Überstundenvergütung Montage

Big_A

ww-birke
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Wenn mir wieder mal jemand einen Fräser zur Sau macht oder eine Palette Böden falschrum zuschneidet müsste
ich das meinem AN auch in Abzug bringen ...

Es gibt Lohnmodelle die sehen das vor.
Tarif zahlen und für das erfüllen bestimmter Vorgaben - diese sollten natürlich realistisch erreichbar sein - gibt es Bonus.
Schäden müssen objektiv betrachtet werden und dann entschieden werden ob verschuldet oder nicht. Auf die Art hat ein ehemaliger Arbeitgeber von mir seine Makulatur und Reklamationen massiv gesenkt. Die MA haben mehr verdiehnt, waren motivierter, haben sich mehr mit der Firma identifiziert. Wenns offensichtlich um die eigene Kohle geht sind die alle viel interessierter. Win-Win Situation für alle.
 

uli2003

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Wenns offensichtlich um die eigene Kohle geht sind die alle viel interessierter. Win-Win Situation für alle.

Was im Umkehrschluss bedeuten würde, dass der AN gegen seine Pflicht, dem Arbeitgeber seine Leistung entsprechend der Aufgabe zur Verfügung zu stellen, nicht nachgekommen ist.

'Reklamationen massiv gesenkt' beim Versprechen einer Bonuszahlung zeigt genau dies auf. Gegen Geld kann man sich plötzlich konzentrieren, und im Grundgehalt ist man Hilfsarbeiter?? :confused:

Grüße
Uli
 

Big_A

ww-birke
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Was im Umkehrschluss bedeuten würde, dass der AN gegen seine Pflicht, dem Arbeitgeber seine Leistung entsprechend der Aufgabe zur Verfügung zu stellen, nicht nachgekommen ist.

'Reklamationen massiv gesenkt' beim Versprechen einer Bonuszahlung zeigt genau dies auf. Gegen Geld kann man sich plötzlich konzentrieren, und im Grundgehalt ist man Hilfsarbeiter?? :confused:

Grüße
Uli

Die Welt ist nunmal so. Und wer definiert wieviel Leistung für Entlohnung xy angebracht ist?
Die meisten Chefs erziehen meineserachtens ihre Leute genau zu dem negativen Verhalten das du anprangerst. Da bekommt ein Wasserträger genau das gleiche Gehalt wie ein Top-Mann.
3 Möglichkeiten.
- Er passt sein Verhalten bis zu einem gewissen Grad dem Wasserträger an.
- Er buggelt weiter wie ein Irrer für das gleiche Gehalt und bekommt irgendeinen Tick. Mit sicherheit der Seltenste ...
- oder: Er geht.
Und auf einen Schlag hast nen Betrieb voller Wasserträger und wunderst dich warum du nur Vollpfosten beschäftigst.

Das ist sicher eine endlose Diskussion und wenn man ehrlich ist gibt es für alles ein Pro und Kontra. Am Ende ist es ein Machtkampf wieviel die AN bzw. der AG bereit sind sich gefallen zu lassen.
 

uli2003

ww-robinie
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Und wer definiert wieviel Leistung für Entlohnung xy angebracht ist?

Ich sag's mal so - soviel Leistung, dass Arbeiten reklamationsfrei ausgeführt und -geliefert werden. Dass eine Reklamation andere Gründe als den AN haben kann weiß ich, und das darf natürlich nicht bewertet werden.
Es kann nicht sein dass ich einen Tischler einstelle, und der beim Arbeiten nicht nachdenkt. Dass ein Top-Mann mehr verdienen muss ist mir klar, aber eben jenen sollte ein Chef erkennen und dies auch umsetzen. Weiterhin erkennt der Arbeiter dies ja auch, und kann den Chef darauf ansprechen.
Sicherlich ist es in Ordnung wenn er sein mögliches Tempo drosselt, falls er es nicht vergütet bekommt. Ob der Chef ihm nun mehr zahlt, oder der Auftrag bei weniger Lohn später fertiggestellt wird, ist am Ende (wirtschaftlich) egal.

Grüße
Uli
 

ingo ullrich

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ich habe zwar schon ganz am anfang etwas senf dazu gegeben , aber das es eine so interessante Entwicklung nimmt, macht nachdenklich

erstmal stelle ich fest = es prallen 2 Welten aufeinander
arbeitgeber + arbeitnehmer

reduzieren wir diese aussagen auf "tuwörter" = ...geber + ...nehmer
wäre es doch interessant diese Gedankenwelten mal nachvollziehen zu können.

für mich kann ich nur für meinen Bereich reden: montage und demontage von messeständen
in deutschland und im ausland

grundsätzlich ist die arbeitszeit für die Erstellung eines Messestandes auch vom Arbeitsrecht relativ flexible gehalten " jedewede Tätigkeit zur erstellung eines Messestandes ist von jeglicher Tarif und/oder Arbeitsrechtlichen Situation ausgenommen"

diese Feststellung ist zwar von 1998 aber mit der meldung der messegesellschaften oder der messeausrichter zur befreiung der sonn- und feiertagsarbeit gilt dieses immer noch.

Hinzu kommt , wer öfter auf Messegeländen arbeitet, wird feststellen das hier die Arbeitszeiten vielfach bei 12 std. obergrenze liegen, und das meist nur sehr kurzfristig, da
die Messeveranstalter die Auf- und Abbau Zeiten immer weiter reduzieren.

Für den Messebauer beginnt die Messe aber trotzdem am Tag x zur Stunde Y und nicht 2 Tage später , weil ein Mitarbeiter ausgefallen ist... das interessiert keinen....

Deshalb gibt es so viele Freelancer im Messebau, da der Messebauer für 2-3 Monate im Jahr nicht seine komplette Mannschaft vorhalten kann.
Diese Freelancer vermieten nur Ihre körperliche Schaffenskraft zu einem Stdsatz x , wenn man als Unternehmer glück hat, haben diese noch eigenes Werkzeug...
und jeder nimmt für sich das Recht in anspruch 100% entlohnt zu werden... hier könnte wieder die Diskussion losgetreten werden , was sind 100 % aus welcher Richtung gesehen

Aber zurück zum Grundgedanken, vielleicht sind einige handwerker hier im Forum unterwegs die mal eine örtliche ausschreibung nicht bekommen , haben und sehen dann es stehen vor der baustelle autos aus DD oder noch ca. 150km weiter südlich?????

Das ist unser täglich brot = ich als Messebauer muss meinen stdlohn ansetzen mit z.b. 28 euro und das gegengebot liegt bei 14,80 euro, über beide stundensätze bekommt der kunde eine rechnung....so jetzt seid ihr dran

ratet mal wer mit seinem stundenlohn hilflos mit dem rücken an der wand steht????

und das , weil ich meinen angestellten an- und abreise bezahle , jeder bekommt einen EZ wenn immer möglich, bekommen verpflegungsmehraufwand, und wenn etwas vergessen, kaputt oder ähnliches passiert, kommt das material nach .. nicht auf kosten der AN

die anderen schlafen in 3 oder 4 bett zimmern , oder im auto, sollen sich selbst versorgen etc.

hier kann man nur von glück sagen , das auch aussteller (meine kunden) ab und zu den sinn einsehen , das es noch in D etwas teurer ist, und trotzdem den auftrag in D lassen und nicht in angrenzendes Ausland gehen.

gruß ingo
 

schneemann

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Zitat Ingo Ullrich:

"Das ist unser täglich brot = ich als Messebauer muss meinen stdlohn ansetzen mit z.b. 28 euro und das gegengebot liegt bei 14,80 euro, über beide stundensätze bekommt der kunde eine rechnung....so jetzt seid ihr dran"

Und die 14,80 € sind schon hoch angesetzt.
Ein bfreundeter Messebauer legte mir jetzt mal was vor:
Ein örtlicher Baumarkt hat für eine Baumesse einen Stand ausgeschrieben.
300 m² Standfläche mit Teppich auslegen, diverse Oktanorm Wände,
drei Musterküchen (die planen und verkaufen jetzt auch Küchen)
drei kleine Musterbäder, Tresen und diverse Tische mit Stühlen, ein Rückbufett
mit Anschluss von Wasser und Strom.
Aufbauzeit 3 Tage, Abbau 1 Tag.
Den Zuschlag gab es für 1190 € Brutto :eek:
Da fällt es schon schwer als Montagemessebau zu überleben.
(zum Glück muss ich da nicht mitmachen)

Beste Grüsse
 

Durable

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wenn ich für die Firma unterwegs bin, ist das keine Freizeit, sondern eben Arbeitszeit. Dafür bekomme ich meinen Lohn.
Mein Arbeitgeber hat mich an einem bestimmten Ort eingestellt, dort ist mein Arbeitsplatz. Wenn er will, das ich woanders hinfahre, ist das ok- aber dann ist das auch Arbeitszeit, dahin zu kommen.
Sollte der Kunde das nicht akzeptieren wollen und sich mit meinem Chef auf einen anderen Modus einigen- die beiden können vertraglich tun, was sie wollen. Ich habe keinen Vertrag mit dem Kunden, sondern mit meinem Chef. Daher kann er nicht einfach die Modalitäten seines Vertrages durchreichen.

Wobei ich nicht als Schreiner unterwegs bin

Das ist die einzig richtige Einstellun! Außerden haben wir Fachkräftemangel!
 

Durable

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Arbeitsort ist dort wo die Arbeit ist.
Streng genommen muss ich als AN für meinen Weg zum Arbeitsort sorgen.
Deswegen springen auf dem Messebau auch soviele "Freiberufler" rum,
weil das mit Angestellten sehr schwierig wird, konkurenzfähig zu bleiben.


Ich als Arbeitgeber muss natürlich den Aufwand um zur
Montage zu kommen mit kalkulieren. (Ist
aber schwierig weil das vieleicht manche Kollegen nicht tun ? )
Ich höre nur noch "ich brauche und das ist mein Recht .... "
Wenn mir wieder mal jemand einen Fräser zur Sau macht oder
eine Palette Böden falschrum zuschneidet müsste
ich das meinem AN auch in Abzug bringen. Aber das ist je wieder
mein Unternehmerisches Risiko.

Beste Grüsse

Den Arbeitgebern geht es in diesem Land leider viel zu gut!
 

schneemann

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Den Arbeitgebern geht es in diesem Land leider viel zu gut!

Ganz genau! Schlaflose Nächte weil der liebe Kunde mal wieder nicht zahlt,
oder sich Baustellen verzögern und man nicht weiß wie man das alles organisiert kriegen
soll, oder Lieferanten die leider vergessen haben, das die angebotenen
Dekore micht mehr lierbar sind, sind der Traum.

Verwechsel bitte nicht Handwerk mit Industrie.
 

Durable

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Menschenverachtente Behandlung, schlechte Vergütung, keine Aufstiegschangen außer auf die Ausbeuterseiter wechseln zu können! Und für den Arbeitgeberporsche malochen zu dürfen!
 

Durable

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Man muss ja keine griechischen Verhältnisse schaffen, und Leute nur auf dem Papier für 2000 Euro arbeiten zu lassen. Aber Zeit ist nun mal Geld und unser kostbarstes Gut!
 

Durable

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Momentan sind doch goldene Zeiten für Handwerksarbeitgeber, vor dem Eurokolapps bringt jeder schnell noch seine Hütte in Ordnung, der Geselle macht Überstunden für lau und beim Chef klingelt die Kasse! Und wenns nicht mehr läuft, steht der Geselle auf der Straße und Chef fährt sein Geld in die Schweiz oder nach Lichtenstein!
 

schneemann

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Momentan sind doch goldene Zeiten für Handwerksarbeitgeber, vor dem Eurokolapps bringt jeder schnell noch seine Hütte in Ordnung, der Geselle macht Überstunden für lau und beim Chef klingelt die Kasse! Und wenns nicht mehr läuft, steht der Geselle auf der Straße und Chef fährt sein Geld in die Schweiz oder nach Lichtenstein!

Genau !
Und dann sitzt der doofe Chef die ganze Zeit nur rum.
(Geld zählt sich im sitzen am besten, der Tisch muss nur gross genug sein)
Ich habs heute wieder nicht geschafft das ganze Geld zu zählen ....
muss ich wohl morgen weiter zählen ...
 

uli2003

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@Schneemann

Mensch, mach dir das nicht so schwer. Lass die Kupfertaler weg, das Zählen lohnt doch nicht. Konzentrier dich auf's Wesentliche. 8)

@durable

Ich leihe dir gerne mal einen meiner Porsche, muss ich nur mit der Putzfrau abklären ob die nicht grad zum Golfen ist.

Grüße
Uli
 

predatorklein

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Moin

Bleibt bitte sachlich,Leute.

Ohne die Gründe zu kennen warum der Chef des Threadstarters die eine Sache bezahlt ( oder auch nicht bezahlt ) ist eine Beurteilung der Situation gar nicht möglich.

- läuft der Laden und wirft gutes Geld ab und der Chef hält seine Leute " klein " weil er noch mehr Kohle machen will ?

- oder kämpft der Chef jeden Tag ums überleben weil´s in seiner Branche eben große Konkurrenz gibt die zu Dumpingpreisen arbeitet ?

Gute Arbeit sollte ordentlich bezahlt werden,ist eine ganz einfache Sache.
Klappt auch bei eineigen Firmen die dafür die nötige Klientel haben.
Bei vielen anderen wird einem der Preis teilweise einfach diktiert und man nimmt die Arbeit eben an oder man lässt es sein.

Wobei man dazu aber eben auch wieder genügend andere Arbeit haben muß :confused:
Und die hat eben nicht jeder Betrieb.

Und gerade im Ladenbau wo Monteure aus den neuen Bundesländern Montag morgens einige hundert Kilometer auf eine Baustelle fahren,dort auf dem Campingplatz wohnen und Freitags wieder heim fahren ohne was dafür zu bekommen kann die Lage nicht mehr schlechter werden.

Arbeit müßte in unserem Ländle gerechter verteilt werden und auch gerechter bezahlt werden.
Und sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber müßten dabei mitziehen.
Die Weichen hierzu hätten schon vor 20 Jahren gestellt werden müßen,damals war schon abzusehen,daß die " goldenen Zeiten " nicht ewig dauern würden.

Wäre aber sicher nicht sonderlich populär gewesen sowas damals zum Programm zu machen :emoji_wink:

Was die Zukunft noch bringen wird kann man sich vorstellen wenn man überlegt,daß das Arbeitsamt momentan eine 90 minütige Anfahrt zur Arbeitstelle und eine eben so lange Heimfahrt für akzeptabel hält !!!

Und ich kenen einige Arbeitnehmer die jeden Tag bei einem Lohn von sagen wir mal 1400 € netto als Schreiner oder Maler morgens 100 km aus dem Saarland nach BW fahren und abends wieder heim.
Und dafür im Monat 400 € von ihren 1400 € für Sprit ausgeben :eek:
Vom Wertverlust des Autos und der Instandhaltung ganz zu schweigen.

Gruß
 

Hunzenstrunz

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Kann Durable auch nicht so ganz zustimmen, aber natürlich gibt es auch im Handwerk Chefs die sich an ihren Arbeitnehmern ne goldene Nase verdienen.

Das Problem sind halt oft die anderen Chefs, ich weiss nicht wie oft mein Ex Chef in die Werkstatt gekommen ist und gesagt hat, dass er Auftrag XY nicht bekommen hat weil er teilweise um mehrere tausend Euro unterboten wurde. Und in den allermeisten Fällen wenn er es gegengerechnet hat fehlten schlicht und ergreifend die Löhne.
Der Mist ist halt wenn Chefs (und davon scheint es nicht wenig zu geben) Angebote abgeben wo grade so Material und Nebenkosten drin sind nur um den Arsch am scheißen zu halten, das macht den anderen natürlich nachhaltig die Preise kaputt...
Zu Schneemann und Uli ist vielleicht noch zu sagen, dass ich es schon Verständniss dafür habe das man sich über so arg verkürzte Ansichten aufregt, besonders wenn man einer von "den Guten" ist, nur hilft Ironie hier nicht viel. Das ganze ein wenig sachlicher vorgebracht hätte vielleicht zum nachdenken angeregt, so erhärtet sich eher so eine "alle Arbeitgeber sind Arschlöcher"-Haltung...
 

schneemann

ww-ahorn
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Ich entschuldige mich für die Unsachlichkeit von gestern Abend.

Es gibt leider viele Betriebe, die Ihren Stundenverrechnungssatz wahrscheinlich
sehr lange nicht mehr geprüft und angepasst haben. Es scheint mir auch
nicht unüblich zu sein das man einfach bissel billiger ist als der
Nachbar. Ich sehe manchmal Ausschreibungsergebnisse mit Regiestundensätzen
im Mittellohn bei 16,50 €. Da kann man schon die Lust verlieren
sich Samstag Abend hinzusetzen und Ausschreibungen auszufüllen.

Dazu kommt noch das man hier nicht einfach mal eine Halle anbauen kann.
wenn die Bau-Voranfrage mit "Ich glaube nicht das eine Halle dieser Grösse
genehmigungsfähig ist" beantwortet wird, muss man vieleicht andere Wege gehen.

Also werde ich mein Unternehmen evtl. in den Erzgebirgskreis verlegen.
Aussage Wirtschaftsförderung Erzgebirge:
" Wir haben den Standortvorteil geringer Grundstückspreise,
vereinfachte Genehmigungsverfahren, Höchstfördergebiet und
geringe Löhne "

Ich versuche trotzdem das am jetzigen Standort hinzukriegen.
Man könnte sich ja mal austauschen was der einzelne so an
Verrechnungssätzen am Markt durchsetzen kann ?

Beste Grüsse
 

sif220

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Schönen guten Morgen zusammen,

... schade, die Diskussion ging Anfangs ganz gut los - jetzt ist sie "zerredet".

Ich denke, das Ausgangsthema "was zählt eigentlich zur Arbeitszeit" ist zwischenzeitlich durch. Darüber wird gar nicht mehr gesprochen.

Jetzt läuft's ab hin zu "die Welt ist so schlecht". Auch interessant, aber war nicht die Frage. Ich kann da (leider ???) nur "zuschauen", da ich mein Geld anderweitig verdiene und für mich das Ganze rund um Holz "nur" Hobby ist.

Wenn ich aber solche Sätze lesen muß wie "ein Schreiner (-Meister?)" bekommt rd. 15 € / h dann finde ich das "nicht gut". Mit dem Geld tut man sich zumindest in München recht schwer, ein geregeltes Auskommen zu haben - hier kostet die 3 Wohnung (Altbau) im Schnitt rd. 1.100 €. Von irgendwas muß man auch noch leben. Nach Steuern würde das dann bedeuten, im Grunde 6 Tage die Woche mind. 10 Stunden zu arbeiten. Da haben wir noch nicht über eine Familie oder dergleichen "Luxus" nachgedacht. Ganz ehrlich. Ich würde für das Geld diesen Knochenjob nicht machen!

Letztlich hilft aber alles Beschweren nicht. Am Ende des Tages ist - doch wieder - jeder für sein eigenes Tun verantwortlich. Will heißen:
- Du entscheidest Dich entweder für dieses - zugestanden viel zu wenige - Geld zu arbeiten. Dann darfst Du dich aber auch nicht beschweren. Deine Entscheidung.
- Oder Du machst was anderes, bei dem Du weniger arbeiten oder mehr verdienen kannst. So mal in den Raum geworfen; richtig "vergleichbar" ist das natürlich nicht, es geht hier nur um die Größenordnungen. Putzfrauen bekommen in München gerne mal rd. 20 € (das auch meist noch schwarz)..... Nur dieses ständige Rumgenöle iSv alle sind so gemein und beuten mich nur aus, nervt ehrlich gesagt. Ich verstehe, dass das Sch... ist. Wenn's aber so schlimm ist - ÄNDERE WAS und mache nicht immer nur die anderen für Dein Glück verantwortlich!

Von daher. Ich finde es - sehr - schade / traurig / beängstigend, dass ein an sich so schöner Beruf wie der des Schreiners durch diese Preistreiberei ruiniert wird. Am Ende ist dann nur noch die "Aldi & Geiz ist Geil" Gesellschaft da.

Auch der Grund, warum ich nicht bei Ikea kaufe.

Euch allen einen hoffentlich erholsamen Sonntag.

Herzliche Grüße

Tom
 

Fredy65

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"Wenn ich aber solche Sätze lesen muß wie "ein Schreiner (-Meister?)" bekommt rd. 15 € / h dann finde ich das nicht gut".

Das kommt natürlich auch auf den Standort des Betriebes an,
in München oder Stuttgart verdient das ein Junggeselle, ein Meister 25 - 35€.

Wir haben oft mit Betrieben aus dem Schwarzwald, Alb ect. einerseits und natürlich der Industrie andererseits (Daimler, Porsche) wegen den Stundensätzen zu "kämpfen"- daher sehe ich auch das Thema Pendlerpauschale kritisch.

Gruß Fredy
 

sif220

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Noch mal Hallo,

mir läßt das Thema irgendwie keine Ruhe.

Ich verstehe das Thema - derzeit - so, dass es jetzt darum geht, was eine "gerechte" Bezahlung für diese Arbeit ist. Ok - in der Tat nicht ganz trivial und wohl auch schon über einige Jahrhunderte diskutiert worden. Bis hin zu Kriegen und den "Vergeistigten" Ansätzen der Philosophen. Darum geht's hier ja mit Sicherheit nicht.

Was ich aber mitgenommen habe ist, dass nicht alle Arbeitgeber "Ausbeuter" sind, die nur Schlechtes im Sinne haben. Aber trotzdem aus Gründen, die der Markt diktiert nicht immer den eigenen Leuten das zahlen können, was sie gerne würden, weil sonst ihr Betrieb kaputt geht. Ihr euch in einer teuflischen Abwärtsspirale befindet und Euch gegenständig unterbietet. Da fällt mir dann immer - das zwar hinkende, aber in meinen Augen treffende - Beispiel vom Tante Emma Laden um die Ecke ein. Die gibt's auch praktisch gar nicht mehr.

Was aber einen immer stärkeren Markt findet ist dieses ganze "Öko Zeug", "Fair Trade" und dergleichen. Im Grunde doch Dinge, bei denen die Kunden entweder vermittelt wird, etwas Gutes für sich zu tun da gesund oder aber ihr soziales Gewissen (ja, sowas gibt's tatsächlich) beruhigen, in dem ihnen vermittelt wird, mit dem Preis (etwas "über Markt") eine "gute Sache" zu unterstützen.

Vorschlag an die Arbeitgeber unter Euch - nach dem ersten Lachen mal drüber nachdenken:
Was wäre, wenn Ihr euch zu einer - Arbeitstitel - "Fair Made" Gemeinschaft zusammenschließen würdet? Z. B. ein eigenes Label kreieren, Inhalte vermitteln (wie z. B. gutes Handwerk muß vernünftig bezahlt werden), das Ganze vermarkten und dann über dieses Alleinstellungsmerkmal versuchen, sich durchzusetzen. Im Grunde was, wie "damit stärkst Du das deutsche Handwerk und trägst damit bei, Gutes zu bewahren.

Wäre mit Sicherheit nicht ganz leicht. Zugegeben. Aber irgendwie müßt Ihr aus dieser Abwärtsspirale raus. Sonst seit Ihr die Tante Emma Läden von morgen.

Herzliche Grüße

Tom
 

Hunzenstrunz

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Das mit dem Ändern ist ja schön und gut aber nicht jeder ist noch so jung wie ich und hat die Möglichkeit noch zu studieren (oder sich anderweitig fortzubilden)
Bleibt der Wechsel zu einem anderen Betrieb und der ist fast nicht möglich und wenn eher ein Glücksfall bei der Menge an Arbeitssuchenden.
Und dann wäre da noch die Flucht in die Industrie, geregelte Arbeitszeiten höhere Stundenlöhne, dafür blutet einem tagtäglich das Herz weil man immer nur das gleiche baut und das oft genug noch in gezwungenermaßen schlechter Qualität.

Wo ich wirklich das kalte kotzen kriege ist was einem als Geselle von Zeitarbeitsfirmen für Stundenlöhne angeboten werden. (ganz davon ab das ich auch dafür Verständniss habe das nen Unternehmer keinen Gesellen einstellt weil er einen oder zwei Aufträge im Jahr hat die seine Kapazitäten übersteigen)
 

Hunzenstrunz

ww-eiche
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Zu der Fair Made/Öko Geschichte:
soetwas gibt es durchaus schon nur ist so ein Konzept (leider) nicht auf alle Bereiche anwendbar weil es, besonders im Ladenbau und Messebau, einfach nicht gefragt ist.
Da muss dann der Messestand am besten noch weniger kosten als der Lohn für denjenigen der da steht und Bonbons verteilt (überspitzt gesagt)
 

schorsch

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Hallo,
wieder eine nette Disskussion. Wie schon geschrieben, ist jeder für sich selbst verantworlich, und wer in der derzeitigen Wirtschaftslage nicht den Absprung aus einem schlechten Arbeitsverhältnis schafft wird es nie mehr schaffen.
Dass der Schreinerberuf kein besonders gut bezahlter Beruf ist, ist nicht neu. Wer dem Beruf aus Überzeugung trotzdem treu bleibt der sollte vieleicht einmal das Buch von Christine Ax: Die Könnergesellschaft lesen. Baut zumindest moralisch auf und schafft neue Lösungsansätze für das Handwerk.
Gruß Georg
 

chris_maa

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So, liebe Angehörige der Arbeitnehmerschaft, jetzt mal ein kleines Beispiel der vergangenen Tage aus meinem Betrieb, um dieses dauerhafte Genörgele über "Arbeitgeberporsche", "Ausbeuter" etc aufzunehmen. Ich habe eine Schreinerei, die keinen Messebau macht und üblicherweise nicht am WE arbeitet. Da es sich an diesem WE aber nicht vermeiden ließ, wurde gestern Nacht gearbeitet und dies wird sich auch heute Nacht (pro Nacht 6 Stunden) fortsetzen. Als Ausgleich dafür dürfen unsere Leute ab morgen früh bis einschließlich Mittwoch Urlaub machen (beinhaltet natürlich den Maifeiertag, Ausgleich entspricht 16 Std.). Mein Vater, mit dem ich den Betrieb zusammen leite, und ich haben aber im Gegensatz zu unseren leuten auch Samstags schon die Fahrzeuge beladen, haben diese eben ausgeladen und für heute Nacht neu beladen und wir müssen auch, da die Zeit drängt, am Montag tagsüber arbeiten. Mehr Geld landet dafür übrigens nicht auf unseren privaten Konten. Das Geld bleibt im Betrieb. Man muss ja auch an schlechte Zeiten denken. Auch da wollen die Gehälter unserer Leute bezahlt werden. nen Porsche fahren wir übrigens auch nicht. Und gerne machen wir das noch dazu. Für mich als AG ist es selbstverständlich, geleistete Überstunden oder wie in diesem Fall Nachtarbeit ordentlich zu vergüten. Wenn meine Jungs ordentlich arbeiten, haben sie das auch verdient. Das zum Thema Arbeitgeberporsche. Wenn hier alle so über die besch..... Entlohnung und die schweren Arbeitsbedingungen im Messebau meckern, warum versucht ihr denn nicht die Branche zu wechseln? In einer klassischen Schreinerei oder einem Innenausbaubetrieb kleiner bis mittlerer Größe sind die Zustände zum größten Teil deutlich besser!

Grüße, Christian :emoji_slight_smile:
 
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