Welche Maschinen sind revidierbar?

Jungemehnar

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@bikemaniac

Allerdings hat die Aldinger noch einen sehr großen Vorteil, welche die anderen Hersteller meist nicht haben: Man kann den Frästisch kippen und die Fräse ähnlich einer Schwenkspindelfräse betreiben, nur dass eben nicht das Fräsaggregat, sondern der Tisch gekippt wird.
Das hat die 3- fach Kombi von Kölle "KFBU" auch. Ob das so praktisch ist, kann ich noch nicht beurteilen, nach M. Grünziner: "Die Erfahrung is no ned a so dou".

Aber diese alten Kölle`s sind oft sehr sehr günstig zu haben und zwar keine Formatsäge, aber mit 120 mm Schnitthöhe schon zu gebrauchen. Fräse und LaLo kann man ja sowieso immer brauchen :emoji_slight_smile:
 

Claus P.

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das ist durchaus richtig und auch heute Stand der Technik, aber hier geht es eher um alte Maschinen und da ist das dann doch eher nicht vorhanden :emoji_slight_smile:
Meine Maschine hat auch schon Stellschrauben mit denen man die Federvorspannung ändern und den Anpressdruck einstellen kann. Da waren die Konstrukteure damals auch schon so pfiffig, dass sie daran gedacht haben.
Das ist aber von Maschine zu Maschine sehr unterschiedlich. Das stimmt.

Allerdings kann man sich auch bei nicht einstellbaren Anpressdruck behelfen. Man muß ja nicht in einem Arbeitsgang die komplette Breite weghobeln. Manchmal reicht schon am Anfang mit einem kleinen Spanabtrag zu beginnen und dann in mm- Schritten den Tisch nachzustellen.

Oder was auch bei geschüsselten Brettern gut geht: an der konkaven Seite eine Leiste unterlegen, die genau die Schüsselung von der Höhe ausgleicht und auf der konvexen Seite zuerst hobeln. Dann wird das Brett eben, anschließend umdrehen und die konkave Seite hobeln. Mit ein bischen Überlegen bekommt man den Trick schon raus, damit man ein zufriedenstellendes Ergebnis bekommt.
 

brubu

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das ist durchaus richtig und auch heute Stand der Technik, aber hier geht es eher um alte Maschinen und da ist das dann doch eher nicht vorhanden :emoji_slight_smile:
Das wundert mich, an heutigen Hobelmaschinen sehe ich kaum Hebel um den Anpressdruck von Walze und Druckbalken im Betrieb zu verstellen.
Kleineren Maschinen haben nicht einmal Druckbalken. Bei Vierseitern mit pneumatischem Druck auf die Rollen ist es anders.
Gruss brubu
 

wasmachen

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HinternDiwan
das ist durchaus richtig und auch heute Stand der Technik, aber hier geht es eher um alte Maschinen und da ist das dann doch eher nicht vorhanden :emoji_slight_smile:
Ääähhh.... bin da ned so ganz drinnen.
Das, was Brubu meint ist mit Hebeln ohne Werkzeug im laufendem Betrieb einstellbar.
Kannst mir bitte mal moderne Maschinen oder von mir aus Blechkisten nennen, wo sowas geht?
 

brubu

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Genau das was die Vorarlberger Schelling seit mindestens Anfang 1960 er Jahre gebaut hat.
 

Kerstenk

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Meine Maschine hat auch schon Stellschrauben mit denen man die Federvorspannung ändern und den Anpressdruck einstellen kann.
das geht bei meinen auch, aber eben nicht um mal eben eine Leiste zu hobeln, eine Breit Maschine ist in aller Regel härter eingestellt wie ein kleine.
Allerdings kann man sich auch bei nicht einstellbaren Anpressdruck behelfen. Man muß ja nicht in einem Arbeitsgang die komplette Breite weghobeln. Manchmal reicht schon am Anfang mit einem kleinen Spanabtrag zu beginnen und dann in mm- Schritten den Tisch nachzustellen.
Kann man, aber oft ist es so das die Leiste gerade so nicht passt und es müssen nochmal 2/10 runter, dann habe ich keine Lust alles mögliche sonst noch mit durchlaufen zu lassen, sondern will einfach die Aufgabe erledigen :emoji_slight_smile:
Ich will hier auch keine Diskussion über den Zaun brechen, sondern nur darauf hinweisen das es manchmal keinen Sinn macht so eine Maschine sich zuzulegen, die meisten haben heute eher kleinere Maschinen, hat so seinen Grund :emoji_slight_smile:
 

weissbuche

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Ich habe mich vor 3 Jahren von 63cm Breite auf 45cm verkleinert und muß sagen, ich vermisse nichts. Wenn ich genau überlege, wann ich die 63 gebraucht habe, fallen mir nur einige Spickelstufen ein, die ich so komplett hobeln konnte. Für Tischplatten ist 63 zu schmal, sodaß es egal ist, ob ich an 60 cm 20cm anleime oder 2x 40 cm verleime. Vor Weihnachten haben wir Schalung gehobelt. 19 m Vorschub und der Mann auf der anderen Seite ist mit Abnehmen kaum nachgekommen, auch mit der schmalen Maschine. Wer Platz hat, so wie Claus, und noch eine 2. Maschine für die feinen Sachen stellen kann, für den mag das eine Ergänzung sein, einen richtigen Sinn sehe ich da nicht. Ich kenne hier im Umkreis etwa 30 Tischlereien und auch etliche Zimmereien, so eine breite Hobelmaschine hat da keiner.
 

derdad

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Von den Herstellernamen möchte ich noch die Marke "Schelling" ins Gefecht werfen. Grundsolide Gusseisenmaschinen die bis in die frühen 90er am Markt ziemlich gleichwertig (von der Qualität) mit Martin waren. Schelling ist aus Vorarlberg und produzierte Tischlerstandardmaschinen mit Hauptgewicht Formatsägen. Es gab irgendwann einen Zusammenschluss mit IMA Klessmann und man hat sich auf die Produktion von Plattenaufteilanlagen für Grossanlagen spezialisiert.
Bei Schelling Maschinen ist nichts filigran und auch nach Jahrzehnten
 

Claus P.

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Ich habe mich vor 3 Jahren von 63cm Breite auf 45cm verkleinert und muß sagen, ich vermisse nichts. Wenn ich genau überlege, wann ich die 63 gebraucht habe, fallen mir nur einige Spickelstufen ein, die ich so komplett hobeln konnte. Für Tischplatten ist 63 zu schmal, sodaß es egal ist, ob ich an 60 cm 20cm anleime oder 2x 40 cm verleime. Vor Weihnachten haben wir Schalung gehobelt. 19 m Vorschub und der Mann auf der anderen Seite ist mit Abnehmen kaum nachgekommen, auch mit der schmalen Maschine. Wer Platz hat, so wie Claus, und noch eine 2. Maschine für die feinen Sachen stellen kann, für den mag das eine Ergänzung sein, einen richtigen Sinn sehe ich da nicht. Ich kenne hier im Umkreis etwa 30 Tischlereien und auch etliche Zimmereien, so eine breite Hobelmaschine hat da keiner.
+1

Eckhardt, du hast quasi das Wort zum Sonntag gesprochen. Eine 90er Dicke als alleinige Maschine zum Dickenhobeln zu sehen macht aus meiner Sicht keinen Sinn. So eine Maschine ist nur als Ergänzung zu einer kleineren Dicke zu sehen und auch nur für seltene Anwendungen sinnvoll und auch dann stellt sich wirklich die Frage: braucht man so eine Maschine wirklich?
Natürlich gibt es viele andere Möglichkeiten um ans selbe Ziel zu gelangen. Es ist eben wie so oft bei anderen Entscheidungen auch, der eine kann die Maschine sinnvoll nutzen und der andere sagt, brauch ich in 100 Jahren nicht.
Das ist auch vollkommen in Ordnung.

Da kommen eben so viele Faktoren zusammen, die am Ende jeder für sich bewerten muß. Ich kann nur für meinen Teil sagen, ich bin froh, dass ich die Maschine habe, weil ich sie auch - wenn auch nur sehr selten - sinnvoll nutzen kann.
... und wenn sie zum Einsatz kommt, dann ist sie für mich eine Erleichterung und ich bin froh, dass ich sie habe. Um aber auch ehrlich zu sein, unbedingt brauchen tue ich sie auch nicht. Ich bin vorher auch ganz gut ohne zurecht gekommen. Zugegeben: ein bischen Spinnerei ist auch dabei. Ich steh einfach auf altes Heavy Metal. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 
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PrimaNoctis

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Kannst mir bitte mal moderne Maschinen oder von mir aus Blechkisten nennen, wo sowas geht?
Hofmann hat an der D632 (hab ich) und dem aktuellen Modell D636 einen Drehknopf für genau das verbaut. Das gibt's schon noch, aber nicht bei der Mittelklasse. Dasselbe ist es bei gehobelten Tischen.

@weissbuche Vermutlich liegt das auch daran, dass der Schwerpunkt nicht aus Massivholz liegt. Bei mir sind die Hobelmaschinen nach der Formatsäge die Hauptmaschinen, gemessen an der Laufzeit. Der Kollege paar Ecken weiter hat ne 41er Hammer sowie ne Felder 540 als Säge und ist super zufrieden, da er hauptsächlich Platte macht. Für mich wäre das nix, für Ben @isso noch viel weniger. Aber so darf jeder entscheiden, wie es bei ihm am besten läuft. :emoji_slight_smile: Hier führen viele Wege ans Ziel.

Zum Thema der alten Maschinen möchte ich noch zu bedenken geben: Je älter die Maschine desto wahrscheinlicher wird Wartungsstau und desto eher sind Lager fertig. Je nach Nutzung ist eine Maschine auch nach 15-20 Jahren absolut fertig. Andere sind nicht mal eingelaufen. Ich hab beides erlebt: Formatsäge unter 25 Jahren und ziemlich fertig (Einstieg), Bohrmaschine mit 65 Jahren, die 30 Jahre eingelagert war und perfekt läuft.
Die meisten Schreiner halten Ölkanne und Fettpresse für Kochutensilien.
 

Martin45

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Zur Frage ob Revision ja oder nein.
Hatte die Tage bei Panhans/Hokubema geschaut nach Hobelmaschinen. Das lag alles bei ca. 55.000Euro. Da kann man schon ein bisschen was für reparieren, upgraden etc. Selbst ohne eigenen Maschinenpark, wenn man die richtigen Ansprechpartner hat.
Man darf natürlich eine revidierte Maschine nach Kosten mit einer unrevidierten vergleichen. Zumindest wenn man nicht Zeit und Maschinenpark hat.
 

bikemaniac

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was sagt denn eigentlich @bikemaniac dazu, der den Faden gestartet hat?
Der @bikemaniac liest mit :emoji_slight_smile:.

Ich habe eine Metallwerkstatt mit Drehmaschine usw, also da habe ich kein Problem mit dem revidieren.

Eigentlich hatte ich mir in die Felder KF700S verliebt - sie vereint Fräse mit Formatkreissäge und somit konnte ich Platz sparen. Die Modelle gibt es gebraucht bei kleinanzeigen aber ich war dann auch in einem Showroom in Deutschland um mir die Materiale anzuschauen. Ich wurde SEHR gut beraten und die KF700S (neu) gefiel mir. Was mich störte waren die blöden Stellräder für die Winkeleinstellung - die waren aus schlampigen Plastik - aber verkraftbar. Auf dem Tisch lag ein Prospekt für Winteraktionen - und genau da war meine Maschine drin - 6600 Euro netto. Ich sagte dass ich sofort kaufe wenn dies der Preis wäre. Dann gab es Ausreden - die Maschinen wären vielleicht schon verkauft, dass es ab Februar neue Preise gibt usw usw - aber eine neues Angebot würde nur wenige 100 Euro mehr kosten. 5 Tage später kam das Angebot als PDF und jetzt war det Maschine +75% teurer geworden - also etwas von 11000 Euro netto. Da wurde ich sauer aber dachte nach hinein dass es vielleicht mein Schicksal sei. Der "liebe Gott" wollte mir sagen, "vergiss die Felder und mach was anderes". Und das andere sind jetzt schwere Gussmaschinen und nicht aus geschweisstem Blech. Einer hat mir auch gesagt dass die Martin FKS Beton in den Füssen haben um sie schwerer zu machen - was für ein Pfusch. Dann lieber was ehrliches aus stabilem Guss. Und somit bin ich hier gelandet und die Frage gestellt.

Betreffend +80cm Hobel: Ja, ich werde sie nicht oft brauchen und ich werde sie sicher mit einem Minihobel ergänzen - aber beim mitlesen hier habe ich mich noch nicht vom Projekt zurückgezogen :emoji_slight_smile:.

Und vielen Dank für alle Tips betreffend wertige Hobelhersteller.

Lucas
 

VolkerDK

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Zur Frage ob Revision ja oder nein.
Hatte die Tage bei Panhans/Hokubema geschaut nach Hobelmaschinen. Das lag alles bei ca. 55.000Euro. Da kann man schon ein bisschen was für reparieren, upgraden etc. Selbst ohne eigenen Maschinenpark, wenn man die richtigen Ansprechpartner hat.
Man darf natürlich eine revidierte Maschine nach Kosten mit einer unrevidierten vergleichen. Zumindest wenn man nicht Zeit und Maschinenpark hat.
Soso....wenn ich also so ein schrottreifes Eisenschwein repariere...dann "spare" ich also unter Umstaenden ueber 50.000 Euro :emoji_grin:
Stelle mir gerade vor, wie ich meiner Frau so ein weiteres Eisenschwein "schmackhaft" mache...mal sehen, ob sie anbeisst.
 

PrimaNoctis

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@weissbuche Das war, wie zuvor von mir geschrieben, keineswegs despektierlich oder verallgemeinernd geschrieben. Ich hoffe, es kam nicht so bei dir an. Jeder wie es für ihn funktioniert und wie es ihm gefällt (letzteres spielt ja auch eine Rolle).

Einer hat mir auch gesagt dass die Martin FKS Beton in den Füssen haben um sie schwerer zu machen - was für ein Pfusch. Dann lieber was ehrliches aus stabilem Guss. Und somit bin ich hier gelandet und die Frage gestellt.
Dann sag dem einen Gruß, dass das mit der Schwingungsdämpfung zu tun hat. Martin-Formatsägen wiegen übrigens in der Regel mehr als Mitbewerber, d. h. da wird nichts kompensiert.

Hofmann hat bisher Gussgestelle gebaut. Die Abrichte ist jetzt auf eine Schweißkonstruktion umgestellt (Herstellungskosten). Alle mir bekannten anderen Hersteller haben das schon lang gemacht. Ich sehe darin auch keinen Nachteil, die Schweißtechnik hat sich weiterentwickelt. Guss = gut und Blech = schlecht ist zu einfach. Blech ist auch nicht gleich Blech.

Zum 80er Hobel: Kölle hat in der letzten Baureihe einen 80er gebaut (DH 800). Setz dich aber hin, bevor du nach Preisen schaust. Das wird sicher mit das beste sein, was es in der Klasse gibt. Zum Rest ist alles gesagt.
 

VolkerDK

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Hallo Volker,

verschlissene Laufbahnen zu reparieren bedarf eines gewissen Maschinenparks: Fräsen, Flachschleifmaschine oder bei Rundführungen eine Drehmaschine.

Kannst du bitte begründen, warum das nicht wirtschaftlich ist.

Die pauschale Ansicht teile ich so nicht. Ich würde es eher so formulieren: Wenn man maschinell für die Metallbearbeitung nicht entsprechend ausgerüstet ist und Teile von einer Firma anfertigen lassen muss, kann es teuer werden, sodass eine Reparatur oft nicht lohnt.

......


Gleiches bei meiner großen Bandsäge Bäuerle BS 80. Bei ihr war die Antriebswelle um über 1mm am Radius eingelaufen, weil sich ein Lager gefressen hatte und der Innenring auf der Welle gelaufen ist.
Ich hab die Welle ausgebaut, den Lagersitz aufgeschweißt und abgedreht, bis die Passung wieder gepasst hat. Das entscheidende bei so alten Maschinen ist, dass man sich zu helfen weiß und maschinell gut ausgestattet ist. Dann bekommt man fast jedes Problem in Griff.
Das gute an so alten Maschinen ist: Elektronik gibts keine, nur Elektrik und die ist sehr einfach aufgebaut. Mechanisch kann man nahezu jedes Problem lösen.
Hallo Claus! Schoener Maschinenpark, und ein paar nette Stories zu deinen Maschinen.
Wenn ich eine komplette Metallwerkstatt und eine einschlaegige Ausbildung habe, dann kann man schon "Schnaeppchen" machen. Habe ja auch eine 60er ADH aus den 70ern. Sind aber sehr spezielle Vorraussetzungen.
In einer 100.000 Euro Werkstatt kann ich dann natuerlich "wirtschaftlich" einen 2000 Euro Dickenhobel instand setzen in wenigen Tagen (in denen ich dann nichts anderes arbeite)
Genauso kann ich auch wirtschaftlich so einen 2.5 tonnen Dickenhobel in Osteurope abholen, wenn ich halt einen eigenen LKW habe, paar Tage Urlaub nehme etc...
Meine Maschine habe ich mal eben in Bayern abgeholt, 1800 km Fahrt mit Anhaenger, damals war ich so, hab ich auch nur Spritkosten gerechnet :emoji_slight_smile:

Generell finde ich die Idee super alte Maschinen zu revidieren, und jedem, der dazu die Moeglichkeiten hat, wuerde ich es auch raten es zu versuchen. Eine 63er DH ist privat schon ziemlich unwirtschaftlich, der Schritt zu einem 80er ist nochmal was anderes. Habe ja auch mal viele Planken gemacht, letztlich habe ich gesehen dass ich mich kaputtarbeite.
Eine 8cm Eiche in 2,6m laenge und 80er Breite....was nuetzt einem da ein DH ohne Rollenlaufbahn etc.

@bikemaniac
Hast du denn die Vorraussetzungen so einen DH zu stellen? Ich meine so bei 2t Gewicht geht es los. Wie wuerdest du 80cm breite Werkstuecke da durchbringen? Arbeitet ihr immer mit mehreren Leuten? Wie werden die Planken zunaechst abgerichtet?
(Ich habe damals dann so ein Planfraese gestellt gebaut, dass musste das Werkstueck nicht bewegt werden, und du kannst abrichten und dicken mit nur einmal Umdrehen). Hat fuer eine 80er Platte mit 2,6m laenge etwa 2 Stunden gedauert,

EDIT:
https://www.maschinensucher.de/svitavy-hpb+80/i-17439088
1700 fuer einen 80er, billiger wird es nicht :emoji_slight_smile:
 

Claus P.

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Ich sehe darin auch keinen Nachteil, die Schweißtechnik hat sich weiterentwickelt. Guss = gut und Blech = schlecht ist zu einfach. Blech ist auch nicht gleich Blech.
Mit der These kann man eine Grundsatzdiskussion beginnen und wird sehr viele pro- und kontra Punkte finden.

Meine Meinung zur Umstellung von Guß auf Blech, bzw. Schweißkonstruktion ist überwiegend dem Kostendruck geschuldet. Betrachtet man nur die Werkstoffe selbst, hat Guß entscheidende Vorteile. Guß als Werkstoff hat sehr gute Dämpfungseigenschaften und eine höhere Masse reduziert ebenfalls die Schwingungen. Wenn man die Festigkeit und die auftretenden Kräfte betrachtet, sind Gußkonstruktionen per se massiver, da große Gußkonstruktionen weniger filigran hergestellt werden können im Gegensatz zu Schweiß- oder Blechkonstruktionen.

Der größte Nachteil von Guß ist, dass die Kosten für die Kerne oder Formen sehr hoch sind. Änderungen bei der Form vom Maschinengestell führen i. d. R. zwangsweise zu einer Änderung der Gußform. Um wirtschaftlich Maschinen mit Gußgestell herstellen zu können, sind Änderungen möglichst zu vermeiden und eine möglichst hohe Stückzahl begünstigt eine Senkung der Herstellkosten, da die Formkosten auf eine höhere Stückzahl umgelegt werden kann.
Guß ist auch nachteilig, weil Innovationen erst einen hohen Invest an Formkosten oder Formänderungen erfordern. Deshalb sind die Hersteller über Jahrzehnte praktisch bei ihren Konstruktionen geblieben ohne sie grundlegend zu verändern bzw. zu verbessern. Sehr schön sieht man das an den Kreissägen oder Hobelmaschinen von Kölle und Bäuerle, die sich vom Maschinengestell praktisch über Jahrzehnte kaum verändert haben.

Bedingt durch den Niedergang vieler Schreinereien in den 80er Jahren und folgende kamen deshalb auch Traditionsunternehmen wie Kölle, Aldinger, Bäuerle und viele weitere in finanzielle Schwierigkeiten, unter anderem auch weil einfach die Stückzahlen für die wirtschaftliche Maschinenproduktion mit Gußgestellen nicht mehr möglich war. Ich gebe zu bedenken, daß viele Holzmaschinenhersteller ursprünglich Gießereinen waren.

Schweiß- und Blechkonstruktion bieten viel mehr Freiheit, was Änderungen und Gestaltungsfreiheit angeht. Allerdings müssen negative Eigenschaften wie z. B. Schwingungs- und Dämpfungsverhalten andersweitig kompensiert werden. Das ist mitunter ein Grund, warum Altendorf in seine Schweißkonstruktion Beton einbringt.

Ich weiß nicht, wer Druckbalkensägen von Holzma (Homag- Konzern) kennt. Die Gestelle von den größeren Maschinen sind auch aus Mineralguss gefertigt, weil einfach die Dämpfungseigenschaften besser sind, als bei Schweißkonstruktionen.
 
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Claus P.

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In einer 100.000 Euro Werkstatt kann ich dann natuerlich "wirtschaftlich" einen 2000 Euro Dickenhobel instand setzen in wenigen Tagen (in denen ich dann nichts anderes arbeite)
... du mußt das anders sehen. Die Überholung der Maschinen mach ich ja für mich selbst, zum einen weil ich die Möglichkeit dazu habe und zum anderen weil mir die Arbeit Spaß macht. Im Prinzip nichts anderes, als Holzwerken als Hobby. Die Stunden, die ich in eine Revision stecke, bekomme ich ja nicht bezahlt. Ich kann mir soviel Zeit nehmen wie ich möchte um eine Maschine zu revidieren, da mein Fokus nicht auf Kosten sondern einer möglichst gut instandgesetzten Maschine liegt. Ähnlich zu vergleichen wie mit einem Auto als Oldtimer.

Müßte ich das ganze gewerblich betreiben und damit Geld verdienen sieht die Rechnung ganz anders aus. Der Aufwand - egal ob Stunden oder Kosten für Ersatzteile - muß auf den Verkaufspreis umgelegt werden. Schließlich will ich ja als Unternehmer Geld damit verdienen und mach das nicht aus Wohltätigkeit. Bei Vollkostenrechnung ist dann die Gefahr recht groß dass eine Generalüberholung nicht mehr rentabel wird.
Zum einen ist und bleibt eine alte Maschine alt, auch wenn sie überarbeitet ist. Wenn auf der anderen Seite dann auch noch der Verkaufspreis so hoch ist, dass der Unterschied zu einer Neumaschine nicht mehr all zu groß ist, kann ich mir gleich eine neue Maschine kaufen.
Deshalb ist mir im gewerblichen Bereich schon klar, warum überwiegend Neumaschinen angeschafft werden. Zumal die AfA von Neumaschinen sich gewinnmindernd und damit steuerbegünstigend auswirkt.

Insofern sind das zwei komplett unterschiedliche Betrachtungsweisen, ähnlich wie die Herstellung von Möbel im privaten oder gewerblichen Umfeld.
 
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brubu

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Hallo
Bei sehr grosser Präzision wie im Werkzeugmaschinenbau ist Guss immer noch sehr verbreitet. Die Präzision der Holzbearbeitung erinnert eher an Wurftoleranzen. Ich habe manchmal den Eindruck Präzision spiele bei Holzbearbeitungsmaschinen keine Rolle mehr.

Es gab oder gibt Revisionsbetriebe für alte Holzbearbeitungsmaschinen, das funktioniert aber nur wenn die alte Maschine gratis bzw. abgeschrieben ist und die revidierte dann mindestens den halben, ehemaligen Neupreis kosten darf. Da sind billige Blechmaschinen oft günstiger.
Die älteren Altendorf hatte auch Beton von unten im Sockel, wenn auch nur etwa 140kg.
Gruss brubu
 

VolkerDK

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... du mußt das anders sehen. Die Überholung der Maschinen mach ich ja für mich selbst, zum einen weil ich die Möglichkeit dazu habe und zum anderen weil mir die Arbeit Spaß macht. Im Prinzip nichts anderes, als Holzwerken als Hobby. Die Stunden, die ich in eine Revision stecke, bekomme ich ja nicht bezahlt. Ich kann mir soviel Zeit nehmen wie ich möchte um eine Maschine zu revidieren, da mein Fokus nicht auf Kosten sondern einer möglichst gut instandgesetzten Maschine liegt. Ähnlich zu vergleichen wie mit einem Auto als Oldtimer.

Müßte ich das ganze gewerblich betreiben und damit Geld verdienen sieht die Rechnung ganz anders aus. Der Aufwand - egal ob Stunden oder Kosten für Ersatzteile - muß auf den Verkaufspreis umgelegt werden. Schließlich will ich ja als Unternehmer Geld damit verdienen und mach das nicht aus Wohltätigkeit. Bei Vollkostenrechnung ist dann die Gefahr recht groß dass eine Generalüberholung nicht mehr rentabel wird.
Zum einen ist und bleibt eine alte Maschine alt, auch wenn sie überarbeitet ist. Wenn auf der anderen Seite dann auch noch der Verkaufspreis so hoch ist, dass der Unterschied zu einer Neumaschine nicht mehr all zu groß ist, kann ich mir gleich eine neue Maschine kaufen.
Deshalb ist mir im gewerblichen Bereich schon klar, warum überwiegend Neumaschinen angeschafft werden. Zumal die AfA von Neumaschinen sich gewinnmindernd und damit steuerbegünstigend auswirkt.

Insofern sind das zwei komplett unterschiedliche Betrachtungsweisen, ähnlich wie die Herstellung von Möbel im privaten oder gewerblichen Umfeld.
Ich glaube wir sehen es beide ganz genau gleich :emoji_wink:
Wirtschaftlich eben nur fuer einen selbst, wenn gewisse Vorraussetzungen erfuellt sind. Aber nicht wirtschaftlich im Sinne von "betriebswirtschaftlich sinnvoll". Die riesengrossen uralt DH haben -nach meiner Einschaetzung- einen wirklich kleinen Markt in D, nicht so wie 40er oder 50er ADH etc.
Bei Eisenschweinen kann man immer schwach werden...
 
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