Arbeitsplatten selbst herstellen aus Bauholz

Alceste

ww-robinie
Registriert
12. Mai 2020
Beiträge
3.604
Alter
39
Ort
Seligenstadt
eine Kreissäge mit Führungsschiene. Am besten eine Tauchsäge mit Führungsschiene. Oder eben eine Tischkreissäge. Sonst wird es schwierig bis unmöglich rechtwinkling zu bleiben.

Naja die Tauschsäge macht noch keinen rechtwinkligen Schnitt, da braucht man also noch einen entsprechenden Winkel, am besten einen den man sich direkt an die Führungsschiene befestigt (kann man auch selbst bauen). Was IMO dabei aber gerne vergessen wird, ist dass man ja nicht nur rechtwinklig ondern auch Maßhaltig arbeiten will und da brauchts mit einer Tauschsäge eben noch Sonderzubehör. Da ist die Tischkreissäge die bessere Wahl, vor allem weil man da auch schmale Teile wiederholgenau schneiden kann.
 

Leibhaftiger

ww-robinie
Registriert
12. Januar 2013
Beiträge
1.076
Ort
Affalterbach
Die Aussage, dass man als Hobbyist niemals günstiger produziert als die Industrie ist schon deshalb falsch, weil es pauschalisiert.
Es kommt halt immer drauf an was man macht und mit welchem Material. Bei nem 4,99€ Vogelhaus ausm Baumarkt oder nen anderem Kleinkram stimmt die Aussage. Bei nem Tisch zb schon wieder nicht mehr unbedingt.
beispiel: ich hab ua ca noch 1,5m3 Eiche da liegen, kammergetrocknet. Fur 300€ abgeräumt bei ner Auflösung. Im Herbst die Bernardo 1600n gekauft fur 1500€. Egal was ich mit dem Holz anstelle außer verbrennen, lohnt sich das.

Vielleicht sollte man die Aussage mit dem Zusatz "unter gleichen Vorraussetzungen" erweitern. Natürlich kann ich als Hobbyist günstiger produzieren wenn ich das Material geschenkt bekomme und vielleicht auch noch die Maschinen. Sobald ich aber das Holz ganz normal beim Holzhändler kaufen muss und realistisch die "Nebenkosten" (Maschinen, Strom, Platz, Werkzeug, Verschleiss etc) mit reinrechne, wird es schon sehr dünn mit dem Vergleich, auch ohne Arbeitszeit.
Ist aber auch egal, ich glaube kaum, dass irgendjemand, der sich hier mit dem Thema beschäftigt, das macht um Geld zu sparen, sondern aus Spass an der Freude. Das da in einigen (vielleicht auch vielen) Fällen auch noch ein wirtschaftlicher Nutzen bei rausspringt, ist doch ein netter Nebeneffekt.
 

Wolfgang EG

ww-robinie
Registriert
17. Oktober 2010
Beiträge
873
Alter
72
Ort
Brandenburg
Ist aber auch egal, ich glaube kaum, dass irgendjemand, der sich hier mit dem Thema beschäftigt, das macht um Geld zu sparen, sondern aus Spass an der Freude.

Ja, so ist es. Es macht einfach Spaß und stolz, wenn man sich aus einem rohen Stück Holz etwas gebaut hat. Jedenfalls, wenn ich das aus dem Hobbybereich betrachte. Salopper Spruch: Kaufen kann jeder ...

Wolfgang
 

Wolfgang EG

ww-robinie
Registriert
17. Oktober 2010
Beiträge
873
Alter
72
Ort
Brandenburg
Nur ein kleiner Hinweis zum Foto. Das Brett links und die beiden Bretter rechts sind extrem rotwüchsig, also Reaktionsholz, und werden sicher immer verziehen. Für eine Tischplatte würde ich da etwas anderes nehmen. Auch wenn noch Gratleiste, etc., kommen sollte. Meiner Erfahrung aus langjähriger, berufsmäßiger Massivholztischlerei.
LG Gerhard

Danke für den Hinweis, Gerhard. Ich habe die Bretter erst einmal grob zusammengelegt. Die müssen erst noch sortiert und richtig gefügt werden. Aber ich werde sehen, ob ich die Bretter nochmal austauschen kann. Das Projekt Platte liegt erst einmal »auf Eis«. Gibt im Moment wichtigere Sachen.

Wolfgang

PS: Die Qualität der Baudielen aus dem BAUHAUS ist nicht gerade berauschend. Ich habe sie noch für knapp 8 Euro/Stück (2 m) gekauft, jetzt kosten sie sage und schreibe 20,40 Euro!!! Qualität: beschixxen
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.780
Alter
78
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
....Ich bin gegenwärtig dabei, aus Baudielen eine Tischplatte zu machen. Wenn ich nicht viel Zeit hätte (Rentner) und mir diese Arbeit Spaß machen würde, dann wäre das – schlicht gesagt – wirtschaftlicher Schwachsinn.
...genauso sehe ich das auch, Ich glaube, da sind wir uns sehr ähnlich.

LG
Batucada
 

Wolfgang EG

ww-robinie
Registriert
17. Oktober 2010
Beiträge
873
Alter
72
Ort
Brandenburg
... Im Gegentum. Nichts ist frustrierender als verschwendetes Material, Geld und Zeit wegen Selbstüberschätzung.

Friederich, grundsätzlich stimmt das wohl. Bei mir liegt das so, dass ich kaum mal etwas wegwerfe. Holz, was – aus meiner Sicht – vielleicht noch mal was werden könnte, wird aufgehoben. Selbst Bretter von einem alten Sandkasten führe ich noch einer neuen Bestimmung zu. Damit verfüge ich eben auch über einen gewissen Fundus an Material, mit dem ich – ohne bei Fehlschlägen weinen zu müssen – auch erst einmal probieren kann. Und glaube mir, an Fehlschlägen hat es bisher nicht gefehlt.

Ich bin da aber auch eher der Sturkopp. Wenn mir jemand sagt, das geht nicht ... dann probiere ich es erst recht. Ob es dann unbedingt Selbstüberschätzung ist, lasse ich mal so stehen. Es kann einfach auch Selbstfindung sein. Ohne zu probieren, kann man sein Leistungsvermögen m. E. nicht herausbekommen.

Was nun den TE betrifft, so sollte er wirklich den Vorschlag aufgreifen und erst einmal an einem kleineren Format einen Test machen. Oder eben seine Vorstellungen durchziehen und dann ggf mit den (möglichen) Konsequenzen) leben können/müssen.

Wolfgang
 

hennerich

ww-ulme
Registriert
10. April 2017
Beiträge
187
Im Gegentum. Nichts ist frustrierender als verschwendetes Material, Geld und Zeit wegen Selbstüberschätzung.
Und noch ein Gedanke zusätzlich zu Wolfgangs Post. Beim Selbermachen (auch wenn man Fehler macht) lernt man dazu. Auch wenn man Rückschläge einstecken muss, wird man selbstsicherer und baut seine Fähigkeiten aus. Jeder hat mal angefangen und durchlebt eben diesen Lernprozess. Von daher sehe ich die Frage vom TE eher als mutig mit der Bereitschaft Lehren anzunehmen und er muss sich eben dann der Frage stellen, was genau ist sein Anspruch und kann er das mit seinen Mitteln (Geld, Zeit, Werkzeug) auch umsetzen.
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.780
Alter
78
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
...Nichts ist frustrierender als verschwendetes Material, Geld und Zeit wegen Selbstüberschätzung.
Wir sind mit Nichts gekommen und wir gehen auch wieder mit Nichts. Ich glaube, diesen Grundsatz sollte man bei der Realisierung eines Projektes nicht aus den Augen verlieren. Aus heutiger Sicht würde ich mich maßlos ärgern, wenn ich mich je dieser eingangs zitierten Behauptung untergeordnet hätte. Ich hätte alle meine positiven und natürlich auch negativen Erfahrungen nicht machen können. Wie arm wäre mein Leben geworden! Ich spreche nicht alleine von meiner Hobbytätigkeit, ich hatte schließlich noch ein Berufsleben und ein privates Leben dazu, das mich reich erfüllt hat.

Die positiven Erfahrungen sind natürlich die wichtigen, die es erlauben, über die negativen hinwegzukommen, diese gehören einfach dazu, wenn es nicht überhand nimmt. Frustration stellt sich lediglich ein, wenn das Materielle durch in der Persönlichkeit des Machers begründet und damit überbewertet wird. Man sollte daher mit Gelassenheit auch das Scheitern eines Projektes einkalkulieren. Es ist natürlich klar, wenn man das Scheitern exklusiv ausklammert, dass dann Frustration u.U. auch vorprogrammiert ist. Leute, die von jedem Plan erwarten, dass er auch funktioniert, die sollten die Hände von solchen Projekten lassen.

Und außerdem, der TE hat hier schon nach der Machbarkeit seines Vorhabens gefragt. Wer hindert ihn daran die Voraussetzungen für die Machbarkeit herbeizuführen? Nur die, die ständig Bedenken äußern.

Batucada
 
Zuletzt bearbeitet:

FredT

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2014
Beiträge
5.764
Ort
Halle/Saale
Die Dinger sind inzwischen, (wann hast du die letzte aufgebaut oder nur gesehen?), besser als ihr Ruf. Und schon immer, wenn du sie selbst aufbaust.
Da sind auch keine 5steller vonnöten, vier im unteren Bereich reichen. Und ich rede von 4,m+. Allerdings auch selbst geplant; alles paßt! Selbst aufgebaut und in Beutzung seit Jahren, eine andere 2x aufgebaut und 1x ab- und komplett als Insel wieder aufgebaut. Teile nachgekauft... Sieht aus wie neu, am ersten Tage. Natürlich auch Installation und Platten selbst geschnitten... Und den Frauen gefällt es, die Teile werden gepflegt.

von daher... just 2ct
 

falco

ww-robinie
Registriert
2. Februar 2014
Beiträge
3.136
Ort
Norddeutschland
Die Dinger sind inzwischen, (wann hast du die letzte aufgebaut oder nur gesehen?), besser als ihr Ruf.
Wobei ich schon finde dass mit der neuen Metod Serie im Vergleich zu Faktum die Qualität deutlich optimiert wurde, nicht ins Positive. Wenn Sie allerdings steht sind das auch für mich 1A Küchen zu einem guten Preis. Für eine etwas ausgefallene Küche sollte man aber Werkzeugmäßig und handwerklich gut aufgestellt sein, besonders im Altbau.
 

Johannes

ww-robinie
Registriert
14. September 2011
Beiträge
6.996
Alter
67
Ort
Darmstadt/Dieburg
Hallo,
ich finde Ikea ist nicht das Ende der Fahnenstange. Meine Nichte hat sich zwei gebrauchte Team7 Küchen gekauft und daraus ihre Küche gestrickt und die Reste noch gut verkaufen können. Natürlich mit neuer Arbeitsplatte und etwas Unterstützung durch ihren Onkel.

Es grüßt Johannes
 

snook

ww-pappel
Registriert
7. Juli 2021
Beiträge
11
Ort
57234 Wilnsdorf
Ich habe mir nun nochmal alles durchgelesen und bin zu der Entscheidung gekommen, dass ich dem Rat folgen werde, es einfach mal an einem kleineren Objekt zu probieren. Ich werde dann feststellen, ob es klappt oder nicht.

Am Schwierigsten wird sicher sein, den 90° Winkel ohne passendes Werkzeug hinzubekommen und anständig zu hobeln, das nehme ich mit und da habe ich Respekt vor. Ob ich da mit der Oberfräse tricksen kann und wie meine Fähigkeiten am Hobel sind werde ich herausfinden. Vielleicht kaufe ich auch so einen Tisch in den man die HKS unten einspannen kann.

Weiter beunruhigen mich die Kritiken an der Härte des von mir Anfangs vorgeschlagenen Holzes sehr. Ich bin eben mit dem Fingernagel über Fichte (Brinellhärte 12) gegangen und habe tiefe Riefen hinterlassen - das ist wirklich zu weich. Kieferngehölze (Brinellhärte 17) sind etwas besser (habe grad nichts zum testen da), aber der Vorschlag am besten Buche zu verwenden erscheint mir dann doch sehr sinnvoll! Buche und Eiche liegen laut Internet beide bei Brinellhärte 34.

Kiefer habe ich nicht hier, den Fingernageltest habe ich noch an einem Schneidbrett aus Bambis gemacht, da bekomme ich gar nichts eingeritzt. ..und auch an Holzbrettern, welche angeblich aus Akazie sein sollen, was noch härter wäre - die sind definitiv nicht aus Akazie! ..was auch den Preis erklärt :emoji_slight_smile:

Dann hatte ich meinen Esstisch (Buche monocoat anthrazit geölt) noch versucht zu beschädigen. Auch hier konnte mein Fingernagel nichts anrichten. Unsicher bin ich jetzt, ob die Härte noch davon abhängig ist, ob ein Holz geölt ist oder nicht.

Ich danke nochmals für die Hilfe und rege Teilnahme!
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
10.101
Ort
Berlin
Hallo,
Öl verändert die Brinell-Härte von Holz nicht.

Was die Buch betrifft, ich habe gerade so klötzchenverleimte Arbeitsplatten bei Hornbach gekauft. 2400x620x27mm für ca. 70€. Die Stäbchen immerhin ca. 50mm breit und ca. 350mm lang. Das ist natürlich kein vom Tischler gefertigtes Leimholz, aber als geölte Arbeitsplatte auf der vom Vormieter der letzten Wohnung übernommenen und seitdem zweimal umgebauten Ikea-Faktum-Küche eine preiswerte und optisch ansprechende Lösung. (Ja, ich weiß,wie man die Türen einstellt….)
 

Anhänge

  • 2B648B2F-3425-4870-B718-0FE03727C7A2.jpeg
    2B648B2F-3425-4870-B718-0FE03727C7A2.jpeg
    128,8 KB · Aufrufe: 95
Registriert
13. März 2018
Beiträge
1.121
Ort
Leipzig
Die Idee erstmal ein kleines Möbel zu bauen kann ich auch nur empfehlen. Ich sage immer aus Spaß das ich eine Youtube Tischlerlehre gemacht habe - aber nur halb im Scherz. Schau dir Videos von Heiko Rech, Holzwerken, Guido Henn an und noch viele weitere mehr. Schwierig ist es nur manchmal die Spreu vom Weizen zu trennen.

Dann hatte ich meinen Esstisch (Buche monocoat anthrazit geölt) noch versucht zu beschädigen. Auch hier konnte mein Fingernagel nichts anrichten. Unsicher bin ich jetzt, ob die Härte noch davon abhängig ist, ob ein Holz geölt ist oder nicht.

Hier würde jetzt super ein Wortspiel mit Hartwachsöl passen. :emoji_joy: Spaß beiseite, das Öl ist nur Schutz vor Verschmutzung und es sieht schöner aus und fässt sich geschmeidig an.
 

Mater1984

ww-robinie
Registriert
26. März 2013
Beiträge
1.589
Ort
Bretzfeld (bei Heilbronn)

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.810
Am Schwierigsten wird sicher sein, den 90° Winkel ohne passendes Werkzeug hinzubekommen
Du meinst sicher die Fügekante? Nicht nur der 90°-Winkel ist schwierig, sondern vor allem, dass diese Fügekante auf ganzer Länge weder konvex noch konkav sein darf. Hierbei kommts dann auf zehntel bis hundertstel Milllimeter an, da sich tückischerweise der Fehler mehrer Lamellen addiert. Und dann ergibt sich schnell eine unschöne Fuge auf der fertigen Platte.
Nur zwei kurze Bretter längs zu verleimen, kriegt man rel einfach hin.
Die Länge sowie die Vielzahl der Bretter erst, machen die Sache so schwierig.
 
Oben Unten