Bandsäge (wiedermal) ein Gesuch Eisenschwein oder wendiger Jüngling

Sunwontrise

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Hi Leute,

Ich hoffe ihr seids nicht leid, ich möchte auch nicht unbedingt eine Riesen Diskussion starten sondern vielleicht noch den ein oder anderen Tipp angreifen.

Ich bin selbständig und baue Gitarren, meine Bandsäge hat also die Aufgabe mit einem dünnen Blatt kurvige Schnitte in Hartholz zu vollführen und gleichzeitig Bretter bis 25cm Hochkant zum spiegelnden verleimen als Aufleimer aufzusägen.

Bisher hatte dazu eine Elektra Beckum BAS450d herhalten müssen, das Teil kam günstig aus der Nachbarschaft und wackelt und vibriert enorm. Dadurch hat man leider keine tollen Schnitte zB bei den Aufleimern muss man wieder viel beihobeln (Lager ausgetauscht, Bandagen neu)

Darum suche ich eine neue (gerne auch gebrauchte) Bandsäge bis maximal 2000€.
Die Höhe sollte nicht mehr als 1,80-1,90 sein, ähnlich wie der Beckum, sonst wirds knapp im Raum.

Darunter ist wirklich viel Material

Centauro Sägen, alte wie neuere (Compact 500, ST 500)
Panhans bsb 500
Felder FB510
Hammer 4400
HEMA (uh 600 in der Gegend, ohne Anschlag)

Bei einigen gebrauchten fehlt leider der Parallelanschlag, gerade beim Auftrennen frage ich mich, wie sehr das später nervt. Man könnte ja auch einen rechtwinkligen Balken als Anschlag anzwingen oder ist das Quatsch?

Eine Bäuerle finde ich auch interessant, allerdings ist die bs40 zu klein und die Bs80 zu groß.

Habt ihr noch Tipps, Anregungen und Vorschläge?
Hammer/Felder sind recht neu, gebrauchte Hema etc sind erschwinglich aber halt 70er 80er und auch nicht mehr Guss massiv.

Grüße Felix
 

moriko

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Die Höhe sollte nicht mehr als 1,80-1,90 sein, ähnlich wie der Beckum, sonst wirds knapp im Raum.
Hallo Felix,

ich glaube, dass ist für einige Modelle das k.o. Kriterium. Bestimme das mal genau, was Deine Raumhöhe hergibt. Ansonsten fängst Du dann an, Dich mit Maschinen zu beschäftigen, die unter Umständen zu hoch sind.

Eine Felder FB510 ist schon knapp 2,00 m. Selbst habe ich eine und bin bislang sehr zufrieden, vor allem wegen der standardmäßigen Ausrüstung des Gusstisches mit F-Kopplungsschienen, wo man schnell vernünftige Verlängerungen etc. montieren kann.

Hammer N4400 ... ca. 1,90 m

Vom Rollendurchmesser ähnliche Maschinen sind auch ähnlich hoch.

Gruß

Marco
 

Sunwontrise

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Unter Umständen bin ich mit der Höhe nicht eingeschränkt, ich habe auch noch einen Flur, wo ich die Bandsäge an die Wand stellen könnte und im Vergleich zu dem anderen Platz eine höhere Decke habe, von dem her erstmal vernachlässigbar aber allzu brutal schwer oder groß sollte die Säge auch wieder nicht sein.

Das Problem ist, dass mein Boden aus Sandsteinen besteht und ich die Säge nach dem Abladen auch noch eine 15cm hohe Sandstein Kante zur Türe hoch bugsieren muss.

Die BSB 400 hat glaube ich nicht genügen Schnitthöhe

Grüße Felix
 

willyy

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Die Laguna 1412 paßt in dein Beuteschema. Bei mir ist die Maschine auf einem fahrbarem (Eigenbau) Untersatz und jetzt 1,91 m hoch, aber das kannst Du ja dann selber entsprechend anpassen. Die Tischhöhe sind bei mir jetzt angenehme 1,09 m.
Hier gab es mal eine LIve Vorstellung und ein paar Ergebnisse. Die sägt auch 25 cm Bretter problemlos.
 

Micha83

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Habe gestern eine Italienerin über KA in der tiefsten brandenburgischen Provinz abgeholt. War ein Schnapper.
IMG_20240823_162150_2.jpg
Hat scheinbar 55 er Räder bei einer Gesamthöhe von 198 cm.
Sie wartet gerade auf kleine Schwerlast Rollen. Dann kann sie hin gestellt werden. habe unterm Betonsturz auch nur 206 cm Durchfahrtshöhe.
Wir haben sie zu zweit gerade noch vom Anhänger in die Werkstatt gekippt bekommen. Ist schon kein Leichtgewicht.
Grüße Micha
 

Lorenzo

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Meine 600er musst auch über Kopfsteinpflaster und ne hohe Sandsteinschwelle in die Werkstatt. Die lag dazu auf ihrem Rücken. Anders wäre das aus mehreren Gründen nicht möglich gewesen: Durchganzgshöhe der Tür, und auch die Kopflastigkeit hätte auf dem Kopfsteinpflaster vermutlich zur Katastrophe geführt. So ging allein mit nem Hubwagen.
+1 für ne stabile schwere Säge. Du willst die edlen und meist dünnen Rohlinge so präzise wie möglich auftrennen, und das zuverlässig. Da hilft ne hohe Bandspannung sehr! Und ein gutes Sägeband.
 

Oloide

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Hallo Felix ,
ich würde auch zu einer 630 mm Bandsäge raten , das ist wirklich eine ganz andere Säge als eine 400er . Ich habe eine Kölle BG 63 Baujahr 1959 die immer noch die guten alten aufvulkanisierten Bandagen drauf hat . Die alten Maschinen waren fürs Gewerbe gebaut und sind entsprechend schwer und stabil .
Ich würde nie gegen eine neue Säge gleicher Größe tauschen , vergleiche z.B. mal das Gewicht der alten Kölle mit einer gleich großen neuen Säge . Wichtig ist natürlich der Erhaltungszustand , der Zustand der aufvulkanisierten Bandage , und vor allem auch der vorhandene Seitenanschlag .

Ich habe meine Säge vor 32 Jahren in olivgrün von der Bundeswehr gekauft , muße sie also auch noch in Maschinengrün RAL 6011 überstreichen :emoji_sunglasses: . Außerdem habe ich damals alles neu gelagert und bisher zwei mal die Bandagen neu ballig überdreht . Man kann bei der Kölle das obere Rad und die Verkleidung leicht abnehmen , dann kommt man auch durch jede Tür .
Grüße
Andreas
 
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Sunwontrise

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Was haltet ihr von der Hema UH600? Die steht bei mir in der Nähe.

Grüße Felix und danke für die ganzen Anregungen

Ja speziell im Akustik Gitarrenbau geht es darum 25cm breite fein gewachsene Fichtenbretter hochkant aufzutrennen. 55x25x2cm Engelmann oder Sitka Fichte kann da gerne mal bis zu 200€ kosten, da darf einfach kein Schnitt verlaufen.
 

Oloide

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Hallo Felix ,
JA , die Hema UH 630 passt ! Die UH - Reihe ist die Profi - bzw. die Gewerbliche Baureihe von Hema .
Wenn der Seitenanschlag fehlt kannst du mal nach dem Preis bei Hema fragen . Sonst selbst bauen , die Anschlagschiene ist ja sicher vorhanden .
Wenn ich solch einen Anschlag nachbauen müßte würde ich eine Winkelverstellung mit einbauen um ein leichtes Verlaufen der Bänder bzw. ungleiche Schränkung korrigieren zu können .
PEHAKA Bandsägen hatten dieses Gimmick am Seitenanschlag , für hohe , präzise Schnitte am Anschlag ist das schon fein ......
Grüße
Andreas
 
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Lorenzo

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Wenn du die Säge hauptäschlich für enge Kurvenschnitte, und zum hochkant auftrennen verwendest, dann würde es sich anbieten den Anschlag nachzubauen den @Dietrich hat. Der ist fürs Auftrennen sicher sehr gut, für alles andere am Anschlag okay, und für Kurvenschnitte kommt er eh weg.
Magst du den mal hier zeigen oder verlinken Dietrich, ich habs grad erfolglos mit der Suche probiert...
 

tomkaes

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Wenn du die Säge hauptäschlich für enge Kurvenschnitte, und zum hochkant auftrennen verwendest, dann würde es sich anbieten den Anschlag nachzubauen den @Dietrich hat. Der ist fürs Auftrennen sicher sehr gut, für alles andere am Anschlag okay, und für Kurvenschnitte kommt er eh weg.
Magst du den mal hier zeigen oder verlinken Dietrich, ich habs grad erfolglos mit der Suche probiert...
https://www.woodworker.de/forum/thr...n-empfehlungen-2.110806/page-895#post-1092321
https://www.woodworking.de/viewtopic.php?p=91450
 

Dietrich

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Hallo Thomas,

danke fürs verlinken, damit sollte Lorenzo was anfangen können.
Bin erst ne halbe Std aus Schweden zurück.

Gruß Dietrich
 

Sunwontrise

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Hallo Felix ,
JA , die Hema UH 630 passt ! Die UH - Reihe ist die Profi - bzw. die Gewerbliche Baureihe von Hema .
Wenn der Seitenanschlag fehlt kannst du mal nach dem Preis bei Hema fragen . Sonst selbst bauen , die Anschlagschiene ist ja sicher vorhanden .
Wenn ich solch einen Anschlag nachbauen müßte würde ich eine Winkelverstellung mit einbauen um ein leichtes Verlaufen der Bänder bzw. ungleiche Schränkung korrigieren zu können .
PEHAKA Bandsägen hatten dieses Gimmick am Seitenanschlag , für hohe , präzise Schnitte am Anschlag ist das schon fein ......
Grüße
Andreas
Es ist eine UH600 BJ 1975, keine Ahnung wo da der Unterschied ist, man findet dazu recht wenig im Netz. Die gute Verkäuferin möchte auch mit aller Gewalt ein Angebot von mir haben, ich hab mal vorsichtig 600 geboten, ich denke sie hat locker mit dem doppelten gerechnet.

Edit: sie würde gerne 1500€ haben, da bin ich fast raus...keine Ahnung in welchem Zustand die Beläge oder Führungen sind

Grüße Felix
 
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Lorenzo

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Du kannst mit dem fehlenden Anschlag argumentieren bei der Preisverhandlung.
In der Größe gibt's aber tatsächlich auch öfters mal bessere Angebote, der Markt ist nicht so umkämpft wie bei den 300er oder 400er Maschinen.
 
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schrauber-at-work

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Wenn Du permanent solche Arbeiten machst, würde Ich mir keine Blechmaschine kaufen.
Och meine Hema BR50 ist auch ne Blechmaschine, allerdings ist das Blech gefühlt 3x so dick als an Ihrer Vorgängerin von Schepperbach.
Damit kann man problemlos die Dimension die hier gefordert sind auftrennen.
+1 für ne stabile schwere Säge
Lebendgewicht 200 kG reicht mit 500-er Rollen. 2,2 kW Direktantrieb bekommt man auch nicht so leicht "abgewürgt" .

Gruß aus dem "grünen Tal"
SAW
 

Sunwontrise

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Es gibt so oder so super wenige Gussmaschinen, die sich zwischen zb der Bauerle Bs40 und 80 befinden.

Oder klärt mich auf

Ich bin mal an der UH600 dran, der Preis ging schon nach unten und die letzten Jahre wurde sie nur für Brennholz genutzt.
Der Parallellandschlag ist dabei.

Soweit so gut.

Die Elektra Beckum 450 weicht einer stationären kleinen Bulleri Oberfräse für kleines Geld ‍↕️
 

inselino

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Also ich habe eine Hammer N3800 und die passt bei meiner 1,87 hohen Decke gerade so rein. Klar ich könnte den Haken oben dran noch abschrauben dann gewinne ich nochmal 8cm dann ist es nicht super knapp. Aber bedenke, dass du gerade beim Transport oft noch irgendwas an Rollen brauchst. Und wenn dann nochmal ein bisschen Fahrwerk dazu kommt oder der Boden etwas uneben ist und man was unterlegen muss oder so dann sind da ganz schnell ein paar cm weg.
 

Lorenzo

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Es gibt so oder so super wenige Gussmaschinen
Guss muss auch gar nicht sein. Ich hab, wie Oloide, die Kölle BG63, Stahlblech, geschweisst. Aber Blech hört nicht bei 3-4mm auf :emoji_wink:
Schön sind die Gussmaschinen mit den geschwungenen Grundkörpern.
Meine Säge hat 6mm Blech und das ist schon echt ordentlich, die BG63 hat sicher noch dickeres Blech wenn ich mit die Biegeradien so anschau.
Wenn dus nicht eilig hast, dann: Kölle, Hema UH, Bäuerle...
Ich hatte Glück, und kurz nachdem ich angefangen hab nach Bandsägen zu schauen meine nur 15km entfernt für 500€ gefunden zu haben.
Auch nicht ganz unwichtig: Gute Führungen, am besten oben und unten. Der Standard sind die Panhans APA Führungen.
Und ja, klar, viele Sägen machen nen guten Job, auch leichtere. Aber wenn man wirlich teures Holz auftrennen muss, und einfach kein Material vorhanden ist für nen Schlenker vom Sägeband, dann ist so ne schwere Maschine schon angebracht. Stabiler hoher PA hilf, und am besten noch ne Andruckvorrichtung kurz vor dem Sägeband.
Ich trenn ohne die Hilfsmittel auf (tatsächlich auch ziemlich häufig), aber ich bau keine Musikinstrumente. Und wenn das mal nen mm oder sogar 2 kostet, dann ist das Holz immer noch dick genug.
 
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