Konstruktiver Holzschutz, Verglasung, Einbruchhemmung und Dämmung der Holztür

Andreas W.

ww-esche
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
540
Ort
Mittelfranken
Hallo swrs,

das schaut doch schon mal nicht schlecht aus.
Und hört sich bis auf das Verlängern des Holzes auch nicht schlecht an.

Drei Anmerkungen:

1) ich würde das Türblattprofil an der zukünftigen Außenseite am Glasfalz abschrägen.
Das erschwert zwar etwas die Herstellung des Konterprofils, bei Dübeln aber nicht wesentlich.

2) da Du planst, Dein Türblatt überfälzt auszuführen, kannst Du Dir die Fremdfedern eigentlich sparen.

3) zum Dübeln und Verleimen:
Kenne Deine Dübelvorrichtung nicht.
Vermutlich hast Du keine Verleimpresse oder zumindest Türspanner und wirst Zwingen nutzen?

Wenn Du so etwas (einen massiven Rahmen mit vielen Dübeln verleimen) noch nicht gemacht hast, empfehle ich Dir, einen Proberahmen im Orginalprofil, Größe meinetwegen 80x60 cm, mit der geplanten Anzahl an Dübeln herzustellen.

Dann merkst Du zum einen, ob Deine Bohrvorrichtung etwas taugt (sind die Löcher in einer Ebene?),
zum anderen merkst Du, wieviel Zwingen, Kraft und wahrscheinlich Fäustelschläge auf die Zwingen notwendig sind, damit Deine Brüstingen dicht werden.

Gutes Gelingen!

Gruß, Andreas
 

swrs

ww-fichte
Registriert
27. August 2023
Beiträge
17
Ort
Romainville, Frankeich
Hallo @Andreas W. , danke, dass du dir die Zeit genommen hast, den Entwurf anzusehen. Zu deinen Fragen/Anmerkungen:

– Verlängerung des Türrahmens: Meine Idee war, den Türrahmen oberhalb der Tür (Höhe >= 2000 mm) so zu verleimen, dass die drei Schichten versetzte Leimfugen haben und die äußere Fuge um 15° abgeschrägt ist, sodass Wasser weniger leicht eindringen kann. Ich verstehe, dass dies suboptimal ist, aber denkst du diese Verlängern bereitet gravierende Probleme?

– Die unteren Fälze an den Füllungen (Glas und Holz) sind in der Zeichnung beide schon abgeschrägt. D.h. mittlerer und unterer Querfries haben an der Außenseite eine um 15° abgeschrägte Längskante. Meintest du das oder etwas anderes bzgl. derabgeschrägten Glasfälze?

– Den Punkt mit den überflüssigen Fremdfedern durch das überfalzte Türblatt verstehe ich nicht. Könntest du das erläutern?

– Ich kann mir gut vorstellen, dass ich den Verleimvorgang und die benötigten Kräfte soweit unterschätze. Bei mir habe ich zwei 2500 Stahltürspanner und Zwingen. Ich könnte zusätzlich drei kürzere Stahltürspanner für die seitliche Pressung auftreiben.

Ich habe diese Dübellehre von Jessem, welche präzise Dübel-Platzierungen ermöglicht, wobei ich mir auf so eine lange Dübellänge mit der senkrechten Achse nicht mehr ganz sicher bin. Eine Option wäre die Lehre für die genaue Platzierung zu nutzen und die Dübellöcher trotzdem mit einem Bohrständer senkrecht zu bohren.

Alternativ frage ich mich, ob es für die Verleimung nicht einfacher wäre, die Verbindungen an den stehenden Friesen doch in Zapfen-/Zapfenloch auszuführen. Bei entsprechender Ausführung; könnte das den Verleimprozess erleichtern oder ließen sich diese genauso schwer zusammenpressen?

Besten Dank und Grüße
 

Anhänge

  • moop_frame_glue-joint.01.png
    moop_frame_glue-joint.01.png
    6,3 KB · Aufrufe: 6

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.373
Ort
Pécs
Also ich wäre an der Verleimung meiner beiden, bisher gebauten, Haustüren ohne Leimpresse gescheitert und ich habe wesentlich mehr Zwingen zur Verfügung als Du.
Sorge in jedem Fall dafür dass Du zum Verleimen zwei kräftige Helfer hast.
 

Andreas W.

ww-esche
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
540
Ort
Mittelfranken
Hallo swrs,

zu Deiner letzten Nachricht:

Verlängerung der Hölzer im Türstock -
ob das Probleme bringt, weiß ich nicht - wahrscheinlich nicht. Eichenholz ist ja wetterfest und "statisch" ist der Stock ja mit der Mauer fest verbunden.
Auf jeden Fall bringt das aber ein Mehr an Arbeit.
Mir persönlich würde das optisch nicht gefallen (zumindest bei nicht deckender Oberfläche), ich würde mir für den Stock entsprechend langes Holz beschaffen.

Schrägen -
hatte Deine Zeichnung wohl nicht genau genug angeschaut, die waagrechten Hölzer hast Du bereits abgeschrägt.
Genau das hatte ich gemeint.
Alle Innen-Längskanten so abschrägen gefâllt Dir nicht?

Fremdfedern -
der Sinn der Fremfedern ist, die Brüstungsfugen bei stumpfen Rahmenteilen (ohne Überfälzung) dicht zu behalten. Insbesondere, wenn man dabei nur eine Dübelreihe in der Mitte der Hölzer vorsieht.
Du planst ja eine Überfalzung, da ist das m.E. nur Mehraufwand.
Sicher bringen die Fremdfedern auch mehr Leimfläche, Du planst aber eine doppelte Dübelreihe, da ist das m. E. nicht notwendig.

Verleimen -
Schwierigkeiten hängen in erster Linie davon ab, wie stramm die Dübel in die Löcher gehen.
Also vom Durchmesser Bohrloch/Dübel und ob bzw. wie gut die Löcher "zueinander passen".
Eine zweite Dübelreihe macht das ganze sicher nicht einfacher., siehe telukes Beitrag!
Türspanner sind schon mal sehr gut.
Du kannst das Türblatt auch auf zweimal verleimen.
Das ist einfacher, aber dauert auch länger.

Mit einer Zapfenverbindung ist das genauso, wie mit Dübeln. Da kommt noch dazu, daß die aufwendiger herzustellen sind.

Mir persönlich gefällt bei Rahmentüren immer gut, wenn die Holzbreiten im Füllungskreuz etwas schmaler sind, als die Hölzer außen längs und oben quer. Und das untere Querholz dafür etwas breiter.
Das ist aber persönlicher Geschmack.

Gruß, Andreas
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.932
Ort
CH
Hallo
Allgemein sind die Dübel meist du dick und müssen durch ein Dübeleisen geschlagen werden. Danach sollten sie sich leicht eintreiben lassen.
Beim Leim bin ich lieber beim "schmierigen" PU als bei Weissleim der sofort anhockt und klemmt. Sonst hilft nur aufteilen der Verleimarbeit in einzelne Schritte.
Gruss brubu
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.373
Ort
Pécs
Ich habe da einen PU mit 60 Minuten offener Zeit genommen.
Das hat natürlich locker gepasst.
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
10.567
Ort
vom Lande
Allgemein sind die Dübel meist du dick und müssen durch ein Dübeleisen geschlagen werden. Danach sollten sie sich leicht eintreiben lassen.
Das ist genau der Punkt. In der Firma haben wir ne hydraulische Rahmenpresse, da spielt das keine Rolle aber daheim mit Zwingen - Prost Mahlzeit.
Bevor Ich daheim Türen mit Dübel verleimt habe, wurden sie paar Mal rundum über den Rali geschoben, bis sie saugend ins Loch gingen, sonst keine Chance.
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.932
Ort
CH
Tja und wenn der Druck genug gross ist knallt es und die Friese reissen, spalten.
Gruss brubu
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.373
Ort
Pécs
Bei meiner letzten Haustüre waren das 44 Stück 14x140er Dominos + 10 Stück Fremdfedern.
Da stehst Du mit Schraubzwingen auf verlorenem Boden.
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.932
Ort
CH
Stimmt die Federn kamen auch noch dazu, verleimt habe ich damit. Das ist zwar keine Murkspresse aber es geht sehr gut und schnell ohne Einstellerei. Mit den Spannköpfen kann man sehr gut und schnell stufenlos nachfassen bis die Fugen zusammen sind.
Zwingen ginge auch bei sehr guter Vorbereitung und sonst wie geschrieben in Etappen verleimen.
Gruss brubu
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.373
Ort
Pécs
Das ist meine Verleimpresse (Eigenkonstruktion und Eigenbau).
IMG_2622.JPG

Drei Meter lang, Spannhöhe max. zwei Meter in der Höhe.
Die sechs Schienen können nach belieben verschoben werden.

Die Presselemente können in 5cm Schritten in der Höhe versetzt werden, ebenso die Auflage-Füße.
Die Presseinheiten haben Trapezgewinde, die Schnelleinstellung mache ich mit einem Akkuschreiber mit 10er Nuss, danach das finale Pressen mit einer Ratsche.

Die Rückseite ist eine schräge Ebene mit Lochung. Damit wollte ich noch einen Korpusspanner realisieren.
Nutze das aber bisher nur als Regal für Zubehör (Zwingen und spezielle Sachen).
 
Oben Unten