Polarlicht
ww-pappel
- Registriert
- 2. November 2016
- Beiträge
- 7
Hallo,
seit kurzem darf ich Langzeitarbeitslose in einer Werkstatt eines Bildungsanbieters beschäftigen. Es handelt sich um schwieriges Klientel und Arbeitssicherheit ist denen relativ egal. Mir aber nicht. Mein Arbeitgeber ist sehr sparsam mit den finanziellen Mitteln, meine Gesundheit ist unbezahlbar und ich denke, ich trage auch die Verantwortung für meine Klienten.
Qualifikation
Ich bin qualifiziert für den Umgang mit dem Klientel, aber habe keine handwerkliche Ausbildung. Erfahrung habe ich lediglich durch private Werkprojekte gesammelt.
Werkzeuge
Eine billige Kappsäge einer Baumarkt-Eigenmarke, Stichsäge, Dekupiersäge
Akkuschrauber, Standbohrmaschine, Schwingschleifer, Bandschleifer - von jedem ein Gerät.
Holz
Restholz, Multiplex, Pappelsperrholz, Leimholz (Nadelholz, Buche), Paletten, Äste etc.
Projekte
Vogelhäuser, Weihnachtsdeko, Kerzenhalter, einfache Möbel, Palettenmöbel etc. also nix tolles / großes
Ich bin mir völlig unsicher, welche Arbeitsschutzmaßnahmen notwendig sind und ab wann "Panikmache" anfängt.
- Die Sicherheitsschuhe liegen irgendwo rum, Atemschutz, Schutzbrille, Handschuhe, Gehörschutz etc. fehlen. Ich habe nun ein paar Atemschutzmasken für den Einmalgebrauch gekauft - die sollen laut Arbeitgeber ein paar Wochen halten (also eine Maske wird mehrere Tage / Wochen genutzt)... Ist eine Halbmaske mit auswechselbaren Filtern übertrieben? Ich habe den Staub heute schon deutlich gemerkt... Da es keinen Gehörschutz gab und die bestellten Stöpsel mit Bügel noch nicht eingetroffen sind, habe ich meinen eigenen Kapselgehörschutz und meine Handschuhe mitgebracht. Sicherheitsschuhe sollten schon passen, wenn ich darauf 5 Stunden am Tag drin rumlaufe, zumal ich eigentlich orthopädische Einlagen trage, die aber - so hab ich heute gelernt - eigentlich nicht in Sicherheitsschuhen gestattet sind. Der Empfehlung "schauen Sie mal beim Restpostenmarkt (*Name*), die haben immer welche für 29 Euro..." werde ich nicht nachkommen - Schmerzen kann ich nicht gebrauchen.
- Gereinigt wird der Raum mit Druckluft und Handfeger / Besen. Der Bausauger ist defekt. Eine Absaugung gibt es nicht. Notwendig oder Panikmache? Die Kappsäge verursacht an einem Tag so viel Späne, wie meine private in über einem Monat.
- Eine Einweisung in die Geräte gibt es nicht und ich fühle mich auch nicht in der Lage dazu (nutze die ja selbst nur hobbymäßig).
- Die Steckdosen befinden sich an den Wänden, die Werktische in der Mitte des Raumes. Es werden Verlängerungskabel genutzt, die damit auch Stolperfallen darstellen.
- Die Geräte sollten ja auch gewartet werden - ist mir diese Verantwortung zumutbar?
- Es gab keine Unterweisung und es gibt auch keine Betriebsanweisung zur Nutzung der Werkstatt.
Wie ich meine private Werkstatt nutze, ist meine Sache. Ich fühle mich aber verantwortlich, auch wenn mein Arbeitgeber behauptet, dass nur der AG haftet. Allerdings sehe ich mich schon in der Haftung, wenn ich so etwas zulasse. Spätestens bei einem Unfall wird die BG auf der Matte stehen und das wird dann richtig unangenehm. Zudem möchte ich meine eigene Gesundheit schützen - die ersetzt mir keiner.
Was ist also Pflicht und was ist Kür?
Viele Grüße
Polarlicht
seit kurzem darf ich Langzeitarbeitslose in einer Werkstatt eines Bildungsanbieters beschäftigen. Es handelt sich um schwieriges Klientel und Arbeitssicherheit ist denen relativ egal. Mir aber nicht. Mein Arbeitgeber ist sehr sparsam mit den finanziellen Mitteln, meine Gesundheit ist unbezahlbar und ich denke, ich trage auch die Verantwortung für meine Klienten.
Qualifikation
Ich bin qualifiziert für den Umgang mit dem Klientel, aber habe keine handwerkliche Ausbildung. Erfahrung habe ich lediglich durch private Werkprojekte gesammelt.
Werkzeuge
Eine billige Kappsäge einer Baumarkt-Eigenmarke, Stichsäge, Dekupiersäge
Akkuschrauber, Standbohrmaschine, Schwingschleifer, Bandschleifer - von jedem ein Gerät.
Holz
Restholz, Multiplex, Pappelsperrholz, Leimholz (Nadelholz, Buche), Paletten, Äste etc.
Projekte
Vogelhäuser, Weihnachtsdeko, Kerzenhalter, einfache Möbel, Palettenmöbel etc. also nix tolles / großes
Ich bin mir völlig unsicher, welche Arbeitsschutzmaßnahmen notwendig sind und ab wann "Panikmache" anfängt.
- Die Sicherheitsschuhe liegen irgendwo rum, Atemschutz, Schutzbrille, Handschuhe, Gehörschutz etc. fehlen. Ich habe nun ein paar Atemschutzmasken für den Einmalgebrauch gekauft - die sollen laut Arbeitgeber ein paar Wochen halten (also eine Maske wird mehrere Tage / Wochen genutzt)... Ist eine Halbmaske mit auswechselbaren Filtern übertrieben? Ich habe den Staub heute schon deutlich gemerkt... Da es keinen Gehörschutz gab und die bestellten Stöpsel mit Bügel noch nicht eingetroffen sind, habe ich meinen eigenen Kapselgehörschutz und meine Handschuhe mitgebracht. Sicherheitsschuhe sollten schon passen, wenn ich darauf 5 Stunden am Tag drin rumlaufe, zumal ich eigentlich orthopädische Einlagen trage, die aber - so hab ich heute gelernt - eigentlich nicht in Sicherheitsschuhen gestattet sind. Der Empfehlung "schauen Sie mal beim Restpostenmarkt (*Name*), die haben immer welche für 29 Euro..." werde ich nicht nachkommen - Schmerzen kann ich nicht gebrauchen.
- Gereinigt wird der Raum mit Druckluft und Handfeger / Besen. Der Bausauger ist defekt. Eine Absaugung gibt es nicht. Notwendig oder Panikmache? Die Kappsäge verursacht an einem Tag so viel Späne, wie meine private in über einem Monat.
- Eine Einweisung in die Geräte gibt es nicht und ich fühle mich auch nicht in der Lage dazu (nutze die ja selbst nur hobbymäßig).
- Die Steckdosen befinden sich an den Wänden, die Werktische in der Mitte des Raumes. Es werden Verlängerungskabel genutzt, die damit auch Stolperfallen darstellen.
- Die Geräte sollten ja auch gewartet werden - ist mir diese Verantwortung zumutbar?
- Es gab keine Unterweisung und es gibt auch keine Betriebsanweisung zur Nutzung der Werkstatt.
Wie ich meine private Werkstatt nutze, ist meine Sache. Ich fühle mich aber verantwortlich, auch wenn mein Arbeitgeber behauptet, dass nur der AG haftet. Allerdings sehe ich mich schon in der Haftung, wenn ich so etwas zulasse. Spätestens bei einem Unfall wird die BG auf der Matte stehen und das wird dann richtig unangenehm. Zudem möchte ich meine eigene Gesundheit schützen - die ersetzt mir keiner.
Was ist also Pflicht und was ist Kür?
Viele Grüße
Polarlicht