Drehmoment - Makita Akkuschrauber - Versenken von Schrauben

uli2003

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Ein kurzer Impuls mit einem hohen Drehmoment. Warum sollte sich die Schraube sonst drehen lassen?
 

uli2003

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Ja, weil in der Hand wenig bis nichts davon ankommt

Ach so. Deshalb sind Hand-Arm Vibrationen nicht schlimm, und Schlagschrauber werden nicht mit in die BK2013 als Berufskrankheit einbezogen?

Und Sicherheitsbeauftragten wird so etwas gelehrt:

4.3 Substitutionsprüfung
(1) Ergibt sich aus der Gefährdungsbeurteilung, dass Vibrationsminderungsmaßnahmen erforderlich sind, ist zunächst zu prüfen, ob der Einsatz von alternativen vibrationslosen bzw. vibrationsarmen Arbeitsmitteln oder -verfahren möglich ist (z. B. Kernbohren statt Arbeiten mit dem Aufbruchhammer). Es ist zu prüfen, ob Arbeitsmittel, Ausrüstungen und Arbeitsverfahren mit einer geringeren gesundheitlichen Gefährdung, als die in Aussicht genommenen, verfügbar sind. Das Ergebnis der Substitutionsprüfung wird in der Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung festgehalten.
(2) Informationen dazu sind in entsprechenden Richtlinien, Forschungsberichten, Informationsschriften und Beispielsammlungen zu finden.
(3) Bei der Abwägung der Alternativen ist zu berücksichtigen, dass nicht nur die Art und das Ausmaß der Vibrationen zählen, sondern auch die Gesamtdauer, die zur Erfüllung der Arbeitsaufgabe erforderlich ist. Insoweit ist zu berücksichtigen, dass eine leistungsärmere Maschine zwar eine geringere Augenblicksbelastung erzeugt, die Gesamtexpositionszeit jedoch oft so ansteigt, dass die Gesamtbelastung höher wird. Beispiele für sinnvolle Substitutionsprüfung:  Kleben oder Schweißen statt Nieten 
Drehschrauber anstelle von Schlagschraubern (Dabei ergibt das Abstützen des Drehmomentes eine Arbeitserleichterung für die Beschäftigten, die insbesondere bei höheren Drehmomenten unbedingt erforderlich ist.)

?

Grüße
Uli
 

michaelhild

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Ich habe jetzt mal die Vibrationswerte von Bohrhammer, Schlagbohrmaschine und Schlagschrauber verglichen, die vom Schrauber sind die geringsten.
Zudem kommt ja noch Punkt (3) zum tragen, Gesamtdauer.

Wirklich interessant wäre ja da ein Vergleich zwischen Nutzung von Schlagschrauber und normalen Schrauber bei größeren Schraubendimensionen, wie es da mit der gesundheitlichen Belastung im Vergleich aussieht.
 

michaelhild

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Doppelpost.

Wasn mit dem Forum los? Der dritte Doppelpost von unterschiedlichen Usern innerhalb kurzer Zeit. Ich habe definitiv nur einmal geklickt.
 

uli2003

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Na klar, die vom Schrauber sind am geringsten - das steht nicht in Frage.
Aber sie sind gesundheitsschädlicher als reines Drehschrauben, wenn auch gefühlt weniger an der Hand 'ankommt'.

Eigentlich auch logisch, die nötige Energie zum Eindrehen der Schraube wird nicht geringer. Aber die Impulsbelastung auf die Knorpel und Gelenke ist höher.
Sicherlich auch eine Frage der Expositionsdauer, darum würde ich kein ganzes Dach mit dem Schlagschrauber verschrauben.
Und dann noch mit Gehörschutz!?!

Grüße
Uli
 

Holz-Fritze

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Na klar, die vom Schrauber sind am geringsten - das steht nicht in Frage.
Aber sie sind gesundheitsschädlicher als reines Drehschrauben, wenn auch gefühlt weniger an der Hand 'ankommt'.

Grüße
Uli

na ja wenn Du mehrere Schrauben mit 80Nm anziehst und dabei die 80Nm immer gegenhalten mußt, ist auch die Verletzungsgefahr recht groß. Bei hohen Drehmomenten ist ein Schlagschrauber schon besser für die Gelenke.
Bei kleineren Drehmomenten sind die Impulsbelastungen auch geringer, von da her wage ich an Deiner These zu zweifeln.

In Deinem zitierten Text steht dann ja auch, dass eventuell eine Abstützung bei Drehschraubern nötig ist.
 

uli2003

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Ja natürlich ist zum Schutz vor Verdrehen unter Umständen eine Abstützung nötig. Die Belastung für das Gelenk ist aber geringer, als beim Schlagschrauber, trotz der augenscheinlich höheren Kraft, welche aufgewendet werden muss.
Das gilt auch für kleinere Schrauben. Wie im Großen, so im Kleinen :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

Holz-Christian

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Hallo, bei den mir bekannten Zimmereien führen normale Akkuschrauber ein Nieschendasein.
Da werden 99% der Schrauben mit Schlagschraubern reingeklopft.

Kommt ja durchaus mal vor das die Schraube unvermittelt einen Ast trifft .
Ein großer Standartschrauber bricht dir dann schnell mal das Handgelenk oder schmeißt dich vom Dach.

Gruß Christian
 

michaelhild

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Ein großer Standartschrauber bricht dir dann schnell mal das Handgelenk

Ist einem Bekannten passiert.
Er hat ein dickes Loch in einen Stahlträger gebohrt (OK nicht 1:1 mit Schrauben vergleichbar). Kurz vor komplett durch, hat sich der Bohrer verhakt und mein Bekannter war nicht auf den Rückschlag gefasst, zack Mittelhandknochen gebrochen. So ein Schrauber ala Quadrive oder BS 18 LTX können schon böse zubeißen.
Bei einem Schlagschrauber besteht die Gefahr nicht. Auch auf ner Leiter nehme ich lieber nen Schlagschrauber.
 

uli2003

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Der Vergleich hinkt aber völlig Michael. Hat sich bei dir schon mal eine Holzschraube plötzlich verhakt?

Ihr müsst schon so ein bisschen bei der Realität bleiben. Nur weil das Vibrieren nicht sonderlich spürbar ist, und vermutlich bei den meisten und bei geringer Benutzung überhaupt keinen Schaden anrichtet, ist es trotzdem dauerhaft ungesünder für die Gelenke.
Wer bei großen Schrauben aus Bequemlichkeit auf den zweiten Griff verzichtet, soll das meinethalben tun.

Natürlich, und das stand auch klar im oben zitierten Text, muss je nach Einsatzzweck die entsprechende Maschine gewählt werden. Dazu kann sicher auch ein Schlagschrauber gehören.
Aber er ist nicht immer die erste Wahl, sondern eher die Zweite.

Grüße
Uli
 

michaelhild

ww-robinie
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Hatte ich doch erwähnt, dass es nicht direkt übertragbar ist. :rolleyes:

Aber so am Thema vorbei ist es auch nicht. Schraube vs. Ast hat Christian schon erwähnt. Anderes Beispiel ist z.B. ne STahlhalterung ( Markise oder Satschüsselhalter), an einem Holzbacken. Dicke Schraube + U-Scheibe, zum Ende steigt das Drehmoment recht plötzlich stark an. Ähnliche Problematik wie oben.

Eine einhändige Bequemlichkeit ist ja nicht (immer) der Bequemlichkeit geschuldet. Es muss was festgehalten werden, man muss sich selbst, z.B. auf ner Leiter festhalten und hat nur eine Hand frei. Nur mal so als Beispiel.

Probier es doch selbst mal aus. Schraub mal 50 Stück 10x200 am Stück mit nem normalen Schrauber rein und dann mit einem Schlagschrauber und berichte mal, bei welcher Methode sich die Hand/Arm hinterher noch besser anfühlt. :emoji_wink:
 

Holz-Fritze

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Probier es doch selbst mal aus. Schraub mal 50 Stück 10x200 am Stück mit nem normalen Schrauber rein und dann mit einem Schlagschrauber und berichte mal, bei welcher Methode sich die Hand/Arm hinterher noch besser anfühlt. :emoji_wink:

Genau das meine ich auch. In der Firma habe ich schon öfter die Erfahrung mit Akkuschraubern bei 80Nm gemacht, das reißt einem das Handgelenk auseinander. !40Nm am KFZ mit Schlagschrauber merkt man kaum. Ein Schlagschrauber mit kleinen Momenten merkt man kaum, da vibriert mein Handy ja stärker.

Wenn Schlagschrauber solche Probleme bereiten würden, würden die in der Industrie in der Produktion nicht so oft eingesetzt. War letztens noch bei Liebher, dort rattern die Dinger überall. Der Grund warum die ersetzt werden sollen ist der Lärm, nicht die Gelenkbelastung.
 

Holz-Fritze

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Mich würden mal Quellen interessieren in denen dargelegt wird, dass Schlagschrauber Gelenkschädlich sind. In den Quellen in denen die ich gefunden habe wird nämlich immer genau das Gegenteil angeführt.
 

HeikoB

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Ein kurzer Impuls mit einem hohen Drehmoment. Warum sollte sich die Schraube sonst drehen lassen?

Moin,
aber dieser Impuls erreicht doch kaum die Hand wie hier schon erwähnt wurde. Vibrationen wären was anderes aber ich denke bei Holzschrauben dürften die auch nicht so gewaltig ausfallen. Ich nutze meine Schlagschrauber eigentlich nicht in Holz aber eher wegen dem Krach. In gewissen Situation wie große Schrauben aus ungünstigen Positionen sehe aber schon Vorteile! Der Impuls bei normalen Holzschrauben wie 5x50mm beim Aufsetzen des Kopfes ist bei ganztägiger Arbeit sicher auch ne größere Belastung für die Gelenke als ein Schlagschrauber der da erst gegen Ende des Schraubvorgangs zu schlagen anfängt.
Gruß Heiko
 

uli2003

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Natürlich gibt es Vorteile. Das habe ich schon gesagt und muss nicht 10 mal wiederholt werden.
Der Impuls kommt nicht an der Hand an. Hmm, wie kommt die Schraube dann ins Holz, durch Zauberhand?
Was merkt man mehr, Schlagschrauben oder Drehschrauben? Ich ganz klar ersteres.

Wo steht das nun?
Macht mal eine Gefährdungsbeurteilung für solche Geräte. Google hilft sicher in Baua oder Dguv.

BTW: Sind Lacke grundsätzlich nicht gesundheitsschädlich nur weil sie gar nicht riechen?
Es geht gar nicht um die kurzzeitige Exposition, sondern um die längere.
Daher muss man immer abwägen.

Grüße
Uli
 

HeikoB

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Der Impuls auf die Schraube kommt ja von einem mitdrehendem Gewicht / Hammer der über eine Feder mit der Welle verbunden ist. Wenn zuviel Drehmoment zum eindrehen gebraucht wird, zieht sich dieses durch ein " Gewinde" von der Gegenfläche / Amboss der Welleseite an der der Bit steckt. Wenn diese Formschlüssige Verbindung sich letztendlich trennt überholt der Hammer, durch die gespeicherte Federkraft , die Bitseite der Welle und bringt beim auftreffen auf die Ambossfläche, seinen Impuls auf die Schraube. Er ist in dem Moment vom Anwender entkoppelt, du hälst nur das Spannen der Feder gegen.
Gruß Heiko
 

michaelhild

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Fragt sich wem was zu viel ist.

Gut nehmen wir mal ne mittlere Ah von 10 im Zimmereibereich und ne Einwirkdauer pro Schraubvorgang von 4 Sek.
Laut Punktewertung PE wäre ne halbe Stunde Einwirkdauer pro Arbeitstag im grünen Bereich, das entspricht 450 Schrauben. Da kann ein Zimmermann aber viele Sparren anschrauben.
Gehen wir mal mit den Schrauben zwei Nummern kleiner. Ah vielleicht 5, Schlagdauer pro Schraube 2 Sek. Laut Liste sind 2 Stunden Gesamteinwirkdauer OK, wären 3600 Schrauben.
 

uli2003

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Fragt sich wem was zu viel ist.

So könnte man es sagen. Wenn meine Azubine eine halbe Stunde schraubt, wird das für sie schlimmer sein als wenn ich eine halbe Stunde schraube.
Das hängt ganz gewiss (auch) mit der Konstitution zusammen, daher sollten Grenzwerte auf die Schwächste derer zugeschnitten sein.

Weniger belastend jedoch ist immer noch das Drehschrauben. Auch im Zusammenhang mit der Lärmbelastung anderer Beteiligter.

Grüße
Uli
 

SteffenH

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Ganz interessante Frage. Beim Schlagschrauben kommt das Phänomen der Massenträgheit zum Tragen, beim Drehschrauben nicht. Meiner Meinung nach kommt daher tatsächlich nur ein Teil des Drehmomentes im Handgelenk an.
 
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