Lohnerhöhung

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Seid gegrüßt ihr abhängig Beschäftigten,

man hört ja überall der Aufschwung ist endlich da, und tatsächlich läßt sich auch in meiner Firma wieder ein höheres Auftragsvolumen beobachten. Industriearbeiter aller Branchen fordern über Ihre Gewerkschaften (völlig zurecht) wieder mehr Lohn. Nach gefühlten 20 Jahren Lohnzurückhaltung/Stillstand im Tischlerhandwerk, bzw. z.T. sogar Kürzungen beim Lohn, muß es mal wieder vorwärts gehen.
Ich bin ja neugierig und mich würde mal interessieren wie ihr das so handhabt?
Seht ihr den Zeitpunkt als günstig an, nach mehr Geld zu fragen? Welche Größenordnung würde euch so vorschweben, 0,5-1 €/Std. oder mehr? Ist es sinnvoller sich am Ende das Monats ein paar € bar auf die Hand auszahlen zu lassen? Oder würdet ihr versuchen Sachleistungen abzugreifen, Material o.ä.?
Ich bin gespannt auf eure Meinung.

MfG

der Unterbezahlte
 

yoghurt

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Hmmm, ja - ich habe auch das Gefühl, dass unser Handwerk von allgemeinen Entwicklungen wie Tarifverhandlungen (in Berlin seit 1994 nicht mehr) und Teuerungsraten abgekoppelt ist. Irgendwie fehlen da die Relationen...
Ich versuche demnächst mal einen günstigen Moment zu erwischen um nach etwas mehr zu fragen... Sachleistungen wären auch schön, ich hätte einiges zu bauen - bloß wann soll ich das machen??
Letztlich frage ich mich, ob man nicht versuchen sollte irgendwie als Hausmeister oder so unterzukommen....
 

Mille1404

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Ich finde man kann nicht einfach sagen der Aufscwung ist da.
Es gibt Betriebe bei denen es besser und welche bei denen es schlechter läuft.
Wenn der Stundenlohn wirklich weiter angehoben wird, dann schlägt sich das auch wieder auf den Stundenlohn für den Kunden nieder.
Bald wird es so sein, dass sich den Tischler keiner mehr Leisten kann.
Ich finde, dass diese Regelungen Innerbetrieblich geregelt werden müssen.
Mein Vorschlag ist folgender:

Der Arbeitgeber kalkuliert in seinen Angeboten grundsätzlich einen Risiko Zuschlag bzw. einen Preis ein falls etwas schief geht.
Wenn ich als Mitarbeiter allerdings ohne jeglichen Verschnitt und Fehler, und auch noch im Zeitrahmen meine Arbeit erledigt habe, dann kann ich etwas erwarten.
Und damit meine ich kein Lob, davon bezahlt sich auch kein Brötchen.
Wenn ich allerdings Regelmäßig mist mache und mich verschneide oder ähnliches, dann wäre es gegenüber den Mitarbeiter ungerecht, die Perfekt arbeiten.
Was ich damit sagen will ist eine Leistung zu entlohnen die gut ist, und nicht Menschen das Geld in den Rachen schieben die nur sch**** bauen.

Zusätzlich finde ich das auch recht motivierend wenn man für gute Leistungen auch gut entlohnt wird. Denn das gibt irgendwo noch einen zusätzlichen Ansporn.
Sollte dann mal etwas in die Hose gehen, sitzt der Chef nicht alleine auf den Kosten. Geht alles glatt, dann hat der Chef mehr verdient und ich als Angestellter auch!

Liebe Grüße
Marcel
 

uli2003

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Gehört so etwas nicht in eine andere Rubrik? ..egal.

Industriearbeiter aller Branchen fordern über Ihre Gewerkschaften (völlig zurecht) wieder mehr Lohn.

Ob dies 'völlig zurecht' ist, möchte ich mal anzweifeln. Es gibt sicher einige Betriebe, die sich erst einmal erholen müssen, ihre Rücklagen wieder aufbauen etc.
Eine sofortige Lohnerhöhung würde automatisch auf die Stundenlöhne umgelegt.
Die Löhne sind nicht gestiegen - hmm, bei uns schon, abgesehen von dem einen Mal der Rückkehr zur 40 Stunden Woche. Seitdem gab es in schöner Regelmäßigkeit Erhöhungen, zugegebenerweise nicht besonders üppig.

Allerdings ist am Markt im Moment kein höherer Stundenlohn zu erreichen, auf den Tischler kann man recht schnell verzichten..
Und fassen wir uns mal an die eigene Nase - wer bestellt sich denn mal eben einen Handwerker von euch für 45-50 Euro/Stunde? Wann habt ihr das letzte Mal einen im Hause gehabt, der nicht nur die Störung an der Heizung beseitigt hat?
Erst mal wird doch - aus Kostengründen - alles selbst gemacht.
Darf der Handwerkerlohn dann noch teurer werden?

Die Idee mit der leistungsorientierten Bezahlung finde ich hingegen gut.

Grüße
Uli
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
wer in einem der schönsten Handwerksberufe arbeiten darf, der sollte nicht vorranig nach dem Lohn fragen. Man kann halt nur das verteilen was man für die hergestellten Waren und Dienstleistungen bekommt. Das man bald keine Leute mehr findet die für so wenig Geld arbeiten wollen oder können ist ein anderes Problem. Eigentlich ist dies aber kein Problem, da durch den bereits seit längerm stadtfindenden Strukturwandel, sprich Spezialisierung und Mechanisierung sowieso nicht mehr so viele Leute mit einem hohen Maß an Wissen, Können und Erfahrung gebraucht werden. Für einfacherere Arbeiten, in Produktion und Montage gibt es scheinbar noch genügend, Dazu kommt das Heer der zwangsselbstständigen Monteure.
Gruß Georg
 

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Hallo,

nun, da das ganze wohl zu einer grundsätzlichen Diskussion über das Thema "darf man Löhne überhaupt anheben" wird möchte ich auch hierzu noch einige Anmerkungen loswerden.

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Ich finde man kann nicht einfach sagen der Aufscwung ist da.
Es gibt Betriebe bei denen es besser und welche bei denen es schlechter läuft.
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Ja nun, es ist aber wohl so, dass sich die Auftragsbücher der meisten Betriebe unterschiedlicher Branchen wieder füllen. Ich spreche jetzt mal nur für meine Firma, hier nehmen die Aufträge wieder zu.
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Mein Vorschlag ist folgender:

Der Arbeitgeber kalkuliert in seinen Angeboten grundsätzlich einen Risiko Zuschlag bzw. einen Preis ein falls etwas schief geht.
Wenn ich als Mitarbeiter allerdings ohne jeglichen Verschnitt und Fehler, und auch noch im Zeitrahmen meine Arbeit erledigt habe, dann kann ich etwas erwarten.
Und damit meine ich kein Lob, davon bezahlt sich auch kein Brötchen.
Wenn ich allerdings Regelmäßig mist mache und mich verschneide oder ähnliches, dann wäre es gegenüber den Mitarbeiter ungerecht, die Perfekt arbeiten.
Was ich damit sagen will ist eine Leistung zu entlohnen die gut ist, und nicht Menschen das Geld in den Rachen schieben die nur sch**** bauen.
--
Sehe ich ähnlich. Leistung muß sich lohnen. Wer anständige Qualität in vernünftiger Zeit liefert und auch der Rest stimmt (kaum krank, zuverlässig etc.) soll auch entsprechend mehr verdienen. Ich zähle mich jetzt einfach mal zu diesen Arbeitnehmern und möchte deswegen auch was vom Kuchen ab haben.
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Ob dies 'völlig zurecht' ist, möchte ich mal anzweifeln. Es gibt sicher einige Betriebe, die sich erst einmal erholen müssen, ihre Rücklagen wieder aufbauen etc.
Eine sofortige Lohnerhöhung würde automatisch auf die Stundenlöhne umgelegt.
--
Auch wenn Industriearbeiter meistens sehr verwöhnt sind was die Löhne angeht, so gönne ich ihnen diesmal eine ordentliche Lohnerhöhung. In der Krise und auch schon davor wurde Zurückhaltung bei den Löhnen geübt, obwohl sie eben jene Krise nicht zu verantworten hatten. Man hat also durch den Verzicht das schlechte Wirtschaften der Oberen mitbezahlt. Das muß auch mal ein Ende haben.
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Allerdings ist am Markt im Moment kein höherer Stundenlohn zu erreichen, auf den Tischler kann man recht schnell verzichten..
Und fassen wir uns mal an die eigene Nase - wer bestellt sich denn mal eben einen Handwerker von euch für 45-50 Euro/Stunde? Wann habt ihr das letzte Mal einen im Hause gehabt, der nicht nur die Störung an der Heizung beseitigt hat?
Erst mal wird doch - aus Kostengründen - alles selbst gemacht.
Darf der Handwerkerlohn dann noch teurer werden?
--
Primär geht es mir auch nicht um einen höheren Stundensatz, sonder für mich um einen höheren Stundenlohn. Ich kann auch rechnen und weiß wie sich der Stundensatz zusammensetzt. Und ich weiß das bspw. ein Euro brutto die Stunde mehr durchaus zu bezahlen ist. Hier geht es halt um das Wollen des Arbeitgebers. Im Übrigen, wie soll ich mir von einem Handwerkerlohn einen anderen Handwerker leisten können? Würde ich aber mehr verdienen (ich meine jetzt wesentlich mehr, im Handwerk leider unrealistisch) dann würde ich auch vieles vergeben und wenig selbermachen. Ein Tischler stellt aber nicht nur Luxusgegenstände her auf die man leicht verzichten kann, sondern er fährt auch Reparaturen, nur mal so als Anmerkung.
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wer in einem der schönsten Handwerksberufe arbeiten darf, der sollte nicht vorranig nach dem Lohn fragen.
--
Warum nicht? Ich arbeite damit ich Geld verdiene um die Rechnungen zu bezahlen und mir von dem was übrig bleibt auch mal was zu gönnen. Wenn ich deine Aussage überdenke, fühle ich mich ja schon fast genötigt Geld mitzubringen. Schließlich ermöglicht mein Chef es mir in "einem der schönsten Handwerksberufe" zu arbeiten.
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Man kann halt nur das verteilen was man für die hergestellten Waren und Dienstleistungen bekommt.
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So ist das. Da ich Einblick in die meisten Kalkulationen habe, sehe ich was übrig bleibt. Und ja, es ist was "zu verteilen". Deswegen auch mein Anliegen mehr zu verdienen.
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Das man bald keine Leute mehr findet die für so wenig Geld arbeiten wollen oder können ist ein anderes Problem.
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Deswegen auch der Ruf der Wirtschaft nach den "dringend benötigten Fachkräften aus dem Ausland". Schafft mein ein Überangebot an Arbeitskräften wird man keine vernünftigen Löhne zahlen müssen. Aber das ist ein anderes Thema.
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Was mich dennoch interessieren würde ist, wie würdet ihr (würdet ihr überhaupt?) die Lohnverhandlungen führen?

Grüße
 

elgarlopin

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kontra Kungeln/Rangeln/ Betteln mit dem Chef!
:emoji_slight_smile: Franz
 

Kugelgnom

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Ich als Zimmermann hab vor ein paar Jahren für unseren Tarifvertrag gestreikt obwohl meine Firma bereit war die Tariferhöhug zu zahlen. Doch was hätte es mir genützt wenn ich zwar in meiner Firma mehr Lohn bekomme alle anderen Firmen dies aber nicht mitziehen.
Am ende hätte mich bzw. die Firma das wohl wieder eingeholt.
Deshalb bin ich der Meinung sollten viel mehr in die Gewerkschaften. Bei der IG Metall gibt es so mein Gefühl wesentlich öfter mehr Lohn als bei uns Holzwürmern.
Das liegt vorallen daran das die Mitgliederzahl wesentlich höher ist.

Gruß Kugelgnom
 

Dingsda42

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Eigentlich wollte ich gar nichts dazu schreiben, weil ich ja schon länger nicht mehr als Tischler arbeite und wohl so bald auch nicht wieder werde, aber:

wer in einem der schönsten Handwerksberufe arbeiten darf, der sollte nicht vorranig nach dem Lohn fragen.

Das erklär bitte mal deinem Vermieter, wenn er wieder die Miete anhebt oder deinem Stromlieferanten, der die Preise anzieht.
"Ne, also ich kann nicht mehr bezahlen, tut mir leid. Aber ich arbeite in einem der schönsten Handwerksberufe. Das sollte Ihnen doch genügen."

Wenn alles teurer wird, nur die Löhne der Tischler bleiben gleich, wie soll sich dann ein Tischler noch irgendwas leisten können?
 

schorsch

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Hallo,
was will man sonst sagen. Das ist doch kein Geheimnis, wieviel man in unserer Branche verdient. Wer es trotzdem macht, muss es gerne machen oder es mangelt ihm an Alternativen. Wird euch von euren Kunden nicht auch immer wieder versichert welch schönen Beruf wir haben? Das muss man einfach zum Lohn dazuaddieren. Das die Rente später dürftig ausfallen wird braucht einem in jungen Jahren ja auch noch nicht kümmern.
Gruß Georg
 

loskurzos

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Stundenlohn erhöhen

Also eigendlich wollte ich mich bei dem Thema ja raus halten aber jetzt muss ich doch . . .

Hier wird ja fast so getan als würden sich die Chefs der Tischlereien (ich bin so einer) auf KOsten der Arbeiter den Stuhl vergolden.

Von wegen da ist viel mehr drinnen und 1 Euro ! mehr die STunde (Das sollte mal einer nachrechen) fällt nicht ins Gewicht.

Hier wird vergessen was an einer Tischlerei alles Geld kostet.
Mal ganz abgesehen vom Chef und dem Material was gerade gebraucht wird.

Ich darf auch darauf verweisen dass heute die Stundensätze der Maler und der Elektriker fast gleich hoch sind wie die der Tischler.
Deren Gemeinkosten beschränken sich aber auf einen Kombi und etweder ein paar pinsel und Spachteln oder auf eine Ledertasche mit Schraubenziehern.

Vergleicht das mal mit unserem Maschinenpark.

Dann zieh bitte noch all die Zeiten ab die die Kunde nicht zahlen will.
Schärfen, zusammenräumen, Vorbereitung, Krankenstand, Zu spät kommen,

, , ,

Macht doch mal eurem Chef dem Vorschlag 1 Euro mehr die Stunde aber nurmehr
die Stunden Zahlen die auch direkt verrechen bar sind.

Möchte sehen wie viel WENIGER am ende bei jedem Rauskommt.


Und jetzt zur einzigen Lösung:
KOLLEKTIV RAUF

Nur wenn alle Tischler besser bezahlt werden steigen die Stundensätze bei allen Tischlereien-
Ich als Chef würde nichts lieber tun als jedem meiner Arbeiter 2500,- zu geben.
Die wären viel zufriedener und die Überstunden könnte man auch reduzieren.
Bessere Fachkräfte nich immer monatelang suchen um mal nen guten Arbeiter zu
finden.

Meine Meinung..
Konnte mich doch nicht zurückhalten :emoji_slight_smile:
 

yoghurt

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@loskurzos:
hast ja Recht! Aber bloß weil wir ein aufwändiges Handwerk betreiben soll unsere Arbeit schlechter bezahlt werden? Ich stehe neben dem Maurer auf dem Bau, aber er kriegt ca. 60% mehr pro Stunde (gerade vor ein paar Wochen genau so gewesen!) - Da kann doch was nicht stimmen!

Gruß

Heiko
 

yoghurt

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Darf ich fragen wie viel du denn gibst,
mit noch weniger als den 2,5k kommt doch kein Mensch (In Deutschland) über die Runden :eek:

Hier jetzt gaaanz vorsichtig! Nicht Äpfel und Birnen vergleichen! Zu meinem Berliner Gesellenlohn würde in BaWü keiner morgens das Bett verlassen... (Dafür kann ich Hochdeutsch!) Die Löhne sind regional sehr unterschiedlich und im Osten recht niedrig... Was aber nichts daran ändert, dass es mehr sein müsste!

Gruß

Heiko
 

uli2003

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So ist das. Da ich Einblick in die meisten Kalkulationen habe, sehe ich was übrig bleibt. Und ja, es ist was "zu verteilen". Deswegen auch mein Anliegen mehr zu verdienen.

Junge, du magst zwar Einblick in die Kalkulationen haben, aber nicht in die betriebswirtschaftlichen Kennziffern und das Betriebsergebnis.

Und nur das ist relevant für eine Aussage, ob mehr Lohn gezahlt werden kann oder nicht.
Sollen sich doch die, die mit den Tariflöhnen nicht zufrieden sind, selbstständig machen - wenn damit Unmengen zu verdienen sind ideal, oder?

Im Moment ist an Stundenlöhnen nicht mehr beim Kunden erreichbar, und leider (das meine ich auch so) nicht 'mehr' an die Mitarbeiter zahlbar.
Das mag von Betrieb zu Betrieb etwas anders ausfallen, aber eine goldene Nase verdienen sich die Kleinbetriebe zur Zeit nicht.
Ich persönlich zahle Tariflohn, aber mehr geht im Moment nicht.

Grüße
Uli
 

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Junge, du magst zwar Einblick in die Kalkulationen haben, aber nicht in die betriebswirtschaftlichen Kennziffern und das Betriebsergebnis.
Uli

Junge, ich sehe nunmal was bei den Aufträgen die ich abarbeite verdient wird. Das kann ich beeinflussen durch gute Arbeitsleistung. Nur das ist relevant ob ich mehr Geld verdienen sollte oder nicht.
Denn mal ganz platt gesagt, wenn an anderen Stellen im Betrieb das Geld verbrannt wird, geht mich das nichts an und ich kann es auch nicht ändern.

Sollen sich doch die, die mit den Tariflöhnen nicht zufrieden sind, selbstständig machen - wenn damit Unmengen zu verdienen sind ideal, oder?Uli

Ich habe mir das Thema Selbstständigkeit schon mal sorgfältig überlegt und bin zu dem Schluß gekommen, dass es für mich keine Option ist. Wie das jetzt aber mit einer Arbeitnehmerlohnerhöhung zusammenhängt, habe ich nicht ganz verstanden...

Im Moment ist an Stundenlöhnen nicht mehr beim Kunden erreichbar, und leider (das meine ich auch so) nicht 'mehr' an die Mitarbeiter zahlbar.

Vielleicht ist das in deiner speziellen Situation tatsächlich so, deine Aussage trifft aber nicht auf meinen Betrieb zu. Wir machen überwiegend öffentliche Aufträge, wenig Privatkunden. Auf die Gefahr mich zu wiederholen: Es ist etwas zum Verteilen da.



Um mal eine Hausnummer zu nennen: Bei den weiter oben genannten 2500€ bin ich noch lange nicht. Es ist also auch nicht so, dass ich hier utopische Forderungen stelle.
 

uli2003

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Denn mal ganz platt gesagt, wenn an anderen Stellen im Betrieb das Geld verbrannt wird, geht mich das nichts an und ich kann es auch nicht ändern.

Das Geld muss nicht zwingend 'verbrannt' sein.

Sicherlich denkt man manchmal - oh, das ist ja diesmal gut gelaufen, ohne größere Fehler und Pannen. Schön, so soll es sein.
Dafür ist es ein anderes Mal nicht so.
Weiterhin ist die Belastung durch Innung, KH, Kammer, Versicherungen, Maschinen und und und (Selbstständige wissen was ich meine :emoji_frowning2: ) nicht ohne, denn ohne dies geht es nicht.

Darf ich fragen warum eine Selbstständigkeit keine Option ist?

Grüße
Uli
 

Mille1404

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Jetzt möchte ich mich auch nochmal zu Wort melden!

Ich habe schon vorher geschrieben, dass es sicherlich abhängig von der Größe des Betriebs ist.
Wenn ich mir überlege, dass in einer kleinen Firma ein Angestellter und der Chef arbeiten, dann kann sicherlich ein Stundenlohn nicht ohne weiteres erhöt werden.
Mein Stundenlohn für den Kunden muss mein Gehalt bezahlen, Material, Nebenkosten wie Strom und Maschinen in der Werkstatt, schärfen, Aufräum und Krankenzeiten das Auto, und und und.
Hinzu kommt, dass der Chef auch noch leben will.
Das heißt, von diesem Stundenlohn muss auch der Chef sein Gehalt noch abziehen.
Das das ganze also nicht so einfach ist weiss ich selber.
Allerdings muss irgendwann auch was passieren. Alles wird teurer und keinr bekommt mehr Geld? Das kann auch nicht so weiter gehen.
Ich lege jetzt mal zahlen offen:
Bei den Hier Tariflichen 13,65 pro Stunde, komme ich im Monat auf ca. 2400 im Durchschnitt pro Monat.
Das Macht Netto bei mir ca. 1400 Euro.
Wenn ich mir allerdings anhöre, dass ein Bekannter in seiner Firma den Tischlern (6 Angestellte) 17 Euro die Stunde Zahlt, frage ich mich das funktioniert! Die Mitarbeiter kommen somit auf ca. 3000 Euro. Zusätzlich bekommen diese sogar (im gegensatz zu mir) Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld.
Also muss es eine Möglichkeit geben es zu realisieren.

Leider ist es ja auch nicht so , dass der Chef jede Stunde voll ausbezahlt bekommt , vom Kunden.
Gehen wir von einem Stundensatz von ca. 50 Euro Netto aus.
Dann hätte er einen Umsatz von 8800 Ohne Material im Monat. Abzüglich meines Gehalts bleiben noch 6400, sagen wir das gleiche nochmal runter für das Gehalt vom Chef, also noch 4000 Euronen.
Da wir alle wissen, dass es so nicht läuft und nicht jede Stunde voll vom Kunden bezahlt ist ziehe ich pauschal nochmal 1000 ab, dann bleiben noch 3000 Euro.
Miete der Werkstatt sagen wir (bei uns) ca. 1200 Euro.
Bleiben 1800 Euro.

Und jetzt mal ganz ehrlich:
Wenn ich ca. 1800 Euro in dieser Rechnung überhabe, und davon jetzt alle schärfkosten abziehe, Nebenkosten für andere Dinge, wie z.B. neue Einweghandschuhe oder ähnliches (Material dass dem Kunden nicht direkt berechnet wird) dann bleiben keine 172 Euro mehr über um dem Mitarbeiter 1 Euro mehr zu bezahlen???

Bitte nehmt diese Zahlen alle nicht als Verbindlich, es sind nur geschätzte Werte.

Aber wenn ich so Rechne, dann soll mir bitte jemand mal Belegen, dass es nicht möglich ist die 172 Euro mehr aufzubringen!

Gruß
Marcel
 

anobium60

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Aus deiner Sicht mag die Rechnung erst mal stimmen, ABER:
Du vergisst z.B. dass dein Chef die Hälfte deiner Sozialversicherungen dazu legt- in deinem Beispiel ca. 480€ im Monat.
Du bekommst Lohn für 12 Monate, obwohl für Feiertage und Urlaub dein Chef niemand deine Stunden in Rechnung stellen kann.
Nicht in deiner Rechnung sind Abschreibungen für Maschinen, Firmenfahrzeug, etc. Du hast nur die Miete eingerechnet und etwas lapidar "Einweghandschuhe und ähnliches".
Dazu nur folgendes: Der Verbrauch von Kleinmaterialien wie Schleifpapier, Schrauben, Leim,etc. ist enorm.
Die 20 Stunden (1000€) die nicht vom Kunden bezahlt werden, sind meiner Meinung nach zu niedrig angesetzt- es sei den dein Chef kann es sich leisten großzügig die Stunden zu kalkulieren.

Es ist halt mal so, dass im Holzbereiche viele Kleinbetriebe sich oft von Monat zu Monat hangeln.
Viele potentielle Kunden weichen auf Baumärkte, Ixxa, etc. aus, machen alles selbst und bekommen (auch von dir) noch Tipps wie es geht.
 

uli2003

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Je mehr Mitarbeiter, je mehr wird das kompensiert. Die Grundbelastung der Kleinbetriebe ist annähernd die gleiche, wie die eines 10 Mitarbeiter-Betriebes.

Und 50 Euro Stundenlohn zahlt (zumindest hier) kein Kunde. 40-42, dann ist Schluss.

Grüße
Uli
 

19tibor69

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Hallo Holzarbeiters !
Ich fertige nur Einzelmöbel in eine Arbeitsstelle.
Ich arbeite seit 26 jahre in Möbelherstellung. Ich bin Tischler von Beruf und Holztechniker. Habe seit 2002 monatlich Lohn : 300 EUR, und habe keine Aussicht
für mehr Geld bekommen.
Mein schwachter Trost ist: Schöne HOLZARBEIT.
Wünsche schöne sonnige Wochenende an Alle Holzarbeiters !
Gruß Tibor
 

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Hallo,

Weiterhin ist die Belastung durch Innung, KH, Kammer, Versicherungen, Maschinen und und und (Selbstständige wissen was ich meine ) nicht ohne, denn ohne dies geht es nicht.

Ja, aber deswegen beträgt der Stundensatz ja nunmal 40-50 €. Darin sind eben unproduktive Zeiten, Krankheit, Urlaubsgeld, usw. usf. enthalten. Wer als Selbstständiger damit nicht hinkommt, muß etwas an seiner Kostenstruktur ändern. Man kann an so vielen Dingen sparen, es müssen nicht immer die Löhne sein. Das aber sind Dinge für die nur und ausschließlich der Chef verantwortlich ist. Wenn der Arbeitnehmer vernünftige Arbeit abliefert hat er seinen Teil erfüllt. Dafür das genug Arbeit da ist, um alle Kosten zu bezahlen und am Ende Geld zu verdienen, hat wiederrum der Chef zu sorgen.

Grundsätzlich, und jetzt nicht auf dich bezogen, es ist einfach nur lächerlich, wenn sich ein Chef vor seine Mitarbeiter stellt und anfängt loszujammern, dass er als Chef ja eigentlich weniger verdient als seine Mitarbeiter. Dafür ist nämlich allein er verantwortlich und außerdem wurde ja wohl Niemand gezwungen in die Selbsständigkeit zu gehen.


Darf ich fragen warum eine Selbstständigkeit keine Option ist?

also zunächst mal muß man schauen was mit einer Selbstständigkeit erreichen will. Für mich wäre eine deutliche finanzielle Verbesserung (und damit meine ich nicht den einen Euro den ich jetzt anstrebe) der Hauptgrund. Schließlich gehe ich ja ein Risiko ein und werde sehr viel mehr arbeiten müssen.
Das ist aber eigentlich nur zu erreichen, wenn man eben öffentliche Aufträge erledigt bzw. DER Tischler von irgendwelchen großen Gesellschaften ist. Hierbei würde ich auch Reparaturen favorisieren, eben weil ich mir dann den großen, kostenintensiven Maschinenpark schenken könnte. Um aber an solche Aufträge zu kommen muß man ein gewisses "Beziehungsgeflecht" aufbauen/haben. Hat man das aber nicht muß man eben auch mit Privatkundschaft vorliebnehmen. Ich habe aber keine Lust ein Angebot für das ich mich 4 Stunden hingesetzt habe, 1:1 bei MyHammer zu finden. Oder wegen nichtigen "Mängeln" auf einen Großteil meiner Rechnungssumme zu verzichten, da ein Rechtsstreit noch teurer wäre. Es ist nunmal so, dass bei Privatkunden diese Probleme bestehen. Es ist zwar nicht gerecht, dass man für wenig anspruchsvolle Aufgaben (Stadt bspw.) viel Geld bekommt und für einen aufwendig und sauber gearbeiteten Wohnzimmerschrank eher wenig Geld bekommt, aber es ist so!

Der zweite wichtige Grund gegen eine Selbstständigkeit ist die fehlende Freizeit. Ich hätte einfach keine Lust nur noch für die Arbeit da zu sein und auf alles andere mehr oder weniger zu verzichten.



13,65 € die Stunde ist absolut gesehen und im Vergleich mit anderen Branchen wenig! Für das Tischlerhandwerk aber (leider) schon ein ordentlicher Lohn. Das könnte das Ziel meiner Verhandlungen werden.
 

Eurippon

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Habe mir bislang mal die Beiträge durchgelesen und möchte auch mal meinen Self dazu geben.

Es kommt darauf an WO man arbeitet. In einer Zweimann-Klitsche wird man in den meisten Fällen finanziell wohl kaum was reissen.
In grösseren Betrieben widerum gibt es immer bestimmte Klassifizierungen von Angestellten. Da ist der Lohn dann oftmals gestaffelt, man hat ebenso die Möglichkeit andere oder mehr Aufgabenfelder zu erledigen und somit das Einkommen zu steigern.

Von sich aus wird allerdings kein Chef mit dem höheren Gehaltsscheck wedelnd um die Ecke biegen, das will ausdiskutiert werden.

Wenn man besser als andere Mitarbeiter ist darf man auch mehr Geld verlangen. Dazu muss allerdings auch die Art der Aufträge stimmen. Mit 08/15 Kram (der jeder kann) hat man eine schlechte Verhandlungsbasis. Ist man hingegen stets Teil von Problemlösungen bei marktrelevanten Tischlereien oder hat berufliche Fähigkeiten die andere nicht haben gibts auch mehr Kohle.

Zudem muss der Zeitpunkt für die Gehaltsverhandlung passend gewählt werden. Inmitten einer ruhigen Phase wird jeder Chef abwinken, brennt allerdings die Hütte stehen die Chancen bedeutend besser.
 

schneemann

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Du forderst mehr Lohn ohne jegliches eigenes Risiko eingehen zu wollen.
Das funktioniert heutzutage nicht mehr ausser du bist in der Industrie angestellt und jemand anders führt für dich die Verhandlungen. Woher hast du eigentlich die Idee
das öffentliche Aufträge lukrativ sind ? Die Zeiten sind schon lange vorbei ... Wenn
ich mal eine Ausschreibung gewinne bekomme ich erstmal einen Schreck und rechne nach ob ich nicht irgendwas übersehen habe ....
Wenn du mehr Geld forderst und der Chef möchte nicht darauf eingehen hilft nur woanders bewerben und sehen ob man dir den geforderten Lohn bietet.
Wenn dein Chef deine Arbeit schätzt und dich als Mitarbeiter halten will wird er dir das von anderer Stelle gebotene Geld auch zahlen.

Ich habe folgendes Modell eingeführt:

Jedes geforderte Angebot wird an einen meiner Mitarbeiter weitergegeben
welcher mir eine Stunden Kalkulation dazu macht. (Ich rechne natürlich auch)
Es ist fast immer so das die vom Mitarbeiter gedachten Stunden unter meinen
Kalkulierten Zeiten liegen. Die vom Mitarbeiter errechnten Zeiten stellen dann
100 % Leistung dar. Wenn weniger Zeit benötigt wird gibt es auch mehr Lohn,
wenn mehr Zeit benötigt wird natürlich Abzug. Mein bester Mitarbeiter
kommt so auf ca. 4300 Euro Brutto im Monat (Er arbeitet aber auch ca. 11 h am Tag,
verlässt also mit mir die Werkstatt, da ich nicht möchte das alleine gearbeitet wird).
Die Art und Weise haben zu einer deutlichen Steigerung der Produktivität und Leistungsbereitschaft der Belegschaft geführt. Es werden selbsständig Verbesserungsvorschläge erarbeitet mit mir besprochen und eigenverantwortlich umgesetzt. Eine faire leistungsgerechte Entlohnung rechnet sich für alle.
Ein Problem ist das in der Werkstatt von Leistungstärkeren Kollegen hoher Druck
auf schwächere Mitarbeiter ausgeübt wird. Meine Hauptaufgabe war am Anfang
die Maschinenzeiten so zu planen das jeder Mitarbeiter in seinen Planungen nicht durch andere behindert wird.

Diese Modell läuft seit ca. 3 Mon. als Test.

Als Gedankenanstoss
(Ein Zitat von einem mir hoch geschätzten Kollegen, dessen Beiträge immer
lesenswert und lehreich sind)
 

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an unregrestriert

Du forderst mehr Lohn ohne jegliches eigenes Risiko eingehen zu wollen.

Ich habe ausführlich beschrieben, warum ich mich nicht selbstständig mache. Vielleicht ist es nicht deutlich geworden, aber ich bin nicht bereit dieses Risiko auf mich zu nehmen. Dementsprechend stelle ich auch nicht so hohe Ansprüche an mein Monatseinkommen. Sei ehrlich, du hast mehr als die hier schon einmal erwähnten 2500 € brutto. Es sei dir gegönnt wenn du erfolgreich wirtschaftest, schließlich trägst du immer noch das Risiko. Kurz: Arbeitnehmer=kein Risiko+gute Arbeit=moderater Lohn,Arbeitgeber=Risiko+gute Arbeit= höherer Lohn (quasi der Ausgleich für die Risikoübernahme). Verstehst du was ich meine?

Woher hast du eigentlich die Idee
das öffentliche Aufträge lukrativ sind ? Die Zeiten sind schon lange vorbei ... Wenn
ich mal eine Ausschreibung gewinne bekomme ich erstmal einen Schreck und rechne nach ob ich nicht irgendwas übersehen habe ....

Ich habe in meinen Ausführungen das Wort "Beziehungsgeflecht" in "häkchen" gesetzt. Zudem sprach ich von Reparaturen, nicht von großen Ausschreibungen. Ich dachte dadurch wird vom Leser folgendes verstanden: Die entsprechenden Sachbearbeiter, für die man auch schon mal am Wochenende eine Decke nur zum Materialpreis vertäfelt, vergeben die Aufträge entsprechend. Vom moralischen Standpunkt ist es so wie ich bereits geschrieben habe, mit Fairness hat das nichts zu tun. Aber es ist nun mal so.

Wenn du mehr Geld forderst und der Chef möchte nicht darauf eingehen hilft nur woanders bewerben und sehen ob man dir den geforderten Lohn bietet.
Wenn dein Chef deine Arbeit schätzt und dich als Mitarbeiter halten will wird er dir das von anderer Stelle gebotene Geld auch zahlen.

Also bisher habe ich gar nichts gefordert, ich werde es auch nicht tun, ich werde darüber sprechen. Aber erst nachdem dieser Faden zu Ende diskutiert wurde. Es ist für mich nämlich interessant was Kollegen, aber auch Chefs zum Thema Lohnerhöhung zu sagen haben.
Im Übrigen habe ich nicht vor die Firma zu wechseln, unter anderem weil ich das Verhältnis zwischen mir und meinem Chef als gut bezeichnen würde, aber auch weil ich gewisse "Privilegien" habe die für das Tischlerhandwerk nicht unbedingt selbstverständlich sind, als da wäre kaum Überstunden u.ä.. Es ist auch nicht so, dass ich meinem Chef mit der Lohnerhöhung ans Bein pissen will, so wie es manche der Selbstständigen hier offenbar interpretieren. Eine Rechtfertigung für die Lohnerhöhung erspare ich mir jetzt an dieser Stelle, dass habe ich hier schon oft genug getan, außerdem weiß jeder wie sich die essentiellsten Dinge in den letzten Jahren verteuert haben.

Jedes geforderte Angebot wird an einen meiner Mitarbeiter weitergegeben
welcher mir eine Stunden Kalkulation dazu macht. (Ich rechne natürlich auch)
Es ist fast immer so das die vom Mitarbeiter gedachten Stunden unter meinen
Kalkulierten Zeiten liegen. Die vom Mitarbeiter errechnten Zeiten stellen dann
100 % Leistung dar. Wenn weniger Zeit benötigt wird gibt es auch mehr Lohn,
wenn mehr Zeit benötigt wird natürlich Abzug. Mein bester Mitarbeiter
kommt so auf ca. 4300 Euro Brutto im Monat (Er arbeitet aber auch ca. 11 h am Tag,
verlässt also mit mir die Werkstatt, da ich nicht möchte das alleine gearbeitet wird).
Die Art und Weise haben zu einer deutlichen Steigerung der Produktivität und Leistungsbereitschaft der Belegschaft geführt. Es werden selbsständig Verbesserungsvorschläge erarbeitet mit mir besprochen und eigenverantwortlich umgesetzt. Eine faire leistungsgerechte Entlohnung rechnet sich für alle.
Ein Problem ist das in der Werkstatt von Leistungstärkeren Kollegen hoher Druck
auf schwächere Mitarbeiter ausgeübt wird. Meine Hauptaufgabe war am Anfang
die Maschinenzeiten so zu planen das jeder Mitarbeiter in seinen Planungen nicht durch andere behindert wird.

Grundsätzlich finde ich das Modell nicht schlecht. Leistung wird belohnt, so sollte es sein. Dieses Modell wäre aber leider nicht auf meine Situation übertragbar. Ansonsten wäre noch hinzuzufügen das die von dir geschilderten Abzüge vom Grundlohn nicht diskutabel sind. Es sei denn die Abzüge beziehen sich auf die Bonuszahlung, dann wäre es für mich nachzuvollziehen.

Grüße
 
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