Eiche mit Leinölfirnis behandelt - löst sich bei Feuchtigkeit.

FabianGehtHolz

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Hallo Zusammen,

bin absoluter Neuling in Bezug auf Holzbearbeitung und benötig eure Hilfe / euren Rat. Hat jemand Erfahrung mit dem Thema Leinöl/firnis?

Ich hab eine neue Eichenplatte bekommen und diese mit Leinölfirnis behandelt. Die Eicheplatte habe ich als erstes abgeschliffen, und dann 2 Schichten aufgetragen (Leinölfirnis ohne Terpentinzusatz). Habe die Platte auch einige Wochen trocknen lassen. Das Ergebnis ist noch nicht optimal, da sich bei Feuchtigkeit das Leinölfirnis "löst". Also an genau der Stelle, wo z.B. etwas Wasser war, wird das Holz wieder hell und rau.

Es klingt für mich so, als wäre das Leinölfirnis nicht gut eingezogen. Jetzt wollte ich mal wissen was ihr vorschlägt. Noch eine Schicht Leinöl? Noch mal abschleifen und neu behandeln? Oder eine andere transparente Lasur auftragen?

Ihr dürft mich gerne belehren, aber in erster Linie suche ich eine gute Lösung!

Fabian
 

Mitglied 67188

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hast du nach jedem Auftrag das überschüssige Leinöl abgenommen?
Ansonsten weiter nachölen, immer dünne Schichten, soll heißen, nicht zu viel, nach 20-30min wieder mit Lappen nachpolieren.
Meine Arbeitsplatten habe ich von vornherein 3x geölt und dann im Lauf der Zeit auch weitere Schichten.
als wäre das Leinölfirnis nicht gut eingezogen.
von daher denke ich, dass die Fläche noch nicht gesättigt ist.

Wenn das eine beanspruchte Fläche ist....nimm ab jetzt Hartöl von einem Markenhersteller.

Jetzt irgendwas anderes auftragen als Öl würde ich auf keinen Fall machen...
einmal Öl immer Öl, außer alles millimeterweise abhobeln.

Mache zwar sehr viel mit Leinöl / Leinölfirnis oder allg. Öl speziell. auf Eiche
doch habe ich jetzt auch nicht das umfassende Wissen.....

man kann eigentlich nur einen Fehler machen, zuviel Öl stehen lassen was dann klebrig wird und
nur schwer wieder abzuziehen ist.

Viel Erfolg
 

Mater1984

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Die Terpentinverdünnung lässt das Leinölfirnis dünner werden damit es auftragsfähig wird. Sonst bildet sich gern ein klebriger Film.
was sich löst ist vermutlich dieser. Das raue sind hochstehende Fasern. Hast du zwischen den beiden Aufträgen einen Zwischenschliff mit 240 oder so gemacht. Ich würde ggf. Nochmal anschleifen mit 240 oder 320 und Leinölfirnis 1:1 mit Terpentinersatz gemischt Ölen. Ob einmal oder zweimal hängt von der Saugfähigkeit des Holzes ab.
wir haben bei uns Treppenstufen, Fachwerkbalken und auch Möbel mit Leinölfirnis geölt und keine Probleme.
 

Mitglied 59145

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Eiche ist sehr anfällig für Wasserflecken. Da löst sich nichts, das ist alles nicht richtig.Es liegt auch nicht am Terpentin. Entweder damit leben und ruhig regelmäßig feucht abwischen, so egalisiert sich das und man wischt die Gerbsäure aus der oberen Schicht. Der Prozess dauert, so lange muss man damit leben. Dann nachölen.

Man kann auch schichtbildende Öle, wie Osmo oder Tecoil von Natural in mehreren Schichten aufbringen. Andere Möglichkeit wäre wohl Holz Auffrischer von Natural vorm ölen zu nutzen.

Gruss
Ben
 

Mitglied 67188

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Da gehören noch Sikkative rein sonst härtet das nie richtig.
er hat doch Firnis genommen, da sind doch schon Sikkative drin (enthalten)
Mit oder ohne Terpentin da streiten sich die Philosophen.
Macht in meinen Augen mehr Sinn bei reinem Leinöl aber wie gesagt, wurde hier auch schonmal
ausgiebig diskutiert...
Da löst sich nichts, das ist alles nicht richtig.
sehe ich auch so.

Ist das eine Küchenarbeitsplatte?
 

teluke

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In reines Leinöl (Lackleinöl) gehört erst recht kein Terpentin.

Das ist dünnflüssig und zieht sehr lange ein.
Je nachdem wieviel Holzschutz man da möchte kann man auch nachölen, einfach nass in nass und dann stehen lassen.

Dünn auftragen ist hier der falsche Weg.
Abwischen muss man dann normalerweise gar nichts mehr.
Nach zwei Tagen ist das Öl kpl. eingezogen die Oberfläche trocken.

Man braucht da auch sicher 3 x soviel Öl wie bei einem normalen Möbelöl.
Dafür ist dann das Holz ein paar mm tief durchtränkt.
 

Friederich

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da sich bei Feuchtigkeit das Leinölfirnis "löst".
Da müsste man jetzt genauer wissen, was du damit meinst:

-Hast du einen (unerwünschten) Film auf der Oberfläche, der sich stellenweise ABlöst?
Den solltest du dann ganz entfernen. Der soll nicht sein.

-Oder hast du nur helle Flecken im Holz, und gehst (fälschlicherweise) davon aus davon aus, hier würde Leinöl AUS dem Holz HERAUSgelöst?
Das wäre nicht der Fall. Es löst sich nicht durch nur feuchtes Abwischen aus dem Holz. Damit müsstet du leben, und abwarten, bis sich die Holzfarbe im Lauf der Zeit egalisiert.
Und außerdem müsstest du immer wieder ganz dünn Leinölfirnis auftragen. Im Prinzip für alle Zeiten immer wieder, auch wenn es irgendwann nur noch im Jahresabsbstand geschieht. Ist aber auch keine große Sache.
 

Mitglied 67188

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n reines Leinöl (Lackleinöl) gehört erst recht kein Terpentin.
ist immer die Frage welche Qualität man da erwischt und ob es tatsächlich
so gut gefiltert wurde.
Abnehmen würde ich es immer, mir sind auch schon hochwertige Leinöle klebrig im Sinne von
nicht trocken, geworden.
Dagegen habe ich schon billiges Baumarktleinöl (ltr. für 5,- €) erfolgreich angewendet (mit 10% Terpentin)
4 Schichten in 4 Wochen letzte Schicht mit Sikkativ (Hobelbank) Nachteil, hat einen starken Gelbstich.
Selbst jetzt bei knapp 40° in der Werkstatt schwitzt nichts aus.
kriegt aber trotzdem Wasserflecken.
...nach 6 Jahren ist jetzt auch damit Schluß bei meiner AP in der Küche.
 

Mitglied 67188

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einen für mich sehr guten Einblick in die Thematik bietet
Tischlermeister und Restaurator Lothar Jansen-Greef.
Da lohnt es sich die Videos mal zusammen zu suchen die das Thema Leinöl beinhalten.
Bis auf wenige Veränderungen halte ich mich an seine Beschreibungen die für mich
auch gut nachvollziehbar sind...
 

Friederich

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man kann eigentlich nur einen Fehler machen, zuviel Öl stehen lassen was dann klebrig wird und nur schwer wieder abzuziehen ist.
Kann man so sagen.
UND man kann versäumen, viele Schichten aufzubringen. Dann wird irgendwann wieder das rohe Holz freigescheuert. Gute Leinöloberfläche braucht ihre Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:

teluke

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einen für mich sehr guten Einblick in die Thematik bietet
Tischlermeister und Restaurator Lothar Jansen-Greef.
Da lohnt es sich die Videos mal zusammen zu suchen die das Thema Leinöl beinhalten.
Bis auf wenige Veränderungen halte ich mich an seine Beschreibungen die für mich
auch gut nachvollziehbar sind...

Aber die "Hallowach-Tabletten" bereitlegen.
 

teluke

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Ich kann da nur Kremer-Pigmente "Lackleinöl gebleicht" empfehlen.
Absolut super Ware.
Zieht kpl. ein, abwischen nur erforderlich wenn man die Geduld verliert.

Ist natürlich nicht für Wohnmöbel gedacht und wird von mir auch nicht dafür verwendet.
In der Werkstatt aber unübertroffen.
 

Mitglied 67188

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Aber die "Hallowach-Tabletten" bereitlegen.
weiß was du meinst...
ich finde das erfrischend mal anders.
Das entschleunigt ein wenig, um mal dieses Modewort zu bemühen....

Zumal dieses affektierte, unsichere Gehampel vieler anderen YT Künstler mich wirklich nervt.
Vor allem das Zeichen der besonderen Souveränität, der Schluck aus der Kaffeetasse....:emoji_rolling_eyes:
 

Mitglied 67188

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Du verbringst scheinbar zu viel Zeit mit Yourohr :emoji_thinking: :emoji_grin:
naja, ich verfolge zwei, drei Kanäle tatsächlich regelmäßig und dabei
stolpere ich zwangsläufig auch mal über weniger nützliches...

und die Flucht vor der Hitze in meiner Werkstatt bringt mir ungewollt Zeit für so einen Krams.
Aktuell in der Werkstatt 29°; gestern um 17.00 immer noch 36°; die nächsten Tage soll es noch heißer werden.
(38° im Schatten), d.h. in meiner Werkstatt dann deutlich über 40°:emoji_confounded:.
Jetzt muss ich wieder Klebebänder und Farben etc. ins Wohnhaus verfrachten...
Bindan Propellerleim in 3min. kritisch.
Verleimen geht nur noch sehr früh morgens (bevor die Sonne aufgeht) oder spät in der Nacht....
also jede Menge Zeit für Youdoof Filmchen....
:emoji_frowning2:
 

FabianGehtHolz

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Erstmal Danke für euer Feedback. Ich habe das mal eben etwas sacken lassen.

Also, ich hab hier einfach mal eben folgende Gedanken gesammelt.

hast du nach jedem Auftrag das überschüssige Leinöl abgenommen?
Ansonsten weiter nachölen, immer dünne Schichten, soll heißen, nicht zu viel, nach 20-30min wieder mit Lappen nachpolieren.
Meine Arbeitsplatten habe ich von vornherein 3x geölt und dann im Lauf der Zeit auch weitere Schichten.

von daher denke ich, dass die Fläche noch nicht gesättigt ist.

Ich denke auch, dass ich noch etwas ölen müss. Die Eiche scheint sehr saugfähig zu sein. Habe stets sehr dünn aufgetragen und die Platte war schnell wieder trocken.

Da müsste man jetzt genauer wissen, was du damit meinst:

-Hast du einen (unerwünschten) Film auf der Oberfläche, der sich stellenweise ABlöst?
Den solltest du dann ganz entfernen. Der soll nicht sein.

-Oder hast du nur helle Flecken im Holz, und gehst (fälschlicherweise) davon aus davon aus, hier würde Leinöl AUS dem Holz HERAUSgelöst?
Das wäre nicht der Fall. Es löst sich nicht durch nur feuchtes Abwischen aus dem Holz. Damit müsstet du leben, und abwarten, bis sich die Holzfarbe im Lauf der Zeit egalisiert.
Und außerdem müsstest du immer wieder ganz dünn Leinölfirnis auftragen. Im Prinzip für alle Zeiten immer wieder, auch wenn es irgendwann nur noch im Jahresabsbstand geschieht. Ist aber auch keine große Sache.

Also, ist die Eiche einfach anfällig für Feuchtigkeit? So verstehe ich das. Ja, ich bin fälschlicherweise davon ausgegangen, dass sich vielleicht das Leinöl "gelöst" hat. Ich hab nämlich keinen unerwünschten Film auf der Platte - es ist alles eher trocken. Man sieht in teilen ein ganz leichtes schimmern im Licht, aber mehr nicht.

Da stelle ich dann z.B. ein Glas Wasser ab auf der Platte und durch die Feuchtigkeit (wenn was daneben geht), sehe ich eine Aufhellung im Holz.
Du sagt also, das lässt sich nicht wirklich vermeiden? Mein Gedanke wäre jetzt nämlich noch eine öder zwei dünne Schichten Leinöl aufzutragen, mit feinen Zwischenschliff. Ich glaube das müsste so oder so.

Ich habe tatsächlich noch einen Esstisch aus Eiche, den ich auch mit dem Leinölfirnis behandelt habe. Diese wird etwas intensiver genutzt. Die andere Platte ist für einen Arbeitsplatz / Büroplatz. Was schlägt ihr vor wie ich die Platte besser schützen kann? Eine Option wäre ja einfach vorsichtig zu bleiben im Umgang mit dem Esstisch (noch keine Kinder im Haus) oder wirklich mit einem weiteren Öl.
Genannt wurden von euch: Osmo oder Tecoil von Natural / Hartöl

Am liebsten bleibe ich tatsächlich beim Leinölfirnis!
 

Fiamingu

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Hallo Fabian,
Ich verwende Leinölfirnis nur im Aussenbereich und
nehme innen gerne ein gutes Arbeitsplattenöl. Das ist
dann ein Hartwachsöl welches auch relativ schnell aus-
härtet und Nässe auch mal länger verträgt.
 

Friederich

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sehr dünn aufgetragen und die Platte war schnell wieder trocken.
Gechieht nur zu Beginn. Bzw. ist ein Zeichen dafür, dass das Holz noch nicht gesättigt ist. Nach weiteren Aufträgen unbedingt den Überschuss trockenreiben, nach ca 15min. Und dann vor weiteren Aufträgen immer längere Trockenzeiten einhalten. Stunden bis Tage.

Zwischenschliff kann man sich eigentlich sparen. Wenn von Grund auf Alles richtig gemacht wurde.
 
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