... kann man so nicht stehen lassen, meiner Meinung nach.
Nachdem ich es mit diesem extrem harten Holz zu tun bekam, hab ich viel recherchiert dazu. Was von dem, was ich herausgefunden habe stimmt und was nicht, kann ich nicht sagen. Vielleicht melden sich die Fachleute noch dazu.
Eiche wird nicht einfach hart, wenn sie älter wird - soweit stimmt das. Aber sie wird härter, wenn sie bewettert wird, weil die Gerbsäure im Holz Verbindungen mit Salzen eingehet, die zB im Wasser vorkommen.
Deshalb wurde früher für Bauten und vor allem für Dachstühle Eichenholz verwendet, das geflößt worden war. Entweder zum Transport oder es wurde einige Zeit im Wasser gelagert, bevor es getrocknet und verbaut wurde. Die Wasserlagerung hatte mehrere Gründe, aber die Reaktion mit Gerbsäure soll einer davon gewesen sein.
Der eigentliche Härteprozess läuft offenbar über lange Zeit ab. Bei der Mooreiche kommt dieser Effekt besonders zum Tragen - wegen der langen Lagerzeit im Wasser. Dieses Holz wird besonders hart, schwer und dunkel.
Auch Eiche, die offen in Fachwerk verbaut wurde und damit der Witterung ausgesetzt war, nimmt Salze auf - grösstenteils aus dem Füllmaterial (Bruchsteine, Mörtel, Putze). Auch da kommt es über längere Zeit zu einer Verhärtung des Holzes. Auch alte Farbaufträge, die zB oft Kupferhaltig waren, können dabei eine Rolle spielen.
Auf jeden Fall ist Gerbsäure ein sehr reaktionfreudiger Stoff, was die meisten wissen, die sie verarbeiten: Die Probleme mit Eisen resultieren aus dem hohen Gerbsäuregehalt der Holzes.
Und , nur am Rande: Wenn man Eiche im Ofen verheizt, soll man das gespaltene Holz ein Jahr unabgedeckt im Freien lagern, bevor man es trocknet. Dabei wird ein Teil der Gerbsäure vom Regen ausgewaschen. Wenn man das nicht so macht, besteht die Gefahr. dass die Gerbsäure im Kamin den sogenannten "Glanzruß" bildet. Und der ist für die meisten Kaminbrände verantwortlich. Es muss allerdings sehr lange mit unbehandelter Eiche geheizt werde, um eine gefährliche Schicht aufzubauen, hat man mir gesagt.
Wie gesagt: Alles ohne Gewähr. Es geht hier um Wissen, das aus dem jahrhundertelangen Umgang mit dem Material kommt. Irgendwelche wissenschaftlichen Untersuchungen dazu habe ich nicht gefunden. Ich wäre sehr an Bestätigung oder Korrektur dieser Aussagen interessiert.
Andreas