Das Gerücht von ranzigem Speiseöl auf Holz

GertG

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Ich finde die sachliche Aufklärung von Daniels Frage auch interessant.
Unabhängig davon, ob es preislich oder technisch Sinn macht oder nicht.
Wer so argumentieren will, zeigt damit nur, daß er die Antwort nicht kennt und sollte dann besser zuhören.
Es ist darüber hinaus spannend, wie ganz bestimmte Gemüter von solchen Threads förmlich angezogen werden.

Leider bin ich nicht Chemiker genug, um wasserfest antworten zu können, aber wegen früherer Unkenntnis mit Sonnenblumenöl geölte Frühstücksbrettchen waren und blieben immer ölig und leicht fettig.
Und mit der Zeit entwickelten sie einen etwas muffigen Geruch.
Was aber auch mit dem Wechsel zwischen ständiger Benutzung und dem darauf folgenden Abspülen zu tun haben könnte,
Wie bei Yoghurt auch.
 

Tscharlie

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Mir war vor allem wichtig, dass ich nicht irgendeinen Chemiemix aus der Giftküche auf meinem Tisch habe. Wenn Pferde das Leinöl überleben werden wir es wohl auch :emoji_slight_smile:

Gruß
Tscharlie
 

veter

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Soll doch jeder nach seiner Facon selig werden!

Der eine schmiert sich halt nicht aushärtende Öle der Herkunft Sonnenblume, Raps, Olive, Distel etc etc aufs Holz und ergötzt sich ob der lange feucht bleibenden, öligen Oberfläche, hat aber das bleibende Gefühl, für sich selbst und Umwelt etwas getan zu haben...

Während der Andere aushärtende Öle wie Leinölfirnis oder Walnussöl (ich kenn' keine weiteren natürlichen aushärtenden Öle, außer den chemisch zusammen gemixten) nimmt und sicher ist, dass sich nach endlicher Zeit eine schöne, trockene Oberfläche einstellen wird. Und die lieben Pferde nicht vergessen, die saufen das gute Leinöl ja literweise, (aber so etwas ist nur bedingt für Holzoberflächen geeignet).

Kölle Alaaf !

-- veter
 

WinfriedM

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Trocknende Öle:

* Leinöl
* Tungöl
* Sonnenblumenöl
* Walnussöl
* Distelöl (Safloröl)
* Sojaöl
* Mohnöl
* Hanföl
 

Tscharlie

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Unsere Möbel haben wir seit nun über 2 Jahren mit Pferdefutter geölt und sind immer noch glücklich damit. Warum soll ich diese Erfahrung nicht weitergeben?

Gruß
Tscharlie
 

DaWeil

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[OFFTOPIC]

Dann folgst Du aber Deinen eigen Thread nicht sehr gut .......

Apropos, wieviele Deiner Beiträge sind eigentlich noch nicht editiert?

Ich jedenfalls versuche meine Beiträge die ich schreibe vor der Publikation nach zu lesen und nötigenfalls zu korrigieren oder anzupassen, um so wenig wie möglich nachträglich noch änderen zu müssen.
Spätere Änderungen leiten oft zu Misverständnissen (manchmal auch gewollt und mit Absicht), darum finde ich es eigentlich schade dass hier in diesem Forum die Edit-Funktion keine Zeitschwelle hat.

Hm, entschuldige bitte, aber langsam kommt bei mir der Verdacht von Flaming auf. Deine Diskussion ist OFFTOPIC, spitzfinderisch und unsinnig. Ich bin nicht der einzige der hin und wieder Rechtschreibung etc. editiert und klar es ist keine Frage, dass es sicherlich besser wäre immer alle Korrekturen vorher zu kennen und vorher zu ändern bevor man sie später ändert. Klar. Aber in dem Falle hier: Da A) außer mit Dir hier keine hitzige Diskussion im Gange ist, wo man Gesagtes nicht mehr ändern sollte um Argumentationen nicht zu verwischen und :emoji_sunglasses: es wohl sicherlich in normalen Fällen wohl eher "übersichtlicher" ist die Korrektur dennoch vorzunehmen, wenn man sie im Nachhinein feststellt, da es eh meistens um Links oder Rechtschreibung geht und du das sicherlich in der Lage bist zu abstrahieren und zu differenzieren, und man bei wichtigen gesagten Dingen eh noch die Zitate hat, muss ich Dir hier leider eine gewisse Spitzfinderichkeit und Streitsucht unterstellen. Deswegen sei mir nicht böse wenn ich auf dich nicht weiter eingehen werde um genau dem zu entsprechen wozu du aufrufst: Übersichtlichkeit

[/OFFTOPIC]


Hallo Zusammen,
ich verwende nur kalt gepresstes Leinöl (kein Firnis), welches auch für die Tierfütterung verwendet wird, 5L ca. 20,00 Euro.

Die Möbel werden damit satt eingestrichen und kurz darauf trocken abgewischt. Nach einigen Stunden ist alles (Tisch, Boden, Sitzmöbel) wieder benutzbar.

Wir haben keine Flecken auf dem Holz, weder hinterlassenschaften vom Hund noch Weinränder.

Ah, das ist ja interessant. Ganz lieben Dank für den Erfahrungsbericht! Weißt du zufällig worin sich das Tierfutter-Leinöl vom Speiseöl aus dem Supermarkt unterscheidet? Und du konntest das Problem des Gelbstiches nicht bestätigen, welcher auch in dem oben genannten Video erwähnt wird?


Ich finde die Ausgangsfrage sehr interessant und habe mir diese auch schon gestellt. Besonders wenn es um Holzoberflächen im gastronomischen Bereich geht- Pizzabretter etc.

Ich benutze normal meist Auro Hartöl und die schnelle Trocknungszeit ist für einen Profi auch sehr wichtig. Ich habe daheim mal vor 10 Jahren einen alten Dachbalken mit Sonnenblumenöl behandelt. Das hat nie gerochen, feuert bis heute an und war nach wenigen Tagen gefühlt trocken.
Küchenutensilien öle ich meist mit Walnussöl.

Lieben Dank für die Infos. Ja Wallnussöl ließt man des Öfteren. Leider konnte ich wenig Vergleiche zw. Leinöl und Wallnußöl finden. Weißt du was die Vorteile von Wallnußöl gegenüber Leinöl sein könnten? Oder ist es eher der geschmackliche Unterschied im Anfeuer-Look?

PS: Ein Dachbalken wird natürlich auch wenig direkt und ständig hier und da durch Oberflächenbearbeitung belastet (Anstupser, Schläge, etc.) von daher spielt die lange Trocknungszeit wahrscheinlich hier eine weniger große Rolle oder?

Ich finde die sachliche Aufklärung von Daniels Frage auch interessant.
Unabhängig davon, ob es preislich oder technisch Sinn macht oder nicht.
Wer so argumentieren will, zeigt damit nur, daß er die Antwort nicht kennt und sollte dann besser zuhören.
Es ist darüber hinaus spannend, wie ganz bestimmte Gemüter von solchen Threads förmlich angezogen werden.

Ich glaub das Mißverständnis liegt oft im geschriebenen Wort und der Fehldeutung der "Tonart". Vermutlich missdeutet er, dass ich hier eine Art vermittelnde Diskussion führen will und dabei immer ganz wichtigtuerisch mit dem Kopf nicke obwohl ich selbst keine Ahnung habe, oder so. Aber manchmal wollen Leute einen aber auch bewusst missverstehen. Lieben Dank für die Unterstützung (auch von allen anderen)!

Mir geht es lediglich darum, für mich und andere hier so viel wie möglich zusammen zutragen damit man später auf dieses Thread verweisen kann um Missverständnisse auszuräumen die durch die Unmenge halbgarer Threads im Netz entstanden sind. Z.B: wurden hier schon 2 Missverständnisse angefangen auszuräumen. 1.) das mit dem "ranzig" werden und wie das vllt. gemeint war in anderen Foren, weil es da oft so klingt als würde dieser Prozess nur bei Speiseöl in Gang treten. Und 2.) Heißt es bei einem der von mir oben gelisteten Beispiel-Links im Netz, mit denen ich demonstrieren wollte, wie unterschiedlich die Meinungen im Netz auseinander gehen, das Leinöl schwarz wird, aber hier war ein Erfahrungsbericht dabei, der dies von Leinölfirnis berichtet. Ein dritter Erfahrungsbericht besagt, dass dies bei ihm noch garnicht passiert sei. Ich würde jetzt natürlich gern herausfinden wollen, was die Ursache bei dem einen oder anderen war.

Leider bin ich nicht Chemiker genug, um wasserfest antworten zu können, aber wegen früherer Unkenntnis mit Sonnenblumenöl geölte Frühstücksbrettchen waren und blieben immer ölig und leicht fettig.
Und mit der Zeit entwickelten sie einen etwas muffigen Geruch.
Was aber auch mit dem Wechsel zwischen ständiger Benutzung und dem darauf folgenden Abspülen zu tun haben könnte,
Wie bei Yoghurt auch.

Ah endlich mal mehrere auch ganz klare Selbsterfahrungberichte bezüglich der Nachteile von Spieseöl. Lieben Dank dafür! Vieles im Netz darüber war meistens indirekt oder gemutmapßt oder von anderen Foren übernommen. Da fällt mir ein, dass ich ein geschenkt-bekommendes wunderschönes großes Massivholz-Kochschnittbrett vor Kurzem ja auch mit Olivenöl eingestrichen hatte, hm... Aber da muss ich auch noch ein Weilchen warten was es tut. Aber wäscht sich das nicht auch nach einer Weile aus? Das kommt ja schonmal vor, dass Kochschnittbretter mit Speiseöl in Berühurng kommen und das geht ja auch nicht immer beim Abwaschen ganz raus, vor allem wenn man erst später reinigt. Vor allem gibt es ja bei Kochschnittbrettern wenig Alternativen was man nehmen könnte wegen Nahrungsmittelberühurng. Hm ...
 

Tscharlie

ww-ahorn
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[OFFTOPIC]


[/OFFTOPIC]




Ah, das ist ja interessant. Ganz lieben Dank für den Erfahrungsbericht! Weißt du zufällig worin sich das Tierfutter-Leinöl vom Speiseöl aus dem Supermarkt unterscheidet? Und du konntest das Problem des Gelbstiches nicht bestätigen, welcher auch in dem oben genannten Video erwähnt wird?




...

Hallo,

ich denke der Unterschied liegt überwiegend im Preis:emoji_slight_smile:

Gelbstich konnte ich nicht feststellen, ich habe bisher das Leinöl aber auch nur auf Eiche verwendet. Eventuell reagieren ander Holzarten anders.

Gruß
Tscharlie
 

veter

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Tja WinfriedM, eigene Regeln sollte man schon befolgen:
Ranzig werden: Fürs Internet gilt natürlich auch die 80:20 Regel: 80 % ist Unfug, 20 % richtig. Du musst nur rausfinden, was richtig ist.

Zitat von daWeil, zitierte Besserwisser: "Lieben Dank für die Infos. Ja Wallnussöl ließt man des Öfteren. Leider konnte ich wenig Vergleiche zw. Leinöl und Wallnußöl finden. Weißt du was die Vorteile von Wallnußöl gegenüber Leinöl sein könnten? Oder ist es eher der geschmackliche Unterschied im Anfeuer-Look?".

In der Tat, Walnussöl (hat gar nichts mit Wallen, Walen oder Wahlen zu tun) kann man auch aufs Holz schmieren, da aushärtend.

Ich selbst mische in der Regel ca. 3/4 LeinölFIRNIS + 1/4 Walnussöl (das billige vom Aldi!), nicht nur weils so gut riecht, und streiche damit fast alles ein, Innen- wie Aussentüren (z.B. auch Gartenhüttenteile), Werkzeuggriffe, Hobelbänke etc. Selbst Steinoberflächen und sogar restaurierte alte Metallwerkzeuge überziehe ich mit einem solchen Schutzfilm, anstelle mit Zapponlack. Ok, härtet langsamer aus, aber irgendwann ist das Gemisch selbst auf Stahloberflächen trocken. Damit keine Missverständnisse auftreten: Ich nehme das LeinöflFIRNIS/Walnussölgemisch bei restaurierten Stahloberflächen von alten Werkzeugen nur als Korrosionsschutz anstelle des anfälligen Zapponlacks.

lg veter
 

DaWeil

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Tja WinfriedM, eigene Regeln sollte man schon befolgen:

Zitat von WinfriedM "Ranzig werden: Fürs Internet gilt natürlich auch die 80:20 Regel: 80 % ist Unfug, 20 % richtig. Du musst nur rausfinden, was richtig ist."

lg veter

Hm, also so weit ich nachlese, ging es da nicht um die Nachfrage des Ranzigwerdens persé sondern speziell um das eventuelle schwarz werden beim ranzig werden explizit bei Leinöl. (?) Aber welche Regel wurde von wem selbst nicht eingehalten? *verwirrt guck - Kopf kratz*

PS: Wie jetzt? :eek: Walnussöl hat nichts mit Walöl zu tun?? UNd mit Wahlen auch nicht? GUt dass wir das auch schon mal ausgeräumt haben :emoji_grin: --- Ähm, sorry wegen der immensen Tippfehler (Wallnuß, Walnuss, Wallnuss.. etc) aber das liegt am schnell schreiben neben den Sachen, die ich hier eigentlich tun sollte, anstatt vor dem Bildschirm zu sitzen :emoji_wink:

PSPS: Danke für all die tollen Berichte. Hätte nie gedacht dass heute abend noch so schnell so viel zusammen kommt! Ich hoffe es kommen noch mehr.

Liebe Grüße
 

civil engineer

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Hallo,

mein kurzer Erfahrungsbericht: V. a. die Griffe von Schraubzwingen öle ich mit Walnußöl von Aldi. Ab und an auch Werkzeughefte. Begonnen habe ich damit, als ich mir einen Schwung gebrauchter Schraubzwingen zugelegt habe, deren Griffe so schmutzig waren, daß ich sie so nicht benutzen wollte. Mit Ziehklinge und Schleifpapier den Dreck entfernt, Walnußöl von Aldi mittels Lappen aufgetragen. Die alten Buchegriffe waren nach 2 Stunden trocken und haben auch nie geklebt. Das Zeug feuert an und macht subjektiv Griffe griffig. Geruch habe ich seit 3 oder 4 Jahren keinen bemerkt. Ich beschnüffle die Griffe aber nicht regelmäßig.

Gruß
Jochen
 

DaWeil

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[EDIT]: ups. Doppel-Post. Sorry. Ich glaub ich bin zu müde ....
 

DaWeil

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Bereits von Schleimstoffen/Schwebstoffen gereinigt, sonst aber ursprünglich, nennt es sich Lackleinöl und ist auch nicht viel teurer:
Lackleinöl

Das ist jetzt interessant. Danke für die Links! Hier sieht man, wie ich finde wieder ganz gut die mögliche Verwirrung: Ich dachte z.B. immer Lackleinöl ist ein anderes Wort für Leinölfirnis. Der Link von Tscharlie zeigt Reines Leinöl hauptsächlich empfohlen als Pferdefutter und der Link von WinfriedM zeigt gereinigtes Leinöl in der Bezeichnung von gebleichtem Lackleinöl. Ließt man sich weiter unten durch, was enthalten ist, steht bei beiden sinngemäß: "gereinigtes von Schwebe und Schleimstoffen befreitest reines Leinöl". Googelt man Lackleinöl, kommt auch häufig Lackleinöl mit Firnis und/oder Sikkativen und oft gebleicht. Bei dem Link von WinfriedM jedoch steht im Detail PDF des gebleichten Lackleinöls ganz klar erstmal nichts von Sikkativen. Leider bin ich nicht Chemiker genug um zu wissen ob die Beschreibung der Veredelung wie im PDF beschrieben, letztenendes nicht doch etwas mit Firnis und Sikkativen die entstehen zu tun hat.

Lieben Dank für die Links und Liebe Grüße


Hallo,

mein kurzer Erfahrungsbericht: V. a. die Griffe von Schraubzwingen öle ich mit Walnußöl von Aldi. Ab und an auch Werkzeughefte. Begonnen habe ich damit, als ich mir einen Schwung gebrauchter Schraubzwingen zugelegt habe, deren Griffe so schmutzig waren, daß ich sie so nicht benutzen wollte. Mit Ziehklinge und Schleifpapier den Dreck entfernt, Walnußöl von Aldi mittels Lappen aufgetragen. Die alten Buchegriffe waren nach 2 Stunden trocken und haben auch nie geklebt. Das Zeug feuert an und macht subjektiv Griffe griffig. Geruch habe ich seit 3 oder 4 Jahren keinen bemerkt. Ich beschnüffle die Griffe aber nicht regelmäßig.

Gruß
Jochen

Lieben lieben Dank für den Erfahrungsbericht, Jochen! Bereits der 2. (oder 3. ?) Bericht, wo ein Langzeittest mit Walnussöl positiv bewertet wird. PS: Sprechen wir hier von handelsüblichen Speisewalnussöl oder von speziell gereinigten Futteröl oder so, wie bei Leinöl oft erwägt wird? :rolleyes: Liebe Grüße
 

WinfriedM

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Eine Gelbfärbung durch Öl zu erkennen, ist gar nicht so einfach, kommt auch sehr auf das Holz an. Ich hab hier gerade 2 Proben nebeneinanderliegen: Ein sehr gelblich wirkendes "Scherells Schaftol Gold" und ein deutlich weniger gelbes "Balsin hell", beides Waffen-Schaftöle auf Leinölbasis. Aufgetragen auf Buche vom gleichen Stück. Da sieht man den gelblichen "Touch" in der Tat, aber auch nur, beim richtigen Licht.

Besonders große Unterschiede in der Anfeuerung und Farbwirkung habe ich bei den unterschiedlichen natürlichen Ölen nicht erkennen können. Sind eher Nuancen. Am besten macht man mal Vergleiche mit farblosem Paraffinöl (z.B. Skydd von Ikea) als Referenz, um den Gelbeffekt eines Öls beurteilen zu können.

Auswascheffekte bei Olivenöl und sonstigen nichttrocknenden Ölen: Ja, genau das ist ein wesentlicher Nachteil. Das wäscht sich ganz schnell aus der Holzoberfläche heraus, gerade auch dann, wenn noch Tenside hinzu kommen. Da muss man dann sehr oft nachölen.
 

WinfriedM

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Noch eine Verwirrung, die oft auftaucht: Öl zieht ins Holz ein und man hat den Eindruck, dass die Holzoberfläche trocken ist. Dann wird geschrieben, dass die Oberfläche innerhalb kurzer Zeit getrocknet ist. In Wirklichkeit ist das aber keine Trocknung, es ist nur so eingezogen, dass die Oberfläche nicht mehr ölig wirkt. Drückt man aber ein Blatt Papier drauf, wird es nach einiger Zeit ölig. Ich hab das schon oft gelesen, dass von Trocknung gesprochen wird, obwohl nur "eingezogen" gemeint ist.

Wirkliche Trocknung meint, dass das eingezogene Öl wirklich polymerisiert ist, so dass aus dem öligen Zustand nun eine feste Masse geworden ist. Der Nachweis ist hier nicht immer einfach und kaum von "eingezogen" zu unterscheiden. Mit etwas Erfahrung kann es aber gelingen, beide Zustände zu erfühlen. Zumindest in bestimmten Situationen. Wenn ich z.B. eine Platte mit einem Holzöl öle, spüre ich, wann der Trocknungsprozess eingesetzt hat.

Lackleinöl: In aller Regel ist es so, dass Lackleinöl immer ohne Sikkative ist. Durch den Verkochungsprozess trocknet es aber etwas schneller, als rohes Leinöl. Es ist sozusagen schon vorpolymerisiert, durch Wärme und Luft bereits oxidiert. Hingegen ist Leinölfirnis nach heutigem Sprachgebrauch immer sikkativiert. In alten Büchern wird der Begriff Firnis teilweise anders verwand.
 

civil engineer

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PS: Sprechen wir hier von handelsüblichen Speisewalnussöl oder von speziell gereinigten Futteröl oder so, wie bei Leinöl oft erwägt wird? :rolleyes: Liebe Grüße

Hallo,

handelsüblich würde ich sagen. Das Öl heißt "Reines Walnußöl", gab's in 250 ml Flaschen bei Aldi Süd in einer Aktion. Hersteller Kunella Feinkost GmbH. Wie gesagt, der Kauf ist aber schon ein paar Jahre her.

Gruß
Jochen
 

DaWeil

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@ WinfriedM und civil_engineer: lieben Dank für die zusätzl. Details!

@ WinfriedM: Und danke für die Entwirrungen! :emoji_slight_smile: Das mit den abweichenden Nutzungen des Begriffes Firnis von heute und in alten Büchern wusste ich z.B. nicht. Das erklärt aber Einiges im Netz! :emoji_slight_smile: PS: Ja das mit dem Trocknen ist oft so ne offene Frage wenn im Netz bei Speiseöl davon gesprochen wird, es sei schon längst trocken. Ich denke auch dass vor allem bei gut aufnehmendem Holz welches eh schon einen leichten Glanz von Werk aus hat (z.B. Leisten), man schnell glaubt, das - sagen wir mal: - Olivenöl sei innerhalb von Stunden bereits "eingetrocknet", dabei ist es nur eingezogen.

Mit eurer HIlfe kann man hier auch weiter schlussfolgern: Dann wird bei Olivenöl oft im Netz davon gesprochen dass es nicht so schnell ranzig würde. Das wird dann als positiv hervorgehoben aber es scheint eher so, als wenn damit indirekt und unbewusst nur darauf angesprochen wird, dass der erwünschte Effekt des "Trocknens" - was ja quasi das ranzig werden ist - hier länger dauert. Dem zu Grunde liegt der Irrtum, dass "ranzig werden" grundsätzlich etwas schlechtes ist, weil nicht zwischen den 2 verschiedenen Formen/Qualitäten des Ranzigwerdens unterschieden wird. Soweit richtig? Nur warum empfehlen dann so viele Massivholzmöbelhersteller die Reinigung mit Olivenöl und Essig? Ich dachte erst es wäre da von schon behandeltem Holz die Rede aber offensichtlich war auch unbehandeltes Holz gemeint. (?) Wäre eine Olivenölbehandlung nicht bedenklich? Und was ist mit dem Gerücht des inneren Holzzerfalls beim versehentlichen Versiegeln des Holzes durch falsches Ölen?

PS: Und danke für die Aufklärung bei Lackleinöl. Das mit dem Verkochungsprozess hatte ich schon mal irgendwo gelesen, aber ich glaube nicht unter dem Begriff Lackleinöl.



Vielen Dank und Liebe Grüße!
 

WinfriedM

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Das Holz durch irgendein Öl angegriffen oder in irgendeiner Form zersetzt/geschädigt wird, ist mir völlig neu. Hab ich noch nie gehört oder gelesen. Maximal machst du das Holz damit unbrauchbar, um es später z.B. zu lackieren. Aber nur deshalb, weil auf Öl nichts hält und man das Öl nur noch schwer von der Holzoberfläche herunterbekommt.

Bist du sicher, dass Möbelhersteller Olivenöl + Essig empfehlen? Für mich klingt das eher nach Omas Tipp aus der Frag-Mutti Ecke. Unbehandeltes Holz von Möbelherstellern? Die meisten Möbel werden doch in irgendeiner Form behandelt verkauft. Und kaum ein Möbelhersteller wird Omas Hausrezepte empfehlen, die empfehlen doch fast immer spezielle Pflegeprodukte, weil damit zusätzlich Geld verdient wird.
 

GertG

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Na, das hab ich aber auch schon mehrfach in irgendwelchen Ökoshops bei deren Holzprodukten gelesen. Aber da ist auch wohl eher Ideologie als Wissen der Hintergrund.

@DaWeil
Du willst es aber jetzt genau wissen, oder? :emoji_slight_smile:

Drum nochmal zu den mit Speiseöl geölten Holzbrettchen.
Ein Ergebnis ist immer nur so gut wie der Versuchsaufbau.
Die meisten, versuchsweise mit Speiseöl geölten Holzgegenstände dürften diese Schneidebretter sein, weil die Leute Speiseöl mit "genießbar" assoziieren und keine, irgendwie gearteten chemischen Derivate auf ihren, zur Lebensmittelerzeugung vorgesehenen Gerätschaften dulden. Ist ja auch irgendwie klar.
Bei einem Schuhschrank oder einem alten Röhrenradio kämen die selben Leute nicht einmal auf die Idee, das mit Sonnenblumenöl zu versuchen.
Das dazu.

Die fettigen und muffigen Oberflächen, die dann immer im Anschluß daran erwähnt werden, müssen aber auch nicht zwangsläufig mit der benutzten Ölart zusammenhängen, sondern sind eher die Folge der sachgerechten Benutzung eines Schneidebretts. Butter und Magarine sind eigendlich nach jeder Benutzung drauf und werden auch beim Spülen von der rauhen, porösen Holzoberfläche nie ganz entfernt.
Das zum Thema "dauerfettig".

Nun zum Thema "muffig".
Rückstände von Fett und Öl können natürlich durch Zersetzungsprozesse üble Gerüche erzeugen. Vor allem in unbelüfteten und feuchten Arrealen.
Nun sind Schneidebretter aus Holz ebenso schwiering nach dem Spülen abzutrocknen, da auch ein Teil des Wassers in die Holzstruktur eindringt und erst über einen längeren Zeitraum wieder an die Außenluft durch Trocknen abgegeben würde........wenn diese Brettchen nicht nach dem flüchtigen Abwischen mit dem Geschirrhandtuch nicht gleich luftdicht gestapelt in einer Küchenschublade verschwinden würden.
Und da fangen links- und rechtsdrehende Kulturen an, sich lustig zu vermehren.
Wärme, Feuchtigkeit und Nährstoffe.

Da muß das vorher benutzte Öl nicht die Ursache für den Geruch sein, auch wenn das dann viele enttäuschte Speiseöl-Öler dann so berichten.


Du wirst wohl um einen eigenen Feldversuch in einer entsprechenden Anordnung nicht herumkommen.

So wie ich den mit "Mike-Sanders- Korrosionsschutzfett" auf dem unbehandelten Holz meines Treckeranhängers gemacht hatte.
Es wird nämlich immer viel erzählt, was geht oder auch nicht. Das meiste haben die Leute aber selber irgendwo im Web gelesen und nur übernommen, bevor sie es als Wahrheit weiter publizieren.

Die Welt ist durch das Internet nicht schlauer geworden, nur unübersichtlicher.
Man muß schon genau hinsehen, wem man da was glaubt.

Denn:
"Bäcker, Metzger und Friseure sind im Forum Inschinöre!"

:emoji_grin:
 

DaWeil

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Kannst Du bitte Beispiele nennen?

Ist in den Links oben im Startpost mit dabei soviel ich weiß. Naja, aber so ganz Unrecht hat WinfriedM mit Muttis Tipp-Ecke dabei ja nicht, denn bei vielen Links oben im Startpost, in denen das erwähnt wird, beziehen sich diese Infos auf Dritte ("mein Tischler oder Möbelhändler hätte wohl gesagt, dass, bla bla"...) und sind irgendwie nicht vertrauenswürdig. Das war ja auch was ich meinte mit dem Informationschaos im Netz. Aber wie gesagt: es geht ja nicht darum, dass ich das glaube oder behaupte, sondern dass ich eher vieles im Netz bezweifele und mit eurer Hilfe zusammen Klarheit - für mich und auch für andere - bekommen möchte.

Es wird nämlich immer viel erzählt, was geht oder auch nicht. Das meiste haben die Leute aber selber irgendwo im Web gelesen und nur übernommen, bevor sie es als Wahrheit weiter publizieren.

So ist es. Das habe ich ja auch im Startpost als Grund für diesen Thread angegeben. Um eben genau bei diesen unübersichtlichen Web-"Stories" ein wenig auszumisten. Danke für deine Mühe, GertG. Da sind sehr viele interessante Hinweise und "Aufklärungen" dabei. :emoji_slight_smile:

PS: Eine weitere Unklarheit/ Alternative stellt wohl angeblich noch das sogenannte Top-Oil dar. Es sei nach Euro-Norm "lebensmittelecht" - was auch immer das heißen mag - und besteht zu größten Teilen aus Naturölen gemischt mit einem geringen Anteil von Wachs. Das läßt sich die Firma Osmo mit schlappen 17 Euronen pro halber Liter bezahlen und das soll für 6 qm Fläche reichen und explizit für Küchenarbeitsplatten empfohlen worden sein. Gibt es dazu Meingungen oder Erfahrungen?

Ansonsten hat sich wohl hier vor allem das Lackleinöl und das gereinigte "Pferdeflüsterer"-Öl im Thread ohne große Widersprüche behauptet wenn ich das richtig verstehe, oder?

Lieben lieben Dank für all die hilfreichen Infos und Aufklärungen. Vieles davon hat mehr Licht in dieses Wirrwarr gebracht und mir - und hoffentlich - auch anderen eine Menge Ungereimtheiten aufgeräumt. Ich werde mich mal in einer Zusammenfassung versuchen nur das muss bis heute Abend/oder morgen warten. Ihr könnt mich ja dann gern korrigieren (in der Luft zerreißen) :emoji_grin: wenn ihr wollt.

Liebe Grüße!
 
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