Auswahl Verlängerungskabel

ClintNorthwood

ww-robinie
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Na es ist bei elektrischen Sachen wie bei allen anderen angefertigten Dingen auch, das der Erbauer haftet, wenn grobe Fahrlässigkeit im Spiel ist. Vorhersagen sind bei juristischen Dingen sehr unsicher. Nur warum sollte der gesunde Menschenverstand ausgeschaltet werden. Wenn ich eine Holzkonstruktion baue und montiere, schaue ich, das die Schrauben geeignet, die Dübel geeignet und beim Anziehen, ob sie halten, das die Verbindungen haltbar verleimt sind etc.
Bei elektrischen Dingen ist ein funktionsfähiger durchgehender PE und ein funktionsfähiger Fehlerstromschutzschalter der beste Zusatzschutz. Deshalb prüft man den PE auf Durchgängigkeit auch bei bewegten Leitungen. Beim PE besteht die Möglichkeit eines verdeckten Mangels, da die Geräte auch ohne funktionieren. Der Zusatzschutz ist dann allerdings nicht gegeben. In älteren Gebäuden mit Schutzmaßnahme Nullung lebensgefährlich, da Körperströme nicht bzw. erst von der Normalen (16A) Sicherung abgeschaltet werden. Mit Fehlerstromschutzschalter besteht eine erhöhte Überlebenswahrscheinlichkeit, da über 30mA in typisch ein, zwei Halbwellen (10-20ms) abgeschaltet wird. Aber selbst da kam es unter ungünstigen Bedingungen (Badewanne) schon zu Todesfällen. Den PE auf Durchgang = Funktion zu überprüfen ist ein sehr geringer Aufwand und eine einfache Lebensversicherung. Es gibt verhältnismässig wenig tödliche Stromunfälle, aber die sind bei etwas Sorgfalt immer vermeidbar.
Du hast schon das aufgeführte PDF gelesen? Vielleicht sogar bis zum Ende? Und das relativ aufmerksam mit Konzentration?

Naja, in Elektrothreads haben wir so ein paar Kandidaten, die einfach nur "dagegen" sein wollen. Gewöhnen wir uns halt dran...

Ich freu mich auf #50. :emoji_sunglasses:
Definiere als Klassensprecher in Elektrofragen bitte mal "Wir"!

In Beitrag # 13 wurde in einem Satz alles dazu gesagt. Genauso ist es!
 

chris_11

ww-kiefer
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@ClintNorthwood
Die "Wird schon nichts passieren" Mentalität funktioniert immer so lang, bis zum dramatischen Ereignis. Ich hab als Fachmann schon einiges an lebensgefährlichen Elektroinstallationen gesehen.

Beispiel:
Für meine Tochter eine Studentenwohnung mit Schutzmaßnahme Nullung hergerichtet. Im kleinen Bad waren an zwei Stellen Steckdosen installiert. Die eine bis vor kurzem für eine 45cm Waschmaschine genutzt, die direkt neben der Dusche mit Emailwanne steht. Der Installationstester zweigte an beiden Steckdosen keine PE Verbindung. Die eine war abgebrochen, die andere abkorrodiert. Obwohl die Installation aus Ende der 70ern mit NYM Mantelleitungen bestand. Wenn die Waschmaschine i.o. ist, kribbelts dann nur, da die Y-Kondensatoren das Gehäuse auf 115V legen. Gibt es einen Isolationsfehler in der Waschmaschine, bis Du Tod.

Die Bude hat jetzt einen 30mA RCD (FI).

Bei Elektrobetriebsmitteln und Installation erzielt man mit minimalen Aufwand einen großen Sicherheitsgewinn. Warum soll man darauf verzichten? Den PE auf Durchgängigkeit prüfen kann ich auch als Laie. Wenn ich das mit einem Gerätetester normgerecht machen kann, schön, aber wenn ich diesen nicht habe, ist durchgepiepst immer noch besser wie gar nicht geprüft.
 

zra_BA

ww-ulme
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die Empfehlung hier und da für ein 2,5mm Kabel in der Verlängerung ist übertrieben. Man bedient damit sein Sicherheitsgefühl. Die Zuleitungen in der Wand sind dann aber wieder nur 1,5mm.
Wenn ich ein 2,5 mm² Verlängerungskabel empfehle, gehe ich davon aus, dass dann wie bei mir, in der Wand auch mind. 2,5 mm² verbaut sind.

PS: Die Zuleitung zur Werkstatt hat 10 mm².
 
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