Enttäuscht von Eichenbretter-Qualität (Online-Holzhändler)

mkraemerx

ww-eiche
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Na, sagen wir Mal so: Ein AB ist jetzt trotzdem nicht zu viel verlangt, eine kurze Absage auf eine schriftliche Anfrage auch nicht, oder?


Ich bin zwar kein Handwerker, aber war auch mal selbstständig als One-Man-Show. Und da willst du keinen AB, weil der suggeriert dass er abgehört wird und dich jemand zurückruft. Es sei denn du bist so organisiert, dass das auch jemand macht. Ich fand es aber sehr herausfordernd alleine, Orga- und Bürokram gegenüber der eigentlichen Arbeit zu priorisieren.

Wir hatten bei meinem derzeitigen Arbeitgeber mal überlegt, eine Art Auftragsverwaltung für Handwerker zu bauen. Für Anfragen, Angebote und weitere Todos. Als Cloud-Service, den man mit PC, Tablet, Smartphone einfach nutzen kann, nix installieren oder updaten etc. Da könnte man z.B. dem Kunden der eine Anfrage schickt sogar automatisch antworten dass derzeit noch 723 Anfragen davor kamen oder was auch immer wenn das jemand möchte. Ich persönlich finde in solchen Dingen Transparenz sehr wichtig.
Ob man diese Funktion jetzt braucht sei mal dahingestellt, aber grundsätzlich gibt es viele Handwerker die Hilfe bei der Orga brauchen könnten. Bei uns ist es trotzdem im Sande verlaufen weil wir nicht wussten wie wir das vermarktet bekommen.

VG, Michel
 

Mitglied 67188

Gäste
Und da willst du keinen AB, weil der suggeriert dass er abgehört wird und dich jemand zurückruft.
das sehe ich auch so.
Das gleiche gilt für E-mails.

Seit jeder mit den sch... Smartphones rumläuft glaubt jeder die Sache ist erledigt sobald man eine whats´s app, Mail, oder AB
vollgetextet hat.
Das derjenige gar keine Zeit haben könnte auf alles einzugehen weil da vielleicht noch
ganz andere Sachen zu erledigen sind, kommt den meisten nicht in den Sinn.
Wer heutzutage nicht innerhalb 24h antwortet ist in den Augen vieler schon unzuverlässig.
So ein Wahnsinn.
Sollen die einen Brief schreiben, Briefmarke draufkleben und 10 Tage warten wie früher...

Ich brauche manchmal eine halbe Stunde um eine Frage schriftl. zu beantworten die in einer Minute formuliert war.
Meinen AB habe ich deaktiviert, muss derjenige halt nochmal anrufen.

Allerdings wissen das die meisten die mit mir zu tun haben, dafür bekommen
sie auch eine klare Antwort wenn sie mich persönlich erreichen und müssen sich nicht ärgern,
dass kein Rückruf kommt bzw. Mail.

Auf einer Webseite eines Schmiedes (P. Brunner)
kommt unten eine Angabe zur Auftragsdeckung, man sieht, aha für 158 Tage ist er ausgelastet
und weist freundlich daraufhin, dass er sich gerne im Anschluss um die Verwirklichung neuer Aufträge kümmert.
Finde ich gut, da geht man gleich entspannter ran als Kunde und weiß, gut Ding braucht Weile...
 

carsten

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Hallo

ich finde da eien Kommunikation via E-Mail eigentlich als ganz angenehm für beide Seiten. Der private Kunde hat Zeit zu kommunizieren häufig abends oder gar am Wochenende. Das ist aber nicht die übliche Arbeitszeit des Handwerkers. Der andererseits seine Kernarbeitszeit genau dann hat wenn der potentielle Kunde auch auf seiner Arbeit ist.
Aufwendige Doppelanfahrten konnte ich auf diese weise schon häufig vermeiden. Und das gerade bei Reparaturen oder Kleinaufträgen.
 

fahe

ww-robinie
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Meinen AB habe ich deaktiviert, muss derjenige halt nochmal anrufen.
...alle genannten versuchte ich jeweils dreimal zu unterschiedlichen Tageszeiten telefonisch zu erreichen.
Aber es stimmt schon, Nichterreichbarkeit ist mir im Zweifel lieber als ein AB, der nicht angehört wird.
 

magmog

ww-robinie
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Guuden,

als Betriebsinhaber befindet man seit einigen Jahren in einer merkwürdigen Situation.
Klar, super ist, dass der Laden brummt wie alle Jahrzehnte zuvor noch nie.
Andererseits wird man gehetzt, alles will organisiert sein, man möchte den Wünschen der Kunden nachkommen und der Tag hat doch nur 24 Stunden.
Da aber das Erstellen von Angeboten enorm viel Zeit kostet, Arbeit überreichlich vorhanden ist,
und man in fast allen Fällen total frustrierend noch nicht einmal irgend eine Reaktion erfährt,
lässt man es einfach.

Ist man so ehrlich zu sagen, ich kann erst in 14 Tagen vorbeikommen,
um die Angelegenheit zu besprechen,
heist es gleich es müsse schneller gehen und sei doch nicht so aufwendig.
Leute, dafür sind bereits 0,5 bis 1 Stunde rum! Mit der Wahrscheinlichkeit,
dass man nach dem Anbieten (noch einmal 0,5 bis 1 Stunden)
in fast allen Fällen noch nicht einmal irgend eine Reaktion erfährt!

Wenn doch, will keiner einsehen, dass es bis zur Ausführung 14 Wochen dauert.
Man wird fast immer sofort abgenervt, ob man nicht dazwischen schieben könne,
so groß sei die Sache doch auch nicht....
Mit anderen Worten, man ist auch nur ein Mensch und macht lieber die Dinge,
für die man seinen Beruf liebt und bei denen weniger Frust im Spiel ist..

Ich habe mich darauf verlegt, bei einem anrufenden Kunden als erstes zu fragen,
wenn man erst einmal zu Wort gekommen ist,
wann er sich die Durchführung seines Anliegens vorstellt, früher als in 4 Monaten sei es nicht möglich.
Schon wieder steht man in der Verteidigung, so viel sei es nicht,
eine Feier stehe in 6 Wochen an, man könne doch dazwischen schieben,
ob einem das Geld nicht gut genug sei,....

Auf die Anmerkung, ein Wunschauto oder ein Möbelhaus liefere auch erst in einem
viertel Jahr, obwohl es sich um Serienprodukte handelt, wird mit Unverständnis reagiert.

Mir anderen Worten, das "drum herum" um den Beruf ist leider fast immer zum keinen Spaß haben.
Also schiebt man die Anbieterei auf die lange Bank, zu tun ist ohnehin mehr als genug.

Bitte, ich habe versucht, den Sachstand zu erklären, das es nicht unbedingt gut ist,
wie es manchmal läuft, wissen wir Handwerker auch!
Und bitte, alle Empfänger regelmäßiger Geldüberweisungen, meine Mitarbeiter haben auch nie kapiert,
was es bedeutet, ständig im Feuer zwischen Kunden, Lieferanten, Behörden, Mitarbeitern und Kunden zu stehen und dabei das Handwerk nur noch mit ein bisschen Restkraft ausführen zu können.

Ich weis, viele werden jetzt sagen, er muss ja nicht selbstständig sein.
Aber man hat sich den Beruf wegen der Liebe zum Handwerk ausgesucht,
bestimmt nicht, um Manager zu werden oder Reichtümer anzuhäufen!

...und ein bisschen Familie haben wir auch noch.
 

Mitglied 67188

Gäste
ich finde da eien Kommunikation via E-Mail eigentlich als ganz angenehm für beide Seiten.
im Prinzip ist das ja auch gut, doch die e-mail Flut kann manchmal gar nicht bewältigt werden.
Trifft für mich zwar jetzt nicht mehr zu (soviel Mails sind es nun auch wieder nicht...)
aber noch in D brauchte ich die ersten 3h vom Tag um Mails zu beantworten den restlichen
Tag klingelte das Telefon und das arbeiten konnte man dann am Feierabend anfangen...:emoji_poop:

.alle genannten versuchte ich jeweils dreimal zu unterschiedlichen Tageszeiten telefonisch zu erreichen.
na gut, irgendwann muss man natürlich ans Telefon rangehen.
Sieht man ja an der Nummer wie oft derjenige schon angerufen hat, da kann ich beim 3. Versuch
nicht schon wieder abweisen.
 

Mitglied 59145

Gäste
@magmog seh ausführlich, das was du schreibst ist wahrscheinlich unsere grösste Aufgabe. Irgendwo muss man Kompromisse machen.
Die Verteidigung habe ich eingestellt, ich kann ganz klar keine anderen Kunden "vertrösten". Mir fällt es aber extrem leicht, ich habe in den meisten Fällen ein Büro dazwischen. Das bringen unsere Damen sicherlich charmanter rüber als ich. An den Tatsachen ändert es allerdings nichts.

Gruss
Ben
 
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