Behandlung von Gartenhaus aus Fichte

crispyduck

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Hallo,

Stellen uns in den Nächsten Wochen ein kleines Gartenhaus (3x3m) aus Fichte auf. Das Haus ist in Blockbolen bauweise mit einer Wandstärke von 40mm ausgeführt und steht auf einem Betonfundament.

Frage an die Prifis: Welche Lasur, Öl,... könnt ihr für so eine Hütte empfählen?

Am liebsten wäre uns irgendetwas was keine jährlichen Nachbehandlung benötigt. Also idealerweise ein oder zwei mal streichen und dann die nächsten 10Jahre ruhe. :emoji_wink:

Uns gefällt eigentlich auch recht gut natürlich vergrautes Holz, das würde ja schon mal passen.

Bin nach etwas Suche auf Adler Pullex Silverwood gestoßen. Habe nun auch mit einem Mittarbeiter telefoniert, der meinte das es genau dafür ideal wäre. 2x streichen und dann einfach so lassen. Holz ist ausreichend geschützt und durch die bereits graue Färbung ergibt sich beim natürlichen nachgrauen auch immer eine gleichmäßige Färbung.
Ist aber auch nicht gerade billig.

Was haltet Ihr davon bzw. was könnt ihr mir hier empfählen?

Danke,
Crispyduck
 

WinfriedM

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Wenn du es vergrauen lassen willst, würde ich entweder mit einer Dünnschichtlasur oder mit einem ölbasierten Produkt imprägnieren. Warum? Weil diese Produkte gut ins Holz einziehen und für längere Zeit die Feuchteaufnahme deutlich reduzieren. Und das bedeutet weniger Gefahr, dass Holz durch Dauerfeuchte zerstört wird.

Die Adler Pullex Silverwood dürfte eine Dünnschichtlasur sein, funktioniert also in diesem Sinne. Remmers und Clou haben ähnliche Produkte im Sortiment (Clou Silverwood, Remmers HK grey Protect).

Bei den ölbasierten Produkten würde z.B. Natural Lasur in silbergrau funktionieren.
 

khkb

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Moin Winfried,

sollte man nicht auch, da Fichte, an einen Bläueschutz vorweg denken? Hier im dauerfeuchten Norden habe ich das doch als hilfreich, wenn nicht gar notwendig empfunden, da ich hier schon etliche Nadelholzbretter mit der hässlichen Blaufärbung gesehen habe.

Aber vielleicht sind die Hölzer ja schon in der Hinsicht vorbehandelt - es hört sich zumindest so an, als habe der TE einen Bausatz erworben.
 

WinfriedM

ww-robinie
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@khkb: Die Dünnschichtlasuren sind biozidhaltig und dringen gut ins Holz ein. Da ist zusätzlicher Bläueschutz nicht unbedingt erforderlich. Die Natural-Lasur enthält keinerlei Biozid, da wird das Thema dann wichtig. Zumindest sollte man drüber nachdenken, ob man sowas braucht.

Mein Eindruck bisher ist der: Moderne Biozide, die heute noch zugelassen sind, bieten relativ wenig Schutz. Und eine Fassade, die massiv Bläue ansetzt, hat eine Feuchteproblem und wird in wenigen Jahren mit oder ohne Bläueschutz vergammeln. Insofern in den meisten Fällen glaube ich sehr zweifelhaft, ob man mit einem Bläueschutz überhaupt was erreicht. Mir fehlen in dieser Hinsicht aber noch gesicherte Erkenntnisse.
 

crispyduck

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Hallo

@WinfriedM: Danke für deine ausführliche Antwort!

Werde dann wohl eine Dünnschichtlasur verwenden. Hatte auch schon über Öl nachgedacht, da ich auch unseren Balkon aus Lärche und ein paar Blumenkästen die ich aus den Resten gemacht habe mit einem grauen Hartöl behandelt habe und mit der Verarbeitung als auch dem Ergebnis jetzt nach zwei Winter sehr zufrieden bin.
Nachbar hat die selben unbehandelt und die splitterte schon letzten Sommer.

@khkb: Komme zwar nicht aus dem Norden sondern dem Osten, besser gesagt Osten Österreichs; aber ja, eine Seite der Hütte ist ungeschützt auf der Wetterseite. Aber das sollte sich spätestens im Herbst auch erledigt haben wenn der Nachbar seine Garage daneben hin stellt.
Ja, du liegst richtig, es ist ein Bausatz den ich da kaufen will. :emoji_wink:

Hütte kommt wie gesagt auf ein Beton Fundament wo so gut wie möglich für den Abfluss des Wassers gesorgt ist. Unterste Reihe der Hütte wird/ist druckimprägniert. Weiß jetzt nicht ob die bei dem Bausatz dabei sind, oder ich einfach druckimprägnierte Kiefer aus dem Baumarkt hole.

Danke!
Crispyduck
 

crispyduck

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Hallo,

Das mit dem konstruktiven Holzschutz ist mir mittlerweile klar, aber wie realisiert man das am besten bei einem Blockhaus? Gefälle an der Bodenplatte das das Wasser abrinnen kann und zwischen Hütte und Betonboden Druckimprägnierte Brätter damit die Hütte aus Fichte natur nicht direkten Bodenkontakt hat. Was kann man sonst noch tun?

Labsal kannte ich bis jetzt auch noch nicht.

Wäre das auch ein langlebigerer Schutz als eine Dünnschichtlasur?

Das ganze wird eigentlich nur eine Gerätehütte da kann gerne auch Chemie drann wenn es was bringt.

Bei einem Spieleturm, was dann wohl nächstes Jahr ansteht würde ich dann gerne auf Chemie verzichten. Aber da ist noch Zeit und das wird dann aicher auch ein anderes Holz.

Danke,
Crispyduck
 

dermike

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Hallo,

da gibt es doch die Boraxlösung.
80 Gramm Borax in einem Liter Wasser lösen und das Holz damit einpinseln.
Hilft gegen Pilze und Fäulnis und kostet nicht viel und verändert nicht die Farbe.
Außerdem ist es leicht nachstreichbar ohne Farbveränderung.

Das würde ich machen.


dermike
 

Friederich

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Labsal kannte ich bis jetzt auch noch nicht.

Wäre das auch ein langlebigerer Schutz als eine Dünnschichtlasur?
Da bin ich mir sicher. Damit wurden schon uralte Blockhäuser gestrichen.
Vorteil ist, daß der Holzteer über die Jahre hinweg immer tiefer ins Holz einzieht und nicht ausgwaschen wird. Ich würde im ersten Jahr zweimal streichen, 1-2 Jahre später nochmal. Dann kann schon nicht mehr viel passieren.
In Abständen von mehreren Jahren kann man beliebig oft weitere Anstriche aufbringen, wenn man auf sehr lange Haltbarkeit abzielt.
Das geht rel. einfach, da man nichts vom alten Anstrich abschleifen/abbürsten muß.
Zum konstruktiven Holzschutz: Wasser muß schnell ablaufen und gut abtropfen können.
Bodenkontakt wäre natürlich die absolute Katastrophe, aber auch ohne diesen sollte man sich um mind. 20-30cm Bodenabstand bemühen.
Direkt über dem Erdboden trocknet das Holz nämlich schlechter ab, da hier Spritzwasser, höhere Luftfeuchte und weniger Sonnen und weniger Luftbewegung.
Langlebige Holzhäuser baut man deswegen sogar mit einem halben Meter Bodenabstand.
 

crispyduck

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Danke. Wie ergibig ist Labsal auf Fichte.

Wie lässt es sich verarbeiten und müssen Beschläge, Glas, abgeklevt werden, oder geht es relatv leicht von nicht saugenden Flächen runter?

Danke
Crispyduck
 

Friederich

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crispyduck

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Ok danke. Deine Empfählung ist also eigentlich Kiefernholzteer und Labsal und auch der vorherige Link sind Varianten davon?

Kann.mir gut vorstellen das dies gut schützt und der Preis ist auch in Ordnung.

Werd ea daher wohl damit versuchen. Kannst di vielleicht aus Erfahrung ein bestimmtes Produkt/Hersteller empfählen?

Danke,
Crispyduck
 

Friederich

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Kannst di vielleicht aus Erfahrung ein bestimmtes Produkt/Hersteller empfählen?
Leider nicht. Hatte nur mal recherchiert, weil bei uns bald auch ein Anstrich nötig ist.
Ich habe halt ein Faible für uraltbewährte Lösungen mit ungiftigen Naturprodukten.

Das erstgenannte Produkt soll übrigens Trocknungsstoff beinhalten. Halte ich eher für unnötig bzw. sogar nachteilig. Der Teer soll ja möglichst lange immer tiefer ins Holz ziehen.
Ich schätze, Trocknungsstofffe machen am ehesten bei Gartenbänken etc. Sinn, auf die man sich bald draufsetzen will (?)
 

dermike

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Vor lauter biochemischem Fachwissen das hier verbreitet wird will ich nun den Tipp geben:

Nehmt Lindan. Das hilft garantiert. Schadet zwar der Gesundheit ist aber nicht so ganz
gesundheitsförderrlich.



dermike
 

crispyduck

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Okay, werde dann wohl auch noch ein wenig recherchieren.

Interessant wären ja Langzeiterfahrungen, und noch interessanter wären dies im direkten Vergleich zu einer Dünnschichtlasur.

Ob es etwas klebrig ist oder nicht ist mir in dem Anwendungsfall eigentlich egal.

@Konstruktiver Holzschutz: irgendein Holz muss doch im Endeffekt den Boden berühren. Reicht es hier druckimprigniertes Holz zu verwenden oder gibt es noch andere Möglichkeiten?

Lg
Crispyduck
 

khkb

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Moin Crispyduck,

Konstruktiver Holzschutz: irgendein Holz muss doch im Endeffekt den Boden berühren. Reicht es hier druckimprigniertes Holz zu verwenden oder gibt es noch andere Möglichkeiten?

Ich habe mein an der Basis weggefaultes, ehemaliges Spielhäuschen der Kinder, jetzt Geräteschuppen, mit neuen Basiskanthölzern ausgestattet, die ich mit Bläueschutz und nach zweimaligem Anstrich mit Dünnschichtlasur in Teerpappe gewickelt habe. Wenn's Dich interessiert:

https://www.woodworker.de/forum/rettung-renovierung-alten-spielhaeuschens-t94509.html

Da aber die erste Version ohne diesen konstruktiven Holzschutz immerhin fast 20 Jahre gehalten hat, hoffe ich, dass die renovierte Version mich überlebt :emoji_wink:
 

Friederich

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@Konstruktiver Holzschutz: irgendein Holz muss doch im Endeffekt den Boden berühren. Reicht es hier druckimprigniertes Holz zu verwenden oder gibt es noch andere Möglichkeiten?
Richtig wäre es, das Haus auf ein entsprechend hohes Fundament zu setzen.
Alte Blockhäuser in Skandinavien z.B. sitzen oft mit ihren Ecken auf Punktfundamenten aus Findlingen.
Plattenfundament in Form eines umgedrehten U wäre auch ideal. Damit hätte man gleich den Fußboden.
 

WinfriedM

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Einen Garten-Geräteschuppen auf ein hohes Fundament? Hab ich so noch nicht gesehen und stelle ich mir etwas unpraktisch vor, wenn da mal die Schubkarre reingeschoben werden soll.

Sehr günstig sind immer ausreichend Dachüberstände und Schutz vor Spritzwasser bei Regen, besonders an den unteren 50 cm. Keinesfalls darf Rasen, Moos oder anderes Grünzeug die Fassade berühren. Dort würde es dauerhaft feucht sein.
 

crispyduck

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Ja, das wäre wohl sehr unpraktisch und wohp auch viel zu aufwändig für den Anwendungswlfall.

Etwas Spritzwasser wird sich nicht komplett vermeiden lassen da die Hütte auf eine größere Betonplatte kommt welche allerdings in alle Richtungen abfällt damit es nicht zu Staunässe kommt und das Wasser abfließt.
Eine Regenrinne werde ich ohnehin machen, und zur Vermeidung von Spritzwasser wohl auch zwingend notwendig.

Wie kann man sonst noch z.B. 50cm vor Spritzwasser schützen? Unten mt Blech oder sonst etwas verkleiden ist wohl eher kontraproduktiv?!

Nach allen Tips würde ich es jetzt wie folgt machen:

Hütte bekommt ja ausser der vorhandenen Betonplatte keinen Boden, daher würde ich die Wände (40mm Wandstärke) mit etwas Überstand auf Druckimprignierte Latten mit ca. 40x60 packen.
Dach mit genug Überstand + Regenrinne
Im Abstand von 1-2 Wochen 2x mit Kiefernholzteer streichen.
In 1-2 Jahren eventuell 1x nachbehandeln.

Sollte wohl für ein Gerätehaus reichen?

Lg
Crispyduck
 

WinfriedM

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Wenn du es optimieren willst: Druckimprägnierung ist zwar nett, aber ein billiges Nadelholz (Fichte/Tanne/Kiefer) bleibt trotzdem wenig dauerhaft. Optimal ist bei ständiger Feuchtebelastung Robinie. Das hält auch bei direktem Erdkontakt bis 30 Jahre. Eiche ist etwas schlechter, aber immer noch sehr dauerhaft. Wenn unbedingt Nadelholz, würde sich Lärche anbieten.
 

crispyduck

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Hoffe zwar nicht das es ständiger Feuchte ausgesetzt ist, aber Lärche wäre noch eine Option die ich noch im Baumarkt in der Nähe bekomme.

@khkb: Tolle Arbeit, hoffe meine Hütte hält dann auch einmal 20 Jahre. :emoji_wink:
 

khkb

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Danke für die Blumen! Der größte Vorteil war die Zufriedenheit meiner Kinder und der deutliche geringere Kostenaufwand :emoji_wink:
 

crispyduck

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Hi, als ich gestern unserem Nachbar so beim mauern seines Kellers zugesehen habe ist mir noch was bezüglich konstruktivem Holzschutz eingefallen.

Da die Hütte bei mir ohne Boden auf eine Betonplatte kommt, würde es da nicht sinn machen, so wie auch beim Hausbau die Wände nicht direkt auf den Beton zu stellen, sondern auf eine Bitumenbahn um so aufsteigen von Feuchte aus dem Beton zu verhindern?
 
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