Balken aufdoppeln

Heener

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Hallo,
Bei mir liegen 2 Balken Fichte 14x18cm 6m lang wie kann ich sie traditionell oder modern für einen Unterzug 18x28 miteinander verbinden?
Gewindestangen 16mm sind vorhanden, aber auch diese Verzahntechnik oder mit eingeschobenen Lattenstücken habe ich schon an alten Scheunen gesehen...
Grüße
 

U.Tho

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Ich würde beidseitig eine Bohle anschrauben - wenn es denn optisch nichts weiter zu sagen hat (Verzahntechnik etc.) - hast am Ende einen Doppel T Träger.
 

Heener

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Holzschrauben sind das. Und viel Leim dazwischen.
Ja, mit PU-Leim auf 6m muss man schnell sein.....Die Gewindestangen 16mm nehmen wohl mehr Kraft auf als die Spaks.
Abgerichtet sind die Balken aber nicht, aber 100 Jahre alt.....für die Verleimung wäre das gut.
-
Die Zahnscheiben müssten ja gekauft werden....auch eine Idee
 

odul

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12mm würde ich nicht mehr Spax nennen. Ich habe einige von denen verbaut, da hatte der Schrauber gut was zu tun, um sie eingedreht zu kriegen. 16mm ist sicher oversized, aber ich nehme auch, was da ist. Und wenn du die hast. Die stehen aber oben dann auch über. Es kommt dann drauf an, ob man oben eine glatte Auflagefläche will.

Kommt noch Leim dazu, dann liefern die Schrauben ja eher den Anpressdruck zum Abbinden des Leims. Gehen unsre Statiker mit?

Mit Leimen kenne ich mich nicht aus. Da gibt es sicher auch Leime mit hinreichend langer offener Zeit.
 

Mitglied 24010 keks

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Wenn zugelassener Leim für konstruktive Verklebungen und ordentliche Fügeflächen (die müssen nicht ganz so sauber sein wie beim Schreiner) sowie ausreichend Pressdruck sichergestellt werden kann, ebenfalls die zulässigen Bedingungen des Leims sichergestellt werden können (also HF, rH, Temp.) DANN sind Schrauben überflüssig. Ansonsten kann man sich den Leim sparen und muss den Nachweis über die Schrauben führen.
Ich gehe jetzt mal von einer Hauptsächlichen Biegebeanspruchung aus - ist ja zumeist die Regel bei so langen Balken. Dann ist in der Mitte (da wo die Balken aufeinanderstoßen) die Nullinie. Das heißt Zug- und Druckspannung sind Null. Das ist ja erstmal positiv... :emoji_wink: Nur dumm, dass da der Schub maximal wird. Das bedeutet, dass man dort Schubsicherungen einbauen muss. Früher wurde das so gemacht wie @Fichtenelch oben im Buch gezeigt hat. Heutzutage macht man das eher über Vollgewindeschrauben die im 45 Grad Winkel eingeschraubt werden oder halt Dübel besonderer Bauart.
Nur Gewindestangen gerade durch bringt nicht viel. Rechnerisch würde ich so nur 2 übereinanderliegende Balken ansetzen. Also die Tragkraft eines Balkens x 2

Gruß Daniel
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Wenn zugelassener Leim für konstruktive Verklebungen und ordentliche Fügeflächen (die müssen nicht ganz so sauber sein wie beim Schreiner) sowie ausreichend Pressdruck sichergestellt werden kann, ebenfalls die zulässigen Bedingungen des Leims sichergestellt werden können (also HF, rH, Temp.) DANN sind Schrauben überflüssig. Ansonsten kann man sich den Leim sparen und muss den Nachweis über die Schrauben führen.
Ich gehe jetzt mal von einer Hauptsächlichen Biegebeanspruchung aus - ist ja zumeist die Regel bei so langen Balken. Dann ist in der Mitte (da wo die Balken aufeinanderstoßen) die Nullinie. Das heißt Zug- und Druckspannung sind Null. Das ist ja erstmal positiv... :emoji_wink: Nur dumm, dass da der Schub maximal wird. Das bedeutet, dass man dort Schubsicherungen einbauen muss. Früher wurde das so gemacht wie @Fichtenelch oben im Buch gezeigt hat. Heutzutage macht man das eher über Vollgewindeschrauben die im 45 Grad Winkel eingeschraubt werden oder halt Dübel besonderer Bauart.
Nur Gewindestangen gerade durch bringt nicht viel. Rechnerisch würde ich so nur 2 übereinanderliegende Balken ansetzen. Also die Tragkraft eines Balkens x 2

Gruß Daniel
Das mit dem vollgewinde klappt aber nur, wenn sie vorher schon stramm zusammen sind. Das heißt man muss sie mit tellerkopfschrauben sowieso vorher zusammen ziehen.
Wieso und weshalb die vollgewindeschrauben jetzt besonders gut dazu geeignet sein sollen druck und Zugkraft aufzunehmen und tellerkopfschrauben nicht erschließt sich mir zwar nicht aber so ist die Theorie
 

Fichtenelch

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Ist das das von Adolf Opderbecke?
Lohnt sich das?

Ja das Buch ist von Adolf Opderbecke.
Ich persönlich finde es lohnt sich.
Jeder der Interesse an Holzbau/Zimmerei hat, ist mit diesem Buch gut beraten.
Natürlich gibt's aber auch noch viele andere gute Werke zu diesen Themen.
 

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Mitglied 24010 keks

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Kommt auf die Belastungsrichtung drauf an. :emoji_wink: Wenn von oben korrekt!
Wenn man jetzt die Schrauben von oben einbauen wollte, müsste man dein Bild der Schrauben nach oben spiegeln.
Hintergrund ist, dass man die Scherbelastung in Zugbelastung umwandeln möchte. Nicht unbedingt wegen der Schraube sondern weil Holz einfach nicht gut auf Scherbelastung zu sprechen ist. Die Lochleibungskräfte werden da schnell zu groß und das Holz reißt bzw. kann die Kräfte in der Leibung nicht mehr übertragen - es gibt ein Druckversagen dort wo die Schraube anliegt.
Wenn man jetzt die Schraube auf Zug einbaut - also (als statisches Prinzip) einen Fachwerkträger mit Zugstäben erstellt - werden die Schrauben hauptsächlich auf Zug belastet und im Holz auf Auszug.

Wieso und weshalb die vollgewindeschrauben jetzt besonders gut dazu geeignet sein sollen druck und Zugkraft aufzunehmen und tellerkopfschrauben nicht erschließt sich mir zwar nicht aber so ist die Theorie

So ist auch die Praxis. Bei einer Tellerkopfschraube wirkt nur der "kleine" Kopf der Zugbelastung entgegen. Bei größeren Belastungen ziehts den einfach durchs Holz durch. Bei einer Vollgewindeschraube arbeitet jeder einzelne Gewindegang mit.

So jetzt aber genug Statikvorlesung! :emoji_grin:

Gruß Daniel
 
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Heener

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Wenn zugelassener Leim für konstruktive Verklebungen und ordentliche Fügeflächen (die müssen nicht ganz so sauber sein wie beim Schreiner) sowie ausreichend Pressdruck sichergestellt werden kann, ebenfalls die zulässigen Bedingungen des Leims sichergestellt werden können (also HF, rH, Temp.) DANN sind Schrauben überflüssig. Ansonsten kann man sich den Leim sparen und muss den Nachweis über die Schrauben führen.
Ich gehe jetzt mal von einer Hauptsächlichen Biegebeanspruchung aus - ist ja zumeist die Regel bei so langen Balken. Dann ist in der Mitte (da wo die Balken aufeinanderstoßen) die Nullinie. Das heißt Zug- und Druckspannung sind Null. Das ist ja erstmal positiv... :emoji_wink: Nur dumm, dass da der Schub maximal wird. Das bedeutet, dass man dort Schubsicherungen einbauen muss. Früher wurde das so gemacht wie @Fichtenelch oben im Buch gezeigt hat. Heutzutage macht man das eher über Vollgewindeschrauben die im 45 Grad Winkel eingeschraubt werden oder halt Dübel besonderer Bauart.
Nur Gewindestangen gerade durch bringt nicht viel. Rechnerisch würde ich so nur 2 übereinanderliegende Balken ansetzen. Also die Tragkraft eines Balkens x 2

Gruß Daniel
Ja, die Gewindestangen würden für Leim (oder Holzklötze) zur Scherabtragung und Pressdruck helfen. Ist es vertretbar, die Muttern mit Scheibe zu versenken?
-
Die Schräganordnung bei Scher-/ Schubbelastung kommt mir aus dem Stahlbetonbau bekannt vor. Gleiches Prinzip.
Aber hier meinst Du wohl die leimfreie Verschraubung der Balken.

Übrigens soll der Unterzug nur etwa 4m frei tragen. Einseitig stehen 2 Stützen unter2dem UZ, die 2 Stützen der Mittelpfette im OG abfangen. Am anderen Ende wird der Unterzug im Mauerwerk aufgelegt.
Vielleicht verbolze ich noch jeden der zu schwachen Eichendeckenbalken mit dem UZ. Wahrscheinlich muss noch untergelegt werden, da man nicht endlos die durchhängenden Balken hochtreiben kann. Dies wurde hier schon anderweitig geraten?
Danke und Grüße
 

brubu

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Hallo
Einen solchen, verschraubten Träger haben wir in grösseren Dimensionen. Beide Balken aufeinander, lange durchgehende Schrauben (Bauschrauben),
in die Fuge Bulldog als Verkrallung. Die einfräsen. Mehr kann ich nicht helfen, bin kein Statiker.
Gruss brubu
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Ich rate mal so:
Anhang anzeigen 130490

Die in rot angedeuteten Schrauben sind natürlich zu kurz gezeichnet.
So ist auch die Praxis. Bei einer Tellerkopfschraube wirkt nur der "kleine" Kopf der Zugbelastung entgegen. Bei größeren Belastungen ziehts den einfach durchs Holz durch. Bei einer Vollgewindeschraube arbeitet jeder einzelne Gewindegang mit.
Ich rate mal so:
Anhang anzeigen 130490

Die in rot angedeuteten Schrauben sind natürlich zu kurz gezeichnet.
Wir haben das immer abwechselnd gemacht. Vor allem immer außer mittig, sonst macht es irgendwann Knack.
In diesem Fall ist es natürlich so, wie du schilderst klar besser aber die Praxis ist selten so klar. Da kann man ewig drauf rum denken oder immer abwechselnd machen :emoji_wink:
 

Mitglied 24010 keks

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Wir haben das immer abwechselnd gemacht.
Kann man auch machen, dann hat man halt Zug- und Druckschrauben.
Wenn ich sowas mal rechnen muss (Kommt zum Glück nicht häufig vor) nehm ich auch immer die gekreuzte Variante da ich mir sonst sicher bin, dass die richtige Ausführung einem Lottospiel gleichkommt. :emoji_wink:
Mehr bringen tun aber die Zugschrauben - und wenn es hart auf hart geht, kommen auch nur die zum Einsatz. Da holt man einfach mehr raus.
 

K2H

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So jetzt aber genug Statikvorlesung! :emoji_grin:
DANKE für die Erklärung!

Was ich nicht so ganz verstehe ist Folgendes: Es wurde hier im Forum schon oft besprochen dass Leimfugen besser halten als das Holz selbst.
Wenn dem so ist, warum muss dann zusätzlich noch verschraubt werden? Dienen die Schrauben nur als Sicherheit, falls die Verleimung nicht fachgerecht gemacht wurde?
Kannst du das bitte auch noch erklären?

Gruß,
KH
 

Gelöscht Mitglied 91199

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DANKE für die Erklärung!

Was ich nicht so ganz verstehe ist Folgendes: Es wurde hier im Forum schon oft besprochen dass Leimfugen besser halten als das Holz selbst.
Wenn dem so ist, warum muss dann zusätzlich noch verschraubt werden? Dienen die Schrauben nur als Sicherheit, falls die Verleimung nicht fachgerecht gemacht wurde?
Kannst du das bitte auch noch erklären?

Gruß,
KH
Weil es einfacher ist korrekt zu verschrauben, als korrekt zu verleimen.
 
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