Ich raube anderen nur ungerne ihre Illusion, ABER: Egal ob der Auffangbehälter (unter dem Zyklon) eckig oder rund ist oder ob er unmittelbar am Zyklon hängt oder nicht, der Zyklon wird dessen ungeachtet niemals das Rohluftgemisch vollständig reinigen. Die groben Späne etc. – die, die auch mit Besen und Schaufel gut zu beseitigen wären – schafft er sehr gut. Umso feiner die Partikel werden, desto geringer ist die Abscheideleistung. Am interessantesten sind die ganz feinen, lungengängigen Partikel. Die können wir nur nicht mehr sehen.
Nicht ohne Grund ist für eine ganze Reihe von Hölzern ein Staubklasse-M-Entstauber (= Sauger) die richtige Wahl. Alle Entstauber / Sauger, die keine Filterung der Staubklasse M schaffen, sind bereits bei der Bearbeitung von Buche und anderen Harthölzern wenig(er) bis gar nicht geeignet.
Hier mag jeder einmal Buchenholz mit 240er Schleifmittel oder noch feiner bearbeiten und sich im Anschluss genau ansehen, wo der feine Staub gelandet ist. Schafft der Filter im Entstauber / Sauger die Staubklasse M (=max. Durchlassgrad von 0,1 Prozent) nicht, schwebt der Staub nunmehr gut beschleunigt und verteilt in der Luft, was zur irrtümlichen Annahme führt, der Zyklon habe alles abgeschieden.
Interessanterweise finden sich bei den vielfältigen Videos auf youtube zu Selbstbauzyklonen „eindrucksvolle“ Demonstrationen, die eine Abscheideleistung von 99,5 Prozent und mehr suggerieren. Aber wie schwer sind die feinen Staubpartikel eigentlich? UND: Wurde hinter dem Entstauber / Sauger der Partikelgehalt der Reinluft in Augenschein genommen? Nein! Zudem ist es regelmäßig eher gröberes Test-Material, das vom Zyklon relativ sicher abgeschieden wird (siehe Kommentar von S Deyhim unter
https://www.youtube.com/watch?v=eWPk2MmJyc8; dort nämlich Material aus der Tischkreissäge – na ja …).
Freilich wird dennoch ein gewisser Teil der feinen und feinsten Partikel im Auffangbehälter zu finden sein. Indes sorgt beispielsweise das physikalische Thema des Grenzstromflusses dafür, dass der feinere Staub unter anderem über den Zyklondeckel und die Außenwandung des Tauchrohres den Weg ins Innere des Tauchrohres und somit zum Entstauber / Sauger findet. Jeder mag einmal die Außenwand des Tauchrohrs im Zyklon richtig säubern und diese dann nach einer Weile der normalen Benutzung in Augenschein nehmen (Kann der Dust Commander überhaupt geöffnet werden?). Es findet sich sehr schnell wieder eine hauchfeine Partikelschicht ein. (Beim vorgenannten Link können diese Partikel an der Acrylscheibe gesehen werden).
Gleichsam wäre es eine ILLUSION anzunehmen, dass ein Zyklon umso besser arbeiten würde, desto stärker der Entstauber / Sauger hinsichtlich Volumenstrom und Unterdruck sei – bis zu einem gewissen Grad vielleicht. Vielmehr müssen Zyklon und Entstauber / Sauger gut aufeinander abgestimmt sein, weil ansonsten die Abscheideleistung sogar mit steigender beziehungsweise zu starker Leistung des Entstaubers / Saugers deutlich sinken wird.
Auch das liegt physikalisch nachvollziehbar auf der Hand. Hier kann jeder einmal im Falle des Vorhandenseins eines „Drehzahl“-Reglers am (starken) Entstauber / Sauger eine aufschlussreiche Versuchsreihe starten.
Natürlich wird die Abscheideleistung des Zyklon deutlich sinken, wenn von irgendwo her im Zyklon oder im angeschlossenen Auffangbehälter Nebenluft gezogen wird. Daher sollte das alles wirklich dicht sein.
Aus diesen Gründen und weiteren (physikalischen) Aspekten innerhalb der Abläufe in einem Zyklon kann ich mit meinem aktuellen Wissens- und Erfahrungsstand nur konstatieren:
Habe sowas angedacht...
Basti´s Holzpage: Zyklonabscheider
Simpel, einfach, fuktioniert und nahezu kostenneutral. Grüße
Das ist kein guter Ort für das zu empfehlende Unterdruckventil. Eine Anbringung an dieser Stelle mag zwar im ersten Ansatz einfach zu realisieren sein, aber erweist sich in der Praxis letztlich als weniger geeignet. Es setzt nämlich die Abscheideleistung herab. Bei mir war dies der zweite Ort (erster Ort: Seitenwand des Auffangbehälters), den ich versucht habe. Nachdem ich das Unterdruckventil gezielt nicht mehr dort habe, hat sich die Abscheideleistung erkennbar verbessert; der Zyklondeckel hat auch keine anhaftenden Staubansammlungen mehr. Mittlerweile ist das Unterdruckventil dem Zyklon vorgeschaltet.
Ganz allgemein ist ein Unterdruckventil nur dann entbehrlich, wenn Zyklon und Auffangbehälter konstruktiv in der Lage sind, dem maximalen Unterdruck ohne Verformung zu widerstehen (z.B. hinreichende Biegefestigkeit und / oder Statik). Bei einem 30 l Hobbock als Auffangbehälter (siehe Beiträge #5 und #8) kann das dünne Weißblech das nicht leisten. Jedoch ist ein innen eingelegter Ring aus 18-mm-Multiplex (ca. 2,5 cm breit, ca. 14 cm vom Boden entfernt) in Kombination mit einer Scheibe aus demselben Material am Deckel in Größe des lichten Innenmaßes bei einem Unterdruck bis zu 259 mbar bisher wirksam. Der Ring muss nicht verschraubt werden und kann zum besseren Entleeren entnommen werden.
Um das Ganze in den richtigen Kontext zu setzen:
Angefangen habe ich wie viele mit dem normalen Wohnungsstaubsauger. Später kam ein Zyklon davor, um Filtertüten zu „sparen“ und den Staubsauger zu „schonen“, und dann übernahm ein (kostenloser) Kärcher A 2004 den Part des Saugers. Der Drang nach einer Verbesserung der Absaugleistung an den Werkzeugen und die nähere Befassung mit dem nicht abgeschiedenen Staub, der immer in der Filterpatrone des Kärchers gelandet ist, hat mich nunmehr neben einigen konstruktiven Maßnahmen zur Optimierung meiner Absaugung auch zu einem Entstauber Starmix ISC mit einem Filter der Staubklasse M geführt – vor allem meiner eigenen Gesundheit zuliebe.
Das aktuelle Holzprojekt aus Buche bestätigt das. Denn beim mehrfachen Zwischenschliff mit 240er Papier (ganz feiner Schleifstaub) für die Oberflächenbehandlung meldete sich nach einiger Zeit die Filterkontrollleuchte. Im Filterbeutel selbst ist kaum etwas im Sinne von großen Volumina vorhanden. Aber die Einfärbung der Beutelwand innen zeigt, dass sich der Filterbeutel merklich mit dem feinen Schleifstaub zusetzt – auf der Handfläche ist dieser Staub übrigens ein ganz feiner Staubfilm. Auch die Filterabreinigung des M-Filters zeigt, was alles den Zyklon und sogar den Filterbeutel ignoriert.
MfG Hans