
 

Holz-Fritze

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Hallo v8yunkie,

ich finde Deine Idee auch Spitze, habe aber eine Verständnisfrage:

Wie ich das sehe, haben die zum Spannen genutzten Querstreben genau übereinanderliegende Löcher.

Könnte man nicht statt der "Deckenkonstruktion" mi Druck von oben einfach Gewindeschrauben durch die Löcher stecken und den Druck durch Festziehen einer Mutter erzeugen?

Schöne Grüße,
holzfruity

Wenn die Bretter gut gefügt sind braucht es keinen Druck von oben.

Wenns denn sein muss, einfach an jeder Seite eine Leiste und ne kleine Zwinge.
 

v8yunkie

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Zwingen

Man könnte das mit den Schrauben sicher probieren. Aber rein mechanisch/statisch ist das einbringen der Kraft in der Mitte des Steges wirksamer als Schrauben oder Zwingen an den beiden Enden eines Steges.
Aber es wäre in der Tat auch mal einen Versuch wert, mit den Schrauben.

Die Deckenpressen hab ich mir mal aus einem Buch über Workbenches abgeschaut - und werde das wohl öfter noch verwenden, um mal was zu fixieren. Obwohl hier die Presskraft begrenzt ist. Aber um das Aufwölben der Lamellen bzw. deren Vertikalen Versatz zu begrenzen funktioniert das Prime.

Zum Thema gut gefügt: Also ich denke selbst wenn man gut gefügt hat, wird es immer mal eine Lamelle geben, die nicht 100% plan ist. Und diese drückt man dann halt auf das Niveau der anderen.

Gruß,
Thomas
 

Philipp

ww-birnbaum
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Die Deckenpressen hab ich mir mal aus einem Buch über Workbenches abgeschaut - und werde das wohl öfter noch verwenden, um mal was zu fixieren. Obwohl hier die Presskraft begrenzt ist. Aber um das Aufwölben der Lamellen bzw. deren Vertikalen Versatz zu begrenzen funktioniert das Prime.

Solche Deckenpressen habe ich auch schon mal bei einem renommierten Tasteninstrumentenbauer gesehen. Dort hatten sie allerdings einfache besenstielartige Rundstäbe, die etwas länger als der Abstand Werkstückoberfläche-Decke (der war dort nahezu immer gleich) und etwas gekrümmt waren und einfach mit Gewalt zwischen Werkstück und Decke geklemmt wurden. Simpel, aber wirkungsvoll. Würde bei mir nur mit der Deckenbeleuchtung kollidieren :emoji_wink:.

Gruß, Philipp
 

Holz-Fritze

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Zum Thema gut gefügt: Also ich denke selbst wenn man gut gefügt hat, wird es immer mal eine Lamelle geben, die nicht 100% plan ist. Und diese drückt man dann halt auf das Niveau der anderen.

Gruß,
Thomas

Ich habe schon einiges an Leimholz hergestellt wo ich ohne Druck von oben auskam. Das geht schon. Nur bei sehr dünnen Lammellen wird es schwierig.
 

ministry

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ist das Prinzip auch für stärkere Kanthölzer geeignet, die verleimt werden sollen?

Ich denke da konkret an 60x80er Fichtekanthölzer, die a) zu einem Untergestell und b) zu einer Arbeitsplatte verarbeitet werden sollen.
 

v8yunkie

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Du müßtest natürlich die Dübel etwas länger machen als bei mir gezeigt, damit Du das stärkere Holz eingespannt bekommst. Und etwas mehr Materialstärke (Dübel und Streben) sowie eine längeren Griff (vorne, wo man die Zwingen zur Seite dreht) würde ich vorsehen. Damit kannst Du auch mehr Druck aufbauen.

Weiterhin würde ich sowies den Leim nur am Rand auftragen (als ca. 1cm vom Rand entfernt) und nicht in der Mitte - das dürfte von der Tragfähigkeit noch gut ausreichen. Und dann braucht man auch nicht ganz soviel Druck, um den Leim ordentlich zu pressen.

Gruß,
Thomas
 

ministry

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Mahlzeit,

hab die Zwingen jetzt nachgebaut, allerdings ohne Erfolg.

habe klötzer 80x60x100 auf einem Streifen Spanplatte roh 22mm mit 12er Dübeln durch die gesamte Höhe befestigt. Habe auf beiden Seiten zusammn ca 10mm Luft.
So weit so gut, aber ich bekomme damit irgendwie keinen Druck aufgebaut. Die Klötzer rutschen an den zu verleimenden Teilen einfach ab ...

Sind die Klötzer vielleicht zu glatt? (Fichte gehobelt)
Oder hätte ich eher aussermittig bohren sollen?

bin grad ein wenig ratlos und für jede Idee dankbar
 

v8yunkie

ww-robinie
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Zwingen

10mm ist zuviel Luft... leg eine Leiste oder etwas ähnliches zwischen Werkstück und die Spannbacken, sodaß der Abstan max 4mm oder weniger beträgt. Je geringer der Abstand, umso besser klemmt das.

Gruss,
Thomas
 

Passion Player

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Ich hätte da mal eine Verständnisfrage. Wieviel hält so eine stumpf voreinander geklebte
Verbindung aus, und bringt mehr Druck auch mehr Klebekraft?

mfg

Hartmut
 

Nikster

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und noch ne Prise Salz drüber, dann verrutschen die einzelnen Lamellen von Haus aus nicht auseinander, auch wenn sie nicht hundertprozentig plan sind.
 
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