E-Mail Archivierung DSGVO und GoBD konform (Thunderbird / Linux)

heiko-rech

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Hallo,
bisher laufen unsere geschäftlichen E-Mails DSGVO-konform über Google Workspace. Nun wollen wir aber alle Dienste zusammenlegen und alles was geht über unseren gemieteten Server bei Hetzner laufen lassen. Bis auf diese eine E-Mail-Adresse und die dazugehörige Domain, die noch bei Strato liegt, ist das alles schon fertig.
Die DSGVO-konforme Archivierung läuft derzeit über Google Vault. Das steh natürlich nach dem Umzug nicht mehr zur Verfügung. Die E-Mails sind auf einem IMAP-Server, also alle noch da und lesbar. Derzeit sind es ca. 14.000 - 20.000 E-Mails, teilweise mit Anhang. Zusammen ca. 20 GB.
Wir nutzen Thunderbird unter Linux.
Der eigentliche Umzug macht mir keine Sorgen, das sollte auch mit 20 GB kein Problem sein. Auch der ständige Verbleib der bisherigen und zukünftigen Daten auf dem Mietserver ist unproblematisch. Kommendes Jahr kann ich auch die ersten Daten, die älter als zehn Jahre sind löschen. Worum ich mich noch kümmern muss, ist die Archivierung der E-Mails.
Ich bin mir nicht sicher, ob ein regelmäßiges Backup der Thunderbird-Daten auf einer externen Festplatte ausreichend ist. Nach einer kurzen Suche im Internet habe ich auch unterschiedliche Programmen zum Sichern eines IMAP-Postfaches gefunden. Auch damit könnte man die Daten extern sichern.

Soweit ich herausfinden konnte, müssen die E-Mails, die Kundendaten, Anfragen, Rechnungen etc. betreffen revisionssicher 10 Jahre aufgehoben werden, und zwar so, dass man sie jederzeit lesbar machen kann.

Bevor ich aber herumexperimentiere, wollte ich euch mal fragen, wie ihr das handhabt.

Gruß
Heiko
 
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KaiX0

ww-robinie
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Die Idee und die Rechnung sind für mich absolut nicht nachvollziehbar.
Einige dieser Ansätze beispielhaft hinterfragt.
Allein von der Logik her müsste, wenn ich eine externe Festplatte hier habe, die von Kauf bis Entsorgung durchgehend angesteckt sein und laufen.
Und ein Datencenter hat ganz andere Möglichkeiten Kontingente zu verkaufen und zu managen. Als Extrembeispiel, gibt es so viele Banknoten wie Geld insgesamt? Nein.
Die 10 Watt für 6TB Speicher als Dauerlast sind auch völlig ausgedacht und sind selbst bei Consumersetups in Volllast halb so groß.

Die Aussage ist überhaupt nicht durchdacht und zeigt falsche Annahmen und mangelndes Wissen auf mehreren Ebenen.
Ich denke, beides stimmt, ob die absoluten Zahlen so richtig sind, bezweifle ich allerdings. In Datacentern machen die Energiekosten den deutlich größten Block aus, und genau darum sind die auf Enrgieeffizienz getrimmt, bei Speicher z.B. Stichwort HSM. ABER, die Bereitsstellung der Netz- und aller anderen Infrastrukturen kosten im Gegensatz zu einer im Schrank liegenden DVD natürlich Energie. Davon entsteht sogar ein großer Teil als Wärme, die mit weiterer Energie an die frische Luft befördert wird.
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,
ich habe manchmal den Eindruck, dass ab einem gewissen Punkt einer Diskussion nur noch geschrieben, aber nicht mehr gelesen wird.
(wovon ich mich selbst nicht ausschließe)
Das wäre mir viel zu riskant. Eine DVD ist keine DVD. Die kann kaputt gehen, nicht mehr lesbar sein, verbrennen, zerstört werden usw. Und an solchen Daten hängt mitunter viel. Redundanz bei Backups ist wichtig.
Ich habe ganz klar von umkopieren und evtl. doppelten DVDs geschrieben. Ich habe auch bereits geschrieben, dass die Daten zusätzlich auf einen anderen Rechner und eine externe Festplatte gespeichert werden und auch auf dem Mailserver verbleiben. Ebenfalls erwähnt wurde, dass diese Medien an verschiedenen Orten lagern.
Sollte uns natürlich der Himmel auf den Kopf fallen, nutzt auch das alles nichts :emoji_slight_smile:
Die Sache mit dem Energieverbrauch ist auch nur ein kleiner Teilpunkt im Bezug auf meine Skepsis gegenüber "Alles in die CLoud". An dem kann man sich natürlich jetzt hochziehen, oder aber man kann es als eben diesen Teilaspekt ansehen.
Ich für meinen Teil habe nun einmal beschlossen, die Nutzung von Clouddiensten so gering wie irgend möglich zu halten und meine Daten so sparsam wie möglich außer Haus zu geben.
Das verwirrt die Menschen inzwischen. Diese Woche war ein Baumarkt Mitarbeiter ganz überrascht, als ich beim Bezahlen meine Postleitzahl nicht preisgeben wollte. Beim Umtausch eines Gerätes im Elektromarkt verlangte man meine E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Nach meinem Einwand, dass dies für den Vorgang nicht notwendig sei und ich diese Daten nicht preisgebe, konnte der Umtausch dennoch stattfinden.

Gruß
Heiko
 

hlzbt

ww-esche
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Das wäre mir viel zu riskant. Eine DVD ist keine DVD. Die kann kaputt gehen, nicht mehr lesbar sein, verbrennen, zerstört werden usw. Und an solchen Daten hängt mitunter viel. Redundanz bei Backups ist wichtig.
DVDs auch testen, ob die überhaupt in anderen Geräten 100% lesbar sind. Hatten wir auch schon. Immer schön brav Datensicherung gemacht, irgendwann ging der Brenner kaputt und ein neuer Brenner konnte die alten DVDs nicht lesen.
+1, und die redundante Kopie anderenorts (mindestens im anderen Brandabschnitt) aufbewahren.
Allerdings sind auch Cloud-Datenbestände nicht wirklich gegen Verlust sicher, auch wenn das wohl bekannteste Beispiel nun auch schon 11 Jahre her ist (https://www.heise.de/newsticker/mel...Amazon-Datenverlust-in-der-Cloud-1234444.html)
 

Wikipediot

ww-robinie
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Nochmals, ich sehe weder beim Energiebedarf, noch bei den Daten (die verschlüsselt sind - und dass ich mich mit EMail einloggen muss, ist selbstverständlich) irgendein Problem, und Leute wissen hier eigentlich, dass ich gerne bei Sachen wie verrückt rumrechne und zur Aluhut-Fraktion gehöre.
Natürlich sind die Hauptkosten für Datencenter unter anderem Stromkosten. Und genau deswegen werden die auch optimiert, wie eben jene andere Kosten auch. Hier ist einfach nur eine nicht nachvollziehbare, meines Erachtens nach falsche, Zahl in den Raum geworfen worden, untermauert mit Ansichten, die mit Cloud-Hosting im Praxisbetrieb nichts zu tun haben.
Ich respektiere die Entscheidung Clouddienste nicht zu nutzen, und das kann man auch völlig irrational machen, alles eigene Entscheidung, nur bringt es nichts bei solchen Entscheidungen irrational zu werden, wenn man meint das aus Nachhaltigkeits- und Privatssphäre-Gründen(!) zu tun. Das widerspricht sich. Mich erinnert das an die Batteriediskussion und deren (Un)Sinn.
Dann soll man sagen "Ich mache das weil ich das so will". Aber wenn man sich sagt, dass man dadurch dann den Planeten oder Informationsfreiheit rettet, lügt man sich selbst an.

Ich finde das super und auch vorbildlich Meinungen und "Trends" zu hinterfragen und sich dagegen zu entscheiden.
Schau mal, ich finde in deinem Berufsbild deine medial dargelegten Ansichten und Tipps und Tricks einfach genial und ich nehme die alle auf, genauso wie viele andere Leser hier und Zuschauer von YT, Vimeo, oder deinen Abonennten. Ohne dich würde ich wohl alles mit PU-Lack oder sonstigem Plastikmüll beschmieren, und mich mit Lösungsmittel bekleckern, die gerade mir gesundheitlich extrem schaden würden.
Stattdessen mische ich mir Schellack etc. selber an, und kann mir danach bei den meisten Sachen sogar bedenkenlos meine Finger sauberlecken oder meine Katze streicheln oder füttern.

Nur was bringt das, wenn man Entscheidungen dann unbegründet und aus Angst trifft? Da steht man nicht besser da als die Leute, die das mit genauso viel Unwissen einfach nutzen. Das geht ja über gesunde Skepsis, über Dinge, die man nicht versteht, hinaus, und der Lösungsansatz ist einer unter vielen, der seine eigenen Vorzüge hat, die dir helfen können.

Die Baumarkt Geschichte ist leider voll normal und auch nicht im geschäftlichen, sondern längst, gerade für uns Jüngere, seit über 10 Jahren im privaten Bereich angekommen.
Macht mal ein Studium ohne Facebook, wo irgendwelche Informationen in so einer beschissenen Gruppe verteilt werden und nirgendwo anders. Oder der Nachbar, der von seinem Gerät und der Sprachaufzeichnungsfunktion so begeistert ist, dass man dich komisch anguckt.
Das ist genau die dumme Reaktion, die ich als Nicht-Trinker bekomme, wenn ich ein Bier freundlich ausschlage.

Weil hier sogar Erbsenzählerei bei DVDs betrieben wird. Dann nehmt doch RW oder RAM. Die sind wiederbeschreibbar. Rechnet aber mit 1-10% der beworbenen Schreibzyklen.

Damit ist das für mich erledigt, und ich kann auch keinen Mehrwert mehr zum Thema beibringen.

Kraftausdrücke und Profanitäten sind den Instagram-Twitch-Badewasser-Models gewidmet.

Grüße
 
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WinfriedM

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Die Idee und die Rechnung sind für mich absolut nicht nachvollziehbar.
Einige dieser Ansätze beispielhaft hinterfragt.
Allein von der Logik her müsste, wenn ich eine externe Festplatte hier habe, die von Kauf bis Entsorgung durchgehend angesteckt sein und laufen.
Und ein Datencenter hat ganz andere Möglichkeiten Kontingente zu verkaufen und zu managen. Als Extrembeispiel, gibt es so viele Banknoten wie Geld insgesamt? Nein.
Die 10 Watt für 6TB Speicher als Dauerlast sind auch völlig ausgedacht und sind selbst bei Consumersetups in Volllast halb so groß.

Die Aussage ist überhaupt nicht durchdacht und zeigt falsche Annahmen und mangelndes Wissen auf mehreren Ebenen.

Da muss es irgendein Missverständnis geben, weil ich deine Argumente gar nicht nachvollziehen kann. Ich versuche es nochmal zu erklären.

1. ) Ich mache ein Backup auf einen USB-Stick. Der braucht 1 Stunde Energie, um gefüllt zu werden. Dann liegt das Backup 5 Jahre im Schrank und verbraucht keine Energie mehr.

2.) Ich lege ein Backup bei einem Cloud-Anbieter ab. Das geschieht dort auf einer SSD oder Festplatte, die ständig 24/7 läuft. Platte und der Rechner, in dem sie steckt, laufen 24/7, ebenso noch diverse andere Hardware, die man aber durch X Benutzer teilen muss. Klimatisierung der Räume zum Beispiel. Also einfach mal als Hausnummer, für 6 TB, die ich da gemietet habe, fallen dauerhaft 10 Watt an. Ich halte das für einen realistischen Wert. Aber ob das nun 20 Watt oder 5 Watt sind, darum gehts ja auch nicht. Es geht darum, dass für mein dort lagerndes Backup dauerhaft Energie verbraucht wird.

Ich hoffe, jetzt war es verständlich.
 

WinfriedM

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Hab mal recherchiert, hier ein Zitat: "Der jährliche Primärenergiebedarf liegt zwischen 2.703 und 4.565 MJ pro Terabyte
und die jährlichen Treibhausgasemissionen zwischen 166 und 280 kg CO2-Äquivalente pro Tera-
byte, in Abhängigkeit vom betrachteten Szenario."
(Quelle: https://www.bundestag.de/resource/b...5c9995e9ef9090edf9e6/WD-8-070-21-pdf-data.pdf)

Das sind ungefähr 750 kWh - 1268 kWh pro Terrabyte pro Jahr. Auf 6TB in meinem Beispiel hochgerechnet sind es 4500 kWh - 7608 kWh. Das macht eine Dauerleistung von sagenhaften 513 - 868 Watt. Kann ich gar nicht glauben. Sieht jemand einen Fehler?

Weitere Quelle: " Pro Terabyte Daten, die ein Jahr in der Cloud gespeichert werden, können zwischen 105 und 153 Kilogramm CO₂ anfallen - die Bandbreite ist also sehr groß. "
( https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/cloud-energieverbrauch-strom-digitalisierung-1.5529289)

Die CO2-Werte in der Studie oben liegen bei 166-280 kg. Leider schreibt die Süddeutsche nichts über die kWh. Durchschnitt in Deutschland sind wohl 420 g CO2 pro kWh. Macht dann auch hier 395-666 kWh pro Jahr.

Das wäre schon unglaublich viel, was Cloudspeicher an Ressourcen frisst. Wenn das wirklich so ist, dann hab ich mit meinen 10 Watt ganz weit unter den realen Zahlen gelegen. Bin erstaunt.
 

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Da muss es irgendein Missverständnis geben, weil ich deine Argumente gar nicht nachvollziehen kann. Ich versuche es nochmal zu erklären.

Ja, das Zitat lesen. Da sind einige grundlegende Aspekte enthalten. Du hast dich jetzt wiederholt und noch draufgelegt, dass der Raum gekühlt werden muss.
Die Zahlen, die du jetzt vorlegst, sind auch Murks.
(Ich finde du gehst auch nicht fair mit den Daten, die du teilst um. Du schreibst von 105-153kg CO2, von der Süddeutsche, und dass du da gerne den Wert wissen möchtest. Bei der Umrechnung nimmst du dann den 166-280kg Wert und rechnest dir den mit den 420g pro kWh um, obwohl du das auch mit dem anderen Wert machen könntest. Der ist dann aber ein Drittel niedriger...
Ich will aber hier auch sagen, dass die Daten...komisch sind.)

Ich hatte das gestern aus Interesse am Handy ergooglet. Der niedrigste Wert, den ich fand, war die Hälfte deiner 10 Watt im 6TB Beispiel.
Ich denke, wenn man realistische Werte haben will, muss man beim Anbieter selber fragen. Ich konnte gestern in Erfahrung bringen, dass Google das beispielsweise für dich als Kunden gestaffelt aufzeigt. Logischerweise eine Prise Salz dazu, wegen Greenwashing.

Die Studie vom Bund ist...komisch. Schau mal, wenn du dir angucken willst, was das für Beispielrechenzentren sind.
https://www.umweltbundesamt.de/site...06-17_texte_94-2021_green-cloud-computing.pdf
Die kommen da auf:

Für den Cloud-Service ergeben sich damit elektrische Leis-
tungsaufnahmen von zirka 29 Watt pro Terabyte (RZ02), 31 W/TB (RZ03), 37 W/TB (RZ04) bis
hin zu 49 W/TB (RZ01), die von den Rechenzentren ganzjährig beansprucht werden.

Das ist völlig absurd. Eine 6TB Platte hat bei voller Schreiblast 5W Verbrauch, ein Raspberry, der dann voll ausgelastet wäre, verbraucht 10W.
Da komme ich im Eigenbau auf unter 3W/TB, wenn ich das ganze System maximal belaste.
Das stimmt vorne und hinten nicht.
Auch nicht mit dem, was du da basierend auf deren Zahlen ausgerechnet hast. Guck mal, 29W/TB, sind in kWh/Jahr 254. Das andere sind hier 49W/TB. Also verdopple ich mal. Die 510kWh/TB/Jahr kommen immernoch nicht an die 750kWh/TB/Jahr, die du mit deren Zahlen ausgerechnet hast.

Ich wiederhole das Gegenbeispiel.
Du hast ein Cloud-Angebot als Backupspeicher. Du meldest dich einmal pro Monat an für 30 Minuten um die Daten zu updaten. Du bezahlst für 6TB Speicher, nutzt aber 20GB (die Zahl ist hier irgendwo mal genannt worden).

Folgende (falsche) Annahmen:
-Der Hoster holt für dich einen extra Computer, mit einer extra Festplatte, nur für dich, 6TB
-Das System läuft dauerhaft, sowohl CPU als auch HDD werden dauerhaft komplett ausgelastet
-Das Teil muss gekühlt werden, rechnen wir das doppelte drauf.

-5W für die Festplatte
-XW für den Rechner: So, wie viel soll der verbrauchen? Selbst, wenn du nur für dich einen 64-Kern Xeon bekommst, läuft der für die doofe Platte auf Volllast?

Dann rechnest du dir (5+X)*3 und hast deinen Verbrauch für die 6TB. Da wäre ich bei 174W für RZ02, die nehmen ja 29W/TB. 4kWh/Tag. Da müsste ich beim Selberhosten ja 2 Stunden am Tag den E-Grill für Würstchen anschmeißen, um daran zu kommen.


Was, wenn du mich fragst, passiert:
-Es werden erstmal keine 6TB dazugekauft beim Datencenter, der Hoster weiß vom Durchschnittskunden, dass dieser nur eine gewisse %-Zahl auslastet (das Bank-Beispiel).
-Du loggst dich ein, kopierst deine Daten fleißig drauf.
-Du loggst dich aus.
-Jetzt merkt die Verwaltung automatisch, dass deine Daten nicht mehr benutzt werden. Meinst du, die haben die Platte dann dauerhaft an? Nö, das wird weiter kopiert vom Cache in den Speicher und gerät in die Versenkung, bis du dich nächsten Monat wieder einloggst, wo es dann wieder ausgegraben wird.

Selbst die Platten in unseren Heimrechnern werden in Stromsparmodi versetzt und am Schluss komplett runtergefahren. Da kommt noch was in den Cache (der Platte, oder des Betriebssystems, mindestens ein bisschen der Ordnerstruktur), damit du nicht allzu lange warten musst, wenn du das Laufwerk wieder öffnest.

Die Nutzung der Dienste ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Bei Videokonferenzen spielen
nicht nur die Übertragungswege und die Anzahl der Teilnehmer eine Rolle, sondern auch die
Nutzung der Endgeräte, wie zum Beispiel Laptop und großer Konferenzbildschirm. Für ein Be-
spiel-Rechenzentrum haben die Experten die Anteile der verschiedenen Komponenten des Re-
chenzentrums (Server, Speichersysteme, Netzwerk und Infrastruktur) an den Treibhausgasemissi-
onen ermittelt. „Die Einzelbeiträge addieren sich zu einem Gesamtwert von 1,45 Gramm CO2-
Äquivalente pro Stunde Videostreaming im Rechenzentrum.“ Die nachfolgende Grafik visuali-
siert zudem die Anteile der verschiedenen Komponenten des Videostreamings.

1668282003509.png

Das ist auch komisch, wenn man das mal gegenrechnen möchte.
Nehme ich mal an, 1 Stunde HD Video sind nur 1GB. Dann wären 1024 Stunden Videos gucken (ich gucke ja nicht die eine Stunde immer wieder, sondern einen anderen Film), 1TB Cloud-Speicher und 1484g CO2. Geteilt durch die 420g/kWh bin ich bei 3,5kWh. Und nicht 750kWh.
Wenn ich das jetzt auf 365 Tage Videogucken hochrechne, bin ich bei 1290kWh/TB.

Dann sind wir wieder bei deinen
Das sind ungefähr 750 kWh - 1268 kWh pro Terrabyte pro Jahr.
die du da errechnet hast.

Da gehen die von einem vollen Last Szenario aus, dass du die ganze Zeit darauf zugreifst.
1 Stunde HD Video gucken verbraucht übrigens 3,45Wh, wenn man die 1,45g mal durch 420g/kWh teilt.
Das ist ja lustig, wenn ich mich jetzt selber in dem Post hier zitiere:

Das ist völlig absurd. Eine 6TB Platte hat bei voller Schreiblast 5W Verbrauch, ein Raspberry, der dann voll ausgelastet wäre, verbraucht 10W.
Da komme ich im Eigenbau auf unter 3W/TB, wenn ich das ganze System maximal belaste.

Also wie die (und wir) auf unsere Zahlen kommen...
Ich würde das imaginäre Rechenzentrum von denen gerne mal besuchen.

Die hier sind auch absurd hoch:
https://www.energywatch.com.my/blog/2022/08/24/cloud-storage-carbon-concern/

Und hier: https://venturebeat.com/business/carbon-and-the-cloud-is-data-part-of-the-climate-change-problem/
Though replication provides many benefits, U.S. Grid Emissions Factor data suggests that storing just 1 petabyte of unoptimized backup data in the cloud for one year could create as much as 3.5 metric tons of CO2 waste.

1000TB -> 3500kg CO2
3,5kg/TB (-> 420g/kWh)
-> 8,3kWh/Jahr
(/(365*24)) -> 0,95W/TB

Und dann noch "unoptimierte Backup-Dateien".

Rechne ich hier falsch? Das ist doch alles sehr komisch.
 
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WinfriedM

ww-robinie
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Ich finde du gehst auch nicht fair mit den Daten, die du teilst um.

Bei mir kommt an, dass du ein großes Misstrauen mir gegenüber hast. So, als würde ich versuchen, dir bewusst irgendwelche falschen Daten unterjubeln zu wollen. Da möchte ich dir zurückmelden, dass dem nicht so ist. Ich versuche einfach, mir ein Bild von der Situation zu machen, völlig unideologisch. Es ist einfach mein Interesse, wie die Dinge wirklich sind. Insofern finde ich das sehr unangenehm, wenn du mir solche Motive unterstellst.

Die genauen Werte werden wir nur schwer herausfinden, aber darum geht es doch überhaupt nicht. Es geht darum, dass ein USB-Stick oder eine Festplatte im Schließfach Null Energie verbraucht. Eine Cloud-Festplatte verbraucht hingegen - da bin ich mir sicher - dauerhaft Energie. Ich hab zumindest noch von keinen Speichertechnologien in Rechenzentren gehört, dass SSD-Speicher komplett heruntergefahren werden und wenn gebraucht, in ms wieder hochgefahren wird. Sollte es sowas geben, höre ich aber gerne davon.

Eins ist natürlich klar: Wenn ich 6 TB Datenvolumen miete, wird mir das nur virtuell zur Verfügung gestellt, sozusagen als Anrecht, diesen Platz zu beanspruchen. Wenn ich nur 1 TB hochlade, werden nirgendwo 5 TB ungenutzt herumliegen. Die Preise können die Provider auch nur deshalb machen, weil ein Großteil der Nutzer nur einen kleinen Teil ihres Datenvolumens nutzt. Es geht sogar soweit, dass kein neuer Speicherplatz genutzt wird, wenn ich eine Datei hochlade, die irgendjemand anderes auch schon hochgeladen hat. Dann wird nur verlinkt. Ein spannendes Verfahren, um jede Menge Platz zu sparen, wenn z.B. mal wieder ein Video millionenfach geteilt wird und alle es in ihre Cloud hochladen.
 

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Bei mir kommt an, dass du ein großes Misstrauen mir gegenüber hast.

Den Zahlen.

Die genauen Werte werden wir nur schwer herausfinden, aber darum geht es doch überhaupt nicht.

Das sind Diskrepanzen bei dem Thema um den Faktor 100. Mir geht es gar nicht um Genauigkeit, sondern überhaupt mal einen vernünftigen Wert.

Eine Cloud-Festplatte verbraucht hingegen - da bin ich mir sicher - dauerhaft Energie.
Egal, dass ich das bezweifle (man nennt das je nach Verfügbarkeit dann "cool" oder "cold storage" - und die wären, immernoch, einfach doof alle Platten dauerhaft laufen zu lassen), dann rechne doch mal mit 5W für die 6TB Cloudplatte, wenn du sie dir kaufst und dauerhaft darauf schreibst. Gerne mal zwei für das Backup. Dann das nochmal drauf für die Kühlung. 20W.
Andersherum, du sagst ja, die Platte im Schließfach verbraucht ja keine Energie, weil sie aus ist. Wie ist da die Bilanz Herstellungskosten/Nutzen? Es gibt ja Komponenten die durch Zeit altern, und welche, die durch Betrieb altern. Wäre es sinnvoll da eine Platte zu kaufen, die nicht benutzt wird, oder eine, die ich mir mit anderen Teile, und dadurch häufiger genutzt wird?
Sind ja auch schon 20kg CO2 Herstellungskosten pro TB und damit 47kWh Strom:
https://www.computerbase.de/2022-08/studie-ssds-mit-deutlich-schlechterer-co2-bilanz-als-hdds/
Für einen 1TB USB Stick sind das mal 27kg
https://www.heise.de/newsticker/mel...uer-einen-512-GByte-Speicherchip-4597570.html

Ein spannendes Verfahren, um jede Menge Platz zu sparen

Ja, und Strom. :emoji_slight_smile:
 

KaiX0

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Ihr vergesst die notwendige Infrastruktur eines Datacenters. Nur den Verbrauch von Servern oder Storage zu betrachten, reicht nicht. Wir haben maximal 10% bis 15% der Stellfläche eines DC für Storage verbraucht. Der Rest ist Infrastruktur. USVs, schaltbare Steckdosenleisten, Klimaanlage, Alarmanlage, Feuerlöschanlage, Zugangskontrolle, Firewalls, Router, Switche, Balancer, Monitoring, Management, Backup, Archiv, etc. Alles redundant, also doppelt vorhanden. Und weil es ja wirklich hochverfügbar sein muss, das ganze Datacenter komplett noch einmal an einem anderen Ort, an anderen Leitungen und anderen Stromnetzen. Alles ist also 4fach vorhanden. Die Daten werden in Echtzeit gespiegelt oder laufen als Shadow zeitlich etwas hinterher. AlsoTraffic ohne Ende, 24/7/365, und der kostet Energie. Server und Storage sind dabei nur ein kleiner Teil des Ganzen. Stromkosten machen oft mehr als 50% der Gesamtbestriebskosten aus.
 

KaiX0

ww-robinie
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Um den Energieverbrauch für Cloud-Speicher zu ermitteln, könnte man einfach die Gesamtkosten für die Datacenter (plural wg. Redundanzen) etwa durch 2, also den Energiekostenanteil, teilen und das Ergebnis wiederum durch die bereitgestellte Storagekapazität teilen. Et voila, eine valide Schätzung kommt heraus :emoji_slight_smile:
 

KaiX0

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Kannst du denn genaue Verbrauchsdaten pro TB Cloudspeicher für Backups nennen?
Oder zumindest einen Faktor mit dem man meine Rechnungen skalieren muss?
Nein, leider nicht. Ich habe vor Jahren mal die Gesamtkosten betrachtet um eine neue Strategie zu entwickeln, diesen Punkt aber nicht mehr im Kopf. Mein Ergebnis damals, so etwa 2015, war, dass es ökonomisch unsinnig ist, ein eigenes Datacenter zu betreiben, weil wir nie die Energieeffizienz eines Datacenters, das angefangen bei der Gebäudehülle, genau für diese Aufgabe geplant wurde und riesig! ist, erreichen werden. Wir hatten so 300 bis 400 Server, also nix z.B. gg. AWS oder ähnliche. Wenn ich es recht erinnere, hat Facebook damals am Polarkreis gebaut, weil die Kühlung dort billiger geht.
Gefühlt würde ich sagen, aber ohne Gewähr bitte, etwa 50 Tbyte und Gesamtbetriebskosten von 750T€ p.a. Da kämen wir also bei Energiekosten von 7.500€/TByte raus...Ist aber vage, meine Erinnerung!
 

WinfriedM

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Andersherum, du sagst ja, die Platte im Schließfach verbraucht ja keine Energie, weil sie aus ist. Wie ist da die Bilanz Herstellungskosten/Nutzen?

Das ist auf jeden Fall ein Argument, was man sich dann anschauen muss. Mein Bauchgefühl würde jetzt sagen, dass 24/7 Betrieb deutlich mehr Energie verbraucht. So ungefähr kann man das abschätzen, wenn man die Preise betrachtet. Eine 6 TB Festplatte, die gerade mal 100 Euro kostet, kann so viel Energie nicht verbraucht haben. Wenn ich die dann noch 10 Jahre für Backupzwecke nutze und einmal im Jahr mit neuen Daten fülle, macht das 10 Euro pro Jahr von den Anschaffungskosten. 6 TB 24/7 werden sehr wahrscheinlich deutlich teurer vom Energieverbrauch sein.
 

fahe

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...schade, dass das hier zum Popcornthema mutiert.

2022 im Jahre des Herrn schlurft Mitarbeiter Max Mütze im Rechenzentrum XYZ mit einer HDD/SSD unterm Arm durch die Gänge, um die für die Kundin Susi Sorgenvoll physisch an einen ebenso physisch vorhandenen Rechner in Position 3 im Rack ABC im Gang 26A13 einzustöpseln? What? :emoji_wink:

Mein AG betreibt ja "nur" zwei (nicht ganz) redundante, über zwei geografisch getrennte GBit-Strippen gekoppelte Rechenzentren.

Ich würde sagen, über 90 Prozent sind da virtualisiert. Und natürlich laufen die vmWare-Farmen und alles andere drumherum bis hin zur Klimatisierung 24/7... sonst wäre Alarm.

Ich war mal im Rechenzentrum eines der mittlerweile großen Hoster vor allem im Privatkundenbereich. Der hat ein wirklich nicht ganz kleines Rechenzentrum irgendwo in Dresden. Das ist noch einmal eine ganz andere Nummer, als unsere im Vergleich popelige Infrastruktur eines, sagen wir mal: mittleren Verlagshauses. Vor allem auch beim Energiebedarf.

Und die Datacenter der wirklich großen Anbieter dürften nicht nur eine andere Nummer sein, sondern schlicht eine andere Liga.
 

heiko-rech

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Hallo,
Andersherum, du sagst ja, die Platte im Schließfach verbraucht ja keine Energie, weil sie aus ist. Wie ist da die Bilanz Herstellungskosten/Nutzen? Es gibt ja Komponenten die durch Zeit altern, und welche, die durch Betrieb altern. Wäre es sinnvoll da eine Platte zu kaufen, die nicht benutzt wird, oder eine, die ich mir mit anderen Teile, und dadurch häufiger genutzt wird?
Auch die Platten und Komponenten, die in Rechenzentren verbaut sind, wachsen nicht CO₂ frei auf Bäumen. Die Herstellungskosten sind also auch dort zu berücksichtigen. Auch sollte man eine Platte immer wieder umkopieren und eine zweite Kopie für den Fall einer defekten Platte haben. Die Platten wären also bei einer vernünftigen Strategie nicht unbenutzt.

Ein wichtiger Aspekt, der für mich gegen "alles in die Cloud" spricht, ist auch die Unabhängigkeit. Amazon hat jetzt zum Beispiel verkündet, dass die Gerätesparte inkl. Alexa eingestampft werden soll, da sie unrentabel ist. Was, wenn Amazon als einer der größten Cloud-Anbieter beschließt, diese Dienste nur noch an wenige Großkunden zu verkaufen oder teurer zu machen? Ein schönes Beispiel ist aktuell auch Twitter. Der moderne Journalismus ist ja fast schon davon abhängig geworden. Und nun fährt ein einzelner Mensch diesen für diese Berufsgruppe wichtig gewordenen Dienst gerade gegen die Wand.

Ich habe vor etwa einem Jahr meine Daten von Google Drive abgezogen und musste feststellen, dass es Google einem da nicht gerade einfach macht.

Alles in die Cloud ist schön und gut, aber nicht ohne Plan-B. Und das ist, denke ich, für die meisten, die sich sehenden Auges in diese Abhängigkeit begeben, nach einer gewissen Nutzungsdauer alles andere als einfach.

Nochmals auf den Energieverbrauch zurück:
Studien gehen davon aus, dass unser derzeitiger Umgang mit der IT, Internet, Streaming und IoT in Zukunft ein Drittel des Stromverbrauches ausmachen wird. Nach letzten Veröffentlichungen in der CT sind die großen US-IT-Konzerne aber weit davon entfernt, das CO₂-neutral hinzubekommen. Sie kaufen einfach billige Zertifikate.

Das erscheint mir in der derzeitigen Umsetzung nicht zukunftsfähig zu sein. Mangels vernünftiger Alternativen bleibe ich daher bei meinem derzeit eingeschlagenen Weg: so wenig wie möglich in die Cloud.

Ich denke, meinen persönlichen Standpunkt habe ich nun ausreichend dargelegt. Ich bitte darum, diesen zu akzeptieren, auch wenn man selbst einen anderen Weg für richtig hält. Sollte noch jemand einen Vorschlag zur ursprünglichen Problemstellung haben, bin ich sehr dankbar dafür.

Gruß
Heiko
 
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