Erste Schritte zur neuen Werkstatt
Wenn auch unter dem Titel "Aufbruch in eine neue Welt" nicht so sehr ein Projekt erkennbar ist, das sich in klassischer Nähe direkt auf Arbeiten mit Holz bezieht, so muss ich zunächst einmal ein paar klärende Worte vortragen. Hatte ich vor einem Jahr doch vorgehabt mit meiner kompletten Werkstatt über den großen Teich zu ziehen. Ein 20-Fuß-Container war schon ins Auge gefasst. Viele Gedanken: wie krieg ich das Ding auf den Hof, die Beladung des Container schon ausgetüfftelt, wie kann ich den Container eigenständig beladen, wieviel Hilfe würde ich benötigen, wie geht der Container wieder nach Bremerhafen? Eine Sache war noch ungelöst: wie bekomme ich den Container in die engen Straßen an den Ort, wo er wieder entladen werden sollte.
Dann kam Corona, eine Lungenentzündung. Und das Koma. Alle Container-Probleme waren schlagartig gelöst, wie von selbst. Dafür kamen neue Probleme. Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem ich zum ersten Mal das Bett verlassen sollte. Ganze 5 Meter bis zum Bad. Ohne Rollstuhl ging gar nichts! Für mich war es eine Zeit zwischen Baum und Borke. Der absolute Horror das mich meine Umgebung schon als Pflegefall ein gestuft hatte. Die Visitenkarten der Pflegeheime lagen schon auf dem Nachtkasten im Krankenhaus. Tags zuvor wurde ich coronafrei getest, sofort verlegt und ich hatte nur noch einen Gedanken: Ich muss hier raus! Noch am selben Tage wurde ich entlassen. Und sofort begann ich mit der Rehabilitation. Zuerst eigenständig und später in einer professionellen Umgebung, das zog sich auch noch bis in den Sommer hinein. Danach kam die Zeit, die Gedanken neu zu ordnen, mit der Maßgabe, den Status zwischen Baum und Borke wieder schleunigst zu verändern. Es gab aber verschiedene Gründe, warum ich den roten Faden des vergangenen Jahres nicht wieder aufnehmen konnte.
Mein Freund Heli, der schon seit geraumer Zeit in der RD (Republica Dominicana) ansässig war, hatte seiner Küche eine neue Arbeitsplatte spendiert. Die alte Küchenarbeitsplatte, die in dem Sinne eigentlich keine alte Küchenarbeitsplatte war, lag nun zwischengelagert in der Marquesina.
Die alte Küchenarbeitsplatte war nach einem in der RD üblichen Oberflächenverfahren aufgearbeitet worden. Die Aufarbeitung war aber misslungen und deswegen wurde sie zu einer "alten Küchenarbeitsplatte" degradiert und durch eine neue ersetzt.
Man kann eine Küchenarbeitsplatte als Arbeitsplatte für eine Werkbank verwenden, dachte sich Heli und organisierte einige Balken, um das Projekt zu realisieren.
Heli war in seinem früheren Leben eigentlich Malermeister und muss sich nicht mit einem Holzprofi messen, der vielleicht das Gestell auf eine andere Art und Weise realisiert hätte.
Ich denke, diese Werkbank wird in der nächsten Zeit, den Bedarf abdecken können, wenn ich in den nächsten Wochen die Distanz zu der Werkbank überwunden hab.
Für massive Schrauberarbeiten ist die Werkbank jetzt auch schon ausgeüstet, nachdem Heli in den letzten Tagen für diesen Schraubstock gesorgt hat.