Üble Ausrisse beim Stemmen

Stamm-Hirn

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Meine Meinung als Stemmdüpel: zu viel Material mit zu viel Kraft. Wie weiter oben erwähnt, quetscht das das Holz. Da hilft auch keine Schärfe so weich wie das Holz ist.
In Videos wird immer mit ultrascharfen Klingen Hartholz bearbeitet. Das kann man aus meiner Sicht aber nicht vergleichen.

Die Schärfe passt, wenn auch mit Luft nach oben. Dann mit wenig Kraft schlagen, oder gleich nach dem Bohren nur schneiden.
Hmm, ich probiers mal. Aber ich hab gefühlt das Eisen eh nur gestreichelt... Und schneiden hab ich probiert, da kommt trotz irrem Kraftaufwand kaum was rum. Auch kann ich so nicht wirklich präzise arbeiten, wegen der hohen erforderlichen Kräfte.
 

Wolfgang EG

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Ich verwende dazu auch einen NAREX Lochbeitel. Damit lässt sich gut arbeiten, weil er sehr stabil ist (Foto: links).

20220522_075848.jpg

Wolfgang
 

IngoS

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Hallo,

Stechbeitel mit dem braunen Diamant abgezogen.
Dann loslegen und nicht zu viel auf einmal runterstemmen. Wie viel, oder wenig ausbricht ist auch von der Lage der Jahresringe abhängig und natürlich, wie breit die Frühholzringe sind. Stechbeitel immer so breit, wie das Zapfenloch wählen, der Zapfen wird dann angepasst.

IMG_20240417_081826.jpg

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Gruß Ingo
 

Stamm-Hirn

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Ok, ich müsste noch einen breiteren Beitel um Keller haben, der ist aber noch komplett ungeschärft. Wenn ca 2cm Breite ausreichend sind, um zwei 8cm Balken zu verbinden, sollte ich den hernehmen können.
 

Martin45

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Hast du beim Schärfen mal deine Beitelschärfe vor und nach dem Abziehen verglichen?
 

raziausdud

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Wir kennen immer noch nicht Deinen/Deine Beitel. Minderwertige Eisen bekommt man einfach nicht so scharf wie hochwertige.

Und hast Du den verlinkten Holzwerken-Artikel aus Beitrag 15 gelesen? Zitat: „Widerstehen Sie dabei dem Drang, mit schräg gestelltem Werkzeug Fasern herauszuhebeln. Kaum etwas zerstört die Schärfe eines Beitels schneller.“

Rainer
 

Stamm-Hirn

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Wir kennen immer noch nicht Deinen/Deine Beitel. Minderwertige Eisen bekommt man einfach nicht so scharf wie hochwertige.

Und hast Du den verlinkten Holzwerken-Artikel aus Beitrag 15 gelesen? Zitat: „Widerstehen Sie dabei dem Drang, mit schräg gestelltem Werkzeug Fasern herauszuhebeln. Kaum etwas zerstört die Schärfe eines Beitels schneller.“

Rainer
Ich hab nachgeschaut, aber auf dem Eisen steht nur Dorbi drauf. Ist schon älter, ich hab es von meinem Schwiegeropa geerbt, der Zimmermann war.
Gehebelt hab ich nicht (mehr), zumindest nicht soweit mir das bewusst wäre
 

pb57

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@Axel_H , @derdad
Vielen Dank für Eure Antworten, nicht zuletzt den Hinweis auf den Lochbeitel!
Das Zapfenloch-Ausstemmen liegt bei mir momentan nicht an, aber dann weiß ich wenigstens, worauf zu achten ist (zunächst beim Üben, und dann …!)
 

joh.t.

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Sieht man das hinterher ?
Wenn nicht , EGAL !

Scharfes Werkzeug sollte man haben und Fichte ist da sehr undankbar.
 

Stamm-Hirn

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Sieht man das hinterher ?
Wenn nicht , EGAL !

Scharfes Werkzeug sollte man haben und Fichte ist da sehr undankbar.
Prinzipiell hast du Recht, aber die Ausbrüche sind so übel, dass man da auch nicht mehr präzise nacharbeiten kann (die Lücken sind zu groß und die Fasern dazwischen wohl zu stark gequetscht). Etwas schöner sollte es also m.E. schon werden, auch wenn es keine solche Augenweide wie im Bild von @Ankece werden muss
 

Heener

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Die Wände arbeitet man "schneidend" nach, damit sie glatt werden. Also ohne Benutzung des Klüpfels.

Es gibt bestimmt einige Youtube-Filmchen, wo es demonstriert wird.
Da ich genügend Stecheisen habe, sind 2 davon schräg angeschliffen (links und rechts) für Eckausarbeitung.
Die müssten für den "ziehenden" Schnitt im weichen Holz ideal sein?
 

Friederich

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Für einen Hobbyschreiner, der ab und zu mal ein paar Zapfenlöcher stemmen will? Bloß nicht. Um die Geschwindigkeit gehts ihm ja garnicht.

Mit halbwegs guten Stemmeisen, die halbwegs gut geschärft sind, kriegt man Zapfenlöcher in mehr als ausreichender Qualität hin.

Dass er anscheinend mit dem Schärfen grundsätzlich ein Problem zu haben scheint, ist ein anderes Thema, dass er unabhängig von den Zapfenlöchern unbedingt angehen muss. Und zwar ohne Geld für weiteres unnötiges Equipment rauszuschmeißen.
 
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Friederich

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2 davon schräg angeschliffen (links und rechts) für Eckausarbeitung.
Wär mir viel zu viel Umstand. Dann bräuchte man ja abwechselnd 3 verschiedene Stemmeisen. Eines für die linke Ecke, eines für die rechte, und ein gerade angeschliffenes für die Fläche.
Übermäßig sauber muss die Eckausarbeitung auch garnicht sein, wenn man die Kanten des Zapfens leicht anfast. Mit scharfem :emoji_slight_smile: Stemmeisen ruckzuck erledigt.
 

Heener

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Wär mir viel zu viel Umstand. Dann bräuchte man ja abwechselnd 3 verschiedene Stemmeisen. Eines für die linke Ecke, eines für die rechte, und ein gerade angeschliffenes für die Fläche.
Übermäßig sauber muss die Eckausarbeitung auch garnicht sein, wenn man die Kanten des Zapfens leicht anfast. Mit scharfem :emoji_slight_smile: Stemmeisen ruckzuck erledigt.
Nein.
Die Eisen habe ich mir für Problemfälle angefertigt, wo man mit dem geraden Stechbeitel nicht hinkommt.
Hier ging es drum, dass bei Fichte ziehender Schnitt, schmaleres und scharfes Eisen besser ist.
Die Zapfen fase ich meist leicht an, des is klar. Beim Fachwerkbau halt mehr.

Wenn ich die viel zu großen Zapfenlochausfräsungen eines anderen Threads sehe, dann ist das vom TE gestemmten Loch gar nicht so schlecht. Klar, genauer geht immer.

Manchmal liegt es aber wirklich am günstigen Stahl eines Beitels, wenn man ein Eisen mal nicht richtig scharf bekommt....
 

NOFX

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Ich denke, dass das großzügige vorherige Ausbohren die Situation "verschärft", das sich die Fasern nur einseitig abstützen können und dann eben leichter gequetscht werden. Ich würde da eher bis vielleicht 1 cm ran gehen in Faserrichtung, quer dazu ist es wohl ziemlich egal.
 

Martin45

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Es gibt Stähle (Küchenmesser wie auch Stechbeitel), die mag ich gar nicht gern schärfen, einfach weil sie nicht oder nur schwer richtig scharf werden.
Vielleicht liegt das Schärfproblem also auch u.a. daran. Kirschen, Ulmia, Spannsäge usw. (die Klassiker unter den Beiteln halt) gehen aber eigentlich recht gut.
 
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Stamm-Hirn

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Es gibt Stühle (Küchenmesser wie auch Stechbeitel), die mag ich gar nicht gern schärfen, einfach weil sie nicht oder nur schwer richtig scharf werden.
Vielleicht liegt das Schärfproblem also auch u.a. daran. Kirschen, Ulmia, Spannsäge usw. (die Klassiker unter den Beiteln halt) gehen aber eigentlich recht gut.
Mein Vater hat einen - soviel ich weiß - unbenutzten Kirschen Stechbeitel bei sich rumliegen. Den würde ich mir mal ausleihen und a) schauen, wie sich mit dem arbeiten lässt, falls er tatsächlich unbenutzt ist (die Kirschen-Eisen fand ich eigtl. relativ scharf, als ich sie mir mal im Markt angeschaut habe). b) Würde ich den mal zu schärfen versuchen, falls/wenn er stumpf ist. Wenn der auch nicht wirklich scharf wird, weiß ich, dass es an der Technik liegt.

Ich hab ein m.E. gutes Küchenmesser, das die Schärfe bedeutend länger hält als andere Messer (klar, auf dem Wetzstahl abziehen muss man's ab und zu). Das krieg ich halbwegs scharf, sodass es den Tomatentest und auch den Papiertest ohne Weiteres besteht. Rasieren kann man sich damit aber nicht wirklich, trotz Finish auf dem 6000er (!) Stein. Daher nehme ich eher die Technik als den Stahl als Ursache an. Testen kann ich ja trotzdem mal.
 

LaettaLight

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Hi @Stamm-Hirn ,
Mir ging es vor einigen Jahren beim Einstieg ähnlich. Meine Erkenntnisse waren:
- Ist dein Stecheisen über die ganze Breite richtig scharf? Bei meinen ersten Schleifversuchen gab es manchmal in der Mitte 1-2 mm die nicht richtig ausgeschliffen waren (Teilweise wegen Rostnarben auf der Spiegelseite von alten Eisen). Dadurch werden beim Stemmen die Fasern gequetscht.
- Mein Test für ausreichende Schärfe ist kein Papier, sondern ich nehme bei einem Stück Fichte an der Hirnholzseite eine 1-2 mm Fase ab. Das sollte direkt nach dem Schärfen sauber und ohne quetschen gehen. Wenn das der Fall ist, stimmt mit deiner Stemmtechnik was nicht. Wenn sich keine saubere Fase abnehmen lässt, must du an der Schärftechnik arbeiten.
Bei sehr harten Stählen kann man da teilweise schon eine ganze Zeit schleifen.

Grüße
Tobias
 

magmog

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Guuden,

bei Fichte und ähnlichen Hölzern entsteht das Problem der liegenden Jahresringe.
An Ingos letztem Bild aus Nr.28 gut zu erkennen.
Der harte Teil liegt quer über dem harten.
Beim Eintreiben des Eisens quetscht sich das weiche zusammen bevor sich das harte trennen lässt.
Das ist selbst mit ultrascharfem Werkzeug kaum zu vermeiden, die Schnittkraft muss einfach so hoch sein.

Bei extremeren Hölzern wie Carolinapine sieht das es noch verheerender aus.*)
Abhilfe können schmale Werkzeuge bringen, die mit der Schneide auch noch schräg angesetzt werden.

Beim Bild von [SIZE=17px]Ankece[/SIZE] mit den schrägen Verläufen sieht es schon viel besser aus, mit stehendem
wird es ein leichtes. Wenn man es sich nur immer aussuchen könnte!


*) ein Kollege hat damit seine Handprobe bei der Meisterprüfung versaut!!
Er dachte super tolles Holz, kieferartig, wunderschön und fest.
Aber hart zu weich ist fast wie Styropor unter Blech mit dem Stemmeisen zu trennen!
 

der_vik

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Moin,

noch nicht selbst ausprobiert aber Rob Cossmann hatte mal ein Vidro gebracht in dem er von perfekten Ergebnissen sprach wenn der Schärfwinkel auf 17° reduziert wird. Muss dann öfter gescharft werden aber von der Theorie her kann ich es mir vorstellen.

Lieben Gruss,
Vik.
 

Stamm-Hirn

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Hab gerade auf dem Rückweg von der Arbeit das Kirschen-Eisen mitgenommen. Es ist wohl tatsächlich unbenutzt. Hab es sofort mal getestet und es ist ein komplett anderes Arbeiten. Man merkt, wie das Holz geschnitten und nicht vermöbelt wird - und ich denke, dass man bei der Schärfe immernoch was rausholen könnte. Von der Optik her gleicht das Ergebnis ein bisserl Pressspan von der Seite. Nicht perfekt wie in Ankeces Bild, aber so, dass ich es ruhigen Gewissens lassen würde. Arbeitet man es mit der Hand schabend etwas nach, sieht es sehr gut aus.

Über die Schleiftechnik hab ich viel nachgegrübelt. Womöglich halte ich den Winkel doch nicht so sauber ein, wie ich dachte: ich hab bei dem anderen Eisen mal die gesamte Fase mit Edding angemalt und auf einem 1000er Stein ein paar Züge geschliffen. Mehrere Stellen waren noch farbig, darunter auch die Schneide. => wenn die These stimmt, ist die Schneide durch das vorige Schleifen leicht ballig und/oder hat einfach nicht genug Abtrag abbekommen (quasi zu früh aufgehört). Werde mir heute Abend mal eine Schleifhilfe bauen und schauen, ob es dann besser wird.
@magmog In meinem Fall kann ich mir die die Position der Ringe in gewissem Maße ja aussuchen. Die Balken sind quadratisch und wie herum ich die drehe, ist im Grunde wurscht.
 

Friederich

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Arbeitet man es mit der Hand schabend etwas nach...
Du meinst sicherlich/hoffentlich "schneidend"? Denn Schaben sollte man möglichst vermeiden. Das geht sehr auf die Schneide und macht sie stumpf.
Übrigens genauso bei Küchenmessern. Um geschnittene Zwiebeln etc vom Küchenbrett zu scharren, soll man immer den Rücken benutzen.
 
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