Bretter fügen, aber wie?

Paulisch

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Hmmm ....
Gute Frage. Ich lese hier manchmal Sachen, wo Ich meine, das hab Ich doch vor 35 Jahren in der Berufsschule schon mal gehört, wenn Ich mich recht entsinne. :emoji_wink:
Das wird daran liegen das ein Hobel immer noch mit der Schneide nach vorn geschoben wird :emoji_grin:
ausgenommen ausländische derivate :emoji_grin:
 

Dikado

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Wenn du ein einfaches Hobeleisen über haben solltest, kannst du durch das ändern des Schnittwinkels ja mal testen wie sich der Hobel verhält. Dafür würde ich aber nicht so einen langen Hobel nehmen. Beim verputzen gehts ja nicht mehr darum Flächen abzurichten, sondern eher um Bleistiftstriche, Zinken, kleinere Ausrisse auszuputzen.

So schweift man ab, eigentlich ging es ums abrichten :emoji_grin:
Ich habe drei Hobel und alle sind fast gleich und von Veritas. Mit dem kleinen Einhandhobel hab ich angefangen. Die Ergebnisse waren grauenhaft. Von Heiko Rech bekam ich dann den Hinweis, dass ich für Hirnholz einen anders geschliffenes Eisen brauche. Das hat dann tatsächlich funktioniert. Danach kam dann, der Größe nach ein 62er (Low Angle Jack Plane) und nun seit vorgestern noch die Raubank.
Verputzen mit dem Handhobel, oha, da bin ich noch lange nicht.
Der nächste Schritt ist, die Lamellen zu fügen und zu einer Tischplatte zu verleimen. Dann so meine Überlegung, will ich die Platte, mit meiner Oberfräse und Gestell, plan fräsen und danach dann mit Bandschleifer und Schleifrahmen bearbeiten. So jedenfalls mein Plan.
 

Holzrad09

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Der nächste Schritt ist, die Lamellen zu fügen und zu einer Tischplatte zu verleimen. Dann so meine Überlegung, will ich die Platte, mit meiner Oberfräse und Gestell, plan fräsen und danach dann mit Bandschleifer und Schleifrahmen bearbeiten. So jedenfalls mein Plan.
Das klingt echt nach einem Plan. :emoji_wink:
 

Dikado

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Damit es nicht nur theoretisch ein Tisch wird, kommt hier mal ein Bild.
 

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Lorenzo

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Beim Verputzen kommts halt sehr auf das Holz an. Also nicht nur die Holzart, sondern vor allem wie es gewachsen ist.
Hier mal zwei Beispiele:

PXL_20230602_092259472.jpg

Das Kantholz auf der Tischplatte ist Esche. Man sieht, der Faserverlauf ist extrem gleichmäsig, und es ist überhaupt kein Problem immer mit der Faser zu hobeln. Das Holz hab ich zur Arbeitsprobe bei der Zwischenprüfung mitgenommen. Bei den Werkzeugen die mitzubringen waren stand Puzthobel, und nix von Schleifpapier. Also hab ich den mitgenommen. Alle anderen wussten da wohl mehr und haben mit dem Exzenter und Schleifklotz gearbeitet. Ich war schneller, musste über jeden Riegel einmal mit dem Putzhobel drüber und es gab 0 Ausrisse.
Die Tischplatte selbst war sehr schwierig zu verputzen. Auch Esche, aber mit Riegelung, Farbkern der bisschen spröder ist und immer wieder wechselndem Faserverlauf, das ist für den Anfang nix. (Nicht an den Flecken stören, ist grad übergangsweise unser Esstisch, und ich hab ihn nicht frisch sauber gemacht...

Um alles mögliche an Holz gut verputzt zu bekommen von Hand braucht es sehr viel Übung und öfter auch die Ziehklinge, aber unproblematische Hölzer gehen bei nem scharfen Putzhobel sehr gut. Der Begriff astrein kommt nicht von ungefähr. Gerades und astreines Holz war für hochwertige Möbel früher einfach eine Grundvorraussetzung.

Probiers aus, eine gehobelte Oberfläche ist schon was anderes als geschliffen... Und macht süchtig!
 

Paulisch

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Was passiert, wenn Du mit dem 62er bei 45° Fasennwinkel mit wenig Spanabnahme über nen durchschnittliches Eichenbrett gehst? Ansonsten ist vielleicht die Schärfe vom Eisen nen Problem.
Genau das wäre auch ein Punkt, zum putzen musst du ne Rasierschärfe haben. Punkt zwei wäre der Fasenwinkel 45°, der könnte auch schon zuviel des guten sein. Ich würde so ziemlich genau auf 38° schleifen und von da beginnend weiter testen.
Und wie Lorenzo schon meint, die Ziehklinge. Auch ein sehr unterschätztes Werkzeug. Wenn du lernst ne Ziehklinge zu schärfen, hast du einen neuen besten Freund.
 

Dikado

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@Lorenzo Gegen deine Tischplatte sieht meine Eiche aus wie Brennholz.
Ich denke ich bin erstmal glücklich, wenn ich die Tischplatte gefügt und verleimt habe und dann muss das Geschirr noch auf dem Tisch stehen bleiben. Putzen mit Hobel und Zieklinge werde ich mir merken und mal am Restholz üben....... da brauch ich dann wohl einen Putzhobel...... Hobby kann echt teuer werden.
 

Markus627

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@Lorenzo Gegen deine Tischplatte sieht meine Eiche aus wie Brennholz.
Ich denke ich bin erstmal glücklich, wenn ich die Tischplatte gefügt und verleimt habe und dann muss das Geschirr noch auf dem Tisch stehen bleiben. Putzen mit Hobel und Zieklinge werde ich mir merken und mal am Restholz üben....... da brauch ich dann wohl einen Putzhobel...... Hobby kann echt teuer werden.
Muss ja nicht immer gleich Veritas sein :emoji_wink:
Und üben kannst Du ja schon mit dem 62er
 

Mitglied 59145

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Wobei eine Tischplatte abrichten zum verleimen ja schon ein echt hohes Ziel ist. Das ist schon eine anspruchsvolle Tätigkeit!

Viel Erfolg!

Wenn du das geschafft hast, dann hast du mindestens die Grundlagen!
 

U.Tho

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Die Raubank habe ich auf 40 Grad geschliffen. Mit Bett und Microfase bin ich da dann bei 54 Grad.
Ich muss grad an den Thread zum Thema "Raketenwissenschaft" denken.
Schleifen ist da wohl recht nah dran - ich bin ja froh, wenn mein Hobel überhaupt scharf ist, wenn ich den gelegentlich mal hernehme. :emoji_grin:
 

Lorenzo

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Auf 1,2 Grad kommts nicht an, aber 5 Grad machen echt was aus. Ich hab nen klassischen Ulmia Putzhobel mit 49° und nen japanischen mit 45°. Zu dem Eisen vom japanischen hab ich mir nen extra Hobel mit 55° gebaut. Und das nicht nur zum Spaß. Je steiler der Winkel umso eher kann man Ausrisse vermeiden, aber umso schwerer läuft der Hobel und umso matter wird die Oberfläche.
Und beim Bevel-Up (also ein Hobel bei dem die Fase des Eisens nach oben zeigt) bestimmt der Fasenwinkel den Schnittwinkel, da spielt das eben schon eine Rolle.
Hirnholz hobelt sich sehr viel schöner mit nem flachen Winkel.
Hat nix mit Raketen zu tun, spürt und hört man aber ganz schnell wenn mans ausprobiert.

Dirk, sieht sauber gefügt aus. Und das Holz nicht wie Brennholz :emoji_slight_smile: Noch n paar mehr, dann wird da ne Tischplatte draus.
 
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U.Tho

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Den Joke konnte ich mir nicht verkneifen. :emoji_grin:
Ja, die Autokorrektur spielt einem schon gerne mal einen Streich - schau mer mal, was künftig die KI noch für Unsinn treibt.
(Edit: bitte das Thema jetzt nicht vom Bretterfügen zu KI umleiten.)
 

Dikado

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Wie macht ihr das mit dem Schleifen der Eisen? Da das Eisen neu war, hab ich erstmal die Spiegelseite poliert, dann die Fase von 25 auf 40 Grad umgeschliffen, allerdings nicht die ganze Fase, sondern nur die ersten 4-5 mm (Tormek). Danach ging es mit der Schleifhilfe auf Wassersteine. Körnung 400, 1000, 6000 und 10000. Dann wurde um 2 Grad erhöht und die Microfase mit 1000 und 10000 angeschliffen. Auf der Rückseite noch die 2. Fase. So geschärft konnte ich mich problemlos rasieren....... nun eine Weile gehobelt und irgendwann festgestellt scharf ist anders. Jetzt hab ich die Microfase und 2. Fase noch mal über die Steine geschoben und das Eisen war wieder scharf. Schleift ihr jedes mal das komplette Eisen (Spiegelseite natürlich nicht) oder poliert ihr auch nur die Microfasen nach und wenn, wie groß dürfen sie sein, bevor ihr wieder komplett schärft?
 

Paulisch

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Du schleifst an die Spiegelseite ne Fase :emoji_astonished:?
Warum?
Ich schleife mir auf dem Doppelbock ne Hohlfase und die Ziehe ich dann auf nem Belgier ab, das mache ich wenn das Eisen stumpf ist, bis aus der Hohlfase ne Fase geworden ist und dann gehts bei Ausbrüchen wieder auf den Doppelbock.
Mit freundlichen Grüßen Pauli
 

Dikado

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Das hört sich bei dir nach einer schnellen Nummer an.
Man kann es eine 2. Fase nennen oder aber auch nur den Grad brechen.
Wie lange brauchst du um das Eisen scharf zubekommen?
 

Ankece

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Ich schleife mir auf dem Doppelbock ne Hohlfase
Mache ich genauso, allerdings habe ich einen Langsamläufer mit CBN Scheibe.

Ziehe ich dann auf nem Belgier ab
Das mache ich auf Diamantplatten und zum Abschluss auf einem Leder.

Wie lange brauchst du um das Eisen scharf zubekommen?
Da die Hohlfase ja einige Zeit hält, benötige ich für das Schärfen (Freihand) während der Arbeit ca. 1 Minute.
Wenn ich eine neue Hohlfase anbringen muss, sind es ca. 5 Minuten.
 

Dikado

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Da die Hohlfase ja einige Zeit hält, benötige ich für das Schärfen (Freihand) während der Arbeit ca. 1 Minute.
Wenn ich eine neue Hohlfase anbringen muss, sind es ca. 5 Minuten.
Ich erzähle euch lieber nicht, wie lange ich für ein Eisen brauche:emoji_fearful:

Ich habe die Tormek T8 mit der originalen Scheibe und einem japanischen Wasserstein.
Was ist eine CBN Scheibe?
 

Paulisch

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Ich erzähle euch lieber nicht, wie lange ich für ein Eisen brauche:emoji_fearful:

Ich habe die Tormek T8 mit der originalen Scheibe und einem japanischen Wasserstein.
Was ist eine CBN Scheibe?
Mit Winkel Unschärfen und Abziehen benötige ich knapp über 6 min!
Das zwischendurch Abziehen, dauert etwa eine bis zwei Minuten.

Mit nem Tormek würde das viel länger dauern. Den gibts bei mir nicht mehr.
 
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