Balkonbretter erneuern – Holzart & Bezugsquellen

Fritzinger

ww-pappel
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Hallo zusammen,

wir stehen gerade vor der Aufgabe, einige Bretter an unserem Balkon zu erneuern. Über die Jahre wurde hier immer mal wieder ausgebessert, allerdings mit verschiedenen Holzarten. Einige Bretter sind noch in gutem Zustand, andere leider schon ziemlich marode. Deshalb würden wir jetzt gerne nach und nach die Bretter wechseln.

Die aktuellen Bretter haben eine Höhe von 15 cm und sind 2–2,5 cm dick. Für die obere Reihe hätten wir gerne etwas höhere Bretter (25 cm). Die Längen variieren zwischen 270 cm und 350 cm. Insgesamt denke ich brauchen wir so 20-25 neue Bretter.

Ich habe euch ein paar Bilder angehängt, damit ihr euch ein besseres Bild von der aktuellen Situation machen könnt.

Jetzt stellen sich uns ein paar Fragen, bei denen ihr uns vielleicht helfen könnt:
  1. Holzart: Nach meiner Recherche wäre Douglasie eine gute Wahl, da sie wetterbeständig ist und noch zu einem "normalen" Preis im Baumarkt erhältlich wäre. Hat jemand Erfahrungen mit Douglasienholz für solche Zwecke oder würdet ihr eine andere Holzart empfehlen?
  2. Bezugsquelle: Wo kauft man solche Bretter am besten? Ist ein Baumarkt die richtige Adresse, oder lohnt es sich, einen lokalen Holzhändler oder Baustoffhandel aufzusuchen oder doch online zu bestellen? Wir wohnen in der Nähe von Heidelberg, eine Abholung im Umkreis von 50 km wäre für uns auch noch in Ordnung.
  3. Holzschutz: Die neuen Bretter würden wir gerne wieder mit einer Holzfarbe für den Außenbereich behandeln. Beim letzten Mal wurde eine Bondex-Farbe verwendet. Passt das so oder gibt es hier eine langlebigere Wahl?

Wir freuen uns über eure Tipps und Erfahrungen! Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!

Grüße Fritz
 

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flüsterholz

ww-robinie
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Hallo Fritz
Douglasie finde ich persönlich ein brauchbares Holz für so ein Vorhaben. Das Problem sind die unterschiedlichen Qualitäten, die man in Baumärkten bekommt. Gerade die Sonderangebote sind oft sehr astig. Bessere Erfahrungen habe ich da bei den Sägewerken direkt gemacht. Richtung Odenwald gibt es ja einige, wobei nicht alle anliefern.
Bondex habe ich auch schon benutzt, bevor sie verkauft wurden. Seitdem ist die Qualität, meiner Meinung nach, schlechter geworden. Inzwischen bin ich ein Fan von Ölfarben, aber der erste Anstrich ist sehr zeitaufwendig. Als Alternative finde ich die Landhausfarbe von Osmo sehr interessant. Ölhaltig, aber einfacher zu verarbeiten als echte Ölfarbe und scheint länger zu halten als Wetterschutzfarbe.
Gruß Michael
 

PrimaNoctis

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Hallo Fritz,

Holzart:
Es bieten sich Lärche und Douglasie an. Wenn Geld keine Rolle spielt, auch Eiche.
Sonst Robinie oder Kiefer auch noch.
Kiefer und Lärche können bei Sonneneinstrahlung Harz absondern. Ist halt Holz.

Quelle:
Holzhandel oder Sägewerk, ordentliches Holz gibt's nicht im Baumarkt. Die Douglasie dort ist i.d.R. unterirdisch.

Holzschutz:
Hier geht's nur um die natürliche Vergrauung. Konstruktiver Holzschutz ist wichtiger, d. h. oben und unten 15° dran, dass das Wasser abläuft (geht auch ohne), etwas Abstand, insb. unten, und das Hirnholz so, dass es abtrocknen kann (also nicht zusammenstoßen -> Kapillarwirkung).
Streichen musst du immer wieder und dunkel ist geschickter als hell.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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… dunkel ist geschickter als hell.
Mir hat man mal genau das Gegenteil erklärt, weil dunkle Farben für stärkere Erwärmung bei Sonneneinstrahlung sorgen, was die Farbschicht eher angreift.

Ich würde dieses 90er-Dickschichtlasur-Design nicht wieder machen, sondern irgendwie ölen oder unbehandelt lassen. Das mag aber sicher nicht jeder.
 

annajo

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Hallo Fritz,
wenn man alles neu macht, würde ich die Bretter senkrecht anbringen, das ist konstruktiver Holzschutz.
Ansonsten europäische Lärche, keine sibirische. Wenn die Lärche vergraut, bekommt die einen schönen silbrigen Glanz. Der einfache, günstigste und natürlichste Holzschutz ist Leinöl (bitte nicht aus dem Supermarkt) oder Leinölfirnis (trocknet schneller als Leinöl).

Gruß, Edwin

PS: geschickter ist hell, weil die Sonnenstrahlen mehr reflektiert werden. Dunkel absorbiert die Sonnenstrahlen und heizt sich mehr auf. (Ein schwarzes Auto heizt sich auch mehr auf als ein weißes)
 

PrimaNoctis

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Mir hat man mal genau das Gegenteil erklärt, weil dunkle Farben für stärkere Erwärmung bei Sonneneinstrahlung sorgen, was die Farbschicht eher angreift.
Dunkle Farbe überdeckt halt einfach besser die vergrauung des Holzes unten drunter. Das ist für mich die Logik.
Ich bin auch kein großer Freund von Dickschicht, aber zum Glück gibt es ja auch dunkle Dünnschichtlasuren. Wichtig ist, dass es nicht wie ein Lack abblättert und dann komplett erneuert werden muss sondern leicht überstrichen werden kann.

Senkrecht ist zwar in der Theorie sicherlich besser, aber irgendworan muss das ja auch montiert werden. Da müsste man also etwas mehr angehen. Ob das gewünscht ist, ist eben die Frage.

Eine Lärche wird dort aber auch so sehr lange halten.
 

Holzrad09

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Da gibt es wohl einige Pilzschäden an Deinem Holz, etwas hinaus ziehen könnte man es mit einem Holzschutzgrund ( Biozid ) und einem Abdeckprofil aus Alu oder Edelstahl.
Dickschichtige Lasuren sehen zwar nett aus, bilden aber eine Art Film um das Holz. Es wird eines Tages aufreißen und dann dringt Feuchtigkeit ein und kommt nicht mehr heraus, es wird unter der Lasur ein Pilz entstehen und das Holz zerstören.
Daher besser offenporige Anstriche verwenden.
Und nicht zu dunkel streichen, da es sich sonst bei Sonne stark aufheizt und es noch mehr Risse entstehen können.

Holzschutzgrund verwende Ich seit vielen Jahren von Remmers oder Wilckens, taugt beides m.M.n.
https://www.ebay.de/itm/266660487483?
 

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carsten

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Hallo

bzgl Farbe hab ich gelernt das der Farbton Nußbaum hierzulande als passender Kompromiss gilt.
Und zwar zwischen eben Hitzeeinwirkung und Sonnen bzw UV Schutz. Die Info ist allerdings aus meiner Lehrzeit Ende des letzten Jahrtausends. Vermutlich hat sich das bei neueren Lasuren für den Außenbereich Richtung hellerer Töne verschoben. Sonnencreme mit hohem UV Schutz ist ja auch nicht braun.
 

Fritzinger

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Hallo, vielen Dank für eure ausführlichen Antworten und sorry für die späte Rückmeldung.

Danke für den Tipp mit dem Holzhandel – den werde ich mir mal genauer anschauen und mich von den üblichen Baumärkten eher distanzieren.
Ich werde außerdem nach einer alternativen Beschichtung suchen und eher eine Lasur anstatt Lack einsetzen.

Eine weitere Möglichkeit wäre, WPC-Dielen als Holzalternative zu verwenden. Allerdings habe ich bisher nur Angebote ab 30 €/m gefunden. Habt ihr vielleicht Empfehlungen für günstigere Bezugsquellen? Da wir den gesamten Balkon erneuern müssten, bräuchten wir insgesamt 70–80 m.
Grüße Fritz
 

PrimaNoctis

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Hallo Fritz,

was genau wurde dir da angeboten? 30€ pro lfm (Laufmeter) oder pro m2?

Alternativ kannst du HPL / Vollkernplatten nehmen, je nach Höhe in 6 oder 8mm Stärke (siehe Trespa Montageanleitung). Die kosten pro m2 aber ordentlich Geld, die 8er über 100€. Da braucht man dafür nichts streichen und es vergraut auch nichts, wenn man das Streichen einfach sein lässt. Gibt‘s bei uns auch vor Ort beim Fachhandel in dutzenden Farben.

Die günstigste und plastikfreie Variante ist sicher ein ordentliches Nadelholz.
Dünnschichtlasur + ggf. ein letzter Anstrich mit Dünn- und Dickschichtmischung 1:1 wäre meine Variante, je nach Begebenheit vor Ort, die ich nicht genau kenne. Das, was ich nehmen, blättert aber nicht, sondern wird so abgewaschen, dass es einfach überstreichbar ist und diffusionsoffen bleibt. Und giftfrei, weil das ja alles ausgewaschen wird. Sicher bieten andere Produkte dafür eine etwas höhere Haltbarkeit - muss jeder selbst entscheiden.
 

agnoeo

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Leinöl ist offenbar nicht immer geeignet für draußen, da es ohne Zusätze nicht gut gehen Schimmelbildung geschützt ist.

Gruß, David
 
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