Hallo Deth Monkey,
vor zwei Jahren stand ich vor der gleichen Situation wie Du: Schon länger mit Holz gearbeitet, Spaß dran gefunden, endlich ins eigene Haus gezogen und einen Raum für die Werkstatt beansprucht. Der ist sogar fast genau so groß wie Deiner, ca. 2; 4,?m mal 5,?m = 22 bis 23 m2 und auch ca. 2,2 m hoch. Und es sollte etwas solides mit hinreichender Wiederholgenauigkeit her. Bis dahin hatte ich nur mit einer Festo HKS mit Führungsschine und zusätzlich einer Festo-Basis gearbeitet. Geht alles, aber die Zeit für umrüsten und justieren war einfach zu viel und nervig. Ich haben mich für eine Kombimaschine FKS/TF/ADH entschieden, wie Ingo auch empfohlen hat. Genauer die Hammer C3-31 mit Aufstellung vor Ort. Das war genau richtig! Gründe:
Problem 1: Was bekomme ich durch die Tür / in den Raum?
Meine Türen im Keller sind 80 cm breit. Es sind gleich mehrere bis zum Werkstattraum, also kamen bauliche Veränderungen nicht in Frage. Die Hammer passt durch. Wahrscheinlich passen auch andere, insbesondere, wenn man Teile demontiert. Aber selbst aufbauen und justieren wollte ich nicht - zu wenig Erfahrtung und Kenntnis. Das war teuer, aber das wird es bei dir auch.
Problem 2: Platzbedarf!
In der Werkstatt habe ich zurzeit Hobelbank, TBM auf separatem Untergestell, die Kombimaschine, in eriner Ecke die Absaugung und in einer nderen einen kleinen Tisch zur Ablage gerade nicht benutzer Werkzeuge. Der Raum ist voll! Mehr geht nicht! Du willst ja auch den Billardtisch in den großen Raum stellen - ich nehme an, auch aus Platzgründen, damit Du dich um den Tisch herum bewegen kannst. Ähnlich ist es mit einer Holzbearbeitungsmaschine.
Du wurdest gefragt, was Du machen möchtest. Ich mache von keinen Präsenten und Massivholzmöbeln bis maßgefertigte EBS alles, was im Haus ansteht. Insbesondere für letzteres ist die Werkstatt eigentlich zu klein. Wenn du ein Seitenteil 200 x 60 besäumen willst, brauchst du vor und hinter der Säge jeweils 2 m und seitlich am Ablänganschlag 2 m plus X. Außerdem hat die Maschine selbst noch eine gewisse Breite. Ich habe jetzt eine Position für die Maschine gefunden, in der gerade alles geht und ich auch überall an der Maschine vorbei komme. Ohne Verfahreinrichtung wäre ich verloren gewesen. Den ich habe wirklich nicht sofort diese Position gefunden. Selbst Zubehör, das gerade nicht gebraucht wird wie z.B. Fräsanschlag, Schutzabdeckung etc., habe ich in einen anderen Kellerraum ausgelagert. Ein Regal für das Zeug nähme mir zu viel Platz weg.
Problem 3: Dreck!
Mein Holzlager und der Platz für halbfertige Teile ist im Vorraum meiner Werkstatt. Bei größeren Projekten nimmt das Zeug nämlich ganz schön viel Platz weg. Und es steht länger da, als ich dachte, weil ich halt alles hobbymäßig und alleine mache. Genau wie bei Dir ist da die Kellertreppe drin. Meine Frau ist begeistert
. Da geh's nämlich zur Waschküche durch. Und ein bisschen Staub kommt immer raus
. Trotz Absaugung macht so eine Werkstatt sehr viel Dreck! Ich frage mich, wieviel Arbeit nötig ist, um die sterile Umgebung hinzubekommen, die man in machen Youtube-Videos sieht. Ich schaffe es nicht! Und ich kann mir auch nicht vorstellen, eine Garage für Holzbearbeitung und Auto gleichzeitig zu nutzen.
Problem 4: Holztransport
Im Prinzip geht alles, aber ... 2,2 m Höhe ist nicht viel. Ich habe schon etliche 200 x 60 EBS Plattenmaterial-Seitenteile besäumt, ganz sauber, ohne Ausrisse, gut! Und dann bin ich beim Transport an die Decke gestoßen
. Obwohl ich genau weiß, dass nicht viel Platz ist und ich aufpassen muss. Nun ja, die Fase ist jetzt an einigen Teilen größer als ursprünglich vorgesehen. Ich kann auch über den Garten aus dem Keller ins Erdgeschoss, muss das bei größeren Teilen sogar, weil die Kellertreppe zu eng ist. Bei Dauerregen - Novemberwetter oder jetzt gerade - stehen die Sachen manchmal länger im Keller als geplant.
Was ich Dir sagen möchte ist also: Überschätze nicht den Platz, der Dir zur Verfügung steht. Ich würde Dir, abhängig von Deinen Arbeiten - Massivholz/Blockware, Plattenmaterial - zu einer Kombimaschine raten. Jedenfalls dann, wenn Du auch mit Massivholz arbeiten möchtest. Und für ein kleines Nachtschränkchen ist Dein Raum üppig. Sobald Du Dein Schnittholz abgelängt und besäumt hast, hast Du handliche Teile. Sobald Du große Objekte bauen möchtest, wirst Du m.E. um jeden freien Flecken dankbar sein, auf dem Du Dich sorglos bewegen oder das ein oder andere Teil abstellen kannst. Und zu zweit zu arbeiten, könnte ich mir bei meinem Raumangebot gar nicht vorstellen.
Und zu Abschluss ganz wichtig: Trotz aller oben aufgezählten "Probleme" macht mir meine Werkstatt richtig Spaß
.
Viel Erfolg
Ralph