Doku Arte: Wie Ikea den Planeten plündert

Lorenzo

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Kein Unternehmen macht da etwas besser. Alles andere ist greenwashing der Wachstums-Esotheriker.
Das ist mir schon deutlich zu verallgemeinernd. Da gibt's sehr wohl Unterschiede. Nicht jede Firma strebt endlos nach Wachstum und nimmt Kollateralschäden uneingeschränkt in Kauf.
Auch den Begriff Wachstums-Esotheriker find ich fehl am Platz. Plakativ eingesetztes Schlagwort das zur Stimmungsmache dient.
Viele Firmen haben ganz andere, oft sogar gegenteilige Zielsetzungen.

Aber klar ist der Mensch das Problem, und da kann jeder bei sich anfangen und hinterfragen ob man jedem Impuls auch nachgehen muss.
 
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Fichtenelch

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Würde ich so auch nicht unterschreiben.
Jeden Menschen endlose Gier zu unterstellen nur wenn er die Gelegenheit hätte ist aus meiner Sicht falsch.

Genau wie dieses "machen andere auch"
Aus meiner Sicht nicht zielführend.
Aber nichts für ungut, ist nur meine Ansicht.
Mein eigentlicher Punkt ist das es zwischen Großkonzern und Kleinbetrieb sehr wohl Unterschiede geben kann.
 

DerCo

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Aber klar ist der Mensch das Problem

Richtig, gefolgt von einem großen Aber:

Nicht jeder Mensch kann sich Mobiliar vom lokalem Tischler leisten, der seine Maschinen mit PV betreibt, sein Holz aus dem Wald vor der Haustür bezieht, und ausschließlich glückliche Schrauben aus biologischem Anbau verwendet.

Natürlich ist Ikea "Dreck", vielleicht sogar die Spitze des Eisberges. Ich bin aber geneigt zu behaupten, dass Möbel anderer Möbelhäuser nicht unbedingt besser, im Sinne von nachhaltiger, sind. Kauft man im Möbelhaus, kauft man von der Industrie und, vielleicht ausgenommen von den oberen Preissegmenten, ich behaupte, bei denen geht Profit zumeist über Nachhaltigkeit.

@anobium60 , danke für den Link. Werde ich mir mit Interesse ansehen.
 

Seanathair

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Plakativ eingesetztes Schlagwort das zur Stimmungsmache dient.
Ja, bewusst. Ich finde solche Beiträge über ausgewählte Großkonzerne auch Stimmungsmache und wenig hilfreich. Aufgewachsen mit den Berichten des Club of Rome, bin ich der Überzeugung, dass der Glaube an das Wirtschaftswachstum das eigentliche Problem ist.
 

Lorenzo

ww-robinie
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Ganz klar. Im Prinzip ist die Industrie pro Kubikmeter Schrankraum sicher effizienter als der kleine Schreiner, aber es wird halt viel schneller getauscht und ist in der Entsorgung ein bisschen problematischer. So durchoptimiert wie Ikea kann man im kleinen gar nicht produzieren. Aber es ist halt Möbelkauf als Verbrauchsgut und Shoppingerlebnis. Und dadurch dreht sich die Bilanz.

Klar kann nicht jeder beim Schreiner einkaufen, wenn die Prioritäten anders lägen dann sicher mehr als das jetzt der Fall ist.

Nobody is perfect, und jeder kann was tun. Da kann man ansetzen, und wenns viele tun, passiert richtig was. Bei Millarden von Konsumenten ist das Potential riesig.
 
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Fichtenelch

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Ja, bewusst. Ich finde solche Beiträge über ausgewählte Großkonzerne auch Stimmungsmache und wenig hilfreich. Aufgewachsen mit den Berichten des Club of Rome, bin ich der Überzeugung, dass der Glaube an das Wirtschaftswachstum das eigentliche Problem ist.
Da gehe ich mit, habe ich auch nie verstanden das es immer wachsen muss.
Aber vielleicht verstehe ich es auch nicht.
 

Lorenzo

ww-robinie
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Endloses Wachstum bei endlichen Ressourcen....
Es mangelt nicht an deinem Verständis :emoji_wink:

Aber beim Einkauf gehts einem ja nicht um Wirtschaftswachstum. Ich denk das Hauptproblem ist das propagieren von Glück und Status durch Konsum. Auch Platz ist ne endliche Ressource, wenn ständig gekauft wird, dann muss auch viel weggeschmissen werden. Und die Sachen müssen billiger sein, denn Geld ist ja ebenso nicht endlos vorhanden. Und so dreht sich die Spirale..
 
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Lico

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Hm, vor über 30 Jahren hab ich eine große Regalwand aus Billy-Regalen angeschafft. Drei der Elemente hab ich immer noch. Die anderen hab ich im Frühjahr verschenkt. Ich gehe davon aus, dass die noch eine Weile am Start bleiben. Es gibt bei uns noch ein paar andere Möbel, die nur wenig jünger sind. Von Verbrauchsmöbel kann was uns betrifft nicht die Rede sein.

Lico
 

Lorenzo

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Da muss man aber auch erwähnen dass Ikea vor 30 Jahren noch anders gebaut hat. Heute is nur noch da Span wo auch Schrauben sitzten. Und Ausnahmen gibts immer. Ich wage mal zu behaupten dass die meisten heute gekauften Ikea Möbel in 30 Jahren nicht mehr in Gebrauch sind.
 

DerCo

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Da muss man aber auch erwähnen dass Ikea vor 30 Jahren noch anders gebaut hat. Heute is nur noch da Span wo auch Schrauben sitzten. Und Ausnahmen gibts immer. Ich wage mal zu behaupten dass die meisten heute gekauften Ikea Möbel in 30 Jahren nicht mehr in Gebrauch sind.
Oder in 3 Jahren aussehen wie "Haufen", wenn man in der Zwischenzeit umgezogen ist.

Aber noch einmal: Das Problem ist ein anderes.
Ich habe in meinem Haus 10 Stühle. Die haben kumuliert ca. € 2.000 gekostet. Bei Ikea hätte ich 10 Stühle wahrscheinlich für € 500 bekommen.
Was hätte ich beim Schreiner ausgegeben? Mein Lieblingstischler nimmt, meine ich, € 55 oder € 60 / hr (brutto).

Ich gehöre sicherlich zu den besserverdienenden in diesem Land, aber handgemachte Stühle könnte ich mir dennoch noch leisten.
Wie sollte es dann beim deutschen Durchschnitt funktionieren?
Und das ist ausdrücklich keine Kritik an Stundensätzen der Handwerker!

IKEA betreibt Gewinnmaximierung im Rahmen des möglichen, begrenzt nur durch die Politik, aber nicht durchs Gewissen. Wer möchte es so einem Konzern verübeln? IKEA möchte Geld verdienen, die Konsumenten günstige Möbel.
Den Rahmen dafür schafft die Politik.
 

Lorenzo

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Ich will gar nicht drauf hinaus dass alle beim Schreiner einkaufen und alles wird gut. Was sollen da die Bäcker, Metzger, Schneider (guter Witz) oder unsere Landwirte sagen... Und selbst wenn das alles gedeckt wäre, dann wär tatsächlich bei wenigen was übrig für Urlaub, das neue Smartphone ab und zu, mal n schickes Auto, dicker Fernseher mit Streamingabos.. :emoji_wink:
Es is wird an viel mehr Fronten konsumiert. Für jeden Geldbeutel gibts ne Preisklasse innerhalb der genannten Beispiele die das möglich machen.
Der Lebensstandard ist extrem hoch. Aber es bringt halt enorme ökologische Probleme mit sich. Und obs im Schnitt für mehr Zufriedenheit sorgt sei mal dahingestellt. Die Lebenserwartung ist auf jeden Fall wieder am sinken...
 
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Leibhaftiger

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...
Es is wird an viel mehr Fronten konsumiert. Für jeden Geldbeutel gibts ne Preisklasse innerhalb der genannten Beispiele die das möglich machen.
Der Lebensstandard ist extrem hoch. ....

Das ist der springende Punkt. Es wird sehr viel konsumiert, und oft ohne Nachzudenken. Da geht es weniger um den Nutzen des konsumierten Gutes, sondern eher um das Konsumieren an sich. Klamotten sind für mich da das beste Beispiel: Hauptsache viel und dauernd was neues haben. Gerne dann auch spottbillig, (Langzeit-)Qualität ist irrelevant, das meiste wird eh nicht mehr als 1-2mal angezogen (wenn überhaupt).
Wenn man sich da etwas reduzieren würde, könnte man mit dem gleichen Budget auch "nachhaltige" Kleidung kaufen.
Den Mechanismus kann man beliebig auf andere Themenfelder ausweiten. Aber so sind wir halt nicht aufgewachsen/erzogen, und sich etwas Neues gönnen macht ja schon auch Freude :emoji_slight_smile:
 

Mr.Ditschy

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Es sind wir Menschen, die den Planeten plündern, leider.
Firmen bestehen immer aus Menschen, die in ihnen arbeiten, von denen sie leben und die Entscheidungen treffen.
Macht Euch nichts vor. Kein Unternehmen macht da etwas besser. Alles andere ist greenwashing der Wachstums-Esotheriker.
Unser Wohlstand passt halt mit "Green" und "Vernunft" nicht ganz zusammen und dennoch sind nicht alle über einen Kamm zu scheren. Also klar gibt es vereinzelte Menschen, die bei allem Konsum dennoch auf Nachhaltigkeit usw. achten (versuche auch Produkte so lange wie nur möglich auszunutzen), doch denke die meisten Konsumenten verlassen sich bei Produkten zu Nahrung, Kleidung, Möbel, Elektronik, Auto, Urlaub, Baumaterial, usw. wenn schon auch auf die Firmen, die dann alles so umweltschonend wie nur möglich für einen übernehmen - nur ob das immer auch stimmt, wage ich ebenso zu bezweifeln und ist wenn, meist eh kaum nachvollziehbar.

Hatte zumindest meine Küche auch vom Schreiner machen lassen und würde ich nach der Erfahrung gewiss nicht mehr machen lassen, also denke ich würde heute evtl. ebenso zur IKEA Küche greifen, oder halt anderswo ....
 
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FredT

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Btw, ich konnte meine Küche nicht vom Tischler machen lassen, habe daher selbst aufgemessen, ausgesucht und aufgebaut: IKEA (nachdem ich auch ähnliche schon zweimal fremdaufgerichtet hatte). Und ansonsten ähnlich pekuniär nachhaltig. Bin weder Krösus, noch Philantroph, noch...
 

brubu

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Tja da kann ich auch nicht mithalten, bei uns sollen pro Person und Jahr im Schnitt 60!! Kleidungsstücke gekauft werden.............
Jedenfalls hätte ich wohl immer genügend Putzlappen.
Gruss brubu
 

anobium60

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Eigentlich geht es doch weniger was der einzelne sich leisten kann oder nicht.
Die Lebensweise in der industriellen Welt geht zu Lasten der Ökologie, siehe hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Erdüberlastungstag

Wenn nun 8 Milliarden Menschen ähnlich leben wollten (big house, big car, bigMac) - und wer will es ihnen verdenken- reichen mehrere Welten nicht aus.
Spätestens seit 2020 muss eigentlich jedem klar sein, dass alles miteinander zusammen hängt.....
Rainer
 

pedder

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Was ist denn die Alternative? Tischler? Doch nicht ernsthaft. Nicht nur wegen des Geldes, doch auch wegen der absoluten Kapazität.
Eher Pocco oder Höffner etc.

Sind die besser? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Ein Kulturwandel hin zum höherwertigen Konsum, ja, das wäre was. Am besten breit angelegt.
 

Daniboy

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Ich habe die Doku erst zur Hälfte gesehen, aber sympatisch daran fand ich, dass IKEA nicht gleich von Anfang an verteuefelt wurde, sondern die Firmengründung von einer kleinen Minifirma und den weiteren Erfolg mit ihren innovativen Errungenschaften beschrieben wurde. Auch die zeitgeschichtliche Beschreibung der Möbel der 50er 60er und 1970er jahre fand ich nett.
 
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